CERERE DE DESPAGUBIRE dupa legea 221/2009

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Mimchen
schrieb am 18.01.2011, 12:19 Uhr
Hallo zusammen,
wer kann mir hierbei helfen? Mein Opa (95) möchte diesen Antrag stellen, weil meine Oma von 1945 bis 1949 in Stalino (Russland) im Lager war. Gibt es tatsächlich einen Ausgleich, wurden schon Anträge gestellt? In der Annexe wird verlangt "documentul de internare in fotocopie". Dieses Dokument liegt uns aber nicht vor. Danke
Fabritius (Moderator)
schrieb am 18.01.2011, 13:50 Uhr (am 18.01.2011, 13:56 Uhr geändert).
Hallo.

Lesen Sie dazu die Veröffentlichungen in der SbZ, zuletzt z.B.

Entschädigungsrecht im Wandel

und die vorherigen Artikel.

Ich würde derzeit abwarten, ob das Gesetz in Kraft bleibt oder nicht. Das entscheidet sich in wenigen Tagen.

Eine Entschädigung bekommt man nach bisheriger Verfahrensweise, wenn man an das zuständige Gericht (je nach Wohnsitz, wenn dieser in Deutschland liegt = Tribunal Bucuresti) eine Klageschrift formuliert (=cerere de chemare in judecata), in welcher eine Begründung zu den im Gesetz geforderten Voraussetzungen einzelfallbezogen formuliert und die dafür im konkreten Fall notwenigen Belege beifügt.

Antragsformulare dafür gibt es nicht, weil diese nur in Administrativ-Verfahren möglich sind, wo einheitliche Sachverhalte von einer Behörde abgearbeitet werden können.

Hier handelt es sich aber um ein Klageverfahren vor einem Gericht (sogar vor dem "Tribunal" und nicht nur einer "judecatorie", das entspricht in Deutschland dem Landgericht und nicht nur dem Amtsgericht).

Ich warne davor, irgendwelche erstellten "Formulare" von privaten Helfern auszufüllen und an ein Gericht zu senden, weil solche Formulare meist von einem anderen Einzelfall abgeleitet wurden, dem Ihr Fall aber vielleicht nicht so ganz entspricht. Das wäre der sichere Weg zu einer Ablehnung.

Auch die Frage der erforderlichen Belege hängt nur vom konkreten Einzelfall ab und nicht von irgendwelchen "Anexe" in Formularen.

In Ihrem Fall ist das "Formular" aus einem "Internierungsfall" abgeleitet, bei Ihnen geht es aber offenkundig um eine Verschleppung nach Russland. Dafür gibt es keine "decizie de internare" sondern es ist eine Bescheinigung über die "deportare la munca de reconstructie" notwenig. Die können Sie bei einer dafür genau bestimmten Dienststelle in Bukarest (CNSAS, Strada Matei Basarab nr. 55-57, 030671 RO- BUCURESTI) anfordern.

Vor weiterem Aufwand würde ich aber derzeit die weitere Entwicklung abwarten.

Grüße
Mimchen
schrieb am 18.01.2011, 19:18 Uhr
Danke Herr Fabritius. Viele Grüße
scumpa
schrieb am 26.01.2011, 11:43 Uhr
Hallo Bernd,

hat sich schon was diesbezüglich ergeben?

In meinem Bekanntenkreis ist jemand der so ein "Formular" vor Weihnachten ausgefüllt hat und nach Bukarest geschickt hat. Nun ist eine Ladung ins Haus geflattert in der mitgeteilt wird, sich am 7. Februar vor dem Landgericht in Bukarest einzufinden.

Im Anhang der Ladung ist auch eine Empfangsbestätigung ( Dovada de indeplinire a procedurii de citare conform Legii 202/2010- Proces Verbal) die nicht ausgefüllt ist. Gilt sie trotzdem als zugestellt?

Die Ladung wurde am 7 Januar ausgestellt...Zustellungsdatum mir unbekannt diese oder letzte Woche...Verhandlungstermin laut Ladung am 9. Februar.

Was sollte oder könnte man da machen?

Steig durch dieses "Behördenrumänisch" aus der Ladung nicht so ganz durch.

