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Thema: Vergangenheitsbewältigung 5
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klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 06.12.2001 um 07:33 Uhr
Hallo, ist diese Besinnungspause der Auftakt zur Beerdigung oder die Ruhe vor dem Sturm?Hat keiner die im ZDF erneut gesendete Serie von Knopp über die Vertreibung gesehen? Mir fiel auf, bei der "Ostpreußenfolge", dass Zeitzeugen sich sehr anerkennend und lobend über die Sowjets geäußert haben: Kinder bekamen zu Essen und Frauen wurden "nicht" vergewaltigt. Weniger lobende Einschätzungen kamen über das Verhalten der zuatändigen deutschen Stellen, welche die Flüchtlinge ganz auf sich überlassen hatten und nichts dazu beigetragen hatten um die Flucht in halbwegs geregelten Bahnen zu leiten. Euere Meinungen dazu bitte. Gruss - Danielis IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 06.12.2001 um 08:59 Uhr
Herr Danielis, welches ist nun ihr Stellungnahme zu folgendem Wahlergebniss: Zitat: Original erstellt von Guenther:
Hier die Ergebnisse der Bundestagswahl 1998 aus Drabenderhöhe (der größte siebenbürgisch-sächsische Siedlungen außerhalb Siebenbürgens). Ca. 90% der Wähler waren Siebenbürger.SPD 41,38% CDU 45,82% FDP 7,23% GRÜNE 3,82% PDS 0,62% DVU 1,14% Ein Ergebnis, wie es auch in jeder anderen deutschen Stadt hätte ausfallen können, keinerlei links- oder rechtsextreme Tendenzen.
... sehen Sie in diesem Beitrag eine Provokation oder womoeglich sogar einen "Untext"... ? IP: gespeichert |
Robert Administrator Beiträge: 751 Von:BRD Registriert: Sep 2000
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erstellt am 06.12.2001 um 09:58 Uhr
Zu der Knopp TV-Serie im ZDF hier einige Verweise:Wie Geschichte zum Erlebnis wird Die NEUE ZÜRICHER ZEITUNG legte im Januar dieses Jahres (Nr.17, Freitag, 21.1.2000) den Finger auf einen wunden Punkt bundesdeutscher Fernseh-"Kultur". Guido Knopp, durch Verbindungen im kirchlichen Bereich auf den verantwortlichen Stuhl im ZDF für Geschichtsdarstellung befördert, wird hier unter die Lupe genommen. Interessante Einsichten kommen zutage. http://www.forumfilm.de/lesefrucht/artikel.htm Rezension: „Die große Flucht“ Endlich widmet sich auch Erfolgsautor Guido Knopp den Vertriebenen http://www.bdv-nrw.de/FluchtRezension.htm Werner Terpitz: Guido Knopps Wunschkinder Den folgenden Brief schickte Werner Terpitz, Jahrgang 1928, an das ZDF. Es ist seine Kritik an der ZDF- Sendereihe Hitlers Kinder. http://www.hosenfeld.de/kriegskind/terpitz.htm
Wo ist Guido? Prof. Dr. Guido Knopp, nicht gerade bildschirmscheuer ZDF Historiker, ist in die Schlagzeilen geraten. In der täglichen Glosse "Zippert zappt" der "Welt" wird er verzweifelt gesucht. "Was ist los mit Guido Knopp? Warum hat er sich im Fall Fischer noch kein einziges Mal zu Wort gemeldet? So kommt die Wahrheit nie ans Licht, denn eine Vergangenheitsbewältigung ohne Dr. Guido Knopp ist weder vorstellbar noch gesetzlich zulässig." Doch man vermutet den Mann schon längst wieder bei der Produktion neuer Enthüllungsserien. "Den Anfang macht 'Fischers Krieger', eine Dokumentation über die Leute, die dem charismatischen Langläufer blindlings folgten, von Daniel Cohn-Bendit über Otto Schily bis Gerhard Schröder. Dann kommt "Fischers Helfer" (...) Dann folgen noch die Serien 'Frauen für Fischer' sowie 'Fischers Kinder', und wenn alles so geschmiert läuft, wie es bei ihm immer läuft, dreht Guido Knopp möglicherweise sogar "Fischers willige Geruchseinlagen" und zum krönenden Abschluss 'Fischers Chöre'." http://www.welt.de/daten/2001/02/21/0221fz224281.htx
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hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 06.12.2001 um 15:21 Uhr
Zitat: klaus.danielis@gmx.de: Mir fiel auf, bei der "Ostpreußenfolge", dass Zeitzeugen sich sehr anerkennend und lobend über die Sowjets geäußert haben: Kinder bekamen zu Essen und Frauen wurden "nicht" vergewaltigt. Weniger lobende Einschätzungen kamen über das Verhalten der zuatändigen deutschen Stellen, welche die Flüchtlinge ganz auf sich überlassen hatten und nichts dazu beigetragen hatten um die Flucht in halbwegs geregelten Bahnen zu leiten. Euere Meinungen dazu bitte.
