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Vergangenheitsbewältigung 8 (Seite 2)

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Autor Thema:   Vergangenheitsbewältigung 8
klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 18.04.2002 um 08:04 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Rau zeigte Scham und Trauer - Hinterbleibene tief bewegt.
"Niemand dürfe vergessen, dass jede Generation sich den Blick für verbrecherische, menschenverachtende Ideologien schärfen muß".
Die genaue Zahl der Opfer ist bis heute noch strittig. Unter den Ermordeten waren jedoch mindestens 315 Frauen unter 60 Jahren, 189 Kindeer unter 12 Jahren und 76 Menschen über 60 Jahre.
Der Bürgermeister von Marzabotto sagte: "Wir sind bereit zu vergeben und unterscheiden sehr wohl zwischen Deutschen und Nazis. Racheakte seien den 6100 dort lebenden Menschen fremd. Die Verantwortlichen müßten aber bestraft werden.
Deutsche Justizbehörden haben gegen betagte Männer Ermittlungen eingeleitet.

Scham und Trauer bei Rau in Italien; Lobhuddelei und Verherung bei viel zu vielen SbS. = da liegt die Verbindung die ein ewgig gestriger vorhin nicht erkennen wollte.
Gut finde ich es, dass auch nach 57 Jahren noch ermittelt und bestraft wird.

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 18.04.2002 um 09:58 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
habe keine Unterlagen, aber so aus der Erinnerung: glaube es war der 8.11.1940.

Lieber Klaus Danielis,
herzlichen Dank! Weißt Du auch, ob es tagsüber oder nachts bebte? Weiß es ein anderer Teilnehmer?
Herzliche Grüße,
Oliver Klöck

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hanzy
Administrator

Beiträge: 1805
Von:Heisede
Registriert: Sep 2000

erstellt am 18.04.2002 um 13:33 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von hanzy anzusehen!   Klicken Sie hier, um hanzy eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Dieter Schlesak schrieb zu dem Erdbeben von 1940:
Zitat:

Womit soll ich beginnen? Vielleicht mit dem ersten größeren, aber so harmlosen Kinderschrecken meines Lebens: dem Erdbeben am 9.November 1940, das wie ein symbolisches Erdbeben war, wie sich später herausstellte: ich weiß noch wie die Lampen wackelten und wir voller Panik in den Garten liefen; wir wohnten damals in der Kokelgasse, vi s á vis von der Löwischen Tuchfabrik im Hausenblaszhaus; exakt an dem Tag, am 9. November aber, und das trifft s ich: wurde in der Mediascher ?Traube? auch die ?Volksgruppe? der Lümmelgarde des Andreas Schmidt gegründet, die an jenem Tag die ?Macht? übernahm.


Dieser Abschnitt und weitere Betrachtungen der Zeit sind zu finden unter: http://www.geocities.com/Area51/Shadowlands/7860/sekund1.html

IP: gespeichert

Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 18.04.2002 um 14:30 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von hanzy:
Dieter Schlesak schrieb zu dem Erdbeben von 1940:
[QUOTE]
(...) exakt an dem Tag, am 9. November aber, und das trifft sich: wurde in der Mediascher ?Traube? auch die ?Volksgruppe? der Lümmelgarde des Andreas Schmidt gegründet, die an jenem Tag die ?Macht? übernahm.


[/QUOTE]

