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Vergangenheitsbewältigung 6 (Seite 2)

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Autor Thema:   Vergangenheitsbewältigung 6
Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 23.12.2001 um 10:54 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Herr Dürr,
für Ihre klaren Worte zum "Fall Latussek" danke ich Ihnen sehr. In der Tat hat sich dieser Mensch mit seinen Äußerungen so sehr außerhalb des demokratischen und menschlich-moralischen Konsenses gestellt, dass jeder Verband bestrebt sein musste, sich von ihm schnellstens zu befreien. Gut, dass dies geschehen ist. An Ihrem Schreiben im Namen der Landsmannschaft gibt es nichts zu kritisieren, denke ich. Das werden sicherlich auch Sie - trotz der von Ihnen angedeuteten möglichen Vorgeschichte - so sehen, Herr Danielis, oder?
Den Satz von Herrn Graeff indes, Herr Dürr habe sich entschlossen, die gemeinsame Sache voranzubringen, anstatt die Zeit im Netz zu verbringen (zu vertrödeln, soll das wohl heißen), kann ich nicht ganz nachvollziehen. Ich wiederhole mich: Was kann einer Organisation wie der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, die - wie von vielen Diskutanten beklagt, eingeräumt oder einfach nur festgestellt wird - im Rufe der Rechtslastigkeit steht, Besseres passieren, als dass sich einige, die sich diesem Volk verbunden fühlen, ehrenamtlich und engagiert über dessen Vergangenheit austauschen? Sollte man diese Diskussion nicht offensiv mitgestalten, anstatt sich darüber zu mokieren, dass einzelne Diskutanten sich eines Stiles befleißigen, den man selbst nicht mag? Und das Ziel, auch jüngere Leute zu erreichen, auf das Günther Melzer zu Recht hinweist, lässt sich mit einer Stellungnahme im Netz gewiss eher erreichen als mit einem Brief an die BdV-Präsidentin. Mit einer Stellungnahme zur eigenen Vergangenheitsbewältigung, wohlgemerkt, nicht zu der von Herrn Latussek und "seinen" Schlesiern.
Die Sachsen hatten in den vergangenen Jahrzehnten nicht solche erbitterten Debatten wie die Schlesier - "Schlesien bleibt unser!", wissen Sie noch? - oder die Ostpreußen mit ihrem zeitweilig - aktuell kann ich es nicht beurteilen - bedenklich weit rechts stehenden Zentralorgan. Unsere Landsmannschaft hatte andere Probleme. Zum Beispiel jenes, dass sie jedenfalls in den Gründerjahren auf die falschen Führungspersonen gesetzt hat. Das wirkt leider nach, da ist bis heute eine offene Flanke. Und wer, wenn nicht der Bundesvorsitzende, könnte mit einer klaren Stellungnahme Klarschiff machen und einräumen, dass es in der Geschichte der Landsmannschaft und im intellektuellen Establishment der Sachsen in der Nachkriegszeit Figuren gab, die in einem demokratischen Staat nun wirklich keine Verantwortung mehr hätten übernehmen dürfen? Ich denke - wie gesagt - zum Beispiel an Heinrich Zillich. Nicht so sehr, weil er in den 30-er und 40-er Jahren der falschen Ideologie angehangen und sie gefördert hat. Sondern, weil er auch danach nichts gelernt hat und seine "Südostdeutschen Vierteljahresblätter" in seiner Zeit zu einer kruden Postille völkisch-nationalistischer "Wert"vorstellungen gemacht hat (man lese den höchst interessanten Aufsatz von Klaus Popa (!) in der Halbjahresschrift für südosteuropäische Geschichte, Literatur und Politik, Heft 2/2001, S. 81 ff.).
Mit einer Stellungnahme zu solchen Gestalten und damit zur Geschichte des Sachsenvolkes und ihrer organisatorischen und intellektuellen Vertretung in der Bundesrepublik würden Sie durchaus die Sache voranbringen, was Sie ja wollen, Herr Dürr. Ich bitte Sie herzlich, sich auch hierzu im Netz zu äußern. Dass Herr Graeff in Absprache mit Ihnen die entsprechende Stellungnahme platziert, wäre ja in Ordnung. Und auf das Datum dieser Stellungnahme würde ich dann auch gern verzichten.
Mit herzlichen Grüßen und den besten Wünschen für ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest und ein glückliches, gesundes, friedvolles und erfolgreiches Jahr 2002,
Ihr Oliver Klöck

