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Vergangenheitsbewältigung 3 (Seite 3)

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Autor Thema:   Vergangenheitsbewältigung 3
Robert
Administrator

Beiträge: 751
Von:BRD
Registriert: Sep 2000

erstellt am 16.08.2001 um 10:49 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Robert anzusehen!   Klicken Sie hier, um Robert eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Roman-diesel:

Wenn der Leser den Titel "Vergangenheitsbewaeltigung 3" liest, meint er wohl es handele sich hierbei um den Zeitraum 12 Jahrhundert - 20 Jahrhundert!

Wieso Diskussionsteilnehmer angeblich lieber ueber die rote Diktatur diskutieren?
Da gibt es nix hineinzuinterpretieren! Sowas ist doch selbstverstaendlich, wenn der Diskutant nur die rote Diktatur erlebt hat!

IP: gespeichert

roman-diesel
Mitglied

Beiträge: 159
Von:
Registriert: Aug 2001

erstellt am 16.08.2001 um 11:43 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Robert,

Du warst zwar nicht gemeint, aber wie erklärst Du dir denn, dass diejenigen die die braune Diktatur wohl erlebt haben trotzdem eher NICHT darüber reden wollen????
Da gibt es schon eine Diskrepanz!

Gruß R-D

IP: gespeichert

Robert
Administrator

Beiträge: 751
Von:BRD
Registriert: Sep 2000

erstellt am 16.08.2001 um 13:02 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Robert anzusehen!   Klicken Sie hier, um Robert eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Mit den nun inzwischen ~80jaehrigen kann man sehr wohl noch darueber reden. Doch sie fuer dieses Medium zu begeistern/schulen wird man wohl nicht mehr schaffen.

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roman-diesel
Mitglied

Beiträge: 159
Von:
Registriert: Aug 2001

erstellt am 16.08.2001 um 13:27 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Robert,

so einfach kannst du das nicht sagen. Die (damalige) Jungend hat ordentlichen Druck machen müssen auf die ältere Generation, das ist doch anders als bei der roten Diktatur.

Also gut, ich setze noch einen drauf:
Es gibt 2 Gründe für die 'Bevorzugung' des roten Themas:

1. Die braune Diktatur ging von Deutschland aus und die rote von der Sowjetunion. Man hat das Gefühl Verantwortung abschieben zu können.

2. Über Vergangenheit spricht man am liebsten wenn man sich als Opfer darstellen kann, die Täterperspektive ist weniger bequem(um Missverständnisse zuvor zu kommen: ich behaupte ja nicht dass hier Täter am Wort sind, aber irgendwie identifiziert man sich mit der damaligen Generation, oder man fühlt sich damit verbunden.) Offenbar sieht man sich bei der roten Diktatur in eher in der Opferrolle.

Gruss
R-D.

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Johann Lauer
Mitglied

Beiträge: 136
Von:
Registriert: Okt 2000

erstellt am 16.08.2001 um 14:42 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Robert:
Roman-diesel: Wenn der Leser den Titel "Vergangenheitsbewaeltigung 3" liest, meint er wohl es handele sich hierbei um den Zeitraum 12 Jahrhundert - 20 Jahrhundert!

So ist es, der Titel ist auch mehrdeutig und nicht jeder liest das Thema von anfang an, d.h. er müsste mit Vergangenheitsbewältigung anfangen. Daher entgeht dem Einen oder Anderen, dass hier nur die Nazi-Zeit zur Diskussion steht.

Vorschlag: Die Administratoren sollten zwei Themen eröffnen:
1. Aufarbeitung der Nazi-Diktatur und
2. Aufarbeitung der kommunistischen Diktatur.
Zumal an beiden ein reges Interesse besteht.
Vielleicht gelingt im vierten Anlauf eine differenzierte und zivilisierte Diskussion.

