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I S S N 1 6 1 8 - 9 1 9 1  
 Ausgabe: 106 / 01.07.2007 Abonnenten:     7 5 2 2  

 INHALTSVERZEICHNIS 
1. Vorwort » Umstellung, TV-Tipp
2. SbZ-Artikel » Erläuterungen, Rente
3. Buch-Tipp » Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu
4. Diskussionen » Fragen, Antworten
5. TV-Tipps » BR Alpha, Eins Extra
6. Leserecho

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 1. VORWORT 
Liebe Leserinnen und Leser,
wie in dem Sondernewsletter vom 28. Juni berichtet, wurde der Internetauftritt Siebenbuerger.de in den letzten Wochen überarbeitet. Informationen zu der Umstellung finden Sie in der Artikel-Übersicht weiter unten.

Viele Nutzer haben die Herausforderung angenommen und entdecken schrittweise die vielfältigen Möglichkeiten der umgestalteten Webseiten. Es erreichten uns zahlreiche begeisterte Rückmeldungen. Aber auch eine Befürchtung wurde laut: Die Inhalte der Webseite seien nur noch für angemeldete Benutzer einsehbar. Diese Annahme können wir entkräften, denn aktuelle Artikel, das Online-Archiv der Siebenbürgischen Zeitung sowie Termine und Forenbeiträge können Sie weiterhin ohne Anmeldung lesen. Wir möchten Sie jedoch ermutigen, sich anzumelden, um zusätzlich in den Foren mitdiskutieren zu können. Wenn Sie Mitglied der Landsmannschaft sind, können Sie zusätzlich die aktuelle und ältere Druckausgaben der Zeitung im PDF-Format herunterladen.

Wie finden Sie die neu gestalteten Seiten von www.siebenbuerger.de? Das möchten wir gerne in der Juli-Umfrage wissen.

In unserem heutigen Buch-Tipp "Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu" von Paul Milata wird eine bemerkenswerte Untersuchung über die Rumäniendeutschen in der Waffen-SS besprochen.

Nicht zuletzt möchten wir eine Sendereihe hervorheben (Details finden Sie in unseren TV-Tipps): Vom 9. bis 20. Juli läuft auf BR Alpha von Montag bis Freitag allabendlich ab 19.00 Uhr eine Dokumentationssendung über Rumänien. Thematisch erstreckt sich die Sendereihe von den Wanderschäfern über Siebenbürgen, die Donau, und die Karpaten bis hin zu den Wölfen und den Zipsern.
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 2. SBZ-ARTIKEL 
"Historisches Erbe für die Zukunft entwickeln"
In einer Entschließung unter dem Titel "Positionen 2007. Gerechtigkeit - Solidarität - Verständigung" hat der Bund der Vertriebenen (BdV) die wichtigsten Ziele und Aufgaben des Dachverbandes bestimmt. Das Positionspapier wurde von der BdV-Bundesversammlung am 9. Juni in der Hessischen Landesvertretung in Berlin verabschiedet. Im Rückblick auf das verflossene Jahr stellte BdV-Präsidentin Erika Steinbach zwei gegensätzliche Entwicklungen fest: "Einerseits schrumpft die Erlebnisgeneration. Die Zahl der Menschen nimmt ab, die uns als Zeitzeugen berichten können." Andererseits habe das Thema Vertreibung der Deutschen erfreulicherweise eine Intensität im öffentlichen Bewusstsein erlangt wie nie zuvor. mehr...

Ups! Was ist mit Siebenbuerger.de geschehen?
Seit dem 18. Juni präsentiert sich der Internetauftritt der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen in Deutschland, Siebenbuerger.de, in neuem Gewande. Das bisherige Online-Redaktionssystem hatte sich sieben Jahre lang erfolgreich bewährt. In diesem Zeitraum haben sich freilich die technischen Möglichkeiten im Internet weiter entwickelt; gleichzeitig sind auch die Ansprüche der Benutzer höher als am Ende des letzten Jahrtausends. Es war höchste Zeit für den Relaunch, also die grundlegende Überarbeitung der Webseite. In monatelanger konzeptioneller Arbeit entstand nicht nur ein neues Layout, auch die Inhalte und der Funktionsumfang der erfreulich gut nachgefragten Seite (täglich bis zu 3 500 Besucher, 40 000 Seitenaufrufe) wurden erweitert. Dafür wurde eigens für Siebenbuerger.de ein neues Content-Management-System (kurz CMS, zu deutsch Inhaltsverwaltungssystem) entwickelt. Für diejenigen Leser, die den neuen Internetauftritt noch nicht kennen, wollen wir hier die neuen Seiten vorstellen, deren Funktionsweisen kurz erläutern - und nicht zuletzt Lust machen auf das neue Siebenbuerger.de: www.siebenbuerger.de/zeitung/. mehr...

Positive Wirtschaftsentwicklung in Rumänien
Im Jahr des EU-Beitritts glänzt Rumänien - trotz aller politischen Querelen - mit einer weiterhin überdurchschnittlichen Wirtschaftsentwicklung. Zahlen, Beispiele und Trends dazu finden sich in einem Sonderheft der Zeitschrift "Ost-West-Contact". Zu diesen beeindruckenden Fakten hat auch die deutsche Unterstützung der letzten 15 Jahre beigetragen. Einen Rückblick dieser Entwicklungszusammenarbeit zieht eine Broschüre des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Beide Veröffentlichungen werden nachfolgend kurz vorgestellt. mehr...