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 23.12.2001 um 16:07 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Herr Klöck,
natürlich bin damit einverstanden und freue mich wenn der Representant unserer Gemeinschaft sagt was Sache ist. Finde auch im Anschließenden Teil Ihres Beitrages vertvolle Diskussinsansätze, wenn die Netzfreunde sich nur dazu äußern würden.
Das Datum des Briefes ist schon von Bedeutung, nicht nur im Zusammenhang mit der von Ihnen erwähnten Vorgeschichte.
Schön währe es wenn uns Herr Dürr, erklären könnte ob die Veröffentlichung dieses Briefes auf einen Drang nach Rechtfertigung der eigenen Unbedenklichkeit und Unbescholtenheit in Sachen Rechtslastigkeit hinweist? Rechtfertigung, nicht in eigener Person sondern für die Gemeinschaft die er vertritt. Nicht minder wichtig währe zu erfahren welche Überlegungen, bei der Niederschrifft und dem Absenden dieses Briefes im Vordergungrund gestanden haben.
Auch Herr Graeff sollte uns bitte erklären, wie er das mit dem "etwas besseres zu tun haben" gemeint hat. Auf den ersten Blick empfinde ich eine Entwertung, ja Disqualifikation dessen was wir hier in diesem Netz machen, als ob die Ernstahftigkeit unserer Bestrebungen hier arg in Zweifel gezogen werden.
Gruss - Danielis

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getkiss
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Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 24.12.2001 um 07:14 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr geehrter Herr Danielis,
in Ihrem Beitrag von gestern steckt der Wunsch:
"Schön währe es wenn uns Herr Dürr, erklären könnte ob die Veröffentlichung dieses Briefes auf einen Drang nach Rechtfertigung der eigenen Unbedenklichkeit und Unbescholtenheit in Sachen Rechtslastigkeit hinweist? Rechtfertigung, nicht in eigener Person sondern für die Gemeinschaft die er vertritt. Nicht minder wichtig währe zu erfahren welche Überlegungen, bei der Niederschrifft und dem Absenden dieses Briefes im Vordergungrund gestanden haben."
Pardon, Wünsche.
Ist es der selbe "Wunsch" den einmal ein Herr Popa in diesem Forum geäußert hat mit dem Spruch:
"Qui s´excuse, s´accuse"?
Da dies nicht der Fall ist, bin ich der Meinung, der Vorsitzenede der Landsmannschaft sollte in keinem Fall sowas tun, WEIL DIE AUSSAGE SEINES BRIEFES KLAR UND UNMISSVERSTÄNDLICH IST.
Übrigens würde solch eine Nachträgliche Rechtfertigung nur Wasser auf die ideologische Mühlen derer Kanalisieren, die mit der unsinnigen Behauptung der Rechtslastigkeit den Vertriebenen "en Bloc" gewisse Rechte beschneiden möchte.
Zum Beispiel die 40%-Kürzung der Rente eines Herrn Danielis, die dem Verfassungsgericht vorliegt. Oder die Kürzung der Zuwendungen für die kulturelle Arbeit unserer Landsmannschaften. Oder "Das Tor bleibt offen" für alle, außer den Aussiedlern bei denen der Erfolg der 100.000 Quotierungsgrenze vom Herrn Welt gefeiert wird.
Undere Landsleute wissen sehr wohl um was es geht, dies erklärt zwischen anderem auch das "große Interesse" an dieser Art von Vergangenheitsbewältigung, wie Sie und andere es haben möchten.
Schöne Weihnachtsfeiertage!
getkiss

