Kultur, Reisen

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Regine ( Jini )
schrieb am 24.04.2025, 15:39 Uhr
Am Ostermontag war ich wieder im "Bochumer Musikforum" bei Beethoven und Schubert.
Und jaaa, Kleinschenker, ich bin super-relaxt; nichts und niemand kann mich nerven, alles perlt teflon-mäßig an mir ab;-)).

Anfang April war ich in Bielefeld in einer sehr umfangreichen Banksy-Ausstellung. Der Typ ist echt genial (also, DER ist wirklich genial, die Ausstellung hieß ja auch "A Genius Mind";-). Viele seiner Motive sind irrwitzig komisch, seine Kriegs-Szenen aus der Ukraine und Gaza sind allerdings tief-traurig...
Ich wünschte, ich würde nur einen Bruchteil seiner Phantasie besitzen.
Im Mai wird eine Banksy-Ausstellung in Düsseldorf eröffnet, Innenstadt/Arkaden. Das Eröffnungsdatum steht noch nicht fest.

TV-Empfehlung: ARTE, morgen/Freitag, 25. April, ein Zweiteiler von 17.50 - 19.20 Uhr.
"Wildes Rumänien: Via Transilvanica".
Und siehe da: Eben las ich den heutigen Artikel in der SbZ, sehr passend!! Der Wanderweg führt jetzt mit einem neuen Abschnitt sogar durch mein Geburts-Kaff Seiburg (Jibert)!!!
marzi
schrieb am 25.04.2025, 08:03 Uhr
Sehr schön gemacht
Regine ( Jini )
schrieb am 05.05.2025, 14:44 Uhr
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum
(Friedrich Nietzsche)

Am Samstag war ich in der Duisburger Philharmonie in einem Konzert, wiederum aus der Reihe "Musik für die Welt". Diesmal: Fado, allerdings eine reine Boy-Group;-)).
(Fado wird traditionell eher von Frauen gesungen). Der Sänger Antōnio Zambujo hat eine wunderbare Stimme!!!
Er sang Fado-Lieder voller "Saudade" mit schmachtendem Schmelz in der Stimme ;-))), aber auch portugiesische Volkslieder mit Einflüssen aus Samba, Jazz, Pop...; also ein moderner Mix, ähnlich wie Raï und Rembetiko.
Ein wunderschönes Konzert!!

Am 31. Mai werde ich in der Kölner Philharmonie bei Mariza sein. Sie ist -immer noch- DIE Fado-Königin!! 2010 war ich hier in Bochum in ihrem Konzert, und war hin+weg von ihrem Gesang...
Nun sind wir beide nicht mehr so knackig wie vor 15
Jahren, aber was macht das schon!? Der Abend wird bestimmt wunderbar, dessen bin ich sicher;-))
Regine ( Jini )
schrieb am 12.05.2025, 00:55 Uhr
Musik macht Menschen schön.
So ähnlich hat es Mikis Theodorakis ausgedrückt.

Vom 08.05 - 10.05.2025 hieß es im Bochumer Schauspielhaus:
"Erinnerung ist Arbeit an der Gegenwart"; natürlich ging es um den 2. Weltkrieg und dessen Folgen. Es fanden Lesungen statt (Texte von Elfriede Jelinek waren auch dabei), Diskussionsrunden, Fahrten zu den Bochumer Arbeitslagern für Zwangsarbeiter, etc. Junge Menschen und Schulklassen waren eingeladen worden.
Und am Freitag, 09.05.2025 gab es ein Konzert mit
Maria Farantouri (Jg. 1947).
Da mußte ich dabeisein!!

Wer Mikis Theodorakis kennt, kennt auch Maria Farantouri; die beiden waren jahrzehntelang Musik-Gefährten. Sie sang die Mauthausen-Kantate, die Theodorakis Mitte der 60-er, zusammen mit einem Mauthausen-Überlebenden komponiert und getextet hat.
Der Pianist Henning Schmiedt begleitete sie; der ist so etwas wie "der Dritte im Bunde" seit ewigen Zeiten...
Sie hat immer noