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Vergangenheitsbewältigung 7 (Seite 10)

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Autor Thema:   Vergangenheitsbewältigung 7
klaus.danielis@gmx.de
Mitglied

Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 10.04.2002 um 13:45 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Hallo Günther und Oliver Klöck,

habe hier öffentlich und nicht nur einmal erklärt, dass ich Eure Aktion nicht verstehe. Es hat sich keiner die Mühe genommen mir das zu erklären.
Sich nun über meine lächerliche Stirchlist zu beleidigen verstehe ich genau so wenig um so mehr sprechen die Zahlen aus dieser Liste für mich eine klare Sprache.
Ebenso verstehe ich oder bessergesagt verspüre ich sehr genau wenn sich hier der Eine oder Andere vor Zugeständnissen in Sachen NS-Vergangenheit herummdrückt.
Da und genau da liegt der Hund begraben.

IP: gespeichert

Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 10.04.2002 um 14:55 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Guenther:
ja, das wäre schön und wir könnten daraus sicher mehr lernen als aus geäusserten Vermutungen...

Genau, lieber Günther -
wenngleich man Selbstzeugnisse natürlich besonders kritisch würdigen muss. Sie können und müssen als eine wichtige Quelle herangezogen werden, aber niemals als die einzige.
Warum hältst Du nichts von der Liste "Persönlichkeiten"? Ich habe ausdrücklich geschrieben, dass es sich nicht um eine "Täter-Liste" handelt. Eine solche aufzustellen würde mir widerstreben, weil ich kein Ankläger bin und sein will. Ich wäre zur Aufstellung einer "Täter-Liste" - die im Übrigen mehr enthalten müsste als den bloßen Namen - zudem nicht im Stande.
Eine abgerundete Geschichte kann nur schreiben, wer die bedeutenden Persönlichkeiten kennt, die in einer bestimmten Zeit in einer bestimmten Region gelebt und gehandelt haben. Die Liste ist subjektiv; es handelt sich um Personen, die mir namentlich bekannt sind, über deren Wirken in der fraglichen Zeit ich aber z. T. wenig, z. T. mehr (Gassner, Roth), z. T. gar nichts (Dürr, Bömches, Bruckner) weiß. Die Liste ist wertfrei erstellt, d. h. die Nennung der Namen besagt nichts darüber, ob ich sie für "belastet" halte oder sie "verdächtige".
Überhaupt ist "Verdacht" der falsche Begriff. Es geht hier nicht um eine strafrechtliche Aufarbeitung, in der ein Anfangsverdacht ("zureichende tatsächliche Anhaltspunkte", § 152 Abs. 2 StPO) der erste Schritt zu Ermittlungen, hinreichender Tatverdacht (der Staatsanwaltschaft) Voraussetzung für die Anklageerhebung (§ 170 Abs. 1 StPO) und die feste Überzeugung (des Gerichts) von der Schuld (auf Grund der "für erwiesen erachteten Tatsachen", § 267 Abs. 1 StPO) Voraussetzung für die Verurteilung ist. Für die Vermutung, dass jemand - nicht strafrechtlich gesprochen - vielleicht nicht ganz "unbelastet" ist, sind Zitate aus Schriften desjenigen wichtige Indizien. Mehr als das habe ich mit meinem Hinweis auf die Seite, auf die mich Herr Popa dankenswerterweise aufmerksam gemacht hat, nicht zum Ausdruck gebracht und bringen wollen.
Hier ein weiterer Name für die Namensliste:
- Andreas Schell
Auch hier gilt: Die Nennung dieses Namens gibt keinen Aufschluss über meine Bewertung dieser Person. Ich weiß auch über ihn zu wenig.
Herzliche Grüße,
Oliver Klöck

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 10.04.2002 um 15:03 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
habe hier öffentlich und nicht nur einmal erklärt, dass ich Eure Aktion nicht verstehe. Es hat sich keiner die Mühe genommen mir das zu erklären.

