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Vergangenheitsbewältigung 2 (Seite 8)

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Autor Thema:   Vergangenheitsbewältigung 2
roman-diesel
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Beiträge: 159
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Registriert: Aug 2001

erstellt am 03.08.2001 um 15:12 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Klaus Danielis,

Gerne will ich die Vorstellungen nochmal erläutern, aber gerne hätte ich gewusst worauf sich Ihre Frage genau bezieht. Wie gesagt, ich habe mir bisher nicht die Mühe gemacht wirklich alle Beträge durchzulesen (das sollte ich vielleicht doch nochmal machen...), aber bisher habe ich noch keine Beiträge gesehen, die sich mit diesem menschlichen Miteinander in Dorfgemeinschaften auseinandersetzt. Also die These ist, daß sich in - nennen wir sie unwissenschaftlich einfachheitshalber mal so - 'organische' Zusammenlebensformen, worin alle Mitglieder eine - teils wirkliche, teils historisch motivierte- Funktionen innehaben, die Neigung zur Nazi-Ideologie grösser ist als in 'freieren' Zusammenlebensformen. Ich weiss nicht in welcher Gegend Sie zuhause/wohnhaftig sind, aber ich kann Ihnen versichern, dass es hier in Westfalen noch Reste solcher Strukturen gibt: Gemeinschaften, worin noch mit Recht von "Volks"Kirche gesprochen werden kann, wo wirklich jeder im Schützen- und Kegelverein ist, und wo - selbstverständlich - jeder (-Mann!) seinen festen Platz am Biertresen hat. Gerade solche Gemeinschaften sind ja nun geprägt von gewissen "Automatismen": jeder weiss wohin er gehört, was er zu erwarten hat und vor allem was er zu sagen und zu denken hat, um nicht aus der Reihe zu tanzen. Ich stelle mir so vor, dass gerade die Situation in vielen SB-Gemeinschaften Anfang des Jahrhunderts so ausgesehen hat, gerade auch weil es - wegen der recht engen Grenzen der eigenen Etnie - wenig Möglichkeiten gab sich freier zu orientieren.
Man sollte sich auch nochmal die Selbsterhaltungstriebe von geschlossenen Minderheiten im Allgemeinen ansehen. Gerade solche sind immer bemüht das Zusammenleben in der eigenen Etnie wie oben angedeutet "rund" zu bekommen, und gerade solche werden immer jede Möglichkeit aufgreifen sich abzugrenzen und sichselbst als besser als die Umwelt dar zu stellen (sonst gibt es ja keinen Grund sich zu erhalten...). Die Nazi-Ideologie passt hier natürlich wunderbar: einerseits heimelich, anderseits Selbstüberhöhung und -beweihräucherung. Was auch nochmal interessant wäre, ist zu untersuchen wie es sich mit den Minderheiten innerhalb der Minderheiten verhält. Unter den SB-Sachsen gab und gibt es ja eine kleine Gruppe von Freikirchlern. Gerade solche religiöse Minderdheiten, die meist schlecht angesehen sind in geschlossenen Gemeinschaften, können nur gedeihen wenn man "zu seiner Meinung steht". War die Naziverlockung in diesen Kreisen vielleicht kleiner? Vielleicht kann der eine oder andere zu diesen Sachen etwas sagen?

Gruß
Roman-D

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
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erstellt am 04.08.2001 um 07:57 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Roman-D,
auf Ihre Frage:
in Bezug auf die SbS Dorfgemeinschaft meinen Sie: "Gerade die Nazi´s haben imm er eine derartige Vorstellung von Gesellschaft gehabt". Sie weisen nachehr auf ein NPD-Plakat mit der alten Scheune hin.

Als ich dieses gelesen haben beschlich mich ein mulmiges Gefühl. Kann auch nach der Lektüre Ihres letzten Beitrages die Zusammenhänge nicht ganz verstehen - es ist einiges klarer geworden aber, die Materie ist auch derart verzwickt, dass mann da immer Schwierigkeiten damit haben wird.
Leute die vor den dreißiger Jahren ihre Lebenserfahrungen gemacht haben können wir kaum noch befragen. In Archiven zu wühlen ist nicht jedermanns Sache.
Glaube auch, dass die Nazi´s in Siebenbürgen ein leichtes Spiel hatten, dass sie dort günstige Voraussetzungen für ihre Propaganda vorfanden. Dabei ging es wohl unseren Vorgängern sicher viel mehr um das deutsche Element als um den Nationalsozialismus an und führ sich. Dabei befindet sich beidesmahl der nationale Gedanke im Vordergrund. Glaube kaum dass ein Unterschied zwischen Stadt und Dorf , in dieser Hinsicht gemacht werden kann.
Kann mir auch nicht Vorstellen, dass bei den Nazis die dörfliche Idylle eine wesentliche Rolle gespielt hat. Die NPD könnte dort ein leichteres Vorannkommen gewittert haben.
Es hätte ja sein können, dass der NS nicht von deutschem Boden ausgegangen währe - dann hätte es ihn in Siebenbürgen auch nicht gegeben und wir hätten uns damit nicht herumschlagen können/müssen.
Ihre Überlegungen sind diskussionswürdig, andere Meinungen könnten weiter helfen.
Gruss - Danielis

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Klaus Popa
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Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 04.08.2001 um 08:49 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Roman-Diesel,

ich nehme das Risiko des Vorwurfs voll auf mich, es gäbe keinen Bedarf an "Mentoren" in dieser Diskussion, wie das unlängst behauptet wurde (Erhard Graeff), ebenso, es gäbe keinen Bedarf an "Zensuren", ob ein Beitrag etwas zur Förderung der Diskussion beigetragen hat oder nichrt, also ich nehme das Risiko auf mich, erneut obige Vorwürfe einstecken zu müssen und enthalte mich nicht der Bemerkung, daß Sie eine höchst interessante Sichtweise einbringen, die den Tatsachen sehr nahe kommt. Deshalb wäre es zu begrüßen, wenn auch andere dazu Stellung beziehen.