Hmmm. Mein Vater hat auch _in Siebenbürgen_ aus Suppentöpfen der sowjetischen Militärs gegessen, während seine Eltern im Donbass und im Ural in der Deportation waren. Zur Knopp-Doku fallen mir dabei mehrere Interpretations-Varianten ein. a.) Die Doku stellt die einzige Wahrheit dar, und alle, die vorher was anderes behauptet haben, sind Lügner. b.) Wenn Ostpreußen etwas über sowjetische Verbrechen erzählen, hört keiner mehr hin. c.) Knopp kriegt den Spagat zwischen Nazi-Kritik und Sowjet-Kritik bewußt oder unbewußt nicht hin. d.) Die Doku ist bewußt so gehalten, das sie nicht in den Revanchisten-Ton verfällt. Letztenends hängt es auch davon ab, wen man grad für ein Interview begeistern kann. Und was die Fluchtbedingungen angeht, dazu könnte man auch noch ganze Romane schreiben. IP: gespeichert |
klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 07.12.2001 um 07:47 Uhr
Hallo, was uns da über Knopp presentiert wird ist für mich mehr als nur fragwürdig. Genau wie bei der Wehrmachtausstellung wird es auch bei Knopp sowohl Befürworter als auch "Verdammer" geben. Hege aber die feste Überzeugung dass sowohl im Land aus auch international die Befürworter dieser beiden Aktionen nicht nur im Vordergrund stehen sondern auch eine überwältigende Mehrheit darstellen. Fragwürdig also warum mehrheitlich hier in unserem Forum die Negativschlagzeilen veröffentlicht werden???Die Wahlen aus Drabederhöhe können nicht beachtet werden weil sie kein representatives Ergebnisss darstellen. Da müßten noch weitaus mehr Zahlen analysiert werden um irgend einen Schluss daraus zu ziehen. Es drängt sich mir die Frage auf: warum denn auf diese komischen Zahlen ein so großer Wert gelegt wird? Was wollt ihr damit beweisen? Für mich sind es also eher Untexte und Provokationen, da ihr Ursprung nicht in diesem Thema liegt und sie auch keinen Beitrag zur Vergangenheitsbewältigung elisten können. Werde auch keineswegs mehr darauf eingehen. Gruss - Danielis IP: gespeichert |
Schorsch Mitglied Beiträge: 53 Von: Registriert: Jul 2001
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erstellt am 07.12.2001 um 16:08 Uhr
Zitat: Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de: Die Wahlen aus Drabederhöhe können nicht beachtet werden weil sie kein representatives Ergebnisss darstellen. Da müßten noch weitaus mehr Zahlen analysiert werden um irgend einen Schluss daraus zu ziehen.