Herzlichen Dank und liebe Grüße

Anja
HOG-Martinsdorf
schrieb am 13.02.2011, 13:45 Uhr (am 13.02.2011, 13:47 Uhr geändert).
Hallo Hr. Dr. Fabritius,

meine Mutter hat auch eine Vorladung für den 09.März 2011 bekommen. Ein weiteres Schreiben vom 26.01.2011 in dem sie informiert wird das Ihr Antrag an das "Consiliul National pentru Studierea Arhivelor Securitatii" weitergeleitet wurde von wo sie Antwort bekommen wird.
Ist es sinnvoll der Vorladung Folge zu leisten???
Viel Grüße
Andreas Breckner HOG Martinsdorf
E-Mai: ab.herzog@online.de
Josy
schrieb am 14.02.2011, 15:01 Uhr
Wird das Gesetz 221/2009 auch für "tentativa de trecere frauduloasa de frontiera" angewendet? Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Daniela Lauer-Balan
schrieb am 14.02.2011, 15:16 Uhr
Gratuliere Dir herzlichst aus der Schweiz, Daniela Lauer( ex.Balan)!
Fabritius (Moderator)
schrieb am 14.02.2011, 16:13 Uhr (am 14.02.2011, 16:15 Uhr geändert).
Hey Dana, freu mich von Dir zu hören. Wie gehts

Zu Gesetz 221/2009: ob einer solchen Vorladung Folge zu leisten ist oder nicht, hängt vom Inhalt und der Begründung des gestellten Antrages ab. Ich würde derzeit nicht hin fahren, wenn die Antragsschrift vollständig war (einschließlich des Feststellungsantrages) und auch Einverständnis mit der Entscheidung in Abwesenheit erklärt wurde.

Zur Frage der Grenzverletzung (Republikflucht): ich kenne keinen Fall, in welchem das jemand schon probiert hätte. Man müsste schon sehr gut begründen, warum das politische Verfolgung gewesen sein soll. Eigentlich war es die Verletzung nationalen Rechtes, dass die Grenze nur mit einem Pass übertreten werden darf. Das gibt es in sehr vielen Ländern und ist nicht an sich schon politische Verfolgung. Es käme aber auf einen Versuch und die angegebenen Gründe an. Das Gesetz 221/2009 enthält keine abschließende Aufzählung sondern lässt Interpretaionen absichtlich offen, damit kein Sachverhalt an sich ausgeschlossen ist.

Vgl. zum Verfahren auch den Artikel in der nächsten Siebenbürgischen Zeitung (ist schon vorbereitet).