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klaus.danielis@gmx.de
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 24.12.2001 um 09:36 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
THEMENMIX = U N T E X T

freie Meinungsäußerung für jeden, auch für den Andersdenkenden, kann nur befürwortet werden, aber alles wie Kraut und Rüben durcheinandermischen bedeutet Chaos, auch zu Weihnachten

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klaus.danielis@gmx.de
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 30.12.2001 um 10:09 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Ehern wie die Gestirne zogen die Jahre herauf
...
LANGSAM neigt sich ihr Lauf.

Stillstand bei den Antwortschreibern,
nicht so bei den Hits.
Das bedeutet doch dass auch während den Feiertage Interesse an SbS Themen besteht.

Sonntag Aktuell - die siebte Zeitung für fast ganz Baden-Württemberg ; ihr Kolumnist Ernst Elitz zieht Bilanz seiner Themen, woh er 2001 falsch gelegen hat und welche uns ins nächste Jahr begleiten werden:
Die Gefahr von rechts habe ich niemals klein geredet und lese in diesen Tagen, dass die neuen Braunen immer gewaltsamer werden. So gilt auch 2002 als Devise gegen den dumpfen Terror von rechts: Schluss mit einer "Man sollte"- und "Man müsste" -Gesinnung praktisch handelnde Vorbilder sind gefragt wie der Ladenbesitzer, der gehetzten Ausländern Schutz in seinem Laden bietet oder der Lehrer, der die Bomberjacken und Springerstiefel verbietet und seinen Schülern beibringt, dass Hitler keine Comikfigur (auch kein lustiger Fußballkommentator) und der zweite Weltkrieg kein Abenteuerspiel ihrer Vorfahren war.
Selten bekam ich auf eine Kolumne so viele Leserbriefe wie vor einigen Wochen, als ich auf die blutige Episode des Abendlandes verwies, dass auch "Hielige Kriege" führte und Millionen Menschen im Rassenwahn in die Gaskammern schickte.
Wünschen wir uns also für das neue Jahr ...
und die Menschen insgesamt etwas vernünftiger werden.
(so weit Ernst Elitz)

Seinen Wünschen kann man sich anschließen, seine heutige Kolumne zeigt uns auch, dass dieses Thema sehr wohl eine/seine Berechtigung hat und wir uns damit noch auseinandersetzen müssen.

Ein gutes neues Jahr wünscht Ihnen - Danielis

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klaus.danielis@gmx.de
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 04.01.2002 um 07:53 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Wünsche allen Beteiligten ein gutes und erfolgreiches 2002.

Da wir bei diesem Thema wohl kaum etwas bewältigen können und es eigentlich eher ums Verstehen geht, glaube ich dass folgender Beitrag hilfreich sein kann:

