Horst Köhler - tritt überraschend zurück

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Angel
schrieb am 31.05.2010, 14:56 Uhr
Die Kritik an seinen Äußerungen zu Afghanistan habe den Respekt vor seinem Amt vermissen lassen, erklärte er zur Begründung.

"Es war mir eine Ehre, Deutschland als Bundespräsident zu dienen", sagte Köhler zum Abschluss sichtlich berührt und mit Tränen in den Augen. Während seiner dreiminütigen Erklärung stand seine Frau Luise neben ihm.

Schade ...es war einfach ein schönes Gefühl jemanden aus der "Heimat" in der Position zu wissen .....

gerri
schrieb am 31.05.2010, 16:31 Uhr (am 31.05.2010, 16:32 Uhr geändert).
Ja hallo,es ist verständlich das man nicht mehr ansehen und verantworten kann was in Afganistan und auch anderswo passiert. Man ist gezwungen mitzumachen, den Völkern ein Lebenswandel aufzuzwingen mit Waffengewalt,was sie gar nicht mögen und verstehen.Irgendwan muß man das Land verlassen, die Leben weiter so wie ihre Vorfahren,dann war sowieso alles um sonst das ganze Sterben.Irgendwann braucht Deutschland einen Friedensvertrag,damit es den Kriegstreibern ein klares "Nein" entgegen setzen kann.

Gruß, Geri
pedimed
schrieb am 31.05.2010, 18:16 Uhr
Wie wäre es wenn wir Erika Steinbach als weibliche Nachfolgerin vorschlagen würden?????!
Schiwwer
schrieb am 31.05.2010, 19:30 Uhr
schlecht
luise
schrieb am 31.05.2010, 20:18 Uhr (am 31.05.2010, 20:21 Uhr geändert).
Nicht für alle überraschend...

http://www.n-tv.de/politik/politik_kommentare/Ruecktritt-als-Krisensymptom-article898438.html


http://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehreinsaetze-koehler-wirtschaftsinteressen-militaerisch-durchsetzen-1.950594

der.pirat
schrieb am 31.05.2010, 20:36 Uhr
Hallo und guten Abend.
Also ich finde, Herr Köhler benimmt sich irgendwie wie ein kleiner trotziger Schuljunge. Ein STaatspräsident eines demokratischen Staates muss auch Kritik einstecken können. Denken wir doch nur an den amerikanischen ex-Präsidenten G.W. Bush. was hat dieser nicht alles aushalten müssen an Beschimpfungen, Beleidigungen, Hohn, Spott und sogar tätliche Attacken. Aber er hat nicht den Schwanz eingezogen und gekniffen wie ein weinerlicher Pubertierender.
So wie es aussieht war Herr köhler ein "Schönwetterpräsident", der bei der ersten schrfen Brise die Hosen voll hat. Er hat sich hiermit nicht gerade mit Ruhm bekleckert.
pavel_chinezul
schrieb am 31.05.2010, 20:39 Uhr
Erst Koch, dann Köhler. Wer ist danach, an der Reihe? Ich glaube langsam, der Kahn säuft ab und dass "die Ratten das sinkende Schiff verlassen".
Anchen
schrieb am 31.05.2010, 20:39 Uhr

Er hat in letzter Zeit auch einen dicken Packen unterschrieben...