Aktuelle Schlagzeilen:
» Erläuterungen zum neuen Webauftritt
» Was Sie schon immer über die neuen Webseiten wissen wollten ...
» Kultur und Renten im Mittelpunkt
» Rentenproblematik erneut thematisiert
» Die Raumfahrt zu Gast bei ihren Wurzeln
» "Siebenbürgische T-Raumstation" in Dinkelsbühl
» Städtepartnerschaft zwischen Schäßburg und Dinkelsbühl besiegelt
» Junger Siebenbürger gewinnt zwei Preise bei NASA-Wettbewerb
» "Dragons" Musik im Weltall
» Rumänischer Botschafter in Wien zurückgetreten
» Schlattner-Roman verfilmt: Weltpremiere in Hermannstadt
» Siebenbürgisch-Sächsische Stiftung stellt Projekte in Hermannstadt vor
» Mit dem Bizykel in die Kulturhauptstadt
» National Geographic: Hommage an Hermannstadt
» Rotary-Magazin über Hermannstadt
» Stadtmusik Scheibbs auf Musikreise durch Hermannstadt
» Internationale Theaterwelt in Hermannstadt
» Heimattag 2007 in Dinkelsbühl: "Ein Vorbild für Europa"
» Podiumsdiskussion in Dinkelsbühl: "Wir in Europa"
» Von den Karpaten bis zum Himalaya
» 17-Jähriger gewinnt "Siebenbürger Open" in Dinkelsbühl
» Gedenkstätte in Dinkelsbühl: "Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft"
» Preisverleihungen 2007 in Dinkelsbühl
» Dr. Fritz Frank: Aufgaben für die Zukunft
» Mundart-Theater in Dinkelsbühl
» Bodo Löttgen: NRW engagiert sich für Spätaussiedler!
» Festveranstaltung in Dinkelsbühl
» Erfreuliche Bilanz: Landesgruppe Nordrhein-Westfalen gestaltete Heimattag aktiv mit
» Infoveranstaltung der "Interessenvertretung Restitution in Rumänien e.V. in Gründung"
» Jugend wieder stark in Dinkelsbühl engagiert!
» Heimattag 2007: Dank des Bundesvorsitzenden
» Veranstaltungsspiegel zu den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturtagen 2007
» Glanzvoller Abschluss der Kulturtage
» Schülerdemo in Hermannstadt
» Magazin "Aurora" mit Rumänien-Schwerpunkt
» Literarische Zentren Südosteuropas
» Tournee zugunsten von Orgeln in Siebenbürgen
» Wiedereinweihung und Heimattreffen in Bell im Kaltwassertal
» Wir Neudorfer in Dinkelsbühl, in Europa und im World Wide Web
» Mehr Touristen in Rumänien
» Bilder aus der Sammlung Suciu in der Galerie der Stadt Fellbach
» "Tag des Baumes" in Bistritz schon im 19. Jahrhundert begangen
» Neue deutsch-rumänische Datenbank
» 290 Schönauer feiern daheim wie einst
» Kreisgruppe Rastatt: 40-jähriges Jubiläum gefeiert
» Fürth und seine Siebenbürger Sachsen
» Begegnungs- und Kronenfest in Heilbronn gefeiert
» Carmen Francesca Banciu liest in Hamburg
» Freya Klein: Oscarreife Theatergruppe
» Subskription: "Bilderreisen durch Siebenbürgen"
» Ein Europa der Identitäten: Kulturanthropologen tagten in Arad
» Junge Rumänen fleißig und politisch desinteressiert
» Über Menschen und Bären, über Götter und Räuber
» Ralph Gunesch wieder im St. Pauli-Trikot
» "Heimat im Zeitalter der Globalisierung"
» Jugendtanzgruppe Biberach besuchte die Kulturhauptstadt Luxemburg
» Zehntes Mediascher Treffen in Kufstein
» Theatergruppe Öhringen begeisterte
» Die rumäniendeutsche Literatur lebt
» Festival Carl Filtsch in Hermannstadt
» 10 Jahre Musikverlag EDITION MUSIK SÜDOST
» Hoch geschätzter General: Arthur Arz von Straussenburg
» Kreisgruppe Waldkraiburg: Informationsreise nach Siebenbürgen
» Misstrauensantrag gegen Tăriceanu gescheitert
» Musik im Blut: Ricky Dandel feiert 40-jähriges Bühnenjubiläum
» Schulwesen von europäischem Rang
» Automobile Craiova wird privatisiert
» Kreisgruppe Heidenheim: Familienausflug mit 31 Kindern
» Bürgermeister Lothar Oheim geehrt
» Carl-Filtsch-Tage in Venedig
» Roma-Mädchen: Freitod wegen Schulverbot
» Für Deutsche ein unbekanntes Land
» HOG-Verband lädt zu Siebenbürgenreise ein
» Platzeck lobt wirtschaftliche Entwicklung Rumäniens
» Nachlass von Oskar Pastior nach Marbach
» Kommunistische Folterer in Rumänien angeklagt
» Teilnehmer für künstlerisches Projekt gesucht

Weitere Artikel finden Sie in der Rubrik "SbZ Artikel".
Diese Artikel sowie weitere Nachrichten aus den Kreisgruppen der Landsmannschaft und aus den Heimatortsgemeinschaften finden Sie 20 Mal jährlich in der Siebenbürgischen Zeitung. Jetzt Probezeitung bestellen.
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 3. BUCH-TIPP 
Rumäniendeutsche in der Waffen-SS

Paul Milata: "Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu. Rumäniendeutsche in der Waffen-SS"

Die hier zu besprechende Arbeit von Paul Milata ist die erste monographische Untersuchung über Rumäniendeutsche in der Waffen-SS, wenn man von der nicht veröffentlichten Magisterarbeit von Hans-Werner Schuster absieht. Milatas Monographie stützt sich auf eine kritische Auswertung des einschlägigen Schrifttums und auf das Studium eines umfangreichen Quellenmaterials in Archiven von Rumänien, Deutschland, den USA und in Prag sowie der Presse der Zeit. Der Großteil des zitierten Archivmaterials wurde erstmals eingesehen. Die Arbeit bietet aufgrund der umfangreichen Dokumentation neue Erkenntnisse und zahlreiche bisher unbekannte Fakten und Daten zum Geschehen. Der Historiker Milata hat mit dieser Arbeit an der Humboldt-Universität Berlin promoviert. Das Buch bietet trotz seines wissenschaftlichen Charakters eine für ein breites Publikum gut lesbare Lektüre.