Vielen Dank, lieber Hanzy!
Der Beitrag von Schlesak ist eine hochinteressante Skizze zum Alltagsleben der Siebenbürger Sachsen in der NS-Zeit. Er zeigt nicht nur, an welchen scheinbaren Kleinigkeiten die Zustimmung vieler Sachsen zum Nationalsozialismus erkennbar wurde, sondern auch, dass viele Sachsen in die Verbrechen der Nazis in erheblichem Maße verstrickt waren - auch in den Holocaust. Umso kritischer sind heutige Bekundungen zu werten, man habe doch damals im Karpatenbogen vom Ausmaß der Verbrechen oder überhaupt von der Unmenschlichkeit dieser Ideologie nichts gewusst, sei ihr also gewissermaßen völlig ahnungslos auf den Leim gegangen.
Ohne damit als zum Glück zu spät Geborener den Stab über die Menschen der damaligen Zeit brechen zu wollen - und in der Erkenntnis, nicht zu wissen, wie ich mich selbst damals verhalten hätte -, behaupte ich: Wer sich aktiv am "Judenverklopfen" beteiligte, muss auch in einer Zeit degenerierter Wertmaßstäbe innerlich gespürt haben, dass ein Regime, unter dem solch asoziales Verhalten nicht nur geduldet, sondern geradezu erwünscht war, sittlich-moralisch auf tiefster Stufe stand. Es erschreckt mich deshalb - ich komme zum Ausgangspunkt dieser Debatte zurück -, weshalb die Sachsen mit ihrem ehedem so hohen sittlich-moralischen Anspruch, auch mit ihrer k. u. k. Prägung - in Alt-Österreich hatten Gedanken wie Ritterlichkeit einen hohen Rang, Nationalismus war vielen in diesem Vielvölkerstaat fremd (vgl. u. a. Joseph Roth, "Die Büste des Kaisers") - wie unkritisch die breite Masse unserer Landsleute diesem Regime gegenüberstand. Wenn sie ihm überhaupt "gegenüber" standen. Richtiger ist wahrscheinlich der Befund, dass sie sich ihm eingliederten, aus voller Überzeugung und unter bewusster Bejahung seiner Unmenschlichkeit.
Nun also erneut die Frage, die in den letzten Wochen etwas in den Hintergrund getreten ist: Wie konnte das geschehen? Was machte die Deutschen und auch die Siebenbürger Sachsen empfänglich für eine solche Barbarei, die selbst im bis dahin so gesittet-bürgerlichen Schäßburger Alltag ständig spürbar war und in der industriellen Massenvernichtung von Millionen Menschen kulminierte?
Es wäre schön, wenn die noch zu machenden Interviews - auf schonende, nicht inquisitorische Weise, gewiss - auch von der Bemühung getragen sind, auf diese ungeheuerliche Frage eine Antwort zu finden.
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 18.04.2002 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 18.04.2002 um 16:12 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Moralische ANSPRÜCHE - RITTERLICHKEIT - Altösterreich.

Nur in Baladen oder in Romanzen gibt es so etws.
Lesen sie bitte nach in Harald Zimmermanns "Der Deutsche Orden im Burzenland - eine diplomatische Untersuchung. Darin untersucht Prof. Zimmermann 38 Dokumente die über 14 Jahre Deutsch-Ritter-Aufenthaltszeit im Burzenland handeln.

Ein Hickahck mit allen Mitteln versucht der eine Würdenträger den anderen auszustechen. Der Kaiser den Papst oder umgekehrt, beide mal für mal gegen den Hochmeister; die Bischöfe gegen die Ordensbrüder und gemeinsam gegen die Bevölkerung - diese wiederum hatte unter den grausamen Rankühnen am meisten zu leiden. Darauf dann der Ordensstaat in Ostpreußen = Hauptgebot = Mord und Totschlag bis ins 15. - 16. Jh.
Nur zwei markante Geister der Weltgeschichte räumten richtig auf mit diesem Raubrittertum = Napoelon und Hittler.
Von 1998 bis November 2000 wurde aus der Deutschen Provinz dieses immer wieder auferstandenen Ordens ein Sozialgigant - 7000 Bediesntete und Umsatz bei einer Milliarde DM - darauf die Pleite = ob und wie die gut 200 Millionen € Schulden bezahlt werden sollen ist bisnoch nicht bekannt. Die Opposition im Freistaat Bayern meint Stoiber sei der Verantwortliche für diese letzte Pleite.