Eberhard Horst
FRIEDRICH DER STAUFER Eine Biographie(Claassen) Seite 244 und 245

Ein völlig anderes Ereignis verdient besondere Aufmerksamkeit, weil es Freidrichs Verhältnis zur jüdischen Minderheit kennzeichnet. In der religiös überhitzten Atmosphäre des 12./13. Jh., der Zeit der Kreuzzüge, der aufkommenden Sekten und Ketzerverfolgung, der Bußbewegungen und Ordensgründungen, verschärfte sich die Lage der der europäischen Juden von Tag zu Tag. Religiöser Fanatismus, ebenso handfeste wirtschaftliche Gründe oder die Suche nach einem Sündenbock für bestimmte Mißstände führten zu bedrohungen, Anschuldigungen und nicht selten zu Pogromen und grausamen Morden.
Sizilien blib von solchen antijüdischen Exzessen verschont. Seit Jahrhunderten hatte sich in Sizilien das friedliche Zusammenleben von Volksgruppen verschiedener Herkunft und Glaubenszugehörigkeit bewährt. Wie die Normannenkönige, so garantierte Friedrich den Schutz der Minderheiten. In den Konstitutionen von Melfi werden Christen, Sarazenen und Juden gleichgestellt. Jüdische Berater, Gelehrte und Übersetzer gehörten zum trauten Kreis um Friedrich. Auch ihre wissenschaftlichen Leistungen trugen zum Ruf des sizilianischen Hofs als einer Art höfischer "Gelehrtenrepublik" bei.
In Hagenau wurde Friedrich mit der Judenfrage in einer Weise konfrontiert, wie sie in Sizilien undenkbar gewesen wäre. Cristen aus Fulda behaupteten, ihre jüdischen Mitbürger hätten anläßlich des letzten Passafestes an christlichen Knaben Ritualmorde verübt. Die Behauptungen hatten in Fulda und anderen Städten Pogrome ausgelöst. Als die Christen dem Kaiser zum Beweis ihrer Anklage die Knabenleichen zeigten, soll er gesagt haben: Wenn die Kinder tot sind, dann begrabt sie. Friedrich kannte die Juden und ihre Glaubensbräuche und Gesetze gut genug, um die Unschuld der jüdischen Angeklagten zu erkennen. Aber die eigene Erkenntnis genügte ihm nicht. Er veranlaßte eine umfassende Untersuchung, ließ Fürsten, Adlige, Bischöfe und Äbte nach Hagenau kommen, um sie zu befragen. An die christlichen Könige sandte er Boten mit dem Wunsch, man möge bekehrte Juden, denen die mosaischen gesetze und Übungen vertraut sind, an den kaiserlichen Gerichtshof schicken. Angesicht der weiten Reisewege, der aufwendigen Versammlungen und Beratungen war es ein beachtliches Verfahren, das Friedrich zur Klärung der angeblichen Ritualmorde anstrengte. Aufwand und Ergebnis zeigen, dass er mehr suchte als die Bestätigung seines Urteils in einem lokalen Rechsstreit. Alle Befragten, darunter die aus vielen Ländern Neugetauften, bezeugten, dass die jüdischen Gesetze jedes Blutopfer untersagten, und nicht ein Ritualmord konnte von irgend einem der Befragten nachgewiesen werden. Als Resultat der langwierigen Untersuchung erließ der Kaiser eine verordnung, die jede Beschuldigung der Juden in der vorgebrachten Weise unter härteste Strafe stellte.
Friedrichs Verhalten entsprach kaum der allgemeinen antijüdischen Stimmung unter den deutschen Christen seiner Zeit. Aber die Gründlchkeit seiner Untersuchung machte das Urteil unanfechtbar. Trotz aller Vorbehalte gegenüber der Toleranz Friedrichs kennzeichnet dieses aus spontanem Anlass hervorgegangene Verfahren sein Rechtsdenken und sein persönliches Verhältnis zur jüdischen Minderheit. Es ist eine der aufschlussreichsten und bemerkenswertesten Rechtshandlungen Freidrichs.

So weit der Buchtext, er geht auf die Jahre 1235/36 zurück, genau 767 Jahre sind seither vergangen. Wir leben nicht in den dreiunddreißiger Jahren auch schreiben wir nicht 1945 und doch gibt es auch heute noch Landsleute die fest davon überzeugt sind, dass die Juden Blutschänder sind und Kinder abschlachten.
Ihre/Eure Meinung dazu könnte dieser Debatte sicher weiter helfen.
Gruss - Danielis