An weitere Leser
-------------------
Des weiteren bedauere ich, daß der Beitrag des Wissenschaftsmagazins "Leonardo" auf WDR5 nur zwei sichtbare Echos einbrachte, die von Fritzi und Klaus Danielis. Das ist höchst erstaunlich, weil hier Dinge angesprochen und ausgesprochen werden, die bisher nur andeutungsweise, aber nie wort-wörtlich auf diesem Thread zur Sprache kamen. Sollte das schwache Echo darauf hinweisen, daß viele Leser die Gedanken des Beitrags teilen, sich aber scheuen, deren Stichhaltigkeit durch Wortmeldungen zu bestätigen? Wenn auch diese Art der Erklärung der Anhänglichkeit der Enkelgeneration an das Tun und Lassen ihrer Großväter in der NS-Zeit als insgesamt nicht für stichhaltig befunden wird, dann was denn sonst?
-----------------------
Klaus Popa

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roman-diesel
Mitglied

Beiträge: 159
Von:
Registriert: Aug 2001

erstellt am 04.08.2001 um 18:28 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Herr Klaus Danielis,
Lieber Herr Klaus Popa,

ich danke Ihnen beide für die schnelle Reaktion. Vielleicht kurz zur Klärung, ich bin kein Sachse, jedenfalls kein SB. Aber das Thema interessiert mich trotzdem sehr, und ich glaube auch - jedenfalls ein wenig - mitreden zu können und hoffentlich zu dürfen, da ich doch einiges darüber gelesen, gehört und gesehen habe auf meinen Reisen dorthin. Vielleicht bietet das auch die Möglichkeit gänzlich unbefangen an die Sache heranzugehen. Ich hoffe Sie gestatten mir trotzdem oder auch gerade auch deswegen mit zu diskutieren?
Ich will Ihnen, Herr Klaus Danielis, zur weiteren Erklärung noch mal kurz erläutern wie ich zu meiner These komme. Im Rahmen einer Abschlussarbeit habe ich damals einige niederländische religiöse Zeitschriften aus den dreißiger Jahren auf die Reaktion auf den deutschen Nationalsozialismus hin untersucht. Es zeigte sich, dass die Anhänger einer "Volkskirche" (d.h. idealerweise und sehr verkürzt: ein Volk - eine Kirche) eine offene Flanke für die Naziideologie hatten. Sie werden vielleicht fragen, was das mit den Umständen in SB zu tun hat, aber es geht doch noch etwas tiefer. Die Anhänger der Volkskirche hatten eben dieses Weltbild, jeder habe seinen Platz in einer vorgefertigten Gemeinschaft, für alles sei jemand oder eine Instanz zuständig. Es sei eben Gottes Ordnung, und der Mensch solle nicht daran rütteln und seine ihm zugewiese Arbeit tun für das Wohl des Ganzen. In der Weiterführung dieses Gedankenganges war auch der Begriff "Volk" Gottgewollt, verwiesen wurde dazu auf das Alte Testamen (es ist übrigens Interessant, dass die sogn. Deutschen Christen sich auch gerne vom Alten Testament her definierten; interessant ist auch, dass eine der wichtigen Geschichten aus dem Alten Testament in der Ev.-luth. Siebenb Kirche ist die Geschichte vom Auszug des VOLKES Israel war/ist...(!)). Von der Warte aus waren natürlich auch alle Organisationen, Einrichtung usw. die diese Einheit stören, z.B. Gewerkschaften, Arbeitgebervereine, religiöse Abspaltungen, Parteien höchst schädlich. Letztenendes ist auch der Begriff Demokratie von dieser Warte aus problematisch: Geht es doch bei der Demokratie im Grunde um die Vertretung von Partikularinteressen, wirkt also "volkstrennend". Es ist nun natürlich auch nicht zufällig, dass solche Gedanken und Vorstellungen in - sagen wir es wieder mal vereinfachend - kleinbürgerlichen Kreisen Eingang gefunden, oder sich zumindest gehalten haben. Das Leben ist überschaubar und einteilbar - eben ein wenig geprägt von Automatismus und Tradition, aber gerade nicht von unabhängiges und freies Denken, denn dieses sprengt das 'Normale'. Abweichler, Andersdenkende, Exoten usw. werden i.d.R. als nicht dazugehörig angesehen. Der Begriff Volk hat eine identitätsstiftende Funktion. Geographisch gesehen geht es dabei meistens um Kleinstädte und ländliche Gebiete. Es ist nun ein Leichtes den Brückenschlag zum Nationalsozialismus zu machen: Ein Volk; der Einzelne hat sich dem ganzen unterzuordnen; jeder hat seinen klaren Platz und seine Funktion (denken Sie an den Uniformen- und Rangenkult), Partikularinteressen müssen zurückgestellt werden, Demokratie ist schädlich für den "Volksgeist", hinterfragen und diskutieren ist nicht gefragt. Das für den Zusammenhalt auch immer einen gemeinsamen "Volksfeind" gebraucht wird, ist dann nicht mehr als logisch, dass es bei den Nationalsozialisten gerade die Juden waren ist interessant, aber denke ich ein anderes Thema. Ich möchte noch kurz auf die religiöse Zeitschriften zurückkommen. Es zeigte sich, dass der stärkste Widerstand gegen die Naziideologie zu finden war bei den kirchlichen Abspaltungen und bei den orthodox Denkenden - vergleichbar Bekennende Kirche in D. Korrigieren Sie mich wenn ich als Aussenstehender falsche Schlüsse ziehe, Herr Danielis und Herr Popa, aber ist es nicht so, dass so gesehen alle Faktoren in SB in Richtung Nationalsozialismus zeigten? Es war doch - wenn ich z.B. Roth und Schlattner richtig verstanden habe und auch die Gespräche mit SBSachsen Revue passieren lasse gerade in extremer Form die Rede von überschaubaren, kleinteiligen Gemeinschaften, wobei eher bodenständige Berufe ausgeübt wurden - eben eine klassische kleinbürgerliche Gemeinschaft. Es wäre für mich interessant von Ihnen zu erfahren ob es eine nennenswerte intellektuelle Schicht gegeben hat zu der Zeit. Gab es nicht auch - auch im Vergleich zum damaligen Deutschland - sehr viele geschriebene und ungeschriebene Regeln und eine sehr feste Ordnung gerade in den Dörfern, die nun nicht gerade förderlich war für das entwickeln eigener Wertvorstellungen und Denkweisen: Abweichler war doch offenbar schon bereits wer ausserhalb des eigenen Dorfes heiratete und wer Sonntags falsch gekleidet in die Kirche kam. Ich stelle mir die dörfliche Gesellschaft in der damaligen Zeit in SB als eben sehr durch diese traditionshafte und nicht-hinterfragte Regeln geprägt, jedenfalls bekommt man stark den Eindruck wenn man die vielen Gedenkbücher der HOG's, oder die Ortsbeschreibungen der Orte und Gemeinden liest. Ferner existierte eine Volkskirche im wahrsten Sinne des Wortes. Verstärkend auf solche Strukturen wirkt denke ich die Inselsituation: Alles ist auf Erhalt des Ganzen, des eigenen Volkes ausgerichtet, sonst ist der Einzelne verloren (er denkt es jedenfalls) und dazu braucht man eine Ideologie, sonst fehlt eben der Grund etwas zu erhalten. Das es der Nationalsozialismus geschafft hat diese Ideologie zu werden, scheint mir einen Hinweis auf eine fehlende oder zu schwache andere Ideologie oder wirkliche eigene Überzeugungen zu sein. Eigene Überzeugungen, die eben in einer solchen sozialen Konstellation nicht oder nur schwer entstehen und erhalten werden können. Wie sah es mit der Kirche vor Ort aus - ich habe darüber noch zu wenig gelesen/gehört - hegte auch sie diesen kleinbürgerlichen Ordnungsgedanken, und hatte somit dem Nationalsozialismus wenig entgegen zu setzen, oder war sie orthodox genug um Hakenkreuze auf Altäre aus Überzeugungsgründen abzulehnen? Wie sah es aus mit den "Abweichlern": z.B. Freikirchler. Noch mal, ich frage dies, weil sich in D und in den Niederl. gezeigt hat, dass Gemeinschaften mit einer ausserhalb des Mainstreams stehende orthodoxe Religiosität und starken eigenen Überzeugungen vielfach den Nationalsozialismus getrotzt haben, während volkskirchliche, kleinbürgerliche Kreise ohne starke eigene Überzeugungen und geprägt eben durch nicht-hinterfragen und Automatismen reihenweise umgefallen sind. Der Mensch hat eben das Bedürfnis nach Religion und Ideologie. Wenn die Eigene nicht stark genug ist, gibt es eine Öffnung für eine Andere: eben den Nationalsozialismus, wodurch wir wieder zurück wären auf das anfangs diskutierte Thema Nationalsozialismus als Religion.
Ich hoffe ich habe hier als Aussenstehender und Neukömmling keinen Unsinn zu Papier/Bildschirm gebracht, und freue mich auf jeden Fall über Ihre Reaktion.
MfG
Roman-D.