Im einleitenden Kapitel wird die Situation der Rumäniendeutschen als rumänische Staatsbürger in den Jahren 1918-1939 im Überblick präsentiert. Es folgen Kapitel über die nationalsozialistisch gleichgeschaltete deutsche Volksgruppe und die so genannte "1000-Mann-Aktion" (1940), über die verbotenen Eintritte in die Waffen-SS in den Jahren 1940-1943 sowie über die SS-Rekrutierungen in Nordsiebenbürgen, unter den deutschen Umsiedlern aus der Bukowina, Bessarabien und der Dobrudscha sowie unter anderen Volksdeutschen. Die Schwerpunkte der Arbeit bilden die reichsdeutsch-rumänischen Verhandlungen von 1943 zur legalen Einbeziehung der wehrfähigen rumäniendeutschen Männer in die Waffen-SS, der Abschluss des Waffen-SS-Abkommens und dessen Inhalt, die Massenrekrutierung, der Abtransport der Rekrutierten nach Deutschland, ihre Ausbildung und ihr Fronteinsatz.

Wir werden aus der umfangreichen Dissertation bloß auf einige Fragen eingehen, die uns wesentlich erscheinen und Gegenstand von unterschiedlichen Meinungen und Einschätzungen waren oder noch sind. Im einleitenden Überblick "Rumänien und seine Deutschen" weist Milata darauf hin, dass die nationalistische Politik Bukarests in der Zwischenkriegszeit zu einem gewissen Vertrauensverlust der Rumäniendeutschen gegenüber ihrem Vaterland geführt und dazu beigetragen habe, dass sie für die Erhaltung ihres Deutschtums Unterstützung in Deutschland gesucht habe. Dadurch habe die nationalsozialistische "Erneuerungsbewegung" Auftrieb erhalten, die schließlich die politische Führung übernommen habe. 1938 erfolgte die nationalsozialistische Gleichschaltung aller politischen Organisationen der Rumäniendeutschen und 1940 die Unterstellung der Deutschen Volksgruppe gegenüber Berlin. Der von der Volksdeutschen Mittelstelle (Berlin) ernannte Volksgruppenführer Andreas Schmidt betrachtete das Auslandsdeutschtum als ein Teil des Deutschen Reiches. Diese Politik führte zu einer Abschwächung der Staatsloyalität der Banater Schwaben und der Siebenbürger Sachsen gegenüber Rumänien und zu einer verstärkten Bindung an das Dritte Reich.

Die ersten Einzeleintritte von Rumäniendeutschen in die Waffen-SS erfolgten 1937-1939, am 1. Mai 1940 sollen es bereits insgesamt 110 Mann gewesen sein. Die "1000-Mann-Aktion" im Juni 1940 umfasste 1060 Jugendliche. Sie gilt als das "Bravourstück" von Andreas Schmidt und erwies sich - so Milata - als allgemeines Pilotprojekt für die spätere Rekrutierung von Volksdeutschen in die Waffen-SS, die von nun an in erhöhter Zahl einbezogen wurden. Gegen Ende des Krieges bestand die Waffen-SS zu 56 Prozent (510 000 von 910 000) aus fremden Staatsbürgern.

"Eintrittsmotivation" differenziert dargestellt

Von September 1940 bis März 1943 erfolgte, wie sich der Verfasser ausdrückt, eine "diskrete" und zugleich verbotene SS-Rekrutierung von etwa 6 000 Männern, die zu SS-Einheiten überliefen. Sie galten als Deserteure. Nach der Katastrophe von Stalingrad erfolgte die Fahnenflucht einiger Tausend versprengter Rumäniendeutschen (die Angaben schwanken von 5 000 bis 10 000) aus dem rumänischen Heer zur deutschen Armee.

Aus Nordsiebenbürgen (Bistritzer, Reener und Sathmargebiet), das seit dem Wiener Schiedsspruch zu Ungarn gehörte, wurden 1942 vertragsmäßig etwa 3 200 Männer für die Waffen- SS rekrutiert. Am Ende des Krieges sollen es 8 000-9 000 gewesen sein.