Noch etwas zur Ritterlichkeit und dem moralischen Anspruch der Altösterreicher = Habsburger; nachzulesen in Heinrich Wachners "Geschichte des Burzenlandes"
Daraus eine Kostprobe:
Graf Caraffa besetzt als kaiserlicher kommandierender General ... am 10 Mai 1688 Kronstadt. In der Stadt organisierte sich der Widerstand. Da marschierten auf Befehl des kommandierenden Generals der General Veterani mit 3000 Mann und etlichen Kanonen und Mörsern am 22. mai bei Zeiden in das Burzenland ein. Am 26 Mai gab der General die Stadt den Soldaten zur Plünderung preis. Besonders die Szekler hausten dort sehr übel.
Auf dem Rathaus mußte die gesamte Bürgerschaft auf den Knien dem Kaiser die Treue schwören. Die eingekerkerten Führer des Aufstandes wurden nach 1 1/2 Jahren auf dem Markplatz enthauptet. Ihre Köpfe steckte man am Markplatz und an den Stadttoren und vor dem Schloss auf Stangen wo sie 100 Jahre lang hingen.
Den streng katholischen kaiserlichen Offizieren waren die lutherischen Sachsen ein Dorn im Auge. Der große Brand = das größte Unglück das die Stadt jemals betroffen, war der große Brand im Jahre 1689. Am nachmittag des 21. April brach in der unteren Burggasse das Feuer aus. In wenigen Augenblicken stand die halbe Stadt in Flammen. Jahrelang starrten die Mauern der großen Kirche als rauchgeschwärzte Ruinen zum Himmel. Seit dieser Zeit heißt sie die "Schwarze Kirche".
Nur die Kirche der Jesuiten und die Militärmagazine blieben vom Feuer verschont. Zeitgenossen vermuten dass die Brandstiftung auf höhere Anordnung, durch die kaiserlichen Truppen erfolgte.
Auf diese Art hausten die ehrwürdigen Altösterreicher in ganz Siebenbürgen - schlimmer noch als Pest; Tataren; Mongolen oder Türken.
Es stellt sich überhaupt die Frage ob es jemals in dem goldnen Karpatenbogen Ruhe gegeben hat.
Wie wäre es wenn sie lieber Oliver Klöck ihre Theorie mal andersrum formulieren könnten.
Habe mir hier in diesen Foren schon Schelte und fuchtelnde Zeigefinger eingeheimst - nur überzeugen konnte mich keiner: das Christentum ist Uhrheber und ständiger Förderer von Antisemitismus = siehe Goldhagen = siehe Herodeslüge: sie wird seit über 2000 Jahren zu Weihnachten allen gläubigen vorgetischt - für die einfachen Leute erscheinen daraus die Juden als Kindermörder, an ihren Händen klebt Blut, obwohl diese Ereignisse, rein historisch gesehen gar nicht übereinstimmen, wird lustig weiter gemacht.

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roman-diesel
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Registriert: Aug 2001

erstellt am 18.04.2002 um 21:11 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:

Habe mir hier in diesen Foren schon Schelte und fuchtelnde Zeigefinger eingeheimst - nur überzeugen konnte mich keiner: das Christentum ist Uhrheber und ständiger Förderer von Antisemitismus = siehe Goldhagen = siehe Herodeslüge: sie wird seit über 2000 Jahren zu Weihnachten allen gläubigen vorgetischt - für die einfachen Leute erscheinen daraus die Juden als Kindermörder, an ihren Händen klebt Blut, obwohl diese Ereignisse, rein historisch gesehen gar nicht übereinstimmen, wird lustig weiter gemacht.