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 04.08.2001 um 21:05 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Roman - D,
dass jemand mitdisskutiert der nicht SbS ist bedeutet für mich wesentliche Bereicherung für unseres Forums. Glaube kaum, dass einer der Hier tätigen etwas gegen Sie haben könnte, ich bin froh, dass Sie zu uns gestoßen sind.
Nun usere Kirche nannte sich auch Volkskirche. Dabei waren und sind die SbS nicht übermäßig religiöse Menschen. Es waren eher praktische Nöte die uns an die Kirche fesselten. Religiöse Abspaltungen gab es kaum. Baptisten sind mir bekannt aber in sehr geringer Anzahl - als Kind gingen wir auch mal hin singen.
Die Landsleute die sich zu den Nazis zählten, wandten sich von der Kirche ab, sie ließen ihre Kinder nicht mehr taufen usw. Sowohl die Nazis als auch die Komunisten agierten gegen die Kirche (siehe DDR, Sowjetunion und den ganzen Ostblock).
Automatismen und Tradition gab es zur Genüge aber auch freies Denken und demokratische Grundregeln. Den Ortsvorsteher, auch Richter oder Hanen genannt und auch den Pfarrer wählte die Gemeinde. (In Baden-Württemberg werden auch heute noch Pfarrer von der Obrigkeit ernannt, zugeteilt, eben nicht gewählt).
Die intelektuelle Schicht: Lehrer für höherer Schulen, Pfarrer, Ärzte, Apotheker, Ingenieure u.a., wurden im Reich (Heidelberg, Leipzig, Tübingen, Münche, Berlin) oder in Wien, Prag uam. ausgebildet oder kamen aus der KuK-Monarchie oder eben aus Deutschland nach Siebenbürgen. Für die Rumänen war Paris der Quell aller Kultur. Über die Verbreitung dieser Schicht kann ich nicht viel sagen - sie orientierte sich am Bedarf. Die Industrie steckte in den Kinderschuhen. Die Intelektuellen, könnten auch als Überbringer nationalsozialistischen Gedankengutes betrachtet werden - natürlich nicht alle.
Regeln gab es und dass mit der Kirchentracht stimmt auch.
Glaube nicht dass es Hakenkreuze auf Altären gegeben hat (1945 war 9 Jahre alt).
Es war schon so dass unsere Vorgängergeneration umgefallen ist und nach dem Vorbild aus dem Reich eben gejubelt und frölich mitmarschiert ist.
Vordergründig sehe ich die Hoffnung auf mehr deutscher Identität und mehr Recht auf Selbstbestimmung. Faktoren die 1876 nach 450 jähriger Nationsuniversität (Selbstverwaltung) verloren gegangen waren.
Das Thema ist unermesslich - bis zum nächstenmal.
Gruss - Danielis

