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Thema: Kommentar: Ungleiche Gemeinsamkeiten: Seminar über rumäniendeutsche Zeitgeschichte
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Birgit S Mitglied Beiträge: 76 Von:bei Augsburg Registriert: Nov 2002
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erstellt am 04.07.2006 um 20:16 Uhr
Zu Margaretes Beitrag: Man musste als Lehrer nicht Parteimitglied sein, um überhaupt arbeiten zu können!! Ich war (und bin) selber Lehrerin. Man hat mich in meinem zweiten Dienstjahr in die Partei aufnehmen wollen und ich habe abgelehnt. Meinem Beruf bin ich danach noch mehrere Jahre weiter nachgegangen, bis ich wegen gestelltem Ausreiseantrag entlassen wurde. Mehr noch: Ich habe meinen ersten Dienstort in einem kleinen Dorf trotz dieser Ablehnung durch "detasare" wechseln können und habe bis zur Entlassung in Kronstadt gearbeitet. Gruß BirgitIP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 04.07.2006 um 22:03 Uhr
Zitat: Original erstellt von tschik: Henny ist anscheinend durch die Komunisten zu Schaden gekommen und sieht nun jedesmal rot wenn "DIE" zur Sprache kommen. Getkiss hat wenigstens Argumente für eine Diskussion, obwohl er Recht hat, sollte man auch Margarete´s Version gelten lassen. Das nun die Einen gegen die Anderen hetzen, finde ich fehl am Platz. Übrigens, die Neureichen Rumäniens waren "alle" gute Komunisten.
Es ist nicht nur henny durch die Komm´s zu schaden gekommen. Und das die, die in Ihrer ersten Reihe waren jetzt so tun als ob, und auch noch Preise einheimsen ist zum Kotzen. Es geht hier um Geschichtsinterpretation, mal so (unter Kommunisten), oder hier mal anders, "jedem nach seinem Mund" und dann noch um die Art des Umgangs mit der Realität. Henny und Birgit haben Recht, die Jugend muss die Wahrheit wissen... Es geht nicht darum, ob eh. Kommunisten in Rumänien auch jetzt noch oben agieren, obwohl es nicht zu begrüßen ist. Es geht auch um von der Landsmannschaft verliehenen Preis und die Verniedlichung seiner Vergangenheit durch Herrn Kroner....Und wenn die Sachsen dies dulden, wär´s schade, denn hier bei uns kann sich in fast keiner Partei jemand solche Schnitzer leisten, ohne abgewählt zu werden, sogar ein H. Kohl verlor seine Präsidentschaft... getkiss IP: gespeichert |
tschik Mitglied Beiträge: 11 Von: Registriert: Jan 2005
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erstellt am 04.07.2006 um 23:53 Uhr
Jeder hat Recht aus seiner Sicht, aber ein Schullehrer ist ein schlechter Vergleich zu einem Wissenschaftler. Ich erlaube mir zu behauptenn, dass man an manche Daten nur durch ein Parteibuch kam.IP: gespeichert |
Henny unregistriert
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erstellt am 05.07.2006 um 01:23 Uhr
WIDERSPRUCH!!!!!!Ich erinnere an Hermann Oberth. Wissenschaftler ohne Parteibuch. Und vor allen Dingen, was ist den in den Augen manches Sibi's, ein "guter Kommunist"??? Was war denn gut an dieser Partei??? Um die Frage zu beantworten, Pionier war ich, mußte ich sein, bis zu dem Zeitpunkt als ich angefangen habe selbstständig zu denken und mir meine Meinung zu bilden. Aber niemals war ich UTC-in, schon gar nicht Parteimitglied. Als ich älter war habe ich schon manchmal damit gerechnet das die "blauen Männchen" mich holen, weil ich selbst damals stets meine Meinung geäußert habe und dies auch bis heute tun werde. Ich habe aber im Gegenzug zu Euch, viele liebe Menschen um mich gehabt die durch die Partei und ihre Represalien, seelisch und körperlich kaputt gegangen sind. Henny. IP: gespeichert |
schully Mitglied Beiträge: 339 Von: Registriert: Mai 2003
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erstellt am 05.07.2006 um 08:02 Uhr
liebe Birgit.S, diejenigen lehrer, pfarrer und sonstige sächsischen intellektuellen, welche ausgewandert (weggelaufen, wie herr schlattner es ausdrücken würde )sind, haben meiner meinung nach den sachsen und dem sachsentum mehr geschadet als alle kommunisten zusammen! hören wir mit der haarspalterei auf, es bringt nichts. servusIP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 05.07.2006 um 08:54 Uhr
Zitat: Original erstellt von tschik: Jeder hat Recht aus seiner Sicht, aber ein Schullehrer ist ein schlechter Vergleich zu einem Wissenschaftler. Ich erlaube mir zu behauptenn, dass man an manche Daten nur durch ein Parteibuch kam.
