SS-Soldaten nach dem verlorenen Krieg

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Brombeer
schrieb am 28.07.2012, 16:15 Uhr
Es ist bekannt, dass im 2. Weltkrieg siebenbürgische, wehrfähige Männer der SS zugeordnet wurden.

Waren diese Soldaten nach Kriegsende in Rumänien einem erhöhtem Mass von staatlichen, rumänische Instanzen bedroht, bzw. könnte es sein, dass durch Bedrohung viele nicht mehr nach Siebenbürgen zurückkehrten und sich lieber in Deutschland niederließen ?

Ich würde mich freuen, von Ihnen eine fundierte Antwort zu bekommen.

Mynona
schrieb am 28.07.2012, 17:18 Uhr
Warum möchtest du das wissen Brombeer?
Kritikaster2012
schrieb am 28.07.2012, 22:48 Uhr (am 28.07.2012, 23:12 Uhr geändert).
Die Sache ist etwas komplizierter als es auf den ersten Blick den Anschein hat.

Die Schutzstaffel durfte innerhalb des Großdeutschen Reiches keine offizielle Werbung veranstalten. Werbung für die Schutzstaffel erfolgte daher innerhalb des Großdeutschen Reiches ausschließlich über Mundpropaganda.

Sinn dieser Maßnahme war es zu verhindern, dass sich Wehrmacht und Schutzstaffel wechselseitig die besten Rekruten abjagten.

Grundsätzlich war es für Nichtreichsangehörige nicht möglich in der Wehrmacht zu dienen. Dies setzte die reichsdeutsche Staatsangehörigkeit voraus.

Einigen "Auserwählten" mit "besonders guten Rasseeigenschaften" wurde anscheinend dennoch der Zugang zur Wehrmacht eröffnet. Mutmaßlich waren das "rassisch" und "politisch" sowohl "wertvolle" als auch "zuverlässige" Elemente ...

Bis 1943 wurden in Rumänien vorwiegend durch massive Propaganda und Druck - vor allem seitens der Pfarrer und Lehrer, aber insbesondere der Volksgruppenfunktionäre (oft Pfarrer und Lehrer ...) sogenannte "Freiwillige" für die Schutzstaffel angeworben.

Vielfach bekamen Pfarrer im Dienste der Volksgruppe und Schutzstaffel ein Automobil samt Fahrer zur Verfügung gestellt und klapperten damit Dorf für Dorf ab um den jungen Burschen ein Loch in den Bauch zu schwatzen ...

Mit dem Hitler-Antonescu Abkommen 1943 wurde die Sache anders. Anstatt in der Königlichen Rumänischen Armee konnten Volksdeutsche in Rumänien ihren Wehrdienst auch in Wehrmacht und Schutzstaffel abdienen. Vorher waren die alle nach rumänischem Recht Fahnenflüchtige!

Es gab auch Skurrilitäten wie tschechische Schutzstaffelfreiwillige aus Rumänien die erst in der Adolf Hitler Kaserne in Prag soviel Deutsch gelernt haben um imstande zu sein die auf Deutsch erteilten Kommandos zu verstehen ...

So etwa ab 1943 entwickelte sich die Schutzstaffel zur deutschen Fremdenlegion in der bei Kriegsende die Mehrheit der Verbandsangehörigen nichtdeutscher Staatsbürgerschaft waren. Franzosen, Belgier, Schweizer, Letten, Ungarn, usw., auch muselmanische Schutzstaffelmänner aus Bosnien und Albanien mit dem alten habsburgischen Fez als Uniformbestandteil ...

Nach dem Krieg war das alles ziemlich egal!

Z.B. die paar Tschechen die ins Tschechische Banat zurückgekommen sind lebten so weiter wie vorher. Keiner scherte sich darum. Teilweise wurden sie wie andere Tschechen aus dem Banat auch ins Baragan verschickt.

Auch bei den Volksdeutschen in Rumänien machte es im Grunde keinen Unterschied wo die ihren Wehrdienst abgeleistet hatten. Kamen die "rechtzeitig" aus der Gefangenschaft zurück nach Rumänien so landeten die sogleich wieder in sowjetischen Konzentrationslagern ... Völlig unabhängig davon in welcher Art von Einheit sie gedient haben.