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roman-diesel
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erstellt am 05.08.2001 um 01:31 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr geehrter Herr Danielis,

Haben Sie vielen Dank für die Informationen aus erster Hand. Ich sehe nun aber doch Anlass kurz auf Ihre Bemerkungen einzugehen, vielleicht sagen Sie mir Ihre Reaktion dazu.
1. Identität. Sie sprechen von einer erhofften größeren 'deutschen' Identität, und eben nicht einer 'SBS-Identität'. Das könnte Zusammenhängen mit den von Ihnen erwähnten Ereignis im 19. Jhdt. Offenbar trat die eigene Identität zugunsten einer doch im Wesentlichen fremdländischen und teilweise konstruierten Identität zurück. Mir ist eine solche Reaktion einer Minderheit - wieder - in einem ganz anderen konfessionellen Zusammenhang bekannt. Katholiken in mehrheitlich protestantischen Ländern richteten sich auf das ferne Rom: "Ultramontan"(heisst soviel wie 'über die Alpen Richtung Rom"). Man wurde hier (zeitweilig) denn auch römischer als der Papst. Eine Übereinkunft also mit einer Bemerkung in dieser Diskussion, dass die SBS deutscher sein wollten als die Deutschen. Ich habe die Aussage eines SBS-Pastors noch im Ohr, die so lautete: "Wir, die die deutsche Kultur 800 Jahre lang 2000 km von der Heimat (!) aufrechterhalten haben." Was und wo ist nun die Heimat...? Ein Anderer meinte, Deutschland sei den SBS nicht dankbar genug, dass die SBS die Heimat verteidigt (!) hätten, stattdessen hätte Deutschland einen Kniefall gemacht für das internationale Judentum (!) indem die Zwangsarbeiter entschädigt würden.
2. Minderheitenposition. Es ist aus Untersuchungen bekannt, dass kulturelle Minderheiten eine Anzahl von Kriterien erfüllen müssen um als Minderheit zu überleben. Neben einem geographischen Zentrum, eigene Vereine, ein Sprachzentrum und eine minimale Anzahl von 20.000 Menschen ist ein Kriterium, dass sie den Willen zur Minderheit haben muss. Wenn ich die Diskussion so betrachte, habe ich den Eindruck, dieser Wille war bereits vor dem 2. Weltkrieg rückgängig, siehe o.g. Punkt. Vielleicht auch ein wichtiger Grund der Massenauswanderung, der neben allen anderen wirtschaftlichen Gründen beachtet werden sollte.
3. Intellektuelle. Sie schreiben, viele Intellektuelle kamen aus Deutschland/Österreich. Das ist nun doch interessant, denn das weist ja offenbar auf einen nur kleinen Intellektuellenkreis in den eigenen Reihen hin. Übrigens wollte ich mit dem Unterschied Intellektuelle - Kleinbürgertum nicht behaupten, erstere seien immun gegen den nationalsozialistischen Virus. Es gibt aber unterschiedliche Motivationen. Das die Intellektuelle aus Deutschland den Virus eingeschleppt hätten ist für mich nachvollziehbar, da viele im Ausland arbeitende Deutsche sich zu der Zeit als Missionar in nationalsozialistischen Angelegenheiten empfanden. Wahrscheinlich fühlte sich auch ein bestimmter 'Typus' berufen um das Deutschtum fernab der Heimat zu unterstützen.
4. Sie schreiben, dass es nur wenige gab, die nicht ins gängige Muster vielen. Sie berichten die SBS seien nicht besonders religiös, von anderer Seite (Theologen) wurde mal halb scherzhaft behauptet, es sei gar ein "heidnisches Volk". Könnte es nicht doch sein, dass es neben dem von Ihnen genannten Deutschtum auch hier (Kleinbürgertum und fehlende eigene Überzeugungen) eine offene Flanke für den Nationalsozialismus gab?
5. Sie schreiben, die Nazis hätten sich von der Kirche abgewandt. Dies mag im Reich für sehr Überzeugte gegolten haben, der `normale' Nazimitläufer jedoch liess sich - jedenfalls Anfangs- gerne in der Kirche sehen. Es gibt verschiedene Berichte, die Kirchen seien nach 1933 plötzlich viel voller gewesen, und die Kirchenwahlen 1933 haben ja auch gezeigt, dass viele Kirchenfremde nun auf einmal an der Wahl teilnahmen und den Deutschen Christen in vielen Regionen zur Mehrheit verhalfen. Die Nazis hatten auch großes Interesse daran, die Institution Kirche zu erhalten - jedenfalls bis zum Endsieg (siehe Kirchensteuer...). Dass die Nazis die Kirche inhaltlich bekämpft haben ist natürlich richtig. Wenn in SB viele Nazis der Kirche den Rücken gekehrt haben ist dies ein Zeichen dafür, dass es sich um Überzeugungstäter handelte.

Dann habe ich noch eine Frage. In der Literatur wird berichtet, die SBS dienten in der (Waffen-)SS. Wie ist dies zu verstehen: Meldeten sich viele freiwillig, oder wurden Volksdeutsche automatisch in die (Waffen-)SS eingeteilt? Im Reich war zumindest die SS eine Freiwilligeneinheit.

MfG
Roman-D
PS Ich werde in der kommenden Woche nun die weitere Diskussion ohne viele Wortmeldungenverfolgen verfolgen, da es einem Neukömmling besser steht sich Anfangs etwas zurückzuhalten.