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klaus.danielis@gmx.de
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erstellt am 04.01.2002 um 21:06 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Gleiches Thema = heute
Süddeutsche Zeitung vom 4.1.2002
Staatsregierung und Kirche kritisieren Spruch des Verwaltungsgerichtshofs (VGH)
Kruzifixurteil stößt auf Unverständnis
CSU Generalsekretär Goppel: Kläger soll an der Volkshochschule Pfaffenhofen nicht mehr unterichten
Kultusministerin Monika Hohlmaeir warf dem erfolgreichen Kläger Konrad Riggemann vor, er habe sich "ohne Toleranz und Rücksicht auf die Gemeinschafr gegen die große Mehrheit gestellt".
Riggemann hatte in dem Kruzifix einen Angriff auf seine Religionsfreiheit gesehen. Seine Abneigung dagegen begründete er unter anderem damnit, dass im Zeichen des Kreuzes seit dem Tod Jesu 13 Millionen Juden ermordet worden seien. Der bayrische VGH gab der Klage statt.
Goppel: "Wenn der Mann Beamter bleiben will, muss er raus aus dem Untericht. Dafür ist er nicht geeignet." Ein Lehrer dürfe die Liebe zum Untericht nicht dem eigenen Gewissen unterordnen.
Bei den Grünen stieß das Urteil auf Zustimmung; nicht so bei der SPD.
(Ende des gekürzten Artikels)

Ob 12. Jh. ; 1933 oder 2002 die Geschichte widerholt sich doch - es gibt nichts was es nicht schon einmal gegeben hat.
Gruss - Danielis

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klaus.danielis@gmx.de
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 10.01.2002 um 08:00 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo - MITEINANDER;

erstaunilch, erstaunlich das rege Interesse an diesem so heiß geliebten Thema.
Lustig war es und richtig Spaßß gemacht hat es so lange man einem ans Schienbei pinkeln konnte.
Jetzt da uns keiner den Spiegel vorhält und wir uns ruhigen Gewissens zurücklehnen können ist wieder alles wunderbar bei den SbS im Netz.

Zum Glück gibt es auch andere Beispiele, wie in meiner Tageszeitung, heute zu lesen ist:

WEHRMACHT / Viele junge Menschen zieht es in die Ausstellung.
Kalte Füße für deutsche Geschichte

Sie läuft erst seit sechs Wochen. Und doch hat die Wehrmachtsausstellung schon 45 000 Besucher angezogen. Viele junge Menschen interessieren sich für diesen Teil der deutschen Geschichte. ...

"Wir sind selbst immer wieder höchst überrascht", erzählt Peter Klein vom Ausstellungsteam des Hamburger Instituts für Sozialforschung, "dass sich so viele Menschen selbst bei minus 5 Grad fast eine Stunde lang in die Kälte stellen und warten."
Auch Kathrin, die 24jährige Romanistikstudentin aus Magdeburg, hätte sich sonst wahrscheinlich nicht für die Ausstellung interessiert: "Ich wollte endlich wissen, warum sich mein Vater und mein Bruder so lange über dieses Thema gestritten haben", erzählt sie, während sie auf Einlass wartet. Wie schon die erste Ausstellung belegt auch die neue Darstellung mit Dokumenten, wie Wehrmachtssoldaten im zweiten Weltkrieg Zivilisten erschossen und sich Generäle am Holocaust beteiligt haben.
Als Erklärung dafür führen selbst junge Leute häufig den angeblichen Befehlsnotstand der Wehrmachtsangehörigen an, berichtet die Ausstellungsführerin Ingrid Dammerow, von Reaktionen mancher Besucher. Für Erstaunen unter ihnen sorgen immer wieder das Kapitel über die "Handlungsspielräume". Hier wird nachgewiesen, dass Angehörige der Wehrmacht die beteiligung an Erschießungen durchaus verweigern konnten ohne dafür bestraft zu werden. In der Ausstellung ständig umlagert sind die Computer und der Kopfhörer, an denen die Besucher die Feldpostbriefe von Soldaten lesen oder anhören können. ...
Größere Zwischenfälle durch rechtsgerichtete Besucher seien abgesehen von der NPD-Demo zur Eröffnung ausgeblieben, berichtet die Ausstellungsführung.

so weit die NWZ - Göppingen

Unsere jungen Netzakteure haben scheinbar kein Interesse an diesem Thema. Der Grund dafür scheint in der Tatsache zu stecken, dass es bei uns eben keinen Streit, wie bei Kathrins Bruder und Vater gegeben hat.