Im Zusammenhang mit dem zwischen Rumänien und Deutschland am 12. Mai 1943 abgeschlossenen Waffen-SS-Abkommen sei auf die Bestimmung hingewiesen, nach der die Einreihung in die deutschen Armeeeinheiten freiwillig erfolgen sollte. Die Volksgruppenführung gab in ihren Aufrufen, wie Milata unterstreicht, die Rekrutierung jedoch nicht als eine feiwillige Meldung aus, sondern als eine allgemeine Aushebung der "wehrfähigen Männer der deutschen Volksgruppe". Dem Aspekt der "Eintrittsmotivation" gewährt die Arbeit besondere Aufmerksamkeit und bemüht sich um eine differenzierte Darstellung: "Der Eintritt in die SS lässt sich weder auf Zwang noch auf den 'Ruf des Blutes' reduzieren, sondern war das Ergebnis multikausaler, individueller Abwägung für und wider die Waffen-SS." Vor die Alternative gestellt, in die wegen ihres schlechten Rufes bekannte rumänische "armată" oder die besser ausgestattete deutsche Armee eingezogen zu werden, entschloss sich die Mehrheit der wehrfähigen Deutschen für Letztere, zumal man annahm, dass deren Todesrate an der Front geringer sei als bei den Rumänen. Als weitere "Argumente pro Waffen-SS" zählt der Verfasser auf:
- die von reichsdeutscher Seite in Aussicht gestellte Unterstützung der Familienangehörigen der Einberufenen, während beim rumänischen Militär bloß ein kleiner Sold gewährt wurde,
- den Kampf gegen den Bolschewismus,
- den Deutschland-Mythos der Rumäniendeutschen und ihre kritiklose, verklärte Bewunderung Deutschlands sowie ihr Dank für den Schutz des Deutschtums durch das Mutterland,
- den Einfluss der nationalsozialistischen Propaganda vor allem unter den Jugendlichen und damit verbunden Abenteuerlust sowie die Verherrlichung der Waffen-SS als Elite-Truppe,
- die Rumänisierungspolitik Bukarests und die vielfache Benachteiligung der nationalen Minderheiten,
- das Einverständnis und kooperative Verhalten des rumänischen Staates zum Eintritt in die Waffen-SS und damit im Zusammenhang die Überlegung der in Frage kommenden wehrfähigen Männer, dass es angesichts des reichsdeutsch-rumänischen Waffenbündnisses kein staatsbürgerlicher Verstoß sei, in der befreundeten deutschen Armee gegen den gemeinsamen Feind zu kämpfen,
- den innergemeinschaftlichen Druck gegenüber Verweigerern, aus der Volksgruppe ausgeschlossen zu werden; der Druck ging zwar von der Volksgruppenführung aus, griff dann aber auf einen Großteil der Volksgruppe gegenüber "Drückebergern" über.

Angesichts der erwähnten Umstände haben sich die meisten wehrfähigen Männer freiwillig gestellt, wodurch keinesfalls die Zwangslage, in der sie sich befanden, und der auf sie ausgeübte Druck übersehen werden sollten. Die Aushebungen ergaben etwa 50 000 Rekruten. Am Ende des Krieges dienten etwa 63 000 in der Waffen-SS und Wehrmacht. Dazu vermerkt Milata in der Zusammenfassung am Ende seines Buches: "Die Mehrheit der 63 000 rumäniendeutschen Waffen-SS-Männer meldete sich feiwillig zu den 'Deutschen'. Ihr Eintritt war aber weniger ein politisch-kulturell bedingter Rausch, sondern das Ergebnis einer nüchternen Berücksichtigung der möglichen und bekannten Alternativen im dreifachen Spannungsfeld zwischen Berlin, Moskau und Bukarest. Der rumäniendeutsche Eintritt in die Waffen-SS war nicht nur eine Geste der Unterstützung NS-Deutschlands - trotz oder wegen Hitler - sondern auch eine Reaktion auf das nationalistische System Rumäniens ab 1918 und ein deutliches Zeugnis gegen die Sowjetunion stalinistischer Prägung". Daher der Buchtitel "Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu".

Todesrate - höher als bisher angenommen

Nach einer Nachmusterung in Wien und einer dreimonatigen Ausbildung erfolgte der Einsatz in praktisch allen SS-Einheiten - von den Felddivisionen, Konzentrationslagern und Verwaltungseinheiten bis hin zu Sicherheitsdienstgruppen und Sonderkommandos. Auf diese Zuteilungen hatten die Rekruten keinen Einfluss. So gelangten nachweislich 336 zu den KZ-Wachmannschaften, darunter einige auch im Rang von Unterführern und Führern. Entsprechend ihrem Rang in der SS-Hierarchie waren sie nach der Darstellung Milatas in das Geschehen in den Konzentrationslagern impliziert. Einige wurden nach dem Krieg verurteilt, der Arzt Fritz Klein zum Tode und der Apotheker Victor Capesius zu neun Jahren Haft. Etwa 46 000 rumäniendeutsche Angehörige der Waffen-SS überlebten den Krieg, davon kehrten aber nur etwa 7 bis 33 Prozent in die Heimat zurück.

Die Todesrate wird in der Literatur meistens mit 15 Prozent als sehr hoch angegeben. Milata errechnet aber einen viel höheren Anteil, nämlich 27,5 Prozent. Es ist aber eine nicht haltbare Unterstellung, landsmannschaftliche Kreise hätten absichtlich die Verluste geringer angesetzt, um einerseits ihr Versagen und ihre Schuld als ehemalige Volksgruppenfunktionäre im Zusammenhang mit der Waffen-SS zu kaschieren und um andererseits die Deportation der arbeitsfähigen Frauen und Männer zu Zwangsarbeit in die Sowjetunion als das gewichtigere Verbrechen präsentieren zu können. Die Todesrate von 15 Prozent, erstmals 1957 in der "Dokumentation der Vertreibung" angegeben und nachher immer wieder übernommen, stützt sich nämlich auf Schätzungen kirchlicher Kreise Siebenbürgens, die Hans Schwarz in seiner im Manuskript überlieferten Dokumentation "Betrachtungen zur Lage der Siebenbürger Sachsen im Frühsommer 1947" wiedergibt. Schwarz gehörte als Gegner des Nationalsozialismus zu dem Kreis um Hans Otto Roth und hatte sicher kein Interesse, die Zahl der SS-Gefallenen zu reduzieren. Die 15 Prozent kann man also nicht den Landsmannschaften in Deutschland und Österreich oder den aus Rumänien stammenden Historikern in der Bundesrepublik als beabsichtigte Fälschung anlasten. In dieser Frage argumentiert Milata weniger differenziert und beargwöhnt allgemein die Landsmannschaften.