Sie haben hier doch behauptet, daß wir alle "rechtslastig" seien. Dann müßte die DVU in Drabenderhöhe bei 90% liegen. Sie tut es nicht. Die Zahlen belegen also ganz klar, daß die Siebenbürger Sachsen sehr gut im demokratischen Mittelfeld des Parteienspektrums liegen und nur geringfügig vom endgültigen Wahlergebnis abweichen. Zitat: Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de: Für mich sind es also eher Untexte und Provokationen,
Popa läßt grüßen! Zitat: Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de: Werde auch keineswegs mehr darauf eingehen.
"Beleidigte Leberwurscht" sagt man bei uns zu so einem! MfG Schorsch [Dieser Beitrag wurde von Schorsch am 07.12.2001 editiert.] IP: gespeichert |
roman-diesel Mitglied Beiträge: 159 Von: Registriert: Aug 2001
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erstellt am 10.12.2001 um 13:45 Uhr
Hallo Diskutanten,Auch in SB wird über das Thema diskutiert. Für alle die die HZ (noch) nicht gelesen haben anbei einen Leserbrief: ------------------------------------- Oberth?! Warum nicht Carl Wolff? Wie in der Hermannstädter Zeitung Nr. 1752/2. November 2001 zu lesen war, hat der Stadtrat von Hermannstadt beschlossen, auf den zweiten, noch unbesetzten Sockel vor dem Hermannstädter Rathaus eine Büste von Hermann Oberth zu placieren. Dazu zwei Einwände: 1. Oberths physikalisch-technische Intuition mag unumstritten sein. Sehr bestritten aber werden muß die Ahnungslosigkeit, mit der er diese Begabung der nationalsozialistischen Kriegs- und Zerstörungsmaschinerie zur Verfügung gestellt hat. Von 1941 bis 1945 hat er an der Heeresversuchsanstalt in Peenemünde (Ostseeküste) gearbeitet, war also beteiligt an der Entwicklung der legendär-verklärten V2 (V steht für Vergeltungswaffe), der "Wunderwaffe", mit der Hitler hoffte, den Ausgang des bereits verlorenen Zweiten Weltkriegs noch zu wenden. Zur Serienproduktion dieser Waffe, die noch rund 20.000 Menschen in England, Holland und Belgien den Tod brachte, wurden Ð erst in Peenemünde, dann im eigens zu diesem Zweck eingerichteten unterirdischen Konzentrationslager "Dora-Mittelbau"/Harz (ein Außenlager des KZs Buchenwald) Ð Zwangsarbeiter eingesetzt. Rund 60.000 Häftlinge aus 30 Nationen - auch aus Rumänien - haben in streng geheimen, unter Tage liegenden Produktionshallen arbeiten und gleichzeitig in unvorstellbar primitiven, unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen vegetieren müssen. 20.000 der Lagerinsassen überlebten diese Qualen nicht. Wegen des hohen Geheimhaltungsgrades dieser Arbeiten war der Tod der Zwangsarbeiter "einkalkuliert"; denn niemand, der von dem Projekt Kenntnis hatte, sollte das Lager lebend verlassen. Man nahm die physische Vernichtung der Häftlinge durch Ausbeutung ihrer Arbeitskraft, ihre "Verschrottung durch Arbeit", wie es im Sprachgebrauch der SS genannt wurde, billigend in Kauf. Uns ist nicht bekannt, daß Oberth nach dem Krieg jemals ein Wort der Betroffenheit oder gar Reue zu den schrecklichen Folgen seiner Arbeit ausgesprochen hätte, wie es etwa der Physiker Otto Hahn, dem als erstem die Kernspaltung von Uran gelungen war, getan hat. Bekannt ist uns jedoch, daß Oberth 