Hallo Klaus, Hallo Diskutanten,

Du hast natürlich schon gedacht das ich hierauf reagieren werden. Diese Position ist wirklich unhaltbar, und wir haben über dieses Thema auch in private mails schon ausführlich diskutiert. Deswegen nur einige Punkte:
1. Herodes war selbst gar kein Jude
2. In dieser Theorie dürften andere Religionen keinen Antisemitismus kennen, was ist mit dem Islam, was ist mit dem Antisemitismus im Kommunsismus (z.B. in der damaligen SU.)
3. Lustig weitergemacht? Das kann man so nicht behaupten. Bitte Belege!
4. Die Nazis waren selbst erklärte nicht-Christen. Wohl haben sie einen Versuch gemacht das Christentum zum Nationalsozialismus zu bekehren, Siehe Mythos von Rosenberg oder die berüchtigte Sportpalastrede von Krause in 1934.
5. Es stimmt mit Sicherheit, dass sich Christ nennende Menschen beteiligt waren am Holocaust, aber es stimmt auch das überzeugte Christen im Widerstand waren. Wenig bekannt ist z.B., das die bulgarisch Orthodoxe Kirche viele tausende Juden das Leben gerettet hat. Vielleicht kennen auch einige die Aufnahmen von Roland Freisler im Volksgerichtshof, wo ein katholischer Pastor zum Tode verurteilt wird. Bonhoeffer hat wegen seiner christlichen Überzeugung den Tod gefunden.

Nein, die Theorie ist mir viel zu einfach. Es spielen viel mehr Faktoren eine Rolle, viele wurden schon benannt in Verg.bew. 1-5.

Gruss
R-D.

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klaus.danielis@gmx.de
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Registriert: Dez 2004

erstellt am 18.04.2002 um 22:00 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo R + D,
schön nochmal etwas von dir hier lesen zu dürfen. Zu deinen 5 Punkten:
1. Herodes sein kein Jude gewesen, meinst du, der einfach Kirchgänger kann da nicht so scharf differenzieren, für ihn ergibt sich die Botschaft die Juden haben die Kinder abgeschlachtet und das hat historisch gesehen gar nicht stattfinden können.
2. Nicht in islamischen Ländern wurden 11 Millionen Juden vernichtet sondern im christlichen Europa. Kommunisten und Nazis waren gegen andere Ideologien aber sie waren auch schlau genug um sich die Bedeutung und den Einfluss der Kirchen nutzbat zu machen.
3. Lustig weitergemacht / Belege. Dabei habe ich die Herodeslüge gemeint ; Belege = Weihnachten in die Kirche gehen und die Weihnachtspredigt anhören; gebetmühlenartig, von jeder Kanzel, jedes Jahr seit über 2000 Jahren - noch mehr Belege von Nöten?
4. Davon ist mir nichts bekannt.
5 Die SS-Leute alleine hätten das enorme Pensum niemals geschafft; in fast allen eutropäischen Ländern haben die Christen nicht nur Beifall geklatscht sondern aktiv mitgeholfen.

Natürlich ist die Sache nicht nur darauf zurückzuführen; unwesentlich und verdrängabr ist sie aber auch nicht.

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roman-diesel
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Beiträge: 159
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erstellt am 18.04.2002 um 22:33 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von roman-diesel anzusehen!   Klicken Sie hier, um roman-diesel eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:

3. Lustig weitergemacht / Belege. Dabei habe ich die Herodeslüge gemeint ; Belege = Weihnachten in die Kirche gehen und die Weihnachtspredigt anhören; gebetmühlenartig, von jeder Kanzel, jedes Jahr seit über 2000 Jahren - noch mehr Belege von Nöten?

Nie gehört und jeden Sonntag fleissig zur Kirche..

Richtig ist, dass Herodes die Kinder hat abschlachten lassen weil er - laut Geschichte - befürchtete Konkurrenz zu bekommen von einem Neugeborenen. Von Juden ist da gar keine Rede, im Gegenteil. Die Römer hatten Herodes eingesetz als König, deswegen sahen die Juden ihn als Fremder. Er war auch gebürtig kein Jude (wie du weisst ist die mütterliche Verwandschaft bei den Juden massgeblich!), wahrscheinlich auch religiös gesehen kein Jude.

Gruss R-D.

