Reußmarkt - Informationen

Übersicht über die Informationen auf dieser Seite:

Zeitleiste von Reußmarkt

Hier der Versuch die Geschichte von Reußmarkt mit Ereignissen verschiedener Natur, in einer knappen Form einer Zeitleiste darzustellen ( Stand Okt.2014 ).

Die Leser sind aufgefordert den Inhalt kritisch zu betrachten und sowohl auf mögliche Fehler aufmerksam zu machen, als auch Ergänzungen aus sicheren Quellen an den Editor zu senden. Es lohnt sich immer wieder zeitnah reinzuschauen da dieser Zeitstrahl, der in dieser Phase sicher noch sehr lückenhaft ist, ein lebendiges Element dieser Seite sein wird.

Autor: der Editor für Reußmarkt

Monografien

  • Simon Acker

    Reußmarkt - wie es einmal war.

    Heimatbuch einer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinde. Verlag der Siebenbürgisch-Sächsischen Stiftung, München, Ba. 33. 432 S.
  • Hans Acker

    Aus der Geschichte des Stuhles und der Marktgemeinde Reußmarkt

    1978. 2. erw. u. überarb. Aufl., Neustadt, Aisch 1983 (Deutsches Familienarchiv Bd. 81) Bezugsadresse: Hans Acker, Rehwiesen 2, 34466 Wolfhagen

Vollständige Literaturliste (Ortsmonografien, Belletristik etc.) anzeigen

Das Vereins- und Gemeinschaftsleben der Reußmarkter in Zahlen

Eine HOG( = Heimat-Orts-Gemeinschaft ) ist so gut wie ihre Mitglieder. Deshalb ist es auch wichtig zu wissen wie „stark“ eine solche Gemeinschaft ist bzw. wie sich eine solche Gemeinschaft im Laufe der Jahre entwickelt und verändert.
Nun sind ja unsere Landsleute, somit auch die Reußmarkter sehr vielfältig und auf breiter Front engagiert und bringen sich in verschiedene Strukturen und in unterschiedliche Richtungen mit ihrem Wissen, Ehrgeiz und Fleiß ehrenamtlich ein. Der Vorstand unserer Gemeinschaft ist bemüht recht viele Reußmarkter zu erreichen und führt eine detaillierte Adressenliste, die nach Möglichkeit in regelmäßigen Abständen auf den aktuellsten Stand gebracht wird.


Hättest Du dies gewusst?

(a) wie viele Personen umfasst die Adressenliste der Reußmarkter, deren Inhalt in regelmäßigen Abständen vom Schriftführer aktualisiert wird?

************************** 508 **************************

(b) wie viele Personen tragen dazu bei, mit ihren jährlichen Mitgliedsbeiträgen die „Gemeinnützigkeit“ des Heimatortvereins HOG Reußmarkt e.V. aufrecht zu erhalten?

************************** 203 **************************

(c) wie viele Personen sind in der Nachbarschaft Heilbronn gemeldet?

************************** 66 **************************

(d) wie viele Personen sind in der Nachbarschaft München gemeldet?

************************** 68 **************************


Stand von Dezember 2017 (weitere Daten folgen ...)

Anmerkung des Vorstandes:

Besteht der Bedarf nach der Adresse oder Telefonnummer eines Reußmarkters, so ist diese auf telefonischem Wege bei dem Schriftführer/Kassenwart zu erfragen! ( siehe Institutionen und Adressen )

Der Vorstand

HOG-Informationen / Aufruf zur Dokumentation

Hast du schon mal den Friedhof von Reußmarkt besucht? Würdest du das Grab deiner Groß- und Urgroßeltern noch finden? Natürlich kann man die Liste der Fragen bezüglich Friedhof hier fortsetzen. Aber wer kennt die Antwort darauf? Die HOG-Reußmarkt möchte in einem Versuchsprojekt den Friedhof dokumentieren. Möchtest du gerne beitragen damit dieses Projekt nicht nur bei einem Versuch bleibt so findest du weitere Informationen hier. Über eine rege Beteiligung würde sich das DokuTeam sehr freuen.

HOG-Informationen / Geschichte

erschienen in der Siebenbürgischen Zeitung, 31. Oktober 1997

Geschichtliche Rückschau
Die Gemeinde Reußmarkt im Unterwald liegt an der Straße, die von Hermannstadt nach Mühlbach führt. Auffällig ist sie durch ihren großen Platz in der Ortsmitte. Stattliche Gebäude zeugen von ihrer einstigen Bedeutung.