Lieber Herr Danielis,
die "Aktion" dient der Systematisierung der bisher gestellten Fragen und der dazu gegebenen Antworten. Nicht mehr und nicht weniger. Fragen, die vor Monaten gestellt und evtl. nicht beantwortet wurden, gehen dadurch nicht verloren. Antworten, die evtl. mehreren Fragen galten, können so besser zugeordnet werden. An einem Ausweichmanöver - das wissen Sie hoffentlich - würde ich mich nicht beteiligen. Sollten Sie bei der Zusammenstellung Fehler entdecken - etwa das "Unterschlagen" von Fragen oder Antworten -, dann weisen Sie doch bitte darauf hin.
Im Übrigen: Wer nicht will, dass ausgewichen wird, muss dafür sorgen, dass alle auf der Spur bleiben. Ich bin sicher, dass Sie dazu auch weiterhin Ihren Beitrag leisten werden. Dabei mag Ihre Neigung zur statistischen Erfassung hilfreich sein oder jedenfalls Ihnen helfen, den Überblick zu behalten. Lassen Sie sich also von prozeduraler Kritik gegen Ihre Statistiken ebensowenig beirren wie gegen Ihre Zitate aus den Schriften von Herrn Dr. Böhm, die ich - wie mehrfach gesagt - überaus lesenswert finde und denen ich gerade in den sächsischen Intellektuellenzirkeln mehr Beachtung wünschte.
Beteiligen Sie sich doch bitte an der Zusammenstellung der Namensliste und geben Sie Informationen zu den genannten und noch zu nennenden Persönlichkeiten. Vielleicht haben Sie einige davon ja noch persönlich kennengelernt (z. B. Herrn Dr. Bruckner)?
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 10.04.2002 editiert.]

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 10.04.2002 um 15:37 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Oliver Klöck:

Warum hältst Du nichts von der Liste "Persönlichkeiten"?

Du immer mit deinen Persönlichkeiten, mich interessiert der einfache Mensch! Was ist in ihm vorgegangen während der NS-Zeit?
Ich finde es irrsinnig siebenbürgische Persönlichkeiten auf ihre Taten während der NS-Zeit zu reduzieren. Ich finde es auch daneben immer einen Unterschied zwischen den normalen Bürgern und den Persönlichkeiten machen zu wollen. Jeder ist eine Persönlichkeit. Was sollen uns aus dem Zusammenhang gerissene Zitate und irgendwelche Meinungen über diese speziellen Persönlichkeiten bringen? Ich möchte verstehen lernen wie es zu all dem kam, was in den Leuten vorging.
Dabei würden uns die Fragen die hanzy und du zusammengetragen habt weiterbringen, wir müssen schauen, dass wir Zeitzeugen für ein Interview gewinnen, bevor sie uns wegsterben, wenn es eine siebenbürgische Persönlichkeit ist > wunderbar, wenn es ein einfacher Bauer ist > auch wunderbar

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 10.04.2002 um 18:37 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Guenther:
Du immer mit deinen Persönlichkeiten, mich interessiert der einfache Mensch!
(...)
Ich finde es irrsinnig siebenbürgische Persönlichkeiten auf ihre Taten während der NS-Zeit zu reduzieren.
(...)
Was sollen uns aus dem Zusammenhang gerissene Zitate und irgendwelche Meinungen über diese speziellen Persönlichkeiten bringen? Ich möchte verstehen lernen wie es zu all dem kam, was in den Leuten vorging.