Wenn Vergangenheitsbewältigung 1-3 geschlossen werden, dürfte dem niemand nachtrauen. Diese threads bleiben erhalten, so dass einer intensiven Lektüre dieser siebenbürgisch-sächsischen Diskussionkultur nichts im Wege steht

[Dieser Beitrag wurde von Johann Lauer am 16.08.2001 editiert.]

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Schorsch
Mitglied

Beiträge: 53
Von:
Registriert: Jul 2001

erstellt am 16.08.2001 um 17:23 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:
es ist doch bemerkenswert, dass wenn man beim Thema NS ist, nur selten inhaltlich diskutiert wird, meistens aber geschwiegen wird

Ja so ist es. Ich kann dazu nichts sagen, denn ich hab´s nicht miterlebt, und die, die dabei waren, sind bestimmt nicht in diesem Medium anzutreffen.

Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:
oder auf die Person gezielt wird.

Das ist doch klar, es waren ja die Menschen, die Verbrechen begingen, nicht die Völker.

Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:
Und immer wieder wird als 'Ausgleich'(?) der Verweis auf die rote Diktatur gebracht. Offenbar wird lieber über rote Diktaturen gesprochen als über braune. Woher kommt das?

Zum Teil hat man die rote Diktatur miterlebt, da hat Robert recht, aber man weiß doch nichts genaues, denn in den Medien wurde sie hoch gelobt und zuhause bekam man manchmal mit, daß sie doch nicht so toll war. In der Schule wurde man mit Scheinwahrheiten hinters Licht geführt und daheim durfte man bei den Gesprächen der Erwachsenen, zum "Selbstschutz" sozusagen, oft nicht dabei sein.
Kein gutes Klima in dem ein junger Mensch heranwächst und zwischen "gut" und "böse" unterscheiden lernen soll.
Über die Nazis wurden wir in der Schule aufgeklärt, aber nur sehr einseitig. Der damaligen Propaganda gemäß waren die Deutschen die Schlechten. Das konnte man doch gar nicht glauben, denn man war ja auch Deutscher und fühlte sich nicht schlechter als der rumänische Nachbarjunge. Die Argumentationsweise ähnelte übrigens stark der von Herrn Popa.

Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:
Irgendwie drängt sich doch der Verdacht auf (jedenfalls geht es mir so), dass etwas verdrängt werden soll. Offenbar hat man eine größere Distanz zur roten Diktatur, oder hat das Gefühl das 'man' bezw. sein Land/Volk/Volksgruppe dort weniger zu verantworten hat.

Was soll ich denn verdrängen? Ich war nicht dabei und meine Eltern auch nicht, die waren noch nicht geboren. Meine Großeltern waren alle vier mit 17-19 Jahren nach Rußland verschleppt worden, was hatten die daheim im Dorf von der "braunen" Zeit mitbekommen? Die konnten nur von Rußland erzählen und wie schön es vorher im Dorf war.

Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:
Gerne hätte ich jetzt z.B. von dir, Schorsch, gewusst warum du nun gerade mit dem Gegenargument der roten Diktatur kommst, zumal du ja auch sagst, dass beide verwerflich sind.

Es ist kein Gegenargument, es ist ein Hinweis. Verwerflich waren beide, darf man das hier nicht feststellen?

Gruß
Schorsch

[Dieser Beitrag wurde von Schorsch am 16.08.2001 editiert.]

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 16.08.2001 um 19:23 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wenn das alles Quatsch ist, Schorsch, was ich geschrieben habe, dann warum zerpflückst Du meinen Text, den Du eigentlich durch das häufige Zitieren abschreibst?

Ich gebe Roman-D. durchaus recht, daß es gelegener ist, die rote Diktatur vor die braune zu schieben, als sich über die braune bei den Siebenbürgern mal so zu äußern, wie ich und auch manch anderer das tut.