Eine "moderne" Sichtweise. Daten sind alles, Charakter ist nichts, Mäntelchen ist doppelseitig tragbar... Die Wissenschaft oder die Kunst ist über alles erhaben und rechtfertigt alles, bis zu der IM... getkiss [Dieser Beitrag wurde von getkiss am 05.07.2006 editiert.] IP: gespeichert |
johannkls Mitglied Beiträge: 7 Von:Bayern,91575 Windsbach Registriert: Mrz 2006
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erstellt am 05.07.2006 um 10:04 Uhr
Zitat: Original erstellt von schully: liebe Birgit.S, diejenigen lehrer, pfarrer und sonstige sächsischen intellektuellen, welche ausgewandert (weggelaufen, wie herr schlattner es ausdrücken würde )sind, haben meiner meinung nach den sachsen und dem sachsentum mehr geschadet als alle kommunisten zusammen! hören wir mit der haarspalterei auf, es bringt nichts. servus
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johannkls Mitglied Beiträge: 7 Von:Bayern,91575 Windsbach Registriert: Mrz 2006
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erstellt am 05.07.2006 um 10:08 Uhr
Zitat: Original erstellt von schully: liebe Birgit.S, diejenigen lehrer, pfarrer und sonstige sächsischen intellektuellen, welche ausgewandert (weggelaufen, wie herr schlattner es ausdrücken würde )sind, haben meiner meinung nach den sachsen und dem sachsentum mehr geschadet als alle kommunisten zusammen! hören wir mit der haarspalterei auf, es bringt nichts. servus
Da stehe ich voll hinter Ihnen! Johannkls IP: gespeichert |
getkiss Mitglied Beiträge: 1042 Von:D 81245 München Registriert: Okt 2001
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erstellt am 05.07.2006 um 11:32 Uhr
Zitat: Original erstellt von schully: liebe Birgit.S, diejenigen lehrer, pfarrer und sonstige sächsischen intellektuellen, welche ausgewandert (weggelaufen, wie herr schlattner es ausdrücken würde )sind, haben meiner meinung nach den sachsen und dem sachsentum mehr geschadet als alle kommunisten zusammen! hören wir mit der haarspalterei auf, es bringt nichts. servus
"Die Hirten die die Herde hüten sind an allem Schuld" Auch wenn die Schafe weggelaufen sind, sollten Sie mit Ihren Hunden auf der Weide bleiben und das Gras wachsen hören... Die Schafe sind unschuldig, Sie können nur blöcken,Gras fressen und sich von Hirten und Hunden treiben lassen Schully selbst gehört wohl nicht zu den Schafen
getkiss
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Birgit S Mitglied Beiträge: 76 Von:bei Augsburg Registriert: Nov 2002
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erstellt am 05.07.2006 um 13:40 Uhr
Lieber schully, ich bin erst ausgewandert, als ich an der deutschen Schule von 40 Erstklässlern nur noch 4 deutsche unterrichten durfte, die alle am Absprung waren und die miteinander nicht mehr deutsch gesprochen haben, weil die Umgangssprache an der Schule rumänisch war. Elternabende konnte ich nicht mehr in deutscher Sprache halten, weil mich die Elternschaft nicht verstanden hat! Du hast, wie man sieht, auch nichts zum Erhalt des Sachsentums in Siebenbürgen getan oder lebst du noch in Rumänien? Dir muss es dort in der kommunistischen Zeit sehr gut gegangen sein. Das freut mich für dich. Für mich war das kein Leben mehr, darum bin ich gegangen! Und ich habe die Entscheidung bis jetzt noch nicht bereut. Mit meinem Beitrag wollte ich keine "Haare spalten". Ich habe nur der Verallgemeinerung "Lehrer konnten nicht anders, sie mussten Parteimitglieder werden" widersprochen.IP: gespeichert |
