Eine schwere Kindheit macht leichtgläubig

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Asterix
schrieb am 08.08.2011, 22:23 Uhr
Man könnte annehmen, dass Menschen, die in jungen Jahren ein schweres Leben hatten, besonders misstrauisch sind. Doch wie britische Forscher nun herausgefunden haben, ist das Gegenteil der Fall: Menschen, denen das Leben hart mitgespielt hat, sind oft auffällig leichtgläubig.

Kim Drake und seine Forscherkollegen von der Universität von Leicaster rekrutierten für ihr Experiment Menschen, die ihre Kindheit und Jugend unter widrigen Umständen verbringen mussten. Sie hatten zum Beispiel schwere, mitunter chronische Krankheiten, die Scheidung der Eltern, Ausgrenzungen in der Schule oder sogar Misshandlungen durchgemacht.

Verblüffenderweise stellte sich heraus, dass ihr Schicksal diese Personen keineswegs misstrauisch, sondern meist sogar leichtgläubig gemacht hatte. Sie ließen sich leichter „ein X für ein U vormachen“, also unwahre Informationen als wahr verkaufen, als Vergleichspersonen mit einer problemlosen Kindheit. Versuchspersonen mit schwerer Kindheit waren im Experiment leichter zu beeinflussen und ließen sich rascher irreleiten – was man auch an ihren Lebensentscheidungen ablesen konnte. Ferner unterwarfen sich die kindheitsgeschädigten Probanden leichter dem Gruppendruck.

Den Grund für die Leichtgläubigkeit vom Leben gebeutelter Menschen vermuten die Forscher darin, dass diese dem eigenen Urteil nicht mehr recht trauen. Sie sind verunsichert und verlassen sich daher stärker auf Informationen von anderen.

Quelle: Deutsches Grünes Kreuz
http://www.psychologie-heute.de/aktuelles-online/gesundheit-psyche/detailansicht/news/eine_schwere_kindheit_macht_leichtglaeubig-1/

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