Hat unsere Nachfolgegeneration, da nicht etwas verpaßt?
Hat die 68ger Bewegung nicht bis nach Siebenbürgen gereicht?

Gruss - Danielis

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hanzy
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Beiträge: 1805
Von:Heisede
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erstellt am 10.01.2002 um 13:25 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:

Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:

Hat die 68ger Bewegung nicht bis nach Siebenbürgen gereicht?



Die 68er wollten ja bekanntlich dahin, wo die Siebenbürger schon waren... Insofern ist es nicht verwunderlich, das diese Bewegung irgendwo in der Donau untergegangen ist...

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klaus.danielis@gmx.de
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 10.01.2002 um 21:50 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber hanzy,
glaube, dass sie sich die Sache hier etwas zu einfach machen, indem sie darin nur linke, rote Horden sehen.
Gerade in Deutschland - West (bei den Ossis mag es ähnlich wie bei uns gewesen sein) ging es in erster Linie um die Fragen der damals jungen Leute an ihre Väter die in Wehrmacht und SS Greultaten vollbracht hatten. Die Nachfolgegeneration wollte wissen: wie und warum es dazu kommen konnte. Gerade diese Debatte hat uns zu gegebener Zeit gefehlt und ist mit ein Grund dafür dass wir uns heute nach über dreißig Jahren dabei so schwer tun.
Es wurde mehr als eine Generation übersprungen - heute sind es die Enkel und Urenkel die Fargen stellen und weil die Söhne nicht darüber gesprochen haben finden sie auch kaum Antworten.
Gruss - Danielis

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Sam
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Registriert: Jan 2001

erstellt am 11.01.2002 um 00:54 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Sam anzusehen!   Klicken Sie hier, um Sam eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
glaube, dass sie sich die Sache hier etwas zu einfach machen, indem sie darin nur linke, rote Horden sehen.
Gerade in Deutschland - West (bei den Ossis mag es ähnlich wie bei uns gewesen sein) ging es in erster Linie um die Fragen der damals jungen Leute an ihre Väter die in Wehrmacht und SS Greultaten vollbracht hatten. Die Nachfolgegeneration wollte wissen: wie und warum es dazu kommen konnte.

Lieber Herr Danielis,

woher wissen Sie das? Die mir bekannten Literaturstellen zeigen eher ein negatives Bild, wenn man die Fragen der Nachkriegsjugend betrachtet.

Noch kurz was zum Thema Ostdeutschland: Dort wurde häufig ziemlich heftig über das Thema diskutiert. Und je nachdem, mit wem man es zu tun hatte, waren das parteipolitisch eingefärbte Gespräche oder auch sehr nahegehende ... ich erinnere mich an das eine Interview mit einer älteren Dame, die stockend und tiefbewegt über ihre eigene Vergangenheit erzählte, Fehler, die sie gemacht hatte, die Zweifel und Gewissensbisse, die sie danach plagten ...

Unterschätzen Sie nicht den Wissensdurst, den die Generation nach Ihnen mitbrachte. Und die die Zeitzeugen noch befragen konnte.