Ob die Leute nach Rumänien zurückgekehrt sind wird im Einzelfall vermutlich großteils vom schieren Zufall abhängig gewesen sein. An sich schickten die sowjetischen Besatzer grundsätzlich alles Rumäniendeutsche zurück nach Rumänien. Rumänien durfte als einziger Siegerstaat anscheinend nicht wie die anderen Siegerstaaten mit seiner deutschen Minderheit verfahren. Also diese vertreiben und ermorden ...

Im konkreten Einzelfall wird wohl mit einem Deutschen aus der Kriegsgefangenschaft kein großes Theater aufgeführt worden sein. Hatte der Glück und überlebt die Gefangenschaft dann schickte man den halt irgendwann entweder nach Deutschland oder nach Österreich. Viele Rumäniendeutsche dürften sich diesen Umstand zu Nutze gemacht haben ...

Innerhalb der volksdeutschen Gruppen in Rumänien wurde diese Angelegenheit bis heute nicht ernsthaft aufzuarbeiten versucht. Der einzelne Schutzstaffelmann stand vom Anfang bis zum Ende - und auch heute noch - im "sozialen Regen" ...







TAFKA"P_C"
schrieb am 28.07.2012, 23:44 Uhr (am 28.07.2012, 23:47 Uhr geändert).
Z.B. die paar Tschechen die ins Tschechische Banat zurückgekommen sind lebten so weiter wie vorher.

Und wo soll das sein, dieses tschechische Banat? Von rumänischem, ungarischem und serbischem Banat hat man schon gehört, aber von einem tschechischen Banat noch nicht. Oder sollen das die paar Dörfer aus dem rumänischen (und serbischem) Banat sein, wo Tschechen lebten/leben?

Vorher waren die alle nach rumänischem Recht Fahnenflüchtige!
Was nach "Recht" gilt, muss aber nicht unbedingt auch recht sein! Denk' mal darüber nach.
Mynona
schrieb am 29.07.2012, 12:33 Uhr
Auch bei den Volksdeutschen in Rumänien machte es im Grunde keinen Unterschied wo die ihren Wehrdienst abgeleistet hatten. Kamen die "rechtzeitig" aus der Gefangenschaft zurück nach Rumänien so landeten die sogleich wieder in sowjetischen Konzentrationslagern ... Völlig unabhängig davon in welcher Art von Einheit sie gedient haben.

Ob die Leute nach Rumänien zurückgekehrt sind wird im Einzelfall vermutlich großteils vom schieren Zufall abhängig gewesen sein. An sich schickten die sowjetischen Besatzer grundsätzlich alles Rumäniendeutsche zurück nach Rumänien.


Zum ersten Absatz 2 Fragen:aus welcher Gefangenschaft und in welche Konzentrationslager?

Sowjetische Besatzer?Wo?Bzw.von wo schickten sie alles "Rumäniendeutsche" zurück nach R?
TAFKA"P_C"
schrieb am 29.07.2012, 12:37 Uhr
Er kann nicht mehr antworten, @Mynona.
Mynona
schrieb am 29.07.2012, 12:54 Uhr
tja...warum wohl? ;-)))
gerri
schrieb am 29.07.2012, 13:00 Uhr (am 29.07.2012, 13:08 Uhr geändert).
@ 1. ZB. Aus der Yugo-Gefangenschaft nach dem Todesmarsch bis an die Adria,zurück an die Donau wo er Glück hatte zu türmen,kam nach zwei Wochen nur Nachts unterwegs Herbst 1945 in Neustadt
bei Kronstadt an,und wurde nach einer Woche von Rumänen verhaftet.
Kam nach Arad,dann nach Jilava wo er alle Minister mit Essen versorgen durfte und 1949 entlassen wurde.
Seine Devise: "Egal wo du dich befindest,melde dich zur Arbeit". Ob das auch im "Jenseits" klappt?

2.Aus allen Ländern die von Russen überrant wurden,sind Flüchtlinge und Zivilpersonen egal welcher Nation die aus Rumänien stammten,wieder nach Rumänien zurückgeschickt worden,egal was sie dort erwartete.
Trecks von Landsleuten die eingeholt wurden,mussten umkehren und teilweise in den Zigeunerhütten wohnen,da diejenigen ihre Häuser übernommen hatten.

Erlaube mir zwei Beispiele zu nennen, für die Jüngeren,die es nicht wussten.
Mynona
schrieb am 29.07.2012, 15:32 Uhr (am 29.07.2012, 15:33 Uhr geändert).
Gerri, wem hast du geantwortet? :-)

Mein Vater zB. war bei der SS,er ist in CZ von den Russen geschnappt worden und zu Fuß bis Russland marschiert.
Und da wurde säuberlich getrennt, eine Seite Wehrmacht die andere Seite SS.Letztere gingen nach Sibirien.