Sollten diese Ergänzungen, die ich bringe, nicht auch zu dem "reichen Fundus an Tatsachen" gehören? Sind Aussagen denn nicht auch Tatsachen, ganz gleich wessen, Schorschs oder meine oder sonst wessen?
-----------------------
Klaus Popa

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 16.08.2001 um 22:29 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo,
schöne Entwicklung heute, wenn auch heftig, hauptsache es geht weiter.
Braun und rot - sind wohl neben der Auswanderung die markantesten Eingriffe in unser Leben.
Vor welcher Alternative standen die Meschen im Jahre 1950? Einerseits ein vernichtender Weltkrieg mit 24.000.000 Toten und einem zerstörten Erdteil (Teile von Afrika und Asien noch dazu plus die Leiden der amerikanischen Soldaten); dieses in Verbindung mit einem Systehm - in Osteuropa Grosgrundbesitz mit Leibeigenen - im Westen Industrie mit menschenvernichtenden Arbeitsbedingungen (damals gab es doch keine soziale Markwirtschaft und auch keinen Tarifpoker jährlich wie heute). Auf der anderen Seite gab es Siegermächte die Demokratische Grundrechte propagierten - für den Ostblock waren es die stalinistischen Rotarmisten - die wesentliches zur Beendigung des Vernichtungskrieges geleistet hatten und die uns die Volksdemikratie versprachen. Sozialismuss und Kommunismus sind doch Begriffe die erst später geläufig wurden und die den aktuellen schalen Nachgeschmack haben. Wie kann mann nun heute meinen die beiden "Farben" ließen sich miteinder vergleichen oder sogar aufrechnen. Das geht einfach nicht.
Wenn west und ost nicht auf Konfrontation, gegeneinander gestanden hätte (kalter Kreig), gäbe es heute wohl eine andere Welt.
12 Jahre nach dem Fall des eisernen Vorhangs geht es doch den meisten Menschen im Osten nicht besser sondern schlechter als vorher.
Um an die Aufarbeit der roten Vergangenheit zu denken ist noch nicht genügend Zeit vergangen. Wir sollten den Mut aufbringen und unbefangen die braune Zeit ausschöpfend zu besprechen und uns darauf eingehend mit der roten Zeit beschäftigen. Dazu haben die Wissenschaftler noch vieles zu bedenken und zu erklären = wenn diese ihre Aufgaben gemacht haben, kann es auch bei uns los gehen.
Das ewige Gemenge bringt nur Verwirrung und ein zweites Thema = "rot" würde nur ablenken.
Gruss - Danielis