1966 der NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschlands) beitrat, einer rechtsradikalen Partei, deren Verbot in diesem Jahr (2001) vom Deutschen Bundestag und Bundesrat beim Verfassungsgericht beantragt wurde. Oberths Bekenntnisschrift "Der Mut zur Wahrheit. Mein Weg zur NPD" ist ein krauses, reaktionäres Pamphlet voller nationalistischer und rassistischer Vorurteile. Nicht zu überhören ist darin die Tendenz, möglichst eine Klärung der fürchterlichen Verbrechen des Krieges zu verhindern. Deshalb hat er auch den Aufruf "Volksbewegung für die Generalamnestie" von Dr. Gerhard Frey (dem Herausgeber der rechtsradikalen Deutschen National- und Soldatenzeitung) als einer der ersten unterschrieben und 1981 den von der Nationalzeitung gestifteten "Freiheitspreis" erhalten. Ansätze einer Auseinandersetzung mit der jüngsten Geschichte - in Veranstaltungen der Evangelischen Akademie Siebenbürgen und kürzlich in der von uns sehr begrüßten Vortragsreihe im Rahmen der Ausstellung "Verschwundene Welten" in der Ferula der Stadtpfarrkirche - werden, nach unserer Meinung, von einer Ehrung Oberths konterkariert. Schade! 2. Wenn uns von den - in der Mehrheit rumänischen - Stadträten zugebilligt wird, einen Sachsen auf den Sockel vor dem Rathaus Hermannstadts zu erheben, so fragen wir uns, ob die Sachsen so arm an berühmten, tüchtigen Leuten waren, daß uns immer und immer wieder nur ein einziger Name einfällt: Hermann Oberth. Nach ihm heißen bereits, von Klausenburg über Mediasch und Schäßburg bis Bukarest, Schulen, Foren, Plätze, Straßen. Hat beispielsweise ein Dr. Carl Wolff nicht mehr getan für unsere Stadt? Wir meinen, ja: Ihm, dem langjährigen Leiter des Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatts, dem Generaldirektor der Hermannstädter Allgemeinen Sparkassa, verdanken die Hermannstädter ihr erstes Elektrizitätswerk, die Straßenbahn, das Volksbad, den Verschönerungsverein, das Luther-Sanatorium, ein neues Wasserleitungsnetz, die Pflasterung der Straßen, das neue Hotel "Zum Römischen Kaiser", den Bau der Eisenbahnlinien, die Hermannstadt an das internationale Eisenbahnnetz anbinden, und vieles, vieles mehr. Oberth ist in Hermannstadt lediglich geboren, hat aber hier Ð weder im Guten noch im Bösen Ð je gewirkt. Maria Luise Roth-HÖPPNER Wolfgang HÖPPNER Hermannstadt Hermannstädter Zeitung Nr. 1754/16. November 2001
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d.michelbach Mitglied Beiträge: 50 Von:D-Regensburg Registriert: Dez 2000
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erstellt am 10.12.2001 um 20:55 Uhr
...dritter und letzter Versuch, bitte vorherige Versuche löschen, auf meinem PC wird nichts angezeigt... Verehrte Thread-Teilnehmer,