Manch einer kam über das RK nach D(ebenso wie die Frauen die zur Zwangsarbeit ausgehoben wurden,zB. meine Tante.

Mein Vater kam nach 7 Jahren zurück und hat nie irgendeine Repressalie erlitten, ganz im Gegenteil er bekam einen guten Job, obwohl er vom rum.Militär dessertiert und bei der SS gelandet war...

gerri
schrieb am 29.07.2012, 15:42 Uhr (am 29.07.2012, 15:47 Uhr geändert).
@ In der SS ist man nicht einfach gelandet.
Und ich sprach von den Zivil-Personen (Flüchtlingen) die in den russisch besetzten Gebieten (Ländern) Europas entdeckt wurden.
Ich habe auf Fragen geantwortet die Menschen stellen die keine Ahnung haben.
Jilava war kein Urlaubsgebiet,die Minister hat man danach alle dort erschossen.
Mynona
schrieb am 29.07.2012, 15:45 Uhr
In der SS ist man nicht einfach gelandet

Natürlich meint eich nicht einfach so gelandet.
Mein Vater hat sich da freiwillig gemeldet...

Ok,verstehe du sprachst von Zivilisten, in der Fragestellung ging es aber expilzit um SS-Soldaten.

predator
schrieb am 29.07.2012, 16:39 Uhr
@Brombeer
Deine Frage ergibt keinen Sinn.Vielmehr sollst du deine Landsleute,die Walachen fragen,warum nach 1945 keine walachische Mörder und Verbrecher nicht gehängt wurden obwohl diese Verbrecher ca.2 millionen zivilisten bestislisch ermordet haben.Über diese Verbrechen sprechen die scheiss Walachen nicht.Dabei handelt es sich überwiegend um unschuldige Zivilisten aus der ehemaligen Sowjetunion.Darüber sollst du dich informieren Brombeer.Deine Frage ist schier lächerlich und ergibt keinen Sinn.Übrigens;gleich nach 1945 haben die meisten Anhänger des Mörders und homosexuellen Antoneskur schnell die Seiten gewechselt,und wir finden diese Mörder in der K.P.R.Übrigens der Vater des Verbrechers Tscheauschesku war während des 2.Weltkrieges Legionär.Deine Frage finde ich zum kotzen.
TAFKA"P_C"
schrieb am 29.07.2012, 21:00 Uhr
Deine Frage ist schier lächerlich und ergibt keinen Sinn.
Quatsch, dein Kommentar ist lächerlich! Und folgendes von Dir ergibt keinen Sinn:

Vielmehr sollst du deine Landsleute,die Walachen fragen,warum nach 1945 keine walachische Mörder und Verbrecher nicht gehängt wurden.
weil, würdest du mit offenen Augen durch diese Welt gehen und weniger Gift verspritzen, hättest du folgendes (von Brombeer) gelesen:

Erstellt am 02.06.2012, 00:02 Uhr
Pinky,
kannst du das bitte ins Deutsche übersetzen, da ich ein Deutsch-Deutscher bin, wie die Siebenbürger sagen und nicht rumänisch kann.


http://www.siebenbuerger.de/forum/allgemein/1888-mici-wer-kennt-gute-rezepte/seite4.html#forumid75355
gerri
schrieb am 30.07.2012, 20:30 Uhr (am 30.07.2012, 20:31 Uhr geändert).

Pinky: "kannst du das bitte ins Deutsche übersetzen, da ich ein Deutsch-Deutscher bin, wie die Siebenbürger sagen und nicht rumänisch kann".



@ Siebenbürgisch heisst das, "Reichsdeutscher".
Brombeer
schrieb am 01.08.2012, 09:46 Uhr
Allen die mir durch qualifizierte - teils aufwändige - Beiträge geantwortet haben, danke ich.

Vielleicht lässt sich 67 Jahre nach Kriegsende keine eindeutige, verbindliche Tendenz herstellen.


@ gerri

Eventuell habe ich mich in Siebenbürgen verhört, als man mich als "Deutsch-Deutschen" bezeichnet hat. Den Begriff Reichsdeutsche habe ich allerdings auch schon gehört.

Einen angenehmen Sommertag wünscht Ihnen

Brombeer

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