Viele Grüße
Georg Schnell
schrieb am 22.02.2011, 17:00 Uhr
Hallo, habe hier ein Problem mit den Russlandjahren, welche Chanchen sind da eigentlich und was meinen die in ihrem Schreiben. Habe mir die Mühe gemacht und den Text hierher kopiert:
"…………………………..
Ca räspuns la cererea adresatä Casei Nalionale de Pensii qi Alte Drepturi de
Asiguräri Sociale, formuläm urmätorul punct de vedere:
Din datele furnizate de dumneavoasträ rezultä cä in perioada 13.01 .1945-
15.10.1949 ati participat la munca de reconstructie in fosta U.R.S.S.
Solicitali acordarea de despägubiri cuvenite pentru aceastä mäsurä aplicatä
impotriva dumneavoasträ .
Conforrn Ordinului nr.031 din 6 ianuarie 1945 al Comisiei Aliate (Sovietice)de -
Control cätre Presedinfia Consiliului de Ministrii Romän, in perioada 10-20 ianuarie
1945, urnau sä fie " mobilizafi toti locuitorü germani apti de muncä, indiferent de
cetätenia lor", in scopul trimiterii la muncä fortata in fosta U.R.S.S.
Aceastä mäsurä a fost mentinutä panä in anii 1948-1949, cänd cea mai mare
parte dintre persoanele in cauza au fost repatriate.
Mentionäm cä perioada in care o persoanä a fost la munca de reconstructie a
constituit vechime in muncä utilä la stabilirea pensiei, potrivit dispoziliilor art.30
a1in.(1) lit.f) din Legea nr.27/1966 ( in vigoare panä in anul 1977).
incepänd cu anul 1990 au fost adoptate unele acte normative cu caracter
reparatoriu, printre care se numärä gi Decretul-lege nr.118/1990 privind acordarea unor drepturi persoanelor persecutate din motive politice de dictatura instauratä cu incepere de la 6 martie 1945, precum si celor deportate in sträinätate ori constituite in prizonieri, republicat.
Acest act normativ a reglementat acordarea unor drepturi persoanelor care, dupä
data de 6 martie 1945, au fost persecutate din motive politice, (respectiv au fost private de libertate, au fost internate in spitale de psihiatrie, au fost strämutate, au avut fixat domiciliu obligatoriu, au fost constituite in prizonieri).
Avänd in vedere cä situatia dumnevoasträ nu se regäsegte printre cele
reglementate in mod expres la art.l din Decretul-lege nr.118/1990, nu puteti beneficia de drepturile preväzute de aceastä lege.
In anul 2009 a fost adoptatä Legea nr.221/2009 privind condamnärile cu caracter
politic si mäsurile administrative asimilate acestora, pronuntate in perioada 6 martie
1945-22 decembrie 1989, act normativ ce reglementeazä acordarea unor despägubiri pentru prejudiciul moral suferit ca urnare a unor condamnäri sau aplicärii unor mäsuri administrative cu caracter politic.
Conform prevederilor art.3 din Legea nr.221/2009, constituie mäsurä
administrativä cu caracter politic orice mäsurä luatä de organele fostei militii sau
securitäti, avänd ca obiect dislocarea si stabilirea de domiciliu obligatoriu, internarea in unitäti si colonii de muncä, stabilirea de loc de muncä obligatoriu, dacä au fost
intemeiate pe unul sau mai multe dintre actele normative mentionate de acest articol de lege.
Persoanele care au fäcut obiectul unor mäsuri administrative, altele decät cele
preväzute Ia art. 3 din lege, pot solicita instanfei de judecatä sä constate caracterul
politic al acestora ( art.4 alin.(2) din lege).
in consecin!ä, pentru acordarea de despägubiri pentru prejudiciul moral suferit
prin deportarea in fosta U.R.S.S, la muncä fortatä neplätitä, vä recomandäm sä vä
adresati instanlei judecätoreqti competente sä solulioneze cererea dumneavoasträ.
Instanta poate dispune printre alte mäsuri:
) acordarea unor despägubiri pentru prejudiciul moral suferit prin
condamnare. La stabilirea cuantumului despägubirilor se va tine seama si
de mäsurile reparatorii deja acordate persoanelor in cauzä in terneiul
Decretului-lege nr. ll8/1990 privind acordarea unor drepturi persoanelor
persecutate din motive politice de dictatura instauratä cu incepere de la 6
martie L945, precum si celor deportate in sträinätate ori constituite in
prizonieri, republicat; ) acordarea de despägubiri reprezentänd echivalentul valorii bunurilor confiscate prin hotäräre de condamnare sau ca efect aI mäsurii
administrative, dacä bunurile respective nu i-au fost restituite sau nu a
obtinut despägubiri prin echivalent in condiliile Legii nr" l0/2001 privind
regimul juridic al unor imobile preluate in mod abtziv in perioada 6 martie
1945 - 22 decembrie 1989, republicatä, cu modificärile si completärile
ulterioare, sau ale Legii nr. 247/2005 privind reforma in domeniile
proprietätii si justitiei, precum si unele mäsuri adiacente, cu modificärile si
completärile ulterioare.
Conform prevederilor art.5 a1in.(2) din Legea nr.221/2009, hotärärile
judecätoresti pronuntate in temeiul acestui act normativ sunt puse in executare de
Ministerul Finanlelor Publice, prin directiile generale ale finanlelor publice judetene,
respectiv a municipiului Bucureqti.
in situalia in care constatati cä vä regäsiti in una dintre situaliile prezentate mai
sus, vä indrumäm sä vä adresali instantei de judecatä competente, conform legii, pentru
obtinerea unei hotäräri de constatare a caracterului politic al mäsurii de trimitere la
muncä fortatä in fosta U.R.S.S.
DIRECTOR ADJUNCT,
T.C."
Für Eure Meinung danke ich im Voraus.
G.S.

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