Kein "Wohlstand durch Wandel" für Zigeuner

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orchesterfallturm
schrieb am 07.07.2013, 10:42 Uhr
Rolf Bauerdick berichtet vom Leben der Zigeuner nach der Epochenwende von 1989. Hier ein Link - Hinweis zu der Rezensionsnotiz der Frankfurter Allgemeine Zeitung, vom 06.07.2013
http://www.perlentaucher.de/buch/rolf-bauerdick/zigeuner.html
Ħansi
schrieb am 07.07.2013, 17:15 Uhr
Die drei Zigeuner
Nikolaus Lenau

Drei Zigeuner fand ich einmal
Liegen an einer Weide,
Als mein Fuhrwerk mit müder Qual
Schlich durch sandige Heide.

Hielt der eine für sich allein
In den Händen die Fiedel,
Spielte, umglüht vom Abendschein,
Sich ein feuriges Liedel.

Hielt der zweite die Pfeif im Mund,
Blickte nach seinem Rauche,
Froh, als ob er vom Erdenrund
Nichts zum Glücke mehr brauche.

Und der dritte behaglich schlief,
Und sein Zimbal am Baum hing,
Über die Saiten der Windhauch lief,
Über sein Herz ein Traum ging.

An den Kleidern trugen die drei
Löcher und bunte Flicken,
Aber sie boten trotzig frei
Spott den Erdengeschicken.

Dreifach haben sie mir gezeigt,
Wenn das Leben uns nachtet,
Wie mans verraucht, verschläft, vergeigt
Und es dreimal verachtet.

Nach den Zigeunern lang noch schaun
Mußt ich im Weiterfahren,
Nach den Gesichtern dunkelbraun,
Den schwarzlockigen Haaren.

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