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getkiss
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Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 19.04.2002 um 06:39 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Guten Morgen!
Der (bayrisch-sächsische)Spruch des (gestrigen) Tages :
Hamma koane Argumente mea
muß uch de Herodes her..
getkiss

[Dieser Beitrag wurde von getkiss am 19.04.2002 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 19.04.2002 um 09:17 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Kinogänger und alle andern die stets behaupten "es verstehen zu wollen", neu im Kino/Rassenschande Prozess im Dritten Reich IM HINTERHOF BLÜT DER ANTISEMITISMUS, Prämiere in Nürnberg: Regisseur Joseph Vilsmaier und sein Film "Leo und Claire"

Und noch etwas aus dem Bereich der Medien: Fraontal 21 thematisierte diese Woche die Vertreibung der Sudetendeutschen. Liebstes Steckenpferd dabei, sowohl für unsere landsmannschaftlichen Schwestern und Brüder als auch für die Parteien mit dem "C" die Benesch-Dekrete, die die entgültige Ausweisung und entschädigungslose Enteignung der Sudetendeutschen und anderer deutschen auf dem Gebiet der Tschehcoslowakei - so auch der Zipser Sachsen - bestimmen. In Tschechien ist die Partei des nationalkonservativen Klaus gegen die Aufhebung dieser Dekrete, weil dadurch die Tschechen erneut an Deutschland ausgeliefrt würden. Obwohl der für die Osterweiterung zuständige EU-Komissar Günther Verheugen jegliche Verbindung zwischen Benesch-Dekreten und EU-Beitritsbedingungen vollständig und bedenkenlos ausgeräumt hat, wird weiter mit diesem Argument hausiert.
Die Aufhebung dieser Dekrete wird gefordert und die Wiedergutmachung der an den Deutschen durch die Tschechen begangenen Verbrechen. Dass die Deutschen in der NS-Zeit samt dem Großteil der Sudetendeutschen in den 5 Jahren deutscher Besetzung die tschechische Mehrheitsbevölkerung im Würgegriff des sogenannten "Protektorats Böhmen und Mähren" überhaupt nicht schonten, sich Übergriffe und Gewalttaten von unbeschreiblicher Brutalität leisteten - wird nur nebenbei erwähnt. Es wurde nicht erwähnt, dass Benesch bereits 1943 die amerikanische und sowjetische Zustimmung zur Aussiedlung der Tscheoslowakei-Deutschen eingeholt hatte; ebenso, dass die Tschechoslowakei, seit der Konfernez von Teheran 1943 , wie übrigens auch Rumänien, längst der Einflußsphäre der Sowjetunion zugesprochen worden war. Dass in diesem Machtbereich die Deutschen Freiwild sein würden, als Vergeltung für ihre, vor allem von den SS- und Polizeitruppen während es Rußlandfeldzugs verübten Missetaten, war wohl nicht anders zu erwarten.
Für uns Rumäniendeutsche ergibt sich aus diesem Bensch-Gezerre und aus der Instrumentalisierung dieses Themas zu CDU-CSU-Wahlkampfzwecken, dass die Begriffe "Vertreibung , Vertriebener" tatsächlich nur auf die Landsleute zutreffen, die infolge des kommunistischen Terrors alles verloren und / oder zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert wurden, und dann nach Deutschland auswanderten. Gewiss gilt der Vertriebenenstatus auch für jene, die nach der Zwangseinteignung und Verschleppung in den 60er bis 90er Jahren den Weg der Auswanderung nach Deutschland wählten. Recht fraglich ist es hingegen, ob die teils auf dem Wege ihres Dienstes in der Waffen-SS, teils durch Flucht zunächst ins Reich, dann in der jungen Bundesrepublik naturalisierten Rumäniendeutschen - und dazu zählen auch die ehemaligen Volksgruppenfunktionäre, wie Fritz Cloos bis Erhard Plesch, wirklich als Vertriebene zu betrachten sind. Diese Gruppe vereinnahmte zwar das gesamte bundesdeutsche Vertriebenen-Geschäft, was aber nicht heißt, dass sie deshalb als Vertrieben im wahren Sinne des Wortes zu gelten haben. Diese Leute sind eher als Landesflüchtlinge anzusehen, die sich schamlos der Verantwortung, die sie lautstark während der "Volksgruppe 1940-1944" ausposaunten, entzogen. Sie waren nämlich vor der Bestrafung, die sie vollauf verdienten, entronnen. Auch das war keine Heldentat.