Ich glaube, lieber Günther, wir sind gar nicht so weit auseinander. Ich möchte auch niemanden auf seine Rolle in der NS-Zeit reduzieren. Lies "Vergessene Fährten", und Du wirst - verzeih das Eigenlob - den Versuch einer gerechten Würdigung der Person Robert Gassner finden. Vor einigen Wochen hast Du hier angefragt, ob ich mit ihm über seine damalige Rolle gesprochen hätte. Es hätte Dich also auch interessiert, was er dazu zu sagen hatte.
Also: niemanden auf die NS-Zeit reduzieren. Andererseits darf man diese Zeit bei der Beschreibung von Personen aber auch nicht unterschlagen, weil sie nun mal für jeden, der sie erlebt hat, auf die eine oder andere Weise prägend war.
Mich interessiert der einfache Bauer auch. Aber Führungspersönlichkeiten formen nun einmal das Gesicht jeder Gesellschaft, im Guten wie im Schlechten. Deshalb würde ich mich sehr freuen, auf meine bewusst offen gehaltene Liste weitere Hinweise und Informationen zu bekommen. "Offen gehalten" in doppelter Hinsicht: sowohl, was die Zahl der Benannten betrifft (jeder mag die Liste beliebig ergänzen, ich kenne schließlich nicht jeden und habe gewiss auch viele vergessen, von denen ich schon mal irgendwo gelesen habe), als auch, was ihre Rolle in der NS-Zeit betrifft. Oder auch deren Nicht-Rolle. Vielleicht sind unter den Aufgelisteten ja auch Persönlichkeiten, die sich in dieser Zeit erfolgreich ins Privatleben zurückgezogen und weder so noch so exponiert waren.
Aus dem Zusammenhang gerissene Zitate geben kein rundes Bild ab - einverstanden. Also stellen wir doch gemeinsam den Zusammenhang her. Dazu dient meine Liste. Zu einer "zusammenhängenden" Beurteilung von Menschen gehören eben auch solche Zitate, deren Sinn und Hintergrund sich oft erst erschließt, wenn man den Zusammenhang kennt. Darum geht es mir doch!
Aber wenn Du den Schwerpunkt auf die Befragung "einfacher Leute" legen willst, ist das auch okay. Wir müssten nur bald damit anfangen, da hast Du schon Recht. Deshalb meine Anregung mit dem Geschichtsunterricht. Ich werde mich weiterhin auch um die "Persönlichkeiten" kümmern und brauche dafür dringend unterstützende Hinweise. Vielleicht gelingt es uns ja, aus den gesammelten Hinweisen, Interviews, Zitaten usw. eine Art Büchlein "Siebenbürgische Lebensbilder des 20. Jahrhunderts" oder so zusammenzustellen, in dem dann der einfache Bauer neben dem Volksgruppenleiter, der Handwerker neben der Lehrerin und der Pfarrer neben dem Journalisten oder Künstler stehen könnte. Zur Mitarbeit an einer solchen Publikation, die ich mir überaus reizvoll vorstellen würde, wäre ich gern bereit.
Herzliche Grüße,
Oliver Klöck

IP: gespeichert

Johann
Mitglied

Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 10.04.2002 um 22:55 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Rainer Maria Rilkes Stellungnahme zu den nationalen Auseinandersetzungen:

in dubiis

I
Es dringt kein Laut bis her zu mir
von der Nationen wildem Streite,
ich stehe ja auf keiner Seite;
denn Recht ist weder dort noch hier.

Und weil ich nie Horaz vergaß,
bleib gut ich aller Welt und halte
mich unverbrüchlich an die alte
aurea mediocritas.

II
Der erscheint mir als der Größte,
der zu keiner Fahne schwört,
und, weil er vom Teil sich löste,
nun der ganzen Welt gehört.

Ist sein Heim die Welt; es misst ihm
doch nicht klein der Heimat Hort;
denn das Vaterland, es ist ihm
dann sein Haus im Heimatsort.



Du musst das Leben nicht verstehen,
dann wird es werden wie ein Fest.
Und lass dir jeden Tag geschehen
so wie ein Kind im Weitergehen
von jedem Wehen
sich viele Blüten schenken lässt.

Sie aufzusammeln und zu sparen,
das kommt dem Kind nicht in den Sinn.
Es löst sie leise aus den Haaren,
drin sie so gern gefangen waren,
und hält den lieben jungen Jahren
nach neuen seine Hände hin

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Guenther
Administrator

Beiträge: 762
Von:Drabenderhöhe
Registriert: Sep 2000

erstellt am 10.04.2002 um 23:32 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Guenther anzusehen!   Klicken Sie hier, um Guenther eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
von Rilke hab ich auch grad eben was feines gelesen:

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort

Ich fürchte mich so vor der Menschen Wort.
Sie sprechen alles so deutlich aus:
Und dieses heißt Hund und jenes heißt Haus,
und hier ist Beginn und das Ende ist dort.


Mich bangt auch ihr Sinn, ihr Spiel mit dem Spott,
sie wissen alles, was wird und war;
kein Berg ist ihnen mehr wunderbar;
ihr Garten und Gut grenzt grade an Gott.


Ich will immer warnen und wehren: Bleibt fern.
Die Dinge singen hör ich so gern.
Ihr rührt sie an: sie sind starr und stumm.
Ihr bringt mir alle die Dinge um.

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getkiss
Mitglied

Beiträge: 1042
Von:D 81245 München
Registriert: Okt 2001

erstellt am 11.04.2002 um 06:46 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von klaus.danielis@gmx.de:
Es wurden "Nebenkriegschauplätze" eröffnet, wo wiederum z.B. Motive der Aussiedlung mit Renten-Zukunfts-Projekten und anderen Analysen; mal im Leserecho dann anderswo ausgetragen wurden.
Es lebe die Ablenkung!