Über die Situation der Rumäniendeutschen nach dem Frontwechsel Rumäniens vom 23. August 1944 scheint der Verfasser falsch informiert zu sein, wenn er wörtlich schreibt: "Je mehr sowjetische Soldaten auf den Straßen des Landes patrouillierten, um so deutschlandfreundlicher wurde die rumänische öffentliche Meinung und um so besser behandelten die rumänischen Behörden die deutsche Bevölkerung, die von Angst und Ungewissheit geplagt der Zukunft entgegen bangte." In Wirklichkeit setzte eine bis dahin nicht gekannte antideutsche Hysterie ein, die alles, was deutsch war, als "faschistisch" und "hitleristisch" betrachtete, es begann eine allgemeine Verfolgung; Diskriminierung, Enteignung und Unterdrückung der Deutschen, ohne nach dem Maß der individuellen Schuld zu fragen und als Höhepunkt die von den Sowjets erzwungene Deportation der arbeitsfähigen Männer und Frauen in die Sowjetunion. Und es hat seitens rumänischer Partei- und Regierungskreise, entgegen der Behauptung Milatas, auch die Absicht bestanden, die Deutschen umzusiedeln oder zu vertreiben. Zu wenig ausgewogen ist sodann die ursächliche Erklärung der rumäniendeutschen Aussiedlung. Die im Westen verbliebenen Gefangenen der Waffen-SS haben zwar eine Familienzusammenführung ausgelöst, es war aber kein "Schneeballeffekt", der die anschließende Aussiedlung und den Exodus der Rumäniendeutschen bewirkt hat. Diese waren vielmehr die Folge anderer Faktoren und hatten andere Ursachen, angefangen von dem weiteren Vertrauensverlust gegenüber Rumänien über die kommunistische Diktatur und die Reaktion auf die Rumänisierungspolitik, die unter dem sozialistischen Regime verstärkt fortgesetzt wurde, ja noch 1990 hohe Wellen schlug, bis hin zu dem Wunsch, ein Leben in Freiheit zu leben unter Deutschen und in einem Wohlfahrtsstaat.

Trotz dieser Anmerkungen ist die Monographie Milatas ein wichtiger Beitrag über ein unrühmliches Kapitel der rumäniendeutschen Geschichte.

Michael Kroner


Paul Milata: Zwischen Hitler, Stalin und Antonescu. Rumäniendeutsche in der Waffen-SS (= Studia Transylvanica). Im Auftrag des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde, herausgegeben von Harald Roth und Ulrich A. Wien), Böhlau Verlag Köln, Weimar, Wien 2007, 450 Seiten, ISBN 978-3-412-13806-6, Preis 37,90 Euro. Zu bestellen beim Siebenbürgen-Institut, Schloß Horneck, 74831 Gundelsheim, oder im deutschen Buchhandel.
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 4. DISKUSSIONEN 
Aktuelle Themen in unseren Diskussionsforen

Forum: Allgemeines Forum
Thema: Gebäudeübertragung
Informationen zu Gebäudeübertragung in Siebenbürgen

Forum: Allgemeines Forum
Thema: Kontakt zu Sozialpädagogen/ Sozialarbeitern gesucht
Fachleute in Rumänien zwecks Informationen für Diplomarbeit gesucht

Forum: Allgemeines Forum
Thema: einkaufen in sibiu
Haben Supermärkte sonntags offen?

Forum: Allgemeines Forum
Thema: Forum umgestellt!
Fragen und Antworten zur Umstellung der Foren

Forum: Allgemeines Forum
Thema: Arzt gesucht!!!
Wer kann eine Diagnose aus dem Rumänischen ins Deutsche übersetzen?

Forum: Allgemeines Forum
Thema: Relaunch: Zeitung Online
Fragen und Antworten zur Umstellung der Online-Zeitung

Forum: Allgemeines Forum
Thema: Podiumsdiskussion
Konstruktive Kritik erforderlich und erwünscht

Forum: Jugendforum
Thema: Transylvania calling 2007 über 60 nationen finden sich friedlich zusammen
Open Air und Camping Festival in Siebenbürgen vom 26.07-31.07.

Forum: Wirtschaftliche Integration
Thema: Kontakt für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Blechbearbeitung) gesucht
Langfristige Zusammenarbeit angestrebt

Forum: Saksesch Wält
Thema: Aktion -Såksesch schreiwen-
Lot es nea des Soch ernst betruechten.

Forum: Saksesch Wält
Thema: -Wa spracht der Såks a senjer Gemiin-
Eigenheiten aus verschiedenen Gemeinden.

Weitere Themen finden Sie in unseren Diskussionsforen unter:
www.siebenbuerger.de/forum
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 5. TV-TIPPS 
Quelle: Pressetexte der Sender

Eins Extra, Montag, 2. Juli, 16.30-17.00 Uhr
BR3, Dienstag, 3. Juli, 12.30-13.00 Uhr
Euro-Blick
Themen:
Italien: Cortina d'Ampezzo - Olympiastadt sucht neue Perspektiven
Rumänien/Bulgarien: "Balkanische Sitten" gehen weiter - Die Kommission schaut zu
Dänemark: Der Inseldoktor von Femo
Belgien: Die Geschichte des Chicoree