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Friedrich Keul
Mitglied

Beiträge: 78
Von:Bayern
Registriert: Jul 2001

erstellt am 17.08.2001 um 12:29 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ein herzliches Grüss Gott aus Bayern.
Auch auf die "Gefahr" hin nach dem allgemein bekannten Stil als junger "Kukuck (=Kuckuck)", Narzist, Schmarotzer, Fänger, Kurzsichtiger und so weiter, bezeichnet zu werden (vielen Dank für die Blumen), der zugunsten (=zu Gunsten) , zuungunsten (=zu Ungunsten) oder aufkosten (=auf Kosten) des einen oder anderen Systems, volkstümelnden bayrischen Humor verbreitet und die "Verhackstückelung" dieses Diskussionthemas anmault; also auch auf diese "Gefahr" hin werde ich meinen Senf auch heute der Leserschaft zur Verfügung stellen.
Herr Diesel, wenn bei dem Thema Nationalsozialismus nur selten inhaltlich diskutiert, meistens aber geschwiegen oder auf die Person gezielt wird dann hat das ganz bestimmte Gründe. Diese Gründe hier und heute zu erläutern halte ich für so notwendig wie einen Kropf. Wahrscheinlich ist Ihnen aufgefallen dass immer auf (zwei) ganz bestimmte Personen gezielt wird (Sie dürfen mir gerne das Gegenteil beweisen, wobei Sie meine Wenigkeit ausschliessen sollten). Woran mag das wohl liegen ? Vielleicht an der Tatsache dass sich hier ausser braunem Gesindel, ewig Gestrigen, Auftragsschreibern und Konjunkturrittern nur zwei "standhaft-standfeste" oder "standfest-standhafte" Aufklärer herumtreiben ? Oder könnte die Tatsache dass jedem zweiten Diskussionsteilnehmer braunes Ideengut unterstellt wird eine Rolle spielen ? Ich brauche keinen Schulmeister und Besserwisser sondern vernünftige und sachliche Diskussionsteilnehmer . Sie wundern sich vielleicht über die Reaktionen der Leser ?
Ich wundere mich nicht. Wie denken Sie über die These dass jemand der die Ausdrücke "Reichsdeutscher, Auslandsdeutscher" verwendet, "zäh an den politischen, ideologischen und auch seelischen Traditionen des Dritten Reiches festhält" ? (was mit den seelischen Traditionen gemeint ist versteht mein siebenbürgischer Bauernschädel nicht / darüber werden wir wie schon angekündigt "ein andermal" im Detail aufgeklärt; wie das wissen wir schon jetzt) Das ist in etwa vergleichbar mit der These dass ein Mann der einer Strandschönheit nachschaut als potentieller Vergewaltiger einzustufen ist. Meinen Sie nicht dass man so etwas in die Kategorie "an den Haaren herbeigezogen" einstufen sollte ? Nehmen wir mal ein "Fallbeispiel" oder einen "Beispielfall" : einer unserer fleissigsten Schreiber versucht "das Handeln unter Bedingungen von Diktatur" zu erklären wobei er von seinen Erlebnissen als Brigadeleiter der Honigberger SMT mit einem "Instructor de partid" berichtet oder aber ein Bauer aus Siebenbürgen gibt bei einer Landesversicherungsanstalt an dass er 20 Jahre bei dem CAP und 15 Jahre bei dem IAS gearbeitet hat. Welchem normal und logisch denkenden Menschen würde es einfallen diesen beiden Kerlen zu unterstellen "zäh an den politischen, ideologischen und seelischen Traditionen" des kommunistischen Systems festzuhalten, einzig und allein weil sie Ausdrücke benützen die damals von allen benutzt wurden, ohne irgend einen Hintergedanken ? Ist das keine Lachnummer ? Wenn immer wieder auf die rote Diktatur hingewiesen wird dann betrachten Sie das eben als ein Problem des Schuhwerks, den einen drückt der braune Schuh, den anderen drückt der rote Schuh. Das ist weiter auch nicht verwerflich. Schlimm wird es erst dann wenn so ein "Schuhwerkgeplagter" sein Harmoniebedürfnis und Modebewusstsein befriedigen muss und sich die zum Schuhwerk passende Brille zulegt. Ich schliesse mich der Meinung an die rote Diktatur in Siebenbürgen in einem anderen Thread zu behandeln. Dies jetzt zu tun halte ich weder für verfrüht noch halte ich es für eine Ablenkung. Sollte sich jemand "abgelenkt" fühlen dann braucht er nur die Brille zu tauschen. Vielleicht ist mit Ablenkung, Überforderung gemeint.
Und nun zu Ihrem "ich setzte noch einen drauf ". Wir (ich) wollen weder Verantwortung abschieben noch uns mit der damaligen Generation identifizieren. Wir waren in beiden Systemen Opfer und Täter (die Verteilung des Prozentsatzes überlassen wir unseren Experten). Opfer aus Gutgläubigkeit und weil wir krampfhaft an unserem Deutschtum festgehalten haben, und Täter aus Opportunismus. Damit will ich nicht bestreiten dass es unter unseren Landsleuten auch Überzeugungstäter gegeben hat, und zwar in beiden Systemen . Diese Überzeugungstäter waren eine Minderheit, oder eine verschwindende Minderheit (ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen) . Die Nachkommen dieser Leute in den gleichen Topf zu werfen, bzw. eine Kontinuität feststellen zu wollen halte ich für Effekthascherei der billigsten Sorte. Warum sollten wir uns dieser Generation nicht verbunden fühlen ? Es sind doch unsere Familienangehörigen. Mein Urgrossvater wurde in Moskau begraben; aber nicht weil er sich mit seinem Mistkarren in die Weiten Russlands verirrt hätte . Er war auch kein Rotgardist, Weissgardist oder reaktionärer Monarchist, er war ein stinknormaler, bescheidener siebenbürgischer Bauer der zu Kaiser's Zeiten auf Staatskosten und mit einem Schiessprügel in der Hand die Welt bereisen durfte (musste). Ein Teil der restlichen Verwandschaft wurde schön gleichmässig verteilt irgendwo zwischen Stalingrad und Berlin verscharrt, auch auf Staatskosten. Bin ich nun, weil ich mich diesen Leuten verbunden fühle und mich mit "dieser" Art Vergangenheitsbewältigung nicht identifizieren kann und will ein Nazi oder ewig Gestriger ? Oder bin ich vielleicht ein notorischer und unverbesserlicher Kommunist weil ich als Kind in einem Ferienlager der roten Pioniere war und die bescheuerten sozialistischen Hymnen mitgebrummt habe ? Darf ich nicht behaupten dass es schöne Zeiten waren ? Der politische Seier der dort serviert wurde hat doch keinen interessiert. War das in den Jahren 1933 - 1945 bei Pimpfes und BDM vielleicht anders ? Was hier betrieben wird ist oft grobe Pauschalisierung, primitive Unterstellung und ein ewiges Hineininterpretieren. Das Hineindrängen in ein farbliches politisches Eck und Abstempeln aufgrund von vagen Vermutungen und fadenscheinigen Argumenten gehört bei bestimmten Diskussionsteilnehmern zur Diskussionskultur. Es wird "Monologiert" und Doziert um des Dozierens Willen , und das mit einer atemberaubenden Langatmigkeit. Der Leser kriegt Passagen und Zitate aus der damaligen Presse oder aus wissenschaftlichen Werken vor den Rüssel geknallt, mit dem banalen Vermerk "Was sagen die Diskutanten zu folgendem Zeugnis.....". Wo bleibt hier das Konzept, wo ist hier der berühmte rote Faden ? Hat der Dozent vor lauter Dozieren die Orientierung verloren ? Ist seine Eitelkeit und sein Selbstbewusstsein durch einen "renitenten Schüler / Studenten" so sehr angekratzt dass er wahllos auf "Alles und Jeden" losgeht und partout mit dem Schädel durch die Wand will ?
Herr Diesel, (und alle anderen Leser) ich hoffe hiermit angedeutet zu haben wo der Schuh drückt, machen Sie sich Ihren eigenen Reim.