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Robert
Administrator

Beiträge: 751
Von:BRD
Registriert: Sep 2000

erstellt am 05.08.2001 um 04:07 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Robert anzusehen!   Klicken Sie hier, um Robert eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
TV Tipp:
Nord3, Mittwoch, 08.08., 23:00 - 23:45 Uhr

Kollaborateure unterm Hakenkreuz
Der Vormarsch der Faschisten
Mehrteiler, Folge 1

Europa im Jahr 1919. Der Erste Weltkrieg hat die politische Landschaft verändert. Das österreichisch-ungarische Imperium hat sich aufgelöst. Überall in Europa sind neue Grenzen entstanden. In den Ländern der Kriegsverlierer kommt es zu Revolutionen und Aufständen. Aus dem Milieu der Gegenrevolution entstehen die Keime des europäischen Faschismus. In Budapest agiert Gyula Gömbös, der sich als erster 'Nationalsozialist' nennt und mit den Kreisen um Hauptmann Ernst Röhm in München, dem frühen Förderer Adolf Hitlers, die besten Beziehungen pflegt. Der ehemalige Linksradikale Benito Mussolini, Begründer des Faschismus, übernimmt in Rom die Macht.
Eine Bewegung erfasst Europa: nationalistisch, antikommunistisch, antiparlamentarisch, meist antisemitisch. Überall entstehen faschistische Parteien, Gruppen und Splittergruppen. Herausragende Figur zu dieser Zeit ist Benito Mussolini, von Hitler bis zuletzt bewundert. Überall wird der Ruf nach 'Führern' laut. In Frankreich ist die faschistische Bewegung zersplittert, aber sie hat erheblichen Einfluss, den sie 1934 bei den größten Demonstrationen in Paris seit der Commune deutlich zeigt. In England, Holland, Belgien, Norwegen, Ungarn und anderswo entstehen faschistische Parteien. 1936 kann der wallonische Rexistenführer Léon Degrelle in Brüssel Massenversammlungen mit 100.000 Zuschauern abhalten. In Rumänien wird die 'Eiserne Garde' Corneliu Codreanus zu einem ernst zu nehmenden Machtfaktor. Auch in intellektuellen Kreisen wird der Faschismus zur Mode. Beispiele sind der norwegische Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun, der amerikanische Schriftsteller Ezra Pound und der rumänische Philosoph E. M. Cioran. Aber nur in Italien und Deutschland entstehen faschistische Staaten. Sie treten zum ersten Mal gemeinsam im spanischen Bürgerkrieg auf und verhelfen Franco zur Macht.
Die erste Folge des Vierteilers 'Kollaborateure unterm Hakenkreuz' zeigt den Vormarsch der Faschisten bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Wenig bekanntes Archivmaterial und Zeitzeugen, die die faschistische Verführung aus belgischer, niederländischer, norwegischer, französischer, ungarischer oder rumänischer Perspektive erlebt haben, machen deutlich, dass der Faschismus nicht nur ein italienisches oder deutsches, sondern ein europäisches Phänomen war.

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klaus.danielis@gmx.de
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erstellt am 05.08.2001 um 08:16 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Roman-D,
mir währe wohler wenn Klaus Popa ihnen präziesere Antworten geben würde. Trotzdem versuche ich es, vielleicht melden sich ja unsere Spezialisten noch zu Wort.
1. Ihre Bemerkungen zur Identität sind generell richtig. Zwischen deutscher und siebenbürgischer Identität sehe ich keinen gravierenden Unterschied. Durch die magyarisierung und rumänisierung gerieten beide in Bedrängniss. (z. B mußte das Abitur in ungarischer Sprache abgelegt werden; staatlich Funktionäre wurden nur noch Ungarn, nach dem ersten Weltkrieg eben Rumänen u.a.m.). Dass soll nicht bedeuten dass nun die 450 Jare davor für die Mehrheitsbevölkerung akzeptabel und richtig waren. Die SbS haben schon so eine Art Aparteidpolitik betrieben.
Meiner Meinung nach waren Landsleute die der Kirche sehr nahe standen eher antisemitisch eingestellt (hier stimme ich mit Goldhagen überein) als solche die mit Juden in Berührung kamen, diese kannten und mit ihnen verkehrten.
Dass mit dem Kniefall ist für mich nicht nachvollziehbar; spricht aber für die These: Kirche = Antisemitismus.
2. Ihre Kriterien hatten wir ja erfüllt. Dass mit dem Willen zur Minderheit ist sehr interessantund ich tendiere Ihnen dabei zuzustimmen, obwohl ich diese These noch niemals vernommen habe. Eindeutige Aussiedlungsgründe lieferte erst das Ende des 2. Weltkrieges.
3. Habe nicht gemeit dass viele deutsche und österreichische Intelektuelle in Siebenbürgen waren. Es waren gewöhnlich ehemalige Komilitonen - angeheiratete von Sb. Studenten oder von früher Funktionäre der KuK Monarchie.
4. mag sein
5.Es gab freiwillige SS Leute. Der nicht so richtig wollte wurde bedrängt und als Drückeberger beschimpft. Entscheidender dabei war ein Abkommen zwischen Hitler und Antonesku (rumänischer Regierungsschef und hochrangiger Offizier), demnach alle Rumäniendeutschen aus der rumänischen Armee zur SS versetzt wurden.
Gruss - Danielis
PS- von Wegen Neuankömmling und Zurückhaltung, machen Sie ruhig weiter.