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 19.04.2002 um 12:00 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von getkiss:
Hamma koane Argumente mea
muß uch de Herodes her..

Das ist wirklich ein origineller Reim, lieber Herr Kiss!
Ich glaube auch - wie Roman-Diesel -, dass Klaus Danielis in Sachen Christentum und Antisemitismus etwas zu sehr vereinfacht. Natürlich gibt es in der christlichen Geschichte einen Strang des Antijudaismus, der von der Kreuzigung Jesu letztlich bis hin zu manchen Predigten der so genannten "Deutschen Christen" in der NS-Zeit führt. Andererseits gab es zu allen Zeiten Christen, die sich für einen Dialog der Religionen und Kulturen eingesetzt haben. Und es gab in ganz erheblicher Zahl christlich motivierte Widerstandskämpfer im Dritten Reich. Dietrich Bonhoeffer - übrigens der Namensgeber des Wiehler Gymnasiums, an dem ich Abitur gemacht habe - ist dafür ein gutes Beispiel, aber beileibe nicht das einzige. Hunderte von Christen beider Konfessionen sind in den KZ ermordet worden, viele evangelische Pfarrer und einige katholische Bischöfe haben sich mutig gegen Euthanasie und Völkermord aufgelehnt.
Ich habe hier schon einmal die Frage angeschnitten, ob manche Traditionen des Protestantismus die Menschen in vielen evangelischen Gegenden für das Gift der braunen Barbarei nicht empfänglicher gemacht haben als etwa katholische Christen. Im Oberbergischen Kreis scheint das so zu sein, wie Heinz-Wilhelm Brandenburger in seinem - zu Recht nicht ganz unumstrittenen - Buch "Leyland" überzeugend nachgewiesen hat. Spielt dieser Gesichtspunkt auch in Siebenbürgen eine Rolle - etwa im Vergleich zum katholischen Banat oder dem Sathmarer Raum? Fiel es den evangelischen Christen vielleicht einfacher als vielen Katholiken, die kirchlichen Traditionen über Bord zu werfen, als der NS-Virus von Deutschland nach Siebenbürgen überschwappte? Immerhin gibt es Belege von nationalsozialistischen siebenbürgischen "Wanderpredigern", die sich naserümpfend über die - offenbar schwer zu "bekehrenden" - "Schwarzen" im Banat und im Sathmarer Gebiet äußerten. Das wäre auch eine Frage, die in unserem in Arbeit befindlichen Arbeitspapier angeschnitten werden sollte. Andererseits gab es offenbar Fälle, in denen evangelische Christen - v. a. Pfarrer - wüsten Schmähungen der Nazis gegen den Glauben mutig entgegentraten. Da gab es z. B. einen Vorfall im Zeidener Freibad, über den ich leider wenig mehr weiß, als dass Stadtpfarrer Richard Bell - ich kannte ihn persönlich, lernte ihn als äußerst gebildeten und sehr geistreichen Menschen kennen, er verbrachte seine letzten Lebensjahre in Drabenderhöhe, liegt in Drabenderhöhe begraben, er war Schwager der Tochter des Bistritzer Generaldechanten Carl Molitoris und Schwiegervater meines Onkels sowie des früheren Bistritzer und Drabenderhöher Pfarrers Kurt Franchy (Hilfskomitee der Siebenbürger Sachsen) - neben anderen Pfarrern offen Protest gegen Äußerungen von führenden Nazis erhob. Wer kann mir Aufklärung über diesen Zeidener Vorfall geben? Gab es weitere ähnliche Vorkommnisse?
Herzliche Grüße,
Oliver Klöck

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 19.04.2002 editiert.]