Tja,
mir, z.Bsp., sind diese "Nebenkriegschauplätze" von hier und heute wichtiger, weil diese mein Leben direkt beeinflussen. Nichts gegen die Wichtigkeit der Debatte in diesem Thread, aber immer nur in der Vergangenheit "Leben"?
Ich schrieb ja hier schon mal, persönlich habe ich nichts zu "bewältigen", auch für meine Vorfahren nicht. Wer`s nötig hat, tue es.
Und wenn hier Beiträge wie die von hlw auftauchen, wenn auch einzeln, dann sollte man sich damit auseinandersetzen. Wenn diese Sprache auch ätzend war, so enthielten einige Sätze, wie die zum organisierten Asylantenhierherbringen, durchaus Sinnvolles mit dem sich das Auseinandersetzen gelohnt hätte, auch darum weiles am Stammtisch ein beliebtes Thema ist. Von der Geschäftemacherei mit dem modernen "Sklavenhandel" schon gar nicht zu sprechen.
Obwohl aufs heftigste angepöbelt, hatte ich z.B. keinem den Ausschluss nahegelegt, auch wen die Polemik nicht immer hilfreich war.
Ein interessanter Aspekt hierbei: Gegen den Ausschluß von Popa haben hier nicht viele protestiert, zählen wir mal nach...
Aber für den Ausschluß von hlw waren die als erste dran!
Ich glaube, eine im Sinne von Guenther etwas differenziertere Sichtweise wäre schon gut.
getkiss

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 11.04.2002 um 07:58 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Es hat hier zu keiner Zeit jemand den Ausschluss von hlw gefordert, sondern lediglich die Löschung eines schlimmen Beitrags.
KP hat sich von Leuten, zu denen auch getkiss gehört provozieren lassen, ohne dass seine Beiträge auch nur im entferntesten mit hlw´´s Krimmi zu vergleichen wären; und so treten die wahren Bekenner ans Tageslicht: indem sie nun hlw´´s Muritaten "verherrlichen".

Zwei Meldungen aus meiner heutigen Tageszeitung:
1. Leugnen des Holocaust bleibt strafbar; so der Bundesgerichtshof in Leipsig (Az: 5StR 485/01.
Leider erlebe ich es viel zu oft, dass Landsleute davon nichts kennen oder nichts wissen wollen, indem sie sich blauäugig dieses Straftatbestandes aussetzen.

2. NS-Verbrecher bislang unbehelligt. Vier mutmasliche NS-Verbrecher, die 1944 an Massakern in Italien beteiligt gewesen sein sollen, leben heute unbelligt in Hamburg, Braunschweig, Essen und Bayerischem Wald. ... habe keine deutsche Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Auf solche Nachläßigkeiten sollten sich unsere bluäugigen Landsleute nicht verlassen.

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Oliver Klöck
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Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 11.04.2002 um 10:12 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von getkiss:
persönlich habe ich nichts zu "bewältigen", auch für meine Vorfahren nicht. Wer`s nötig hat, tue es.
(...)
Gegen den Ausschluß von Popa haben hier nicht viele protestiert, zählen wir mal nach...
Aber für den Ausschluß von hlw waren die als erste dran!
(...)

Lieber Herr Kiss,
wenn Vergangenheit nur in diesem individualistischen Sinne verarbeitet und aufgearbeitet - nicht: "bewältigt" - werden könnte, hätten Sie Recht. Aber es geht hier nicht um bloße Selbstreflexion des Einzelnen. Sich mit der Geschichte - seines Volkes, aber auch allgemein - auseinanderzusetzen ist eben nicht nur ein Auftrag an die direkt persönlich Betroffenen. Sonst könnte die Geschichtsforschung "dichtmachen".
Im Übrigen: Da die Geschichte unmittelbare Auswirkungen auf unser aller Leben hat - Sie z. B. wären gewiss noch in Temeswar, wären die 30-er und 40-er Jahre anders verlaufen -, sind letztlich doch alle von uns persönlich betroffen. Aufarbeitung der Geschichte ist mehr als Aufarbeitung persönlicher Schuld oder Hervorhebung persönlicher Verdienste.
Zu Ihren Ausführungen, die Gegner des Ausschlusses von Klaus Popa hätten als erste den Ausschluss von Herrn hlw gefordert, hat Klaus Danielis bereits zutreffend Stellung genommen. Ich habe auch keinen Ausschluss gefordert, sondern lediglich ausgedrückt, dass ich den Beitrag von hlw widerwärtig fand.
Herzliche Grüße,
Ihr Oliver Klöck


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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 11.04.2002 um 10:18 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Oliver Klöck:
Ich halte es für sinnvoll, wenn die Fragen auch weiterhin durchnummeriert werden.