Rettungspaket tritt in Kraft - Köhler unterschreibt....
bankban
schrieb am 31.05.2010, 21:52 Uhr
Jemand, der (Angriffs)kriege befürwortet, um Handelsinteressen international durchzusetzen, befindet sich meines Erachtens nicht auf dem Boden des Grundgesetzes. Das Grundgesetz gilt in Deutschland. Ein deutscher Bundespräsident, der so eklatant das Grundgesetz nicht achtet, muss logischerweise zurücktreten. Entweder, weil er in seinem Amt das GG nicht kennt (Schande genug) oder weil er es kennt und dennoch absichtlich und willentlich grundgesetzwidrige Forderungen und Aussagen trifft. Es gibt daran ichts zu deuteln.
gerri
schrieb am 31.05.2010, 23:30 Uhr
Hallo der pirat,Herrn Köhler kann man nicht mit Bush und seiner Bande vergleichen,die haben zuerst krumme Geschäfte mit Khomeini und Sadam gehabt und nachher haben sie Jagd auf dieselben gemacht.Das Benehmen des Einen mit dem Anderen kann man auch nicht vergleichen, der Lebenswandel ist ein ganz anderer. Köhler`s Amt war ein Ehrenamt,Er viel zu ehrlich und feinfühlig für die Politik, die von draußen
Deutschland dirigiert.
gerri
schrieb am 31.05.2010, 23:41 Uhr (am 31.05.2010, 23:44 Uhr geändert).
Hallo bankban,alle Beschuldigungen die du abgeschrieben hast, betreffen bestimmt nicht Herrn Köhler, er befürwortet sowas nicht.Das wurde und wird alles von Außen dirigiert und Deutschland muß akzeptieren, wieso wissen wir ja.
Er konnte es nicht mehr verkraften stiller Mitwisser zu sein ,um all die Lügen und den ewigen Kampf den Ölhahn der Welt zu besitzen.

Gruß,Geri
seberg
schrieb am 01.06.2010, 00:11 Uhr (am 01.06.2010, 00:21 Uhr geändert).
Also, wenn schon hier versucht wird, das Verhalten von Köhler zu verstehen und zu erklären, dann will ich darin nicht nachstehen und versuchen, die Handlung des Präsidenten zu deuten (wenns Johann erlaubt ):
Er besucht also Afghanistan und kommt dort insgeheim zur Einsicht, dass es ein Fehler war und ist, dort Krieg zu führen (Krieg darf man ja inzwischen dazu sagen). Zu dieser Einsicht und Wahrheit jedoch kann er bewusst und öffentlich nicht stehen, sondern er begeht in einer Art Flucht nach vorne den „Fehler“ seines Lebens, indem er völlig kindisch (Kinder sagen ja oft unangenehme Wahrheiten, z.B. über nackte Kaiser!) die seinem Amt gebührende raison d’etat und das Grundgesetz vergisst und daran vorbei den Krieg in Afghanistan als wichtig und richtig für unsere Wirtschaft begründet. Damit hat er zwar gleichzeitig, ohne es zu wollen, eine große Wahrheit ausgesprochen – das trickreiche Unbewusste hat ihn dazu gezwungen – , dann aber, nachdem ihm mit Schrecken bewusst wurde, was er für eine ungeheuerliche Wahrheit öffentlich ausgesprochen hat, nützt alles wortreiche Zurückrudern nichts mehr und nun begeht er den zweiten großen „Fehler“ seines Lebens, indem er nun auch noch zu seinem eigenen Fehler als Politiker nicht stehen kann und er darum die Schuld für seinen Rücktritt seinen Kritikern in die Schuhe schiebt. Das ist eines Präsidenten zwar unwürdig, aber ein Gutes hat es doch: diese unbewusste Fehlleistung des Präsidenten steht jetzt als Bestätigung und als Symbol für den Fehler des Krieges in Afghanistan.
Vielleich merken jetzt wenigstens langsam alle Leute, dass der Kaiser wirklich keine schönen neuen Kleider an hat?
getkiss
schrieb am 01.06.2010, 06:16 Uhr
Sorry, bei so viel Zynismus, muss ich schreiben.

@seberg:"Er besucht also Afghanistan und kommt dort insgeheim zur Einsicht, dass es ein Fehler war und ist, dort Krieg zu führen (Krieg darf man ja inzwischen dazu sagen)."

Typisch seberg. Köhler kehrte zurück aus Afghanistan. Somit stellt seberg jetzt eine Diagnose: "Köhler kam insgeheim zur Einsicht". Er stellt nicht nur eine Diagnose, sondern eine Fern-Diagnose. Und selbstverständlich, als Spezialist in Ferndiagnosen kennt er auch die geheimsten Einsichten, die einem so im Fluge kommen...