SWR/SR, Montag, 2. Juli, 08.35-09.05 Uhr
The lord of the wolves
SWR/SR, Montag, 9. Juli, 08.35-09.00 Uhr
Les loups en Roumanie
Christoph Promberger hat zwei junge Wölfe aus einer rumänischen Wolfsfarm gerettet und dafür gesorgt, dass ihnen das Fell nicht über die Ohren gezogen wird. Er erforscht das Verhalten der zahmen Welpen und führt sie Naturtouristen vor, die wilde Wölfe kaum zu Gesicht bekommen. Und genau denen gilt das Hauptinteresse Prombergers. In einer Lappjagd fängt er Timis, eine stattliche Wölfin, und legt ihr einen Sender an. Geführt von der Peilantenne der Wildbiologen, dokumentiert Kameramann Markus Zeugin das Leben der Karpaten-Wölfe. Er ist der Erste, dem Bilder von der Aufzucht wildlebender Wölfe in Europa gelingen. In ihrem traditionellen Jagdrevier stehen heute Wohnblocks. Timis zieht bis zum Morgengrauen durch die Straßen, und sogar Braunbären kommen nach Kronstadt (Brasov) und plündern die Mülltonnen. In Deutschland wäre längst Panik ausgebrochen, doch die Rumänen lassen sich davon nicht irritieren. So kann Christoph Promberger, der "Herr der Wölfe", in Ruhe seine Forschungen durchführen. Sie sollen dazu beitragen, die bedrohte Tierart zu retten.

BR3, Dienstag, 3. Juli, 19.30-20.15 Uhr
Bilder einer Landschaft, Geschichten aus Siebenbürgen
Siebenbürgen liegt im Herzen Südosteuropas. Deutsche, Ungarn und Rumänen siedelten hier seit alters her. Alle gaben dem heute zu Rumänien gehörenden Landstrich ihren jeweils eigenen Namen. Die Deutschen nannten ihn Siebenbürgen, Erdely die Ungarn und die Rumänen Transsylvanien, was "jenseits der Wälder" heißt.
Der Filmautor erzählt von der Landschaft und den Menschen im Süden Siebenbürgens. Vom deutschstämmigen Postmeister Henning und seiner Familie im kleinen Ort Michelsberg. Vom erfolgreichen Bürgermeister Klaus Johannis der aufstrebenden Karpatenmetropole Hermannstadt, die 2007 gemeinsam mit Luxemburg Kulturhauptstadt Europas ist, und von jenen Menschen, die nach dem großen Exodus der Siebenbürger Sachsen einen neuen Anfang wagen.

ORF2, Mittwoch, 4. Juli, 21.45-22.00 Uhr
Schöner leben - Schöner reisen
Rumänien - Siebenbürgen

Seit 1.Jänner 2007 ist Rumänien Mitglied der EU und zählt zu einem der aufstrebenden Tourismusländer. In dieser Ausgabe geht die Reise nach Siebenbürgen, und zwar über wunderschöne und ursprüngliche Landschaft Mittelrumäniens.

ARTE, Freitag, 6. Juli, 23.10-0.05 Uhr
Heimat geht durch den Magen
Wer seine Heimat verlässt, hat immer den Geschmack und die Gerüche aus der eigenen Küche im Gepäck. In Berlin leben viele Ausländer, denen das tägliche Heimatgefühl im Magen wichtig ist.
Eine Gruppe rumänischer Straßenmusikanten ist für ein paar Wochen nach Berlin gekommen. Sie wollen für das Hochzeitsmahl des Akkordeonisten Costel Geld zusammen zu spielen. Ihre Musik erheitert Passanten in Kreuzberg, Restaurantbesucher in Mitte und Grillpartygänger im Tiergarten. Abends bereiten sie ihre "Mamaliga", einen einfachen, aber köstlichen Maisbrei auf offenem Feuer zu. Genau wie zu Hause, jenseits der Karpaten.

ARTE, Sonntag, 8. Juli, 19.00-20.25 Uhr
Die Berliner Philharmoniker in der Waldbühne 2007
Anlässlich des diesjährigen 125. Geburtstages der Berliner Philharmoniker überträgt ARTE das Open-Air-Konzert "Rhapsodien" von der Waldbühne in Berlin.
In diesem Jahr stehen "Rhapsodien" auf dem Programm, Musik von Ravel, Rachmaninow, Dvorák und anderen großen musikalischen Erzählern. Als Solisten treten auf der britische Pianist Stephen Hough und Wenzel Fuchs, Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker. Am Pult: Chefdirigent Sir Simon Rattle. Zu den zauberhaften Melodien zählen:
- Sergej Rachmaninow: "Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester op. 43"
- Antonin Dvorák: "Slawische Rhapsodie D-Dur op. 45 Nr. 1"
- Claude Debussy: "Première Rapsodie für Klarinette und Orchester L 116"
- George Enescu: "Rumänische Rhapsodie Nr. 1 A-Dur op. 11 Nr. 1"

BR-alpha, Montag, 9. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Dienstag, 10. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Wölfe, Schafe und Legenden (1/2)
"Die Rückkehr der Wanderschäfer in Rumänien"

BR-alpha, Dienstag, 10. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Mittwoch, 11. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Wölfe, Schafe und Legenden (2/2)
"Das Osterfest der Wanderschäfer in Rumänien"

BR-alpha, Mittwoch, 11. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Donnerstag, 12. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Siebenbürgen - Naturbeobachtungen in Rumänien

BR-alpha, Donnerstag, 12. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Freitag, 13. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Zwischen Rumänien und Bulgarien
Aus der Reihe: "Die Donau von der Quelle bis zur Mündung"

Eins Extra, Freitag, 13. Juli, 16.35-17.00 Uhr
Eins Extra, Sonntag, 15. Juli, 23.45-00.00 Uhr
Schätze der Welt - Erbe der Menschheit
"Sighisoara, Rumänien - Ort der kleinen Ewigkeiten"

