Orgelrestauration in Zeiden

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klaus dieter untch
schrieb am 01.11.2010, 19:23 Uhr (am 01.11.2010, 19:52 Uhr geändert).
Vor etwa einem Jahr machte die Zeidner Nachbarschaft Publik, wie sehr eine Restauration der Zeidner Orgel notwendig sei. Daraufhin erfolgte ein Spendenaufruf welcher eine recht erfolgreiche Wirkung zeigte und viele Orgelfreunde dazu bewegte diese Restauration finanziell zu unterstützen. Es flossen schon viele Gelder zu Gunsten dieser Restauration noch bevor das Zeidner Presbyterium überhaupt dazu kam , die Restauration zu beschließen. Erst im Januar folgte zunächst eine Sitzung wo sich das Presbyterium über den Zustand der Orgel vom Hausorganisten Klaus Dieter Untch erläutern ließ. Daraufhin wurde beschlossen dem Orgelsachverständiger Steffen Markus Schland aus Kronstadt ein Gesuch zu schicken , damit er die Zeidner Orgel erst mal begutachte. Diese Begutachtung erfolgte im Februar, wobei die Notwendigkeit einer Orgelrestauration schriftlich bestätigt und begründet wurde.

Im März erfolgte ein weiterer Schritt seitens des Zeidner Presbyterium: es wurden Anträge um einen Kostenvoranschlag an Orgelbaufirmen verschickt aufgrund der Begutachtung über den Zustand der Zeidner Orgel. Es folgten zunächst keine schriftliche spontane Reaktionen, seitens der Orgelbaufirmen. Folgende Begründungen wurden mit der Zeit mitgeteilt: 1. Die Orgelbaufirmen arbeiten z. Z. an andere Projekte die noch nicht abgeschlossen sind. Der Beginn einer Restauration in Zeiden käme somit erst im Jahre 2011 zustande. 2. Noch wisse man nicht ob die Zeidner Kichengemeinde die Kosten der Restauration, decken könnte.

Letztendlich konnte sich das Zeidner Presbyterium auf einen provisorischen Kostenvoranschlag des Orgelbaumeisters Hermann Binder (Hermannstadt) entscheiden und zu einer Sitzung nach Zeiden einzuladen um die Lage zu besprechen. Diese Sitzung fand statt im Oktober in Anwesenheit des Presbyteriums, Pfarrer Andreas Hartig, Orgelbaumeister Hermann Binder, Orgelsachverständiger Steffen Markus Schlandt und Organist Klaus Dieter Untch. In dieser Sitzung wurde zunächst dem Presbyterium gegenüber Aufklärungsarbeit betreffend den Zustand der Zeidner Orgel geleistet.

Orgelsachverständiger Schlandt berichtete einleitend über die allgemeine positive Situation der Orgeln des Burzenlandes. In den letzten Jahren sei eine erfreuliche Tendenz zu spüren gewesen, wo die meisten Orgeln überhaupt seit vielen Jahrzehnten erfolgreich restauriert wurden. Zeiden wäre da eine besondere Ausnahme, weil schon glücklicherweise in den 80-ger Jahren die Umstände zu einer Restauration von Orgelbaumeister Hermann Binder führten. Dies habe den Vorteil dass der Zustand vor allem des wertvollen Pfeifenmaterials und auch der Windladen recht gut erhalten sei und somit ganz hohe Restaurationskosten erspare.

Trotzdem sei es Normal dass mit der Zeit der mechanische Verschleiß eingesetzt habe. Auch solle man bedenken daß man sich damals auch mit einem Material zufrieden geben musste, welches nicht gerade von bester Beschaffenheit war.

Zu dieser Auffassung stimmte auch Orgelbaumeister Binder ergänzend ein: während der letzten Restauration konnte aus diversen Gründen ( zb. begrenzte Zeit) nicht alles ganz perfekt durchgeführt werden. Somit würde die jetzige Restauration eine Chance bieten, einige Unzulänglichkeiten wieder gut zu machen.

Während der Sitzung konnten folgende Schlussfolgerungen klargestellt werden:

1. Die Trakturprobleme (Mechanik) müssen gelöst werden , damit die Spielbarkeit des Instruments erleichtert wird.
2. Die Spielanlage ( Klaviatur, Registerzüge) muß dem heutigen historischen Verständnis entsprechend, stilistisch angepasst und erneuert werden.
3. Windlade und Blasebalg müssen überprüft und abgedichtet werden.
4. Reinigung des Pfeifenmaterials.
5. Verbesserung der klanglichen Substanz in Richtung / Authentizität „Prause“.
6. Klare Etappen sollen eine gute Übersicht der Arbeiten gewährleisten.
7. Sartschuss für die Restauration der Zeidner Orgel freigegeben.

Eine grobe Schätzung deutet darauf hin dass die Restauration etwa 15.000 € kosten wird. Die Sitzung wurde beendet mit dem guten Eindruck, dass Klarheit über die Situation der Orgel verschafft wurde und mit dem Einverständnis des Presbyteriums dass die erste Etappe im November beginnen soll.

Pfarrer Andreas Hartig beendete die Sitzung mit Worten der Zuversicht: das gute Gelingen des Projekts Orgelrestauration in Zeiden sei spürbar, weil sich die Beteiligten (Auftraggeber, Sponsoren, Helfer ) durch gute Koordination sinnvoll einsetzen bzw. effektiv im Voraus denken und handeln.

(Klaus Dieter Untch)

weitere Infos hier: Zeidner Orgel

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