Fritz

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roman-diesel
Mitglied

Beiträge: 159
Von:
Registriert: Aug 2001

erstellt am 17.08.2001 um 14:38 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Schönen Tag auch Herr Keul aus dem - ebenso - konservativen Westfalen,

ich danke Ihnen für die sehr ausführliche Antwort, verstehe auch Ihre Sichtweise, jedenfalls teilweise, aber ich kann mir doch den Eindruck nicht erwehren, dass das hier zwei paar unterschiedliche Schuhe sind die drücken. Ich will jetzt nicht mit irgendwelchen Zahlen oder dahergeholten Zitaten kommen, aber ich glaube doch, dass die (damalige!!) Begeisterung für die braune Diktatur wesentlich größer war als für die rote in der DDR und in SB. Sind Sie da anderer Meinung?
Was mir immer auffält, ist dass wenn z.B. die Rede ist von irgendwelchen Schlachten im 2. Weltkrieg immer geredet wird von "unsere Truppen", "wir" und - gelegentlich - "der Feind". Das ist es was ich nicht verstehen kann: man kann ganz klar zu seinen Verwandten stehen, aber das heisst noch nicht, dass man deren - eventuellen - Zustimmung zu einem System im Nachhinein verteidigen muss, oder dieses versucht auszugleichen mit Unrecht was von der anderen Seite verbrochen wurde. Ich habe ja auch nicht auf jemanden spezielles gezielt, ich habe mich nur gefragt, warum die Diskussion immer wieder in die Richtung der roten Diktatur geht.
Aber, was sagen Sie denn nun eigentlich zu meinen beiden Thesen, sind Sie damit nicht einverstanden?