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klaus.danielis@gmx.de
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erstellt am 11.01.2002 um 08:45 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Lieber Sam,
kann ihnen leider keinen Link setzen - aber vielleicht findet sich einer der Administratoren oder Moderatoren der dieses tut. Sie können aber vielerorts nachlesen.
Die 68er Zeit/Generation ging von den Hochschulen aus und hatte in verschiedenen Ländern verschiedene Schwerpunkte. In Amerika ging es vor allem um den Vietnamkrieg in Frankreich um Uni-Reformen und in Deutschland um die Kriegsverbrechen 39-45.
Im Ostblock wurde generell anders mit der Weltkriegsgeschichte umgegangen; dort gab es verbrecherische Faschisten und Hitleristen auf der einen Seite und gloreiche Rotarmisten auf der anderen Seite und sowieso war der Sozialismuss allem überlegen. Zu einer differenzierten öffentlichen Debatte über Schuld und Schuldige oder über Gründe und Hintergründe ist es nicht gekommen.
Den Wissensdurst meiner Nachfolgegeneration zu unterschätzen (dem Alter nach gehöre ich eigentlich zu den 68gern - auch sonst fühle ich mich diesen ziemlich nahe) - weit gefehlt, nur kann ich hier im Netz, bei diesem Thema keine all zu große Begeisterung feststellen - beweisen sie mir doch das Gewgenteil.
Gruss - Danielis

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roman-diesel
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erstellt am 11.01.2002 um 10:12 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von hanzy:

Die 68er wollten ja bekanntlich dahin, wo die Siebenbürger schon waren... Insofern ist es nicht verwunderlich, das diese Bewegung irgendwo in der Donau untergegangen ist...

Hallo Hanzy,

noch ein gutes Neues!
Ähm, das da oben war auch inhaltlich gesehen wohl ein Scherz oder?
Es gab schon teilweilig reges Interesse für den Maoismus, der aber mit dem katastrofalen Verlauf der Kulturrevolution auch schnell wieder abnahm. Für den Sozialismus Typ Mittel-Osteuropa gab es eigentlich nur wenig Sympathie, vor allem nach den Geschehnissen '68 in Prag.
Selbst die Rote Armeefraktion (wobei ich diese inhaltlich natürlich nicht auf einen Haufen werfen möchte mit den 68-ern, aber schon ihr Wurzeln in der 68-er Bewegung hat)hat sich nie richtig erwärmt für den Ostblock. Sie haben sich dort zwar zeitweise versteckt und auch zusammengearbeitet mit dem MfS, aber so wie mir scheint eher unter dem Motto: Der Feind meines Feindes ist mein Freund.

Gruss R-D.

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hanzy
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Beiträge: 1805
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erstellt am 11.01.2002 um 11:10 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
klaus.danielis@gmx.de:
Im Ostblock wurde generell anders mit der Weltkriegsgeschichte umgegangen; dort gab es verbrecherische Faschisten und Hitleristen auf der einen Seite und gloreiche Rotarmisten auf der anderen Seite und sowieso war der Sozialismuss allem überlegen. Zu einer differenzierten öffentlichen Debatte über Schuld und Schuldige oder über Gründe und Hintergründe ist es nicht gekommen.

Und jetzt fragen Sie sich mal, warum der Saks der Sohn-Generation davon nichts hören will.

R.D.: Was das politische System angeht, sind die 68er einem Phantom hinterhergejagt, das fast überall anzutreffen war, nur nicht im eigenen Land.

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roman-diesel
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erstellt am 11.01.2002 um 11:29 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von hanzy:
Was das politische System angeht, sind die 68er einem Phantom hinterhergejagt, das fast überall anzutreffen war, nur nicht im eigenen Land.

Hanzy: das ist mir viel zu Einfach. Man muss die total verkalkte Zeit davor miteinbeziehen. Schau dir mal die heile-Weltfilme aus den 50-ern an, die Leute wollten nichts von Krieg und schon gar nichts von Schuld hören. Ein Grossteil der - ja, CDU - Politriege hatte eine NS-Karriere, die Anderen mussten kuschen oder wurden als vaterlandslose Gesellen beschimft, teilweise bis heute in manchen Kommunen. Wenn die 68-er nicht gewesen wären, sähs hier nicht gut aus.

R-D

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