Weitere Fragen:
18. Gab es in Eurer Wohnung ein so genanntes "braunes Zimmer" mit einem Hitler-Porträt o. ä.? Gab es so etwas bei Euren Nachbarn/Verwandten?
19. Wart Ihr in NS-Organisationen wie der Deutschen Mannschaft, der Deutschen Jugend, der Deutschen Frauenschaft usw.?
20. Habt Ihr an Kundgebungen teilgenommen, z. B. am 30./31.01.1943 zum 10-jährigen Jubiläum der "Machtergreifung" der Nazis im Reich oder zu "Führers Geburtstag"? Warum/warum nicht? Wer sprach auf solchen Kundgebungen? Worüber?
21. Gab es in Eurer Stadt/Eurem Dorf NS-Ortsgruppen? Von wem wurden sie geleitet? Was wurde darin gemacht?
Herzliche Grüße,
Oliver Klöck


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Johann
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Beiträge: 490
Von:
Registriert: Nov 2001

erstellt am 11.04.2002 um 12:05 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Johann anzusehen!   Klicken Sie hier, um Johann eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Für Euer Vorhaben wünsche ich alles Gute. Möchte nur auf ein ähnliches Werk hinweisen, wahrscheinlich ist es ja bestens bekannt:

Georg Weber, Renate Weber-Schlenther, Armin Nassehi, Oliver Sill und Georg Kneer: Die Deportation von Siebenbürger Sachsen in die Sowjetunion 1945 - 1949. Die Deportation als historisches Geschehen. 3 Bände. Köln, Weimar, Wien.
Eine Rezension könnt Ihr in der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie (KZfSS) nachlesen. Besprochen von Prof. Dr. Manfred Markefka, Bonn [KZfSS, 50, 1998:185-187]
Spätestens wenn man das Vorwort liest, dann weiß man, dass so ein Werk Jahre erfordert und die Mitarbeit von zig Menschen.
Zumindest einige davon sollten dies hauptberuflich tun.

[Dieser Beitrag wurde von Johann am 11.04.2002 editiert.]

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klaus.danielis@gmx.de
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Beiträge: 0
Von:
Registriert: Dez 2004

erstellt am 11.04.2002 um 16:03 Uhr          Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Danke Johann,
glaube, dieser, Dein Beitrag war für mich die Erleuchtung.
Villeicht, beginnen nun auch jene zu verstehen die mich nicht so richtig versthen wollten/konnten.
So ein Werk kann nützlich sein, übersteigt aber bei weitem den Rahmen einer Internet-Diskussion.
Wir sollten demnach beides fein säuberlich voneinander trennen.
Wer glaubt da könnte mann daraus einen Mix machen der führt das einfache Chatervolk irre.
Günthers und O. Klöcks Meinung dazu würde mich freuen.

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Oliver Klöck
Mitglied

Beiträge: 265
Von:Deutschland, 51688 Wipperfürth
Registriert: Dez 2001

erstellt am 11.04.2002 um 16:10 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Oliver Klöck anzusehen!   Klicken Sie hier, um Oliver Klöck eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Zitat:
Original erstellt von Johann:
(...) dass so ein Werk Jahre erfordert und die Mitarbeit von zig Menschen.
Zumindest einige davon sollten dies hauptberuflich tun.

Lieber Johann,

das kommt darauf an, wie man das Projekt aufzieht. Ich könnte mir z. B. vorstellen, dass man in einem Buch etwa 15-25 biographische Skizzen von bedeutenden und weniger bedeutenden Siebenbürger Sachsen des 20. Jahrhunderts zusammenfasst. Die einzelnen Beiträge, die jeweils von einem Verfasser stammen und auch von diesem publizistisch verantwortet werden sollten, könnten ca. 10 bis max. 20 Druckseiten umfassen. Über die Auswahl der porträtierten Persönlichkeiten müsste man sich natürlich vorab verständigen. Ich wäre - wie gesagt - gern bereit, einige dieser Porträts beizusteuern, wenn es uns gelänge, das Vorhaben inhaltlich und auch administrativ zu konkretisieren (z. B. Autoren, Frage des Herausgebers, Verlag, Honorierung, ggf. öffentliche Förderung usw.). Ich bin sicher, dass mein Kollege Norbert Wallet daran ebenfalls mitwirken würde - auch wenn ich ihn bisher nicht dazu befragt habe. Ich wäre auch bereit, an der Schlussredaktion mitzuwirken. Diese muss sorgfältig und professionell erfolgen, weil Anthologien i. d. R. daran kranken, dass der sprachliche Stil der einzelnen Autoren so sehr voneinander abweicht, dass kein homogener und einheitlicher Lesefluss zu Stande kommt.
Ich glaube, dass dieses Buch gern gelesen würde. Es sollte nicht auf eine allzu lange Bank geschoben werden, weil noch einige interessante Gesprächspartner (vgl. z. B. meine Liste) leben und es noch viele gibt, die sich an solche Persönlichkeiten erinnern.