In Siebenbürgen messen die Uhren nicht die Zeit, sondern die Ewigkeit, sagt ein rumänisches Sprichwort. Wer sich den Weg durch dieses Land bahnt, über Schlaglöcher hinweg und vorbei an Ochsenkarren, hat bisweilen tatsächlich das Gefühl, dass die Zeit hier stehengeblieben ist. Irgendwo im Mittelalter.
In Schäßburg (Sighisoara), einem kleinen Städtchen im Tal der Kokel, ist fast alles noch so, wie es um 1200 war, als sich vor allem Siedler hier niederließen. Die von ihnen gebaute Burganlage mit sieben Wehrtürmen und rund 150 Wohnhäusern ist das einzig erhaltene Ensemble dieser Art in Transsylvanien, zu deutsch Siebenbürgen.
Was unzählige Kriege, Verwüstungen und Plünderungen im Laufe der Geschichte nicht geschafft haben, wäre einer abrisswütigen Diktatur beinahe gelungen. Bevor deren letztes Stündchen geschlagen hatte, wollten die Schergen Ceausescus die geschichtsträchtige Stadt niederwalzen. Sie schafften es nicht mehr. Das Regime ging zu Bruch und nicht Schäßburg.
Heute ist es der Zeitgeist, der dem Städtchen zu Leibe rückt. Ausländische Investoren haben die Stadt als Ziel für den Tourismus entdeckt und beginnen an manchen Stellen, die morbide Schönheit Sighisoaras wegzusanieren. Noch erkennt man ihr altes Gesicht, noch spricht es Bände. Jedenfalls für die, die hinsehen können.

BR-alpha, Freitag, 13. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Montag, 16. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Das Donaudelta - Fremde Welt der Sümpfe

HR, Sonntag, 15. Juli, 9.35-10.00 Uhr
Der Fischer, der Fluss und das Buch
Die Theiß, größter Nebenfluss der Donau und zweitgrößter Fluss Ungarns, galt einst als das fischreichste Gewässer Europas. Balázs ist Fischer in Algyö, einem kleinen Ort an der Theiß im Südosten Ungarns. Täglich fährt er mit seinem Boot auf den Fluss und kontrolliert seine Reußen. Manchmal findet er nur einen einzigen kleinen Fisch darin. Am vielleicht größten Tag seines Lebens, sagt Balázs, im Jahre 1996, habe er noch einen 86 Kilogramm schweren, zwei Meter langen Wels gefangen. Doch im Jahre 2000 brach eine Katastrophe über den Fluss, ihn und die anderen Fischer herein. Alles schien zu Ende. Giftiger Schlamm war aus einem Bergwerk in Rumänien in die Theiß gelaufen, der Fluss so giftig, dass die Fische an Land sprangen. Der Hund von Balázs fraß einen Fisch und starb. Die Bilder von der sterbenden Theiß, die um die Welt gingen, hat er aufgenommen. Noch ein Jahr nach der Katastrophe waren Balázs und seine Kollegen ohne Arbeit und Perspektive. Lange habe er überlegt, ob er überhaupt weitermachen soll. Er entschloss sich zu kämpfen, besuchte den Unglücksort in Rumänien und reiste zu den Managern des zuständigen Konzerns in Australien. Der einfache Flussfischer wurde zum Sprachrohr seiner Kollegen und zum Helden - und er fing an zu schreiben. In seinem Buch hält er fest, was das Leben seiner Vorväter hier an der Theiß ausmachte und wie er jetzt mit dem seinem zurechtkommen muss.

Eins Extra, Sonntag, 15. Juli, 14.30-15.00 Uhr
Der Zigeunerpfarrer
Ein deutscher Seelsorger in Siebenbürgen

Der letzte große Festgottesdienst hat in der Kirche von Pfarrer Eginald Schlattner beim Rumänien-Besuch eines deutschen Innenministers stattgefunden. Sonst schauen nur ausgewanderte Sachsen bei Reisen in die alte Heimat mal in Rothberg vorbei. Die Wehrkirche hat Tataren- und Türkenstürme überstanden. Aber nach dem Sturz der Ceausescu-Diktatur blieben nur noch sieben Sachsen im Dorf. Bei Begräbnissen sind oft nur drei Sachsen dabei, meint der Pfarrer: die Tote, ich und die weinende Tochter aus Berlin. Die weint auch nur, weil sie den weiten Weg machen musste, um hier die Mutter zu begraben.
Bis zur großen Auswanderungswelle ab 1990 dominierten die Siebenbürger Sachsen Rothberg. Sie wohnten ganz oben im Dorf, die Zigeuner wurden nur am Ortsrand geduldet. Dann hat sich das Bild geändert, erzählt Schlattner. Die Rumänen sind heraufgezogen, haben die Häuser der Sachsen gekauft oder gemietet. Und die wohlhabenden Zigeuner sind nachgezogen. Unten, am Bach, sind nur die Ärmsten geblieben. Früher hatten die Zigeuner ihren eigenen Bereich, ihren eigenen Pfarrer und eine eigene Kirche. Die Rumänen lebten ebenfalls in einem eigenen Gebiet. Es gab sozusagen drei abgegrenzte Dörfer, so etwas wie eine Hierarchie. So durfte der Sachse z.B. in alle drei Wirtshäuser gehen, der Rumäne zum Zigeuner, der aber durfte nur das untere Gasthaus besuchen. Die Sachsen waren gute Baumeister und Handwerker. Den Bau der Kirche hatten sie mit 80 Ochsenfuhrwerken bezahlt. Nachdem sie weggegangen sind, kann keiner wirklich ihr Erbe antreten. Auch Rumänen können sie nicht wirklich ersetzen. Sie haben die Fähigkeiten der Deutschen nicht so ohne weiteres erlernen können.