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 19.04.2002 um 12:30 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Liebe Mitdiskutantinnen und -diskutanten,
weitere bedeutende Siebenbürger Sachsen des 20. Jahrhunderts für unsere - wertfreie! - Liste "Persönlichkeiten":

- Carl Molitoris
- Heinrich Schiel
- Lutz Korodi
- Carl Wolff
- Rudolf Brandsch
- zwei Politiker namens Copony/Kopony (Vornamen?)
- Georg Scherg (2x)
- Konrad Möckel
- Karl Kurt Klein
- Fritz Klein
- Eduard Keintzel
- Albert von Hochmeister
- Adolf Schullerus
- Erwin Wittstock
- Hans Bergel
- Wolf von Aichelburg
- Harald Siegmund
- Andreas Birkner
- Eduard Eisenburger
- Harald Krasser
- Albert Klein
- Christoph Klein
- Eginald Schlattner.

Wer weiß Näheres über diese Persönlichkeiten?
Herzliche Grüße,
Oliver Klöck

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 19.04.2002 editiert.]

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Anna Ohnweiler
Mitglied

Beiträge: 98
Von:Baden-Württemberg, 72202 Nagold
Registriert: Aug 2001

erstellt am 19.04.2002 um 13:09 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Anna Ohnweiler anzusehen!   Klicken Sie hier, um Anna Ohnweiler eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Georg Scherg war mein Professor an der Uni in Hermannstadt, wurde auch zusammen mit Bergel und Siegmund verurteilt. Christoph Klein, ev.Bischof in Siebenbürgen, ist ein Freund von Eginald Schlattner, und dieser wiederum ist der Mann meiner Schwägerin.

[Dieser Beitrag wurde von Anna Ohnweiler am 19.04.2002 editiert.]

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 19.04.2002 um 18:25 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Anna Ohnweiler:
Georg Scherg (...) wurde auch zusammen mit Bergel und Siegmund verurteilt.

Liebe Frau Ohnweiler,
wissen Sie mehr über den "Kronstädter Schriftstellerprozess"? Was waren die so genannten - von wem so genannten? - "Edelsachsen" für eine Gruppierung? Handelte es sich um eine irgendwie völkisch-deutschnationale Bewegung? Hat Herr Scherg in seinen Vorlesungen die Rolle Eginald Schlattners in diesem Prozess - vgl. den Roman "Rote Handschuhe" - erwähnt?
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 20.04.2002 um 06:18 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
NS und Kirche

Bereits 1932 gab es neben den 6 Gauleitern und den Kreisleitern 151 Ortsgruppenführer. Die späteren hohen Nazioffiziere wie Fritz Cloos (1934 Gaujugendführer; 1935 Landesjugendführer; 1939 - 1940 Zentralstelle der DAF in Berlin , ab 1940 hoher Naziamtswalter unter Volksgruppenführer Andreas Schmidt), Otto Parsch und Guido Petrovitsch wurden am 29. September von Bonfert zum Truppenführer (Fritz Cloos) bzw. Scharführer, die andern beiden ernannt.
Auf dem Volkstag vom 6. Nov. 1932, an dem neben 500 Männern der S.A. (Selbsthilfe Arbeitsmannschaft) Tausende von Anhängern teilnahmen, legte die NSDR ( Nationalsozialistische Selbsthilfebewegugn der Deutschen in Rumänien = Kampfgruppe für völkische Erneuerung des Rittmeisters Frits Fabritius) ein Bekenntnis zum Nationalsozialismus ab:
"Aus der Erkenntnis heraus, dass Rasse und Volkstum von Gott gegeben sind, die darum für uns heilige Gabe und Aufgabe zugleich bedeutet, aus der Erkenntnis heraus , dass Ich- und Raffsucht, durch volksfremde Gedanken verschleiert, zum Bolschewismus führen, sieht die Volksversammlung es als ihre vornemste Pflicht an, sich zu dem Geist und den Lehren Adolf Hitlers zu bekennen".

Sie sehen GOTT und HEILIG und HITLER werden in einem Zuge genannt und proklamiert. Wenn unsern SbS Naziführern nicht genau bewust gewesen währe was für einen Einfluss die Kirche auf die Menschen hat dann hätten sie wohl kaum die oberste Kirchenführung bis hin zum Bischhof austauschen müssen.

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