bedauerlich, nun kann ich keine weitere Folge von Vergangenheitsbewältigung 5 lesen, ich hätte mich auch auf Vergangenheitsbewältigung 186 gefreut. Bedauerlich auch der Stil der jenem Autor anhaftete, doch mal ehrlich, ich konnte einiges dazulernen - von emotionalen Entgleisungen mal abgesehen. Schade daß nun jener Autor gesperrt wurde, vielleicht hätte es auch eine andere Möglichkeit gegeben, doch nun ist es zu spät - allerdings würde ich in einer Abstimmung für die Wiederzulassung mit einem klaren "Ja" votieren. Zensur, egal von welcher Seite ist abzulehnen und besonders in offensichtlich für den Autor selbstdisqualizizierenden Fällen... Ich schreibe dieses Memorial gerade weil ich mehrere Mails mit einem Link erhielt, ungebeten, und trotz einer eindriglichen Bitte an den Absender, keine weiteren Mails mehr an meine Adresse zu senden (bedauerlich ist hierbei die Zumüllung meiner nur für mein persönliches Umfeld bekannten - geheimen - Mailadresse). Aufschlußreich ist darüberhinaus noch ein kleines Detail, in einer Mail sind in der Kopfzeile dutzende Mailadressen aufgeführt, die eben dieses gleiche Mail erhalten haben (Datenschutz oder Datenschleuder?). Den Mailinhalt will ich hier nicht verheimlichen: Zitat: >> Transsylvania. Geschichtliche Literatur über Siebenbürgen http://de.geocities.com/rausschmiss/index.htm und unter Kritische Blätter zur Geschichtsforschung und Ideologie http://de.geocities.com/rausschmiss/Blaetter.htm << Natürlich habe ich diese Links nicht aufgerufenm doch wen es interessiert... Zum Inhaltlichen kann ich hinsichtlich Zitat:
>> klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 351 Von:BW, 73033 Göppingen Registriert: Jan 2001 erstellt am 06.12.2001 um 07:33 Uhr Hat keiner die im ZDF erneut gesendete Serie von Knopp über die Vertreibung gesehen? << nur die Bemerkung beisteuern, daß Herr Knopp als das vorrgagigste Beispiel für unwissenschaftliche historische Dokumentarsendungen gehandelt wird. Wer sich einmal der Mühe unterzieht einen Geschichtsprofessor (keinen im Rentenstand) auf Herrn Knopp auzusprechen wird dies bestätigt finden. Schade nochmals für den sicherlich schmerzhaften Ausschluß eines Thread-Teilnehmers, trotzdem, schöne Adventstage noch
d.michelbach IP: gespeichert |
roman-diesel Mitglied Beiträge: 159 Von: Registriert: Aug 2001
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erstellt am 11.12.2001 um 16:12 Uhr
Hallo Herr Michelbach!Lang ist es her, ich hoffe Sie steigen wieder mit ein! Bis auf folgende Aussage bin ich ganz Ihrer Meinung! ------- Wer sich einmal der Mühe unterzieht einen Geschichtsprofessor (keinen im Rentenstand) auf Herrn Knopp auzusprechen wird dies bestätigt finden. ------- Ich war jahrelang an der hiesigen Uni tätig, es ist ganz egal welchen Professor man zu welchem anderen Professor befragt, man wird immer eine negative Antwort erhalten. Ich kenne keinen gesellschaftlichen Bereich, wo soviel Eitelkeit, Neid und Ignoranz herrscht. Ganz besonders gilt dies für die Herren (denn es SIND ja wirklich zu 99% Herren....)Historiker. Sie werden vielleicht sagen, dass man nicht alle über einen Kamm scheren sollte, aber man muss dabei bedenken, dass nur ein bestimmter 'Menschentypus' in den oberen Regionen der Universitäten angelangt (Stichwort Ellenbogen... Bis auf wenige Ausnahmen habe ich jedenfalls diese Erfahrung gemacht. Diese Struktur übt übrigens auch einen negativen Einfluss auf die Diskussion über das dritte Reich usw. an den Universitäten aus. Die obengenannte empfindlichkeiten konnte man vor wenigen Jahren z.B. deutlich sehen bei der Reaktion auf Goldhagens Buch. Gruss R.D.