Eins Extra, Sonntag, 15. Juli, 16.30-17.00 Uhr
Schwarzgeld, Meer und Dracula
Rumänien auf dem Weg nach Europa

Ist Rumänien das Land mit Sonne und Strand am Schwarzen Meer, da, wo Europa künftig endet? Das Land der Niedriglöhne, der jungen Obdachlosen, der Korruption und alten Seilschaften des Geheimdienstes 'Securitate', die auch heute wieder 'oben' schwimmen? Ist Bukarest Rumänien, das 'Paris des Ostens'? Oder Sibiu, das alte deutsche Hermannstadt in Siebenbürgen, in diesem Jahr Kulturhauptstadt Europas? Oder gar Schäßburg, wo Scharen von Touristen nach Dracula suchen, dem blutgierigen Grafen aus Transsilvanien? Ein Fernsehteam des SWR hat das Land bereist und dokumentiert: Das alles und viel mehr, das ist Rumänien, das seit Januar neues Mitglied der Europäischen Union ist.

SWR RP, Sonntag, 15. Juli, 18.45-19.15 Uhr
Flüsse der Genüsse
Donau kulinarisch - Vom Eisernen Tor bis Russe

Das Eiserne Tor zwischen den rumänischen Südkarpaten und dem Serbischen Erzgebirge ist einer der imposantesten Tal-Durchbrüche Europas. Ein Wasserkraftwerk zähmt hier die Donau.
Das Eiserne Tor zwischen den rumänischen Südkarpaten und dem Serbischen Erzgebirge ist einer der imposantesten Tal-Durchbrüche Europas. Ein Wasserkraftwerk zähmt hier die Donau. Die beiden damaligen Staatschefs Tito und Ceausescu waren so stolz auf ihre Errungenschaft, dass sie prächtige Villen in Sichtweite bauen ließen. Der Film erzählt aber auch von dem einfachen und doch bunten Leben der Menschen an der Donau und ihren Nebenflüssen. So gibt es an der Cerna eine Art Subkultur des Heilbadens. Das rumänische Herkulesbad ist sogar einer der ältesten Kurorte weltweit. Städte mit Geschichte sind auch die Handelsstädte Drobeta Turnu-Severin, Calafat und Vidin. Berühmte Dichter haben sich hier Häuser am Donau-Ufer gebaut. Auf der bulgarischen Seite sollte man sich die Zitadelle und die Felsen von Belogradtschik nicht entgehen lassen.

Eins Extra, Montag, 16. Juli, 00.15-01.00 Uhr
Deutsche Spurensuche in Rumänien
In Rumänien bildeten über Jahrhunderte die Deutschen neben den Ungarn eine bedeutende Minderheit. Rudolf Sporrers Film widmet sich herausragenden Persönlichkeiten unter den Rumäniendeutschen.

BR-alpha, Montag, 16. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Dientag, 17. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Die Karpaten (1/2)
Im Norden und Osten Rumäniens

BR-alpha, Dientag, 17. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Mittwoch, 18. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Die Karpaten (2/2)
Im Westen und Süden Rumäniens

BR-alpha, Mittwoch, 18. Juli, 19.00-19.30 Uhr
BR-alpha, Donnerstag, 19. Juli, 15.00-15.30 Uhr
Der Herr der Wölfe
Ein Wildbiologe in den Karpaten

BR-alpha, Mittwoch, 18. Juli, 19.30-19.45 Uhr
BR-alpha, Donnerstag, 19. Juli, 15.30-15.45 Uhr
Die Rückkehr der Wölfe

HR, Donnerstag, 19. Juli, 13.30-14.15 Uhr
Länder - Menschen - Abenteuer
Moldawien - ein vergessenes Land

Moldawien, ein vergessenes Land: Wer weiß schon, dass die kleine, seit 1991 unabhängige Republik zwischen Rumänien und der Ukraine liegt? Wer weiß schon, dass die meisten Moldauer rumänischstämmig sind, rumänisch sprechen und von einer Wiedervereinigung mit Rumänien dennoch nichts wissen wollen? Wer weiß, dass Moldawien zu den größten Weinproduzenten der Welt gehört? Wer weiß schon, dass einhunderttausend Kolonisten aus Süddeutschland bis 1940 im damaligen Bessarabien friedlich neben Moldauern, Ukrainern, Russen, Polen, Juden, Gagausen und Bulgaren lebten? Moldawien, auch Moldau genannt, gehörte einst zu den reichsten Republiken der Sowjetunion. Inzwischen ist es das ärmste Land Europas, ärmer als Vietnam, Senegal und Papua-Neuguinea. Heizöl kann sich kaum jemand leisten, und Benzin schon gar nicht. Das Pferd gehört wieder zum Dorfbild.
Die Schönheit Moldawiens erschließt sich nicht auf den ersten Blick. "Landschaft" ist hier gleichbedeutend mit "Landwirtschaft". Das hügelige Land mit seiner berühmten Schwarzerde ist sehr fruchtbar. 63 Prozent der Fläche Moldawiens stehen unter dem Pflug. Das ist Rekord. Doch, Ironie des Schicksals: das "reiche" Land bringt seinen Wein, sein Getreide, sein Gemüse und sein Obst auf dem Weltmarkt nicht los. Die zahlreichen Felsenklöster, die liebevoll restaurierten Kirchen oder der von den Römern errichtete Trajan-Wall erzählen aus dieser Geschichte.

BR-alpha, Donnerstag, 19. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Freitag, 20. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Winter in den Karpaten
Bären, Brauchtum und Graf Dracula

BR-alpha, Freitag, 20. Juli, 19.00-19.45 Uhr
BR-alpha, Montag, 23. Juli, 15.00-15.45 Uhr
Winter in der Zips
Zu Besuch bei den Karpaten-Deutschen

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