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roman-diesel
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erstellt am 06.08.2001 um 10:38 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Guten Morgen,
ein sehr interessantes Programm Robert, aber kann ich aber leider als Land- und Antennenmensch nicht empfangen. Vielleicht reagiert der Eine oder Andere darauf. Lieber Klaus Danielis, da Sie näher dran sind haben Sie einen besseren Blick dafür. Vielleicht bin ich als Westeuropäer zuviel geeicht auf die Identitätsfrage, aber das Sie sagen, dass es wenig Unterschied geben soll zwischen SB und deutscher Identität, zeigt vielleicht doch ein Mangel an eigener Identität? Für mich ist der Rückfall von vielen Jugendlichen in den Rechtsradikalismus auch ein Mangel an eigener Identität, man such sich dann etwas vermeintlich starkes und hängt sich da dran. Vielleicht unterschätzen wir als moderne (hoffentlich!) menschen auch die irrantionalen Kräfte der rassischen Ideologie, weil man sie nicht mit Logik beikommen kann. Goldhagen kann ich im hiesigen Kulturkreis nicht nachvollziehen, mit offenem Antisemitismus bin ich erst in Mittel- und Osteuropa in Kontakt gekommen. Aber - wie gesagt - vielleicht unterschätze ich dies alles, und es brodelt auch hier unter der Oberfläche wieder die rassische Ideologie.
Freue mich auf Ihre Reaktion.
PS nun werde ich wirklich etwas kürzer treten, auch wegen Zeitmangel..

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Johannes
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Beiträge: 129
Von:Deutschland
Registriert: Jun 2001

erstellt am 07.08.2001 um 22:57 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Diskussionsteilnehmer,

nun bin ich wieder da und was sehen meine tränenden Augen?

Der Herr Popa hat seinen ganzen Frust auf mich abgeladen weil ich mich traute nicht in den Jubel über seine "gelungenen" Pamphlete einzustimmen. Wozu auch, das besorgt doch schon ein Anderer! Dann, als ich nicht reagierte, hat er mich in der schlimmsten Weise verdächtigt und beschimpft.

Ich verwehre mich ganz entschieden dagegen, daß ich hier pauschal als "Auftragsschreiber" von irgendjemanden diffamiert werde! Will er damit davon ablenken, daß er selber für jemanden die Feder schwingt?

Was ich hier bisher von mir gab, und in Zukunft vielleicht noch von mir geben werde, ist alleine auf meinem Mist gewachsen. Dieser stinkt allerdings nicht so hochintellektuell und akademisch wie dem Herrn Popa seiner!

Die Art und Weise wie dieser schreibt erinnert schon sehr stark an die Techniken die wir unter den kommunistischen Machhabern kennen gelernt haben. Vielleicht hat Herr Popa dort das Handwerk gelernt und benutzte damals, oder heute, ein Pseudonym? Einer der so gekonnt argumentiert und die Dinge so gewagt verdrehen kann, der hat das gelernt.

Da gebe ich Fritzi recht, ich hab gar keine Chance. Nun, ich bin ja auch nicht darauf aus, und darauf gedrillt, andere verbal oder sonstwie fertig zu machen, aber ich kann einiges vertragen. Man hat es ja unter den Kommunisten gelernt!

Warum ich so lange nicht schrieb, wollt ihr wissen? Nun das ist leicht gesagt und kurz erzählt: ich war in Siebenbürgen auf Besuch - ich sage nicht "daheim", es ist nicht mehr mein "Zuhause", wenn´s auch immer meine Heimat bleiben wird.

Ja, ich war dort und habe meine ehemaligen Nachbarn besucht. Es war ein Gegenbesuch, wobei wir es bald nicht mehr zählen können der wievielte es in den letzten neun oder zehn Jahren war. Er besucht mich (z.T. mit Familie), ich bin Alleinstehend und besuche ihn, logischerweise alleine.

Ich habe ein wenig beim Um- und Anbau geholfen und mich mal richtig nützlich gemacht. Als Handwerker kann man das eine oder andere helfen.

Mein Nachbar ist übrigens ein, von Herrn Popa am 20.06.2001 um 22:00 Uhr so beschriebener, Mensch:
"Dieb, Schmarotzer und Securiatte-Zuträger, wenn nicht gar selber Securist, der sich in schamloser Weise am Sachsen- und Deutschtum gut hielt". Solche gab es und Herr Popa mag allen Grund haben "den" Rumänen so zu charakterisierter, wobei ich mich wie früher schon dargelegt, gegen jede Art der Verallgemeinerung und Verleumdung verwehre. Diesen Rumänen kann er mit seiner Charakterisierung nicht gemeint haben! Ich habe mich übrigens gar nicht ausgenützt gefühlt, sondern war froh einem Menschen und Freund helfen zu können. Es waren eine paar schöne und arbeitsreiche Wochen.

Mit seinem neuen Nachbarn lebt mein Freund nun seit bald 15 Jahren Hof an Hof, hat aber kein so gutes Verhältnis wie wir es früher hatten und auch jetzt noch haben. Damals, als wir den Paß bekamen, zog der Parteisekretär des Ortes bei uns ein.

Das war vielleicht einer von Herrn Popas Rumänen, vielleicht kam er auch rein zufällig und ohne eigenes Dazutun in den Besitz unseres Anwesens. Mir ist´s egal, mich interessiert es nicht mehr.

Jetzt er jedenfalls einer der Reichsten der Gegend. Woher der Reichtum kam weiß ich nicht, ich unterstelle ihm hier, entgegen meinen Gepfolgenheiten, daß er ihn sich erarbeitet hat.

In den nächsten Tagen werde ich die ganzen Beiträge mal durchlesen. Vielleicht habe ich noch manches zu sagen und werde dieses auch tun, auch wenn´s dem einen oder anderen nicht paßt!

Mit freundlichen Grüßen
Johannes

[Dieser Beitrag wurde von Johannes am 07.08.2001 editiert.]

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Johannes
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Beiträge: 129
Von:Deutschland
Registriert: Jun 2001

erstellt am 07.08.2001 um 23:22 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Klaus Popa:
Diejenigen, die sich von einem gewissern Worm I etc. - Virus erhofften, mich aus den Diskussionsforen der SbZ verbannt zu haben, möchte ich dahigehend beruhigen, daß ich vom 7. bis zum 24. Juli 2001 verreist war.