Deutsche Siedler sind hier seit etwa 1200 ansässig. Der Kirchenbau entstand um 1260 gleichzeitig mit den ersten Wallanlagen. Schon im frühen Mittelalter hat Reußmarkt als Sitz einer der sieben Stühle eine Rolle gespielt. Allerdings war es durch seine Lage sehr exponiert und Opfer aller durchziehender Heere. Belegt sind Verwüstungen durch die Türkeneinfälle nach 1400. Auch später hatte der Ort viele Brandschatzungen zu erdulden, vor allem in den wirren Zeiten nach 1600, als walachische, kaiserliche, türkische und ungarische Haufen den Unterwald überfielen. Noch bis 1848, in den Jahren der Revolution, wurde Reußmarkt von Rebellen bedrängt. So kam es immer wieder zu Rückschlägen und zu keiner städtischen Entwicklung. Da aber die Zekeschebene, in der Reußmarkt liegt, fruchtbar ist, entwickelte sich eine ertragreiche Landwirtschaft und eine bemerkenswerte Viehzucht. An den Berghängen gedeiht zudem ein süffiger Wein.
Urkundlich wird der erste Schulmeister 1500 erwähnt, 1636 ein Rektor. Kulturell verzeichnete Reußmarkt immer schon eine rege Tätigkeit. 1913 wurde ein Gemeinschaftshaus mit großem Veranstaltungssaal gebaut. Ein aktives Vereinsleben spielte sich auch im sozialen und geistigen Bereich ab. Erinnerungswert sind Theateraufführungen, Auftritte des Chores und das anspruchsvolle Repertoire der Adjuvanten. Elf Nachbarschaften sorgten für enge Gemeinschaftsbindungen.
In Reußmarkt bestand bis zum zweiten Weltkrieg ein geschlossenes sächsisches Gemeinwesen, das trotz rumänischer Bevormundung im öffentlichen Bereich in sich gefestigt war. Der Krieg hat die sächsische Gemeinschaft hart und schmerzlich getroffen: Allein im deutschen Heer sind 30 Reußmarkter gefallen, in der rumänischen Armee weitere 14. Nach Rußland wurden 122 Frauen und Männer deportiert, neun sind gestorben.
Nach der Enteignung, Deportation und den unausgesetzten Verfolgungen im kommunistischen Staat hat sich die sächsische Bevölkerung zunehmend abgesetzt, sei es durch Abwanderung in die Städte und Industriezentren, sei es durch Aussiedlung nach Deutschland. So sind folgende Zahlen für die deutsch-evangelischen Einwohner belegt: 1941 630, 1990- 314, 1997 105.
Die Gemeinschaft hat vor dem Abgang der überwiegenden Zahl ihrer Mitglieder noch einmal Kirche, Burg und Pfarrhof in gemeinsamer Anstrengung repariert. Sie zeugen als steinerne Male von der Rührigkeit der sächsischen Einwohner.

Neubeginn in Deutschland die HOG
Die Mehrzahl der Reußmarkter lebt heute in Deutschland, aber auch in der restlichen Welt, von Australien bis Nordamerika, leben viele verstreut. Bei den Pfingsttreffen in Dinkelsbühl gehört es dazu, daß die Reußmarkter mit einer Trachtengruppe im Zug mitgehen. Das genügte ihnen nicht, und so fand am 8. September 1979 das erste Treffen der Landsleute in Dinkelsbühl statt. Die Initiative war von Katharina Fabich, Lehrer Paul Staedel und Wilhelm Spielhaupter ausgegangen, rund 120 Teilnehmer kamen auf Anhieb zusammen. Schon im nächsten Jahr fand das zweite Treffen statt, seither wird es in zweijährigem Rhythmus abgehalten. Drei Treffen waren bislang in Dinkelsbühl, drei in Heilbronn und eines in München. Auf dem Programm stehen stets umfangreiche kulturelle Darbietungen.
Die HOG umfaßt eine Anzahl von 317 Familien bzw. Einzelpersonen. Sie wird von einem Vorstand geleitet, bis 1988 war Katharina Fabich, geborene Löw , Vorsitzende, danach wurde Simon Acker in dieses Amt gewählt. Grundlage der Tätigkeit ist eine Satzung, die ihre Schwerpunkte auf kulturelle Aktivitäten und die Unterstützung des Heimatortes legt.