Bis demnächst, Gruss
R-D.

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Johannes
Mitglied

Beiträge: 129
Von:Deutschland
Registriert: Jun 2001

erstellt am 17.08.2001 um 17:14 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo liebe Diskussionsteilnehmer,

es ist schön, daß hier jetzt ein wenig weniger geprügelt wird und ich hoffe es bleibt dabei. Deshalb wage ich auf dem diesel-roman seine Thesen einzugehen.

Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:

1. Die braune Diktatur ging von Deutschland aus und die rote von der Sowjetunion. Man hat das Gefühl Verantwortung abschieben zu können.

Ich glaube das ist nicht der Grund. Unter den roten Halunken hat die ganze Bevölkerung gelitten, von den braunen Banditen hat man vermutlich kaum etwas mitgekriegt, bis auf die Differenzen zwischen "Bonzen" und "Erneuerern". So richtig schlecht ist es doch niemandem zu der Zeit in Siebenbürgen gegangen; keinem Sachsen und auch keinem Mitglied einer der anderen Nationaliätäten.
Nur um Mißverständnissen vorzubeugen und jeder Verleumdung einen Riegel vorzuschieben: das vermute ich Herr Popa, ich weiß es nicht und behaupte es auch nicht, ich vermute es!

Vielleicht kann das hier jemand be- oder widerlegen.

Außerdem war der braune Spuk nach wenigen Jahren vorbei, der Kommunismus hat etwas länger gedauert.

Zitat:
Original erstellt von roman-diesel:

2. Über Vergangenheit spricht man am liebsten wenn man sich als Opfer darstellen kann, die Täterperspektive ist weniger bequem(um Missverständnisse zuvor zu kommen: ich behaupte ja nicht dass hier Täter am Wort sind, aber irgendwie identifiziert man sich mit der damaligen Generation, oder man fühlt sich damit verbunden.) Offenbar sieht man sich bei der roten Diktatur in eher in der Opferrolle.

Hier gilt eigentlich weitgehend das vorher Gesagte.
Ergänzen möchte ich aber, daß man sich:
- schon auch gerne als Täter feiert, es kommt aber auf die Seite an, auf der man agiert hat und die späteren Umstände.
- natürlich mit der Generation verbunden fühlt, es waren die Eltern oder Großeltern etc. Identifizieren muß man sich mit ihnen, zumindest in diesem Zusammenhang, damit sicherlich noch nicht, vielleicht kann aber manches verstehen, was nun beileibe nicht "gutheißen" bedeutet!!!

Gruß
Johannes

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ron
Mitglied

Beiträge: 11
Von:Ba-Wü
Registriert: Aug 2001

erstellt am 17.08.2001 um 18:23 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von ron anzusehen!   Klicken Sie hier, um ron eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
aber ich glaube doch, dass die (damalige!!) Begeisterung für die braune Diktatur wesentlich größer war als für die rote in der DDR und in SB. Sind Sie da anderer Meinung?

In der ehemaligen DDR ist die Sache natürlich auch verständlich, da die DDR ja auch ein Teil des Deutschen Reichs war, das die NSDAP in einer 'demokratischen' Wahl an die Führung brachte, während das SED-Regime aufgezwungen war.
Gruss
Ron

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Johannes
Mitglied

Beiträge: 129
Von:Deutschland
Registriert: Jun 2001

erstellt am 17.08.2001 um 20:40 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von ron:
aber ich glaube doch, dass die (damalige!!) Begeisterung für die braune Diktatur wesentlich größer war als für die rote in der DDR und in SB. Sind Sie da anderer Meinung?