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klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 11.12.2001 um 22:53 Uhr
Hallo, wir befinden uns erneut im alten Fahrwasser. Wenn zur Sache etwas gesagt wird, dann in form von Aufrechnugsversuchen und der Verwechslung von Wirkung und Ursache; so nach dem Muster: die Eltern bekam aus dem Russenkessel zu essen "aber" die Großeltern mußten im Donezbeken malochen und hungern". Dass vorher Polen, Russen, Tschechen, Serben u.a. "minderwertige Rassen" im Reich Zwangsarbeit leisten mußten und dass vorher die Wehrmacht in den Weiten der Sowjetunion gewütet hatte; ist dan ganz schnell vergessen und gegenstandslos. Auch an Stelle von KP haben wir den Bumann gefunden in der Person von G. Knopp. Dass er für diese Serie zwei Jahre recherchiert hat; gut 1000 Augenzeugen befragt hat - in einer Zeit in der die Erlebnisgeneration gröstenteils nicht mehr lebt; dass bei den Befragten keine Rachegelüste zu spüren sind; dass diese Serie in Polen, Tschechien, Rusland ausgestrahlt wird; dass sich Frau Steinbach vom BdV, Frau Volmer von den Grünen genauso wie Schilly von der SPD gleichermasen mit dieser Serie einverstanden erklären; dass die hohen Einschaltquoten und tausende von Briefe und Danksagungen eintreffen; dass diese Serie den Versuch macht den Krieg einmal nicht aus nationaler Sicht zu schildern - spielt alles für unsere Netzkollegen überhaupt keine Rolle. Im nächstern Jahr wird ein neuer großer Film der zusammen mit den Russen, den Amis u.a. gedreht wird erscheinen. Seit so gut und legt euere Vorbehalte ab. Als Vorbehalt kann auch die Passivität unserer Leute gesehen werden.Gruss - Danielis IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 11.12.2001 um 23:18 Uhr
Liebe Diskutanten im Forum Vergangenheitsbewältigung, jetzt habe ich tagelang die gesamte Debatte "Vergangenheitsbewältigung 1-5" nachgelesen. Ich schwanke zwischen dem freudigen Erstaunen, dass es Siebenbürger Sachsen gibt, die sich dieses wichtigen Themas offenbar wirklich annehmen wollen, und dem Entsetzen darüber, was aus dieser Debatte zeitweilig geworden ist. Besonders tragisch finde ich, dass Klaus Popa die Debatte einerseits mit kenntnisreichen Hinweisen und einer Analyse bereichert hat, die ich im Kern durchaus teile, sie aber andererseits mit in der Tat völlig verquerer Polemik auch gegen solche belastete, die eigentlich auf seiner Seite stehen. Das ist wirklich schade! Ich rufe deshalb - sofern mir als Neuling ein Appell zusteht - alle Beteiligten auf, sich virtuell an einen Tisch zu setzen und die Debatte wieder auf ein intellektuelles und sprachliches Niveau zu bringen, dass es eine Bereicherung ist, an ihr teilzunehmen oder sie auch nur zu verfolgen. Ohne Schmähungen wie "Netzterrorist" und ähnliches - bei aller Verletzung, die der Ausschluss aus einem Arbeitskreis verursacht haben mag, auch vielleicht bei aller berechtigten Kritik an den "Gundelsheimern" - das kann ich nur in Ansätzen beurteilen. Dabei sollten sich alle Teilnehmer vorstellen, diese Debatte fände nach alter Väter Sitte als Podiumsdiskussion statt, die Teilnehmer säßen also einander und ihrem Publikum Aug in Aug gegenüber. Würde man dann so miteinander reden, wie es im Schutze der Anonymität der unergründlichen Tiefen des Netzes manche offenbar für angemessen halten? Würde man dann jemanden "Saalterrorist" nennen oder auf Herrn Popas rumänischem Familiennamen herumhacken, immer vom "Rumäner" schwadronieren, wie einst die nationalkonservativen und erst recht die nationalsozialistischen Siebenbürger Sachsen sagten: "Der Walach ist ein Walach und bleibt ein Walach."