Nachbarschaftliche Gliederungen
Die Reußmarkter haben sich in zwei geographischen Schwerpunkten niedergelassen, München und Heilbronn, und dort Nachbarschaften gebildet.
Die Münchner Nachbarschaft entstand 1987. Die bisherigen Altnachb arn waren: Simon Dietrich, Wilhelm Dietrich, Wilhelm Spielhaupter (Haar), Sikmon Roth, Richard Hann, Michael Greff und Wilhelm Spielhaupter (Karlsfeld). Seit einigen Jahren werden die Ämter nach dem Rotationsprinzip besetzt: dem Altnachbarn folgt der Jungaltnachbar, diesem der Irtenträger. Der jährlich zur Faschingszeit einberufene "Gerichtstag" bietet Gelegenheit, die Tätigkeiten zu bewerten. In den ersten Jahren wurden die Veranstaltungen im Gemeindehaus der Dankeskirche in München-Milbertshofen abgehalten. Da die Mitgliederzahl stetig gestiegen ist, zur Zeit beträgt sie 65 Familien, fand die Nachbarschaft in der größeren Christuskirche in München-Gern eine Bleibe. Seit vier Jahren findet zudem auf Reußmarkter Initiative am ersten Weihnachtstag ein in siebenbürgischer Tradition verwurzelter Morgengottesdienst mit Lichtersingen in der Dankeskirche statt. Die Münchener Landsleute sind kulturell besonders aktiv. Sie verfügen über einen Chor, dem allerdings auch andere Siebenbürger angehören; unter der Leitung von Paul Staedel hat er viele öffentliche Auftritte bestritten und dabei beachtliche Leistungen erbracht. Eine Musikkassette belegt das Können der Singgemeinschaft. Die eigene Musikkapelle entstand unter der Leitung von Michael Theil und vereinigt Bläser, die sich mit viel Elan der traditionellen "Adjuvantenmusik" widmen. Zudem haben Reußmarkter über viele Jahre in den Münchener Tanzgruppen mitgewirkt.
Die Heilbronner Nachbarschaft wurde 1988 gegründet und hat 120 Mitglieder. Sie leitet sich nach "Statuten", die denen des Heimatortes nachempfunden sind. Im Gründungsvorstand waren Simon Schenker, der auch langjähriger Vorsitzender ist, Michael Acker (Güglingen) und Maria Acker als Kassenwart. Das "Amt" arbeitet mit wechselnder Besetzung. Die Nachbarschaftsmitglieder sind in Kirchenchören, Volkstanzgruppen, bei Straßenfesten und der Landesgartenschau aktiv. Bei der "Siebenbürgischen Hochzeit" war die Braut in Reußmarkter Tracht gebockelt.

Vereinsgründung
Um den bundesdeutschen Gegebenheiten zu entsprechen und vor allem um fiskalischen Normen zu genügen, wurde ein eingetragener Verein gegründet, der namensgleich mit der HOG Reußmarkt als Körperschaft auftritt. Der Verein ist vom Finanzamt Heilbronn als gemeinnützig anerkannt und betrachtet sich als Trägerorganisation für die Heimatortsgemeinschaft. Satzungsgemäß sollen ortsspezifische Anliegen gefördert werden, etwa die Unterstützung der Landsleute im Herkunftsort, Sicherung und Wahrung des Kulturgutes, sowie die Zusammenarbeit mit allen siebenbürgisch-sächsischen Einrichtungen. Ein besonderes Gewicht dabei hat nach wie vor die Unterstützung der Heimatgemeinde, z.B. der dortigen Friedhofspflege.

Öffentliche Auftritte
Die Reußmarkter haben sich mit ihrer reichen Tracht wiederholt am Münchner Oktoberfest beteiligt. 1993 war Reußmarkt beim Oktoberfestzug die ausrichtende Gemeinde seitens der Siebenbürger Sachsen. Beim diesjährigen Zug ging wieder eine Gruppe von 30 Trachtenträgern mit, die vom Fernsehkommentator namentlich hervorgehoben wurde.
Bei vielen Veranstaltungen der Landsmannschaft auf Bundesebene und auf Landesebene in Bayern sind die Reußmarkter Trachtenträger und Kulturformatien gefragt, um das Rahmenprogramm mitzugestalten.

Heimatkundliche Tätigkeit
Durch die Aussiedlung haben die Reußmarkter die dokumentarische Grundlage ihrer Familiendaten und ihrer Geschichte nicht mehr zur Hand. Im Rahmen der Sektion Genealogie des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e .V. wurde daher die Aufstellung eines Familienbuches begonnen, das datentechnisch erfaßt werden soll. Erfreulicherweise haben sich junge Leute mit entsprechenden Kenntnissen, u.zw. Simon Spielhaupter (München) und Simon Schenker jun. (Lauffen a.N.), für diese Arbeit zur Verfügung gestellt. Bislang wurden etwa 2000 Personen-Datensätze erfaßt, ein immer noch geringer Teil angesichts der Generationenabfolge.
Ein Heimatbuch der Gemeinde ist in Arbeit. Auch dieses Vorhaben kann nur unter gemeinsamer Mitwirkung der Gemeinschaft gelingen. Nachdem über 30 Landsleute ihre Beiträge erbracht haben, sind auch alle anderen Reußmarkter aufgerufen, ihren Teil beizutragen, nicht zuletzt mit Spenden für die Drucklegung.


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