Paranoia läßt grüßen Herr Popa!

Nehmen Sie sich nicht so wichtig, hier will und hier kann Ihnen auch keiner was antun!

Den Wurm haben Sie sich woanders eingefangen!

Sie müssen gleich wieder die Keule schwingen und können nicht einfach sagen: Hier bin ich wieder?

MfG
Johannes

[Dieser Beitrag wurde von Johannes am 07.08.2001 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 08.08.2001 um 08:03 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
was Klaus Popa in diesem Forum getan hat ist und muss als Leistung gewertet werden. Arbeit steckt dahinter, ja Leistung sowohl vom Umfang her als auch von der Bedeutung dies heikeln Thema´s.
Er wird sich wohl die Frage stellen ob es der Mühe wert ist?
Sachs, Keul und Johannes sind "eher am Platz".
Tschüss

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Klaus Popa
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erstellt am 08.08.2001 um 08:49 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Schon wieder Johannes, nein, nein und abermals nein! Was bringt dies ganze Geschwafel, dieses Herumgetue, das dem Thema der Vergangenheitsbewältigung nicht im geringsten zugute kommt?

Ich wiederhole, was ich mehrmals äußerte: die Gegner der Offenlegung von Fakten bezüglich des NS-Engagements der Siebenbg. Sachsen mögen sich wenden, drehen, auf den Kopf stellen, winden, sich welche Körperposition immer auswählen, sich meinetwegen verkriechen oder kriechen, an der Offenlegung von Fakten, von Tatsachen, von Tatbeständen jener Zeit geht die Erörterung bzw. Diskussion nicht vorbei!

Was haben da ein Johannes, ein Sachs, ein Keul und viele andere Widersacher zu der vorbehltlosen, offenen und ehrlichen Offenlegung bisher beigetragen? Außer Verleumdungen, Unterstellungen, Gefasel, Wort- und Gedankenspielen, Ablenkungsmanövern aller Art (wie die Angriffe ad personam = auf die Person) haben die überhaupt nichts aufzuweisen!

So sollten die wenigstens den Mut haben, zu ihrer Hinterhältigkeit zu stehen und diese nicht als großartige "Leistung" im Sinne der Richtigstellung der angeblich durch mich verübten Verdrehungen, Verfälschungen usw. dem Publikum feilbieten zu wollen. Denn diese Art fauler und im wahrsten Sinne des Wortes stinkigen Ware widert jeden an.

Auch sollten diese großartig Rechtschaffenen, die außer der Keule des Antikommunismus (im NS-Jargon "Anti-Bolschewismus), die sie auch heute noch so gekonnt schwingen, noch den Nationalitätenhaß schüren, die sollten also so lange leiser treten bzw. ihre Klappe halten, bis sie nicht den Mut haben, sich wenigstens zu ihrem wahren Namen zu bekennen und sich nicht weiter anmaßen, dazu berufen zu sein, als anonyme Verleumder in feigster Art und Weise die Welt in die richtigen Bahnen leiten zu wollen!
Es hätte den Werten Zurechtbiegern auffallen sollen, daß Ausgüsse von Schmutz niemandem nützen und nichts, aber überhaupt nichts, am wenigsten die Problematik der Vergangenheitsbewältigung voranbringen.

Anmerkung: Ich habe hier des grundlegenden Rechts jedes freien, demokratisch erzogenen und gesinnten Bundesbürgers und Bürgers der freien Welt Gebrauch gemacht, auf herabsetzende, halsabschneiderische, verleumderische und rufschädigende Attacken auf meine Person und mein Tun in Sachen Vergangenheitsbewältigung angemessen zu reagieren, was im Einklang zum grundlegenden Recht auf Verteidigung gegen Anfeindungen und dergleichen steht.
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Klaus Popa

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 08.08.2001 editiert.]

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Klaus Popa
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erstellt am 08.08.2001 um 12:19 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
So hätte der Alltag auch in den deutschen Siedlungsgebieten Rumäniens aussehen können, wenn das Volksgruppenregiment weiter geherrscht hätte:

Am 4.4.1940 übermittelte Bormann, der Chef der Parteikanzlei der NSDAP, dem Reichsprotektor in Böhmen und Mähren Frick, die Weisung Hitlers, Beamte im Falle des Geschlechtsverkehrs mit Polinnen oder Tschechinnen fristlos und ohne Pension aus dem Staatsdienst zu entlassen.

Zwischen dem 20.11.1940 und 30.6.1941 wurden auf Hitlers Vorgabe, die vorrangige Aufgabe der Gauleiter in den Ostgebieten sei die Eindeutschung innerhalb von zehn Jahren – auch mit „unschönen und juristisch nicht einwandfreien“ Methoden -, vom Reichjustizminister, von der Parteikanzlei und vom Reichsführer-SS Himmler Überlegungen über „ein besonderes, nur den großen Rahmen absteckendes und im übrigen den Gauleitern freie Hand lassendes Sonderstrafrecht unter Berücksichtigung für die „gegenüber Gefängnisstrafen unempfindlichen“ Polen geeigneter Strafmittel (Todesstrafe, Prügelstrafe), sowie eine schnelle, formlose und ohne Instanzenzug oder sonstige Hindernisse ausgestattete besondere Strafverfahrensordnung, de facto also die Wiedereinführung der „bewährten“, nun „leider weggefallenen“ polizeilichen Sondergerichte“, erwogen. Reinhard Heydrich, der Chef der Sicherheitspolizei und des SD (Sicherheitsdienst) äußerte in der Vertretung seines Herrn Himmler, die „Statuierung eines polizeilichen Standrechts“ sei am zweckmäßigsten.