Nein ich bin Ihrer Meinung, aber ich glaube nicht, daß man das damals richtig als Diktatur erlebt hat. Man hatte vielleicht sogar mehr Freiheiten als andere, denn durch die Zusammenarbeit Rumäniens mit Deutschland wurden die Deutschen dort vielleicht sogar an der "langen" Leine geführt. Man hatte ja wirtschaftliche Vorteile aus der Zusammenarbeit und Berlin wird da schon ein wenig Druck gemacht haben.

Außerdem glaube ich auch, daß man schon darüber begeistert war, daß sich das "Reich" endlich mal um die "Auslandsdeutschen" kümmerte. Man war ja von denen seit jeher vernachlässigt und ignoriert worden und fühlte sich sicherlich nach den Erfahrungen der Nachkriegsjahre (1.WK) in Rumänien nicht wohl. Man hatte sicherlich andere Vorstellungen von dem neuen Vaterland.

Den Kommunismus hat man im Gegensatz dazu wohl richtig als Keule empfunden.

Zitat:
Original erstellt von ron:
In der ehemaligen DDR ist die Sache natürlich auch verständlich, da die DDR ja auch ein Teil des Deutschen Reichs war, das die NSDAP in einer 'demokratischen' Wahl an die Führung brachte, während das SED-Regime aufgezwungen war.

Die Bewohner der DDR hatten, im Gegensatz zu den Siebenbürger Sachsen, keine demokratische Erfahrung, sie kamen aus dem Kaiserreich durch die Wirren der "Weimarer Republik" direkt in die Diktatur Hitlers. Hier gab es, nach den mageren Nachkriegsjahren zuerst mal wieder Arbeit und Aufschwung, also schon ein verständlicher Grund zum Jubeln. Nach der großen Katastrophe kamen sie dann direkt und ohne Übergang unter das Joch der "Kommunisten".

Gruß
Johannes

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 17.08.2001 um 21:20 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Werter Herr Keul,

wie wär es mal, wenn Sie statt Ihrer großartigen Kunst, Übelkeiten der gemeinsten Sorte zu verbreiten, sich einmal die Mühe nähmen, zu verstehen, was die Texte aussagen und belegen?

Sollen Sie wirklich so einfältig und unbeholfen sein, daß ich Ihnen mit der Erklärung meines "Konzepts" unter die Arme greifen muß?

Ich meine, das sind nur weitere Beispiele Ihrer Verarschungsphilosophie und Lachnummern-Kunst.
-------------------
Klaus Popa

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Klaus Popa
Mitglied

Beiträge: 314
Von:BRD, 59909 Bestwig
Registriert: Apr 2001

erstellt am 18.08.2001 um 05:44 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Klaus Popa anzusehen!   Klicken Sie hier, um Klaus Popa eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zu Johannes
-------------

Eine recht idyllische, deshalb unbefangen-naive Vorstellung über die vom NS-Geist nur so belastete (bis 1939) und dann von diesem geprägte und beherrschte Zeit (1941-44) in Siebenbürgen:

Zitat:
Unter den roten Halunken hat die ganze Bevölkerung gelitten, von den braunen Banditen hat man vermutlich kaum etwas mitgekriegt, bis auf die Differenzen zwischen "Bonzen" und "Erneuerern". So richtig schlecht ist es doch niemandem zu der Zeit in Siebenbürgen gegangen; keinem Sachsen und auch keinem Mitglied einer der anderen Nationaliätäten.

Soll es damals wirklich so "romantisch" zugegangen sein? Man soll vermutlich nichts mitgekriegt haben, außer den Auseinendersetzungen zwischen den gestandenen, bürgerlichen Politikern, und den NS! Also von vornherein keinerlei Parteinahme, weder für die "Bonzen", noch für die "Erneuerer"? War man im damaligen Siebenbürgen politisch wirklich so unbeteiligt, also unschuldig? Die Realität war doch eine ganz andere. Zwischen romantisierenden Schilderungen der eigenen Voreltern und den damaligen Verhältnissen sollte schon unterschieden werden!
---------------------
Klaus Popa

[Dieser Beitrag wurde von Klaus Popa am 18.08.2001 editiert.]

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