Birgit S Mitglied Beiträge: 76 Von:bei Augsburg Registriert: Nov 2002
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erstellt am 05.07.2006 um 13:47 Uhr
An Henny: Hermann Oberth hatte ein Parteibuch! Darüber spricht man aber nicht besonders gern. Es wirft nämlich ein ganz anderes Licht auf unseren "Vorzeigesachsen". Gruß BirgitIP: gespeichert |
schully Mitglied Beiträge: 339 Von: Registriert: Mai 2003
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erstellt am 05.07.2006 um 14:27 Uhr
mir ist es nicht besser gegangen als anderen auch. ich war auch nie in der KP. und das sachsentum und sein erhalt waren damals meine kleinsten sorgen. übrigens war der anfang seines (des sachsentums) untergangs vieeel früher, ist aber eine andere geschichte. wenn wir ehrlich sind, haben wir uns alle damit abgefunden, den kommunismus nicht zu überleben. nun gab es nicht viele möglichkeiten: man wanderte aus, um ihm zu entkommen. oder man ertrug ihn passiv, verdrängte ihn so weit es ging. oder aber man trat der KP bei, wenn auch die wenigsten freiwillig und aus überzeugung. ich maße mir nicht an, jemanden zu verurteilen, egal welchen weg er gegangen ist. ich wehre mich aber vor der verallgemeinerung KP-mitglied=securitate=privilegien beim einkaufen=verräter. auch bin ich bestimmt kein freund des Herrn Azolla, aber in einer hinsicht hat er recht: wir verteufeln die KP-mitgliedschaft, wenn es aber um die braune mitgliedschaft geht, da haben wir mehr verständnis für, oder sie interessiert uns nicht. "wer ohne sünde ist, der hebe den ersten stein auf", oder so ähnlich. schullyIP: gespeichert |
Birgit S Mitglied Beiträge: 76 Von:bei Augsburg Registriert: Nov 2002
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erstellt am 05.07.2006 um 15:45 Uhr
Na dann sind wir ja einer Meinung, schully! Dir wie mir geht es um Verallgemeinerungen, denen wir widersprechen. Ich habe Verständnis weder für die eine, noch für die andere Mitgliedschaft. Beide sind mir zu radikal, schaden letztendlich der jeweiligen Bevölkerung und bergen somit ein Gefahrenpotenzial. Deshalb auch meine Anmerkung zu Hermann Oberth, der sich in den 60er Jahren, einer derartigen Partei verschrieben hatte.[Dieser Beitrag wurde von Birgit S am 05.07.2006 editiert.] IP: gespeichert |
rhe-al Mitglied Beiträge: 83 Von: Registriert: Dez 2003
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erstellt am 05.07.2006 um 17:34 Uhr
Bin der Meinung dass Herr Kroner mehr für die Sachsen, bzw. Sachsentum getan hat, als alle hier um des Kaisers Bart Streitenden. Auch Christen verhalten sich nicht immer christlich, trotz christlichen Bekenntnisses. Im Umkehrschluß könnt man auch sagen dass auch nicht alle KP-Mitglieder unbedingt "gute" Kommunisten waren.Ich reiche nach, dass ich kein Befürworter des Kommunismus' bin und auch nie ein rotes Parteibüchlein besessen habe. Als der Werber für neue KP-Mitglieder, bzw. Parteisekretär auch bei mir "auf den Busch klopfte" um mich "einzureihen" sagte ich ihm: 'cautä-ti alt prost', womit ich mir einen Bärendienst erwies, aber es auch nie bereut habe. IP: gespeichert |
Axel Azzola Mitglied Beiträge: 613 Von:BRD 14167 Berlin Registriert: Apr 2004
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erstellt am 05.07.2006 um 20:03 Uhr
Zu "schully": Das von Ihnen zitierte Gleichnis von der Sünderin ist der größte Rechtsfortschritt, den das christliche Testament enthält. Wer ist schon "ohne Schuld". Das mahnt zu Demut. Axel Azzola IP: gespeichert |