Liebe Frau Dr. Höppner-Roth (Hermannstadt), liebe Frau Anna Ohnweiler (Nagold), liebe Frau Herta Müller, liebe Frau Hannelore Baier (Schäßburg), liebe Julia Prejmerean-Aston (Nümbrecht), liebe Hitty Binder (Wiehl), liebe Doris Beer (Wiehl), lieber Günther (Drabenderhöhe), lieber Johann (Heidelberg), lieber Klaus Danielis (Göppingen), lieber Klaus Popa (Meschede) (!), lieber Herr Kiss (München), lieber Dr. Harald Roth (Gundelsheim), lieber Herr Dr. Gündisch (Oldenburg), lieber Herr Herter (Gundelsheim?), lieber Herr Prof. Zimmermann (Tübingen?), lieber Herr Czernetzky (München), lieber Herr Schlesak (Italien?), lieber Herr Dr. Böhm (Dinklage), lieber Herr Dr. Kroner (Ort?), lieber roman-diesel (Ort?), lieber Herr Dürr (Wiehl), lieber Raimund Binder (Wiehl), lieber Herr Bruss (München), lieber Herr Oschlies (Ort?), lieber Herr Bergel (München?), lieber Herr Schlattner (Rothbach/Siebenbürgen?), lieber Klaus Weinrich (Bayern - Wohnort ist mir leider entfallen), lieber Uwe Konst (Mainz?), lieber Norbert Wallet (Berlin), lieber Herr Dr. Tontsch (Hamburg), lieber Dankwart Reissenberger (Karlsruhe?), lieber Herr Franchy (Drabenderhöhe), lieber Herr Dr. Barth (Feucht?) (!), lieber Detlev von Larcher MdB (Diepholz), lieber Herr Ohnweiler (Hermannstadt), lieber Herr Prof. Philippi (Hermannstadt), lieber Herr Johannis (Hermannstadt), lieber Georg Weber (Hermannstadt) (und und und/bitte an die genannten Personen weiterleiten, diese darauf aufmerksam machen bzw. weitere potenzielle Mitautoren nennen) - was halten Sie von diesem Projekt?
Herzliche Grüße,
Oliver Klöck

[Dieser Beitrag wurde von Oliver Klöck am 11.04.2002 editiert.]

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Anna Ohnweiler
Mitglied

Beiträge: 98
Von:Baden-Württemberg, 72202 Nagold
Registriert: Aug 2001

erstellt am 11.04.2002 um 16:44 Uhr    Klicken Sie hier, um sich das Profil von Anna Ohnweiler anzusehen!   Klicken Sie hier, um Anna Ohnweiler eine eMail zu senden!     Beitrag editieren/löschen   Antwort mit Zitat
Sehr geehrter Herr Klöck,

ich könnte mir vorstellen, dass man eine Projektgruppe bildet, die Material zusammenträgt und sich in Workshops trifft, um das Material zu sichten und redaktionell zu bearbeiten. Für diese Workshops kann ich mir auch Wochenenden vorstellen, damit jeder/jede noch seinen/ihren beruflichen Pflichten nachkommen kann. Es ist sicherlich mit viel Arbeit verbunden, die aber auch unheimlich interessant ist.

Ich habe schon in einigen Workshops gearbeitet und auch einige geleitet, war auch immer wieder überrascht, wie schnell man vorankommt, so dass manchmal in ein paar Sitzungen ganze Konzeptionen erstellt werden konnten.

Ihre Idee finde ich ausgezeichnet!

Liebe Grüße

Anna


"Erzähle mir die Vergangenheit, und ich werde die Zukunft erkennen." Konfuzius

[Dieser Beitrag wurde von Anna Ohnweiler am 11.04.2002 editiert.]

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