Zwischen dem 23.11.1940 und dem 6.2.1941 bastelten der Reichsminister des Inneren (Himmler), der Reichsjustizminister (Thierack), der Reichsprotektor für Böhmen und Mähren und die Parteikanzlei an der Regelung der Eheschließung zwischen Deutschen und Tschechen. Der Reichsjustizminister hatte einen Runderlaß bezüglich der Ausstellung von Ehefähigkeitszeugnissen entworfen, der Reichsinnenminster und der Reichsprotektor stellten einen gemeinsamen Runderlaß mit Richtlinien für die Beurteilung der Eheeignung, d.h. „rassischen Eignung“, politische Einstellung u.a. zusammen. Auf einer Besprechung einigte man sich darüber, daß die Eheeignung auf das Vorhandensein „erwünschter rassischer Merkmale“ (nicht auf das Fehlen unerwünschter Merkmale) begründet sein soll; daß der Reichsführers-SS und der Stabsführer des Führers bei der Prüfung eines jeden Einzelfalles heranzuziehen sind.

Zwischen dem 24. und 27.5.1941 wandte sich der Gauleiter Wartheland, Greiser, an die Reichskanzlei und an den Reichsjustizminister mit der Bitte um Einrichtung von Standgerichten in seinem Gau.

Am 3.7.1942 übersandte das Reichsjustizministerium der Parteikanzlei die „Führerinformationen“ 59-68, wo u.a. das neue Polenstrafrecht damit illustriert wird, daß nunmehr auch die Bestrafung eines in deren Einverständnis mit einer Deutschen geschlechtlich verkehrenden Polen möglich ist, dementsprechend ein Todesurteil in Stuttgart in einem solchen Fall erfolgte.

Zwischen dem 7.7. – 1.8.1942 gab das Rassenpolitische Amt Richtlinien zur Bekämpfung der Asozialen („Gemeinschaftsunfähigen“) heraus und das Auswärtige Amt rechtfertigte diese mit der gerade im Krieg besonders deutlich gewordenen Belastung aller mit Fürsorge und Wohlfahrt betrauten Dienststellen durch die Asozialen.

Am 23.7.1942 teilte Bormann, der Chef der Parteikanzlei, Rosenberg, dem „Minister für die besetzten Ostgebiete“, Hitlers Grundsätze für die besetzen Ostgebiete „zur Beachtung und Durchsetzung“ mit: Eine Vermehrung der nichtdeutschen Bevölkerung ist unerwünscht (u.a. Forderung von Verhütungsmitteln), es darf keine Gesundheitsfürsorge und es dürfen keine vorbeugenden Maßnahmen (Impfungen) vorgenommen werden; das Bildungsniveau ist auf Lesen und Schreiben zu beschränken; es darf keine Verschönerung der Städte und keine landeseigene Verwaltung über der lokalen Ebene geben.

Aus den am 21.8.1942 an die Parteikanzlei übersandten „Führerinformationen“ 107-114“ des Reichsjustizministers geht hervor, daß bis zum 1.1.1941 über 2000 Sittlichkeitsverbrecher auf Richterspruch entmannt wurden.

In den am 2.10.1942 an die Parteikanzlei übersandten „Führerinformationen“ 126-128 sticht der Fall des Hitler-Jungen Richard Köpke (aus Kleinwald bei Bromberg) für das Niederstechen eines flüchtigen Polen hervor. Zwischen dem 6. – 17.10.1942 leitete Bormann Hitlers Anweisung an den Sekretär der Reichskanzlei und an den Justizminister, die Verleihung des Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse an den Hitler-Jungen Richard Köpke für die Festnahme eines flüchtigen Polen (durch Niederstechen mit dem Taschenmesser) zu veranlassen.

Bormann informierte zwischen dem 2. – 5.11.1942 den Staatssekretär der Reichskanzlei über eine dem Oberkommando der Wehrmacht mitgeteilte Entscheidung Hitlers, die Anträge von Wehrmachtangehörigen auf Genehmigung der Heirat mit früher jüdisch versippten Frauen ausnahmslos abzulehnen (die Bereitschaft zur ehelichen Gemeinschaft mit einem Juden sei „ein Zeichen von Charakterschwäche“).

Am 9.12.1942 wird bekanntgegeben, daß Hitler die Heirat von Wehrmachtsangehörigen mit Angehörigen nordischer Staaten davon abhängig macht, daß „Verbindungen mit rassisch unwerten bzw. schlecht beleumdeten weiblichen Personen“ zu verhindern und in Zukunft schärfere Maßstäbe an die „rassischen Merkmale der Braut“ anzulegen seien.

Den absoluten Höhepunkt der unmenschlichen, hirnverbrannten Auswüchse der NS-Rassenideologie bildet die in den „Führerinformationen“ 155 und 156 des Reichsjustizministers enthaltene Information, eine Volljüdin sei wegen Verkaufs ihrer Muttermilch an eine Kinderärztin unter Verschweigung ihrer Abstammung wegen Betrugs angeklagt worden. (30.4.1943)

(Sämtliche Belege in: Akten der Partei-Kanzlei der NSDAP, Teil I, Bd. 1, München, Wien, New York, London, Paris 1983)
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Klaus Popa

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roman-diesel
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erstellt am 08.08.2001 um 13:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Liebe Leute,

als Nutzfahrzeug möchte ich euch, in diesem Falle Johannes, sagen: Konzentriert euch auf die zu transportierende Sache(=Inhalt) und nicht auf den Fahrer. Die neuesten Belege von K.P. beweisen wieder mal in der Tat die Hirnverbranntheit. Habe den Eindruck in unserem Tread ist die Frage nach dem Warum und Warum in Deutschland, und vor allem "Warum wieder" ist noch nicht ausdiskutiert.

Gruß R-D.

[Dieser Beitrag wurde von roman-diesel am 08.08.2001 editiert.]

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