@sberg:"Zu dieser Einsicht und Wahrheit jedoch kann er bewusst und öffentlich nicht stehen, sondern er begeht in einer Art Flucht nach vorne den „Fehler“ seines Lebens, indem er völlig kindisch (Kinder sagen ja oft unangenehme Wahrheiten, z.B. über nackte Kaiser!) die seinem Amt gebührende raison d’etat und das Grundgesetz vergisst und daran vorbei den Krieg in Afghanistan als wichtig und richtig für unsere Wirtschaft begründet."

Jetzt wird die Ferndiagnose ausgewertet: Köhler redet über die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands und meint, diese sollten militärisch geschützt werden. Dazu gibt Köhler ein klares Beispiel, "die Freiheit der Seewege".
Jeder weiss, die Freiheit der Seewege wird am Horn von Afrika von ganz gewöhnlichen Kriminellen bedroht (nicht in Afghanistan), deswegen sind dort schon deutsche Militärangehörige. Köhler begründet seine Meinung also nicht mit Afghanistan. Seberg, unser Ferndiagnosespezialist, weiss natürlich mehr....

@seberg:"nun begeht er den zweiten großen „Fehler“ seines Lebens, indem er nun auch noch zu seinem eigenen Fehler als Politiker nicht stehen kann und er darum die Schuld für seinen Rücktritt seinen Kritikern in die Schuhe schiebt."

Der von seberg in den hohen Rang eines Politikers erhobene Bundespräsident (der ein Wirtschaftsfachmann ist) darf also keine Wahrheiten außsprechen:
Köhler sagt ja nicht, der Bundespräsident darf nicht kritisiert werden, sondern meint, die Formulierung der Kritik war des Amtes unwürdig. Und zwar schert sich Köhler einen Kehricht um die Meinung des Laien seberg, sondern meint die Politiker die ihn unsachlich kritisierten.

Den wenn schon von Militäreinsatz die Rede ist, so ist doch zu Bemerken, unsere Truppen wurden nicht vom Bundespräsidenten entsandt, sondern von den jeweiligen Regierungen, angefangen mit den rot-grünen Schröders, der großen rot-schwarzen Merkels und jetzt die schwarz-gelben.
Richtig dagegen waren nur die Linken.
Und die Beschlüsse aller dieser Regierungen, die ich auch nicht richtig finde, wurden vom Suverän, dem Volk, durch seine Repräsentanten, das Parlament, gebilligt....

Köhler hat das einzig richtige getan: Hat mit Charakter demonstriert, was es heisst, Charakter zu haben. Und gezeigt, wer von seinen Wiedersprechern das nicht hat:
Charakter.

@seberg:"Vielleich merken jetzt wenigstens langsam alle Leute, dass der Kaiser wirklich keine schönen neuen Kleider an hat?"
Dazu ist nur zu bemerken, seberg singt ein Lied, dass von anderen Brotgebern gesponsert ist...Meinetwegen auch nur Gesinnungsgenossen...
Schiwwer
schrieb am 01.06.2010, 08:57 Uhr
Die FAZ ist kein linkes Blatt, sie gilt als konservativ.
Hier der Titel und Untertitel im heutigen Feuilleton:
"Der Fahnenflüchtling
Die Amtszeit von Horst Köhler war blamabel, sein Rücktritt ist eine Katastrophe."
Wer mehr wissen will, lese in der Zeitung nach.
Auf jeden Falll hat Köhler durch seinen Rücktritt Angela Merkel wenigstens die eine Qual erspart: Sich erklären zu müssen, zu dem was er zu Afghanistan von sich gab.
Sympatisch, gediegen, das fällt mir zu Köhler ein. Jetzt müssen wir wahrnehmen, dass er immer der Mann der Wirtschaft blieb, kein Politiker und Diplomat. Die ihn als Kandidaten aufstellten, haben das wohl nicht genug bedacht.
getkiss
schrieb am 01.06.2010, 09:01 Uhr
Ende des Morgenmagazins in ARD/ZDF.
Die Band spielt:
I can´t see.
I too.
I can´t see a new President, a President with Character...

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