? Doch sicherlich nicht. Also sollte man es auch im Netz unterlassen - damit man selbst ernstgenommen wird und damit die Diskussion das bringt, das sie doch bringen soll: ein Stück Selbstvergewisserung über Schuld und Verantwortung Einzelner, aber auch unseres Völkchens insgesamt. Insofern ist sie mit der Identitätsdebatte verknüpft, die insbesondere Klaus Weinrich mit seinen "Erinnerungen eines Inselbrüchigen" so gedankenreich angestoßen hat. Solche Stimmen wie die von KW - der sich offenbar angewidert zurückgezogen hat, was ich nach der unerquicklichen Lektüre der letzten Tage gut verstehen kann - sollten diese Debatte wieder bereichern. Vielleicht kommen dann auch Leute aus der Deckung, die sich selbst als die intellektuelle Elite der Sachsen begreifen - etwa die "Gundelsheimer" oder Hans Bergel - oder die in der Landsmannschaft führende Positionen bekleiden, etwa Volker Dürr. Es würde mich sehr freuen, wenn auch RA Bernd Fabritius nicht mehr durch dümmliche Parallelen zu seinem doch recht häufigen Nachnamen regelrecht genötigt wird zu sagen, es interessiere ihn nicht, was Fritz Fabritius in den 30-er Jahren gemacht habe. Das sollte uns schon interessieren - so sehr wie das, was Waldemar Gust, Fritz Cloos, Andreas Schmidt, Alfred Bonfert, Hermann Oberth, Heinrich Zillich, Robert Gassner, Wilhelm Bruckner usw. in der NS-Zeit gemacht haben. Teilweise ziemlich unsägliche Gestalten - etwa Schmidt, Gust -, teilweise jedenfalls Leute mit unsäglichen Ansichten - Zillich oder auch der späte Oberth -, teilweise zwiespältige Charaktere, die sich bis ins hohe Alter sehr anerkennenswert um eine ehrliche Aufarbeitung ihrer persönlichen Verantwortung bemüht haben, etwa Robert Gassner. All das, werter Herr Fabritius, sollte uns durchaus interessieren. Vielleicht lässt sich die Debatte reanimieren, wenn man sich auf einige "Essentials" verständigt: 1. Kontroverse ist gut, Polemik zuweilen auch, aber Beleidigungen finden nicht statt. 2. Viele Siebenbürger Sachsen haben in der NS-Zeit persönliche Schuld auf sich geladen. 3. Noch viel mehr Siebenbürger Sachsen haben in und nach der NS-Zeit wenig getan, um sich vom braunen Gedankengut zu befreien und vor anderen, aber auf jeden Fall vor sich selbst Rechenschaft über die Schuld und Verantwortung vieler Einzelner, aber auch weiter Teile unseres Volkes abzulegen. 4. In alldem unterscheiden sich die Siebenbürger Sachsen nicht grundsätzlich, sondern allenfalls graduell von anderen deutschen Volksstämmen. Diese graduellen Unterschiede lassen sich z. T. durch die besondere historische, kulturelle und geographische Situation der Siebenbürger Sachsen und ihre besondere - und lange Zeit besonders problematische - Beziehung zum "Mutterland" Deutschland erklären. Meinen Sie, darauf können wir uns verständigen und dann neu durchstarten? Würde mich sehr freuen! Herzliche Grüße, auch an Herrn Popa - dem ich, wie gesagt, inhaltlich überwiegend zustimme, aber dessen Stil der Auseinandersetzung ich unwürdig, geschmacklos und v. a. kontraproduktiv halte - Oliver Klöck[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 11.12.2001 editiert.] IP: gespeichert |
hanzy Administrator Beiträge: 1805 Von:Heisede Registriert: Sep 2000
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erstellt am 11.12.2001 um 23:51 Uhr
Zitat: klaus.danielis@gmx.de: Wenn zur Sache etwas gesagt wird, dann in form von Aufrechnugsversuchen und der Verwechslung von Wirkung und Ursache; so nach dem Muster: die Eltern bekam aus dem Russenkessel zu essen "aber" die Großeltern mußten im Donezbeken malochen und hungern".
Das sie mal wieder was in den falschen Hals kriegen, hab ich schon fast erwartet, aber sei's drum... Punkt a) und c) aus meinem Beitrag vom 06.12.2001 um 15:21 Uhr können Sie übrigens durchstreichen. Die Serie ist nicht, wie Sie es hier darzustellen versuchen, eine Lobeshymne auf die Sowjets, zumindest dem nach zu urteilen, was ich heute gesehen habe. Zitat: klaus danielis: Schilly von der SPD gleichermasen mit dieser Serie einverstanden erklären
Kleiner Scherz am Rande: Ist das eine Mischung aus Schill und Schily?IP: gespeichert |
klaus.danielis@gmx.de Mitglied Beiträge: 0 Von: Registriert: Dez 2004
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erstellt am 12.12.2001 um 08:09 Uhr
Lieber Herr Klöck,da dümpelt nun ein "Theam" vor sich hin, dessen Moderator gesperrt wurde. Seit dieser Sperrung, hat sich noch keiner der Matadoren angeboten die Stelle des Moderators anzutreten. So wie sich ihr Beitrag liest, haben sie ohne weiteres das Zeug dazu diese Funktion zu übernehmen. Seien sie so gut und machen sie das, ich bitte sie darum. Gruss - Danielis IP: gespeichert |
Oliver Klöck Mitglied Beiträge: 265 Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth Registriert: Dez 2001
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erstellt am 12.12.2001 um 09:00 Uhr
Lieber Herr Danielis, es ehrt mich sehr, dass Sie mich nach nur einem Beitrag sofort für den geeigneten Moderatoren dieser Debatte halten. Herzlichen Dank! Allerdings möchte ich erst einmal nur teilnehmen und nicht gezwungen sein, über längere Zeit den Gesprächsfaden ("thread") in der Hand zu halten. Dazu wäre ich schon zeitlich nicht in der Lage. Vielleicht kommen wir ja auch zunächst ohne Moderator aus? Mein Beitrag von gestern Nacht sollte ja nicht zuletzt dazu beitragen, wieder etwas Stil und Struktur in die Debatte zu bekommen. Und wer weiß: Vielleicht darf ja auch Herr Popa wieder mitmachen - etwa, wenn er sich mit uns auf die "Essentials" verständigen kann, die ich versucht habe zu formulieren. Ich würde mir jedenfalls wünschen, wenn die technischen Organisatoren unsere WWW-Debatte - einer alten Tradition und dem Geiste der Versöhnung folgend - die Zeit der Weihnacht und des Jahreswechsels für eine "Amnestie" nutzen würden. Ob dafür Herr Popa oder die "Anti-Popisten" den ersten Schritt machen müssten, wäre mir egal. Also mache ich ihn: Herr Graeff, holen Sie Herrn Popa wieder rein - meinetwegen auf Widerruf. Herr Popa, stoßen Sie wieder dazu, argumentieren Sie (wieder) inhaltlich und nicht persönlich - um der Sache willen, um die es Ihnen doch (hoffentlich) geht. Herzliche Grüße Oliver KlöckIP: gespeichert |
Anna Ohnweiler Mitglied Beiträge: 98 Von:Baden-Württemberg, 72202 Nagold Registriert: Aug 2001
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erstellt am 12.12.2001 um 09:03 Uhr
Sehr geehrter Herr Danielis,es ist richtig, wenn Sie meinen, Herr Klöck würde sich eignen, diese Diskussion zu moderieren. Der Moderator ist aber Robert. Vielmehr könnte man einen Mentor brauchen, der die fachliche Kompetenz mitbringt. Herr Popa hatte niemals die Rolle eines Moderators, denn ein Moderator muss neutral bleiben. Er war ohne Zweifel ein Promotor, dem es leider nicht gelungen ist, andere Promotoren zu erkennen, Skeptiker zu überzeugen, Bremser und Widerständler mit guten Argumenten zu entlarven und auszuschalten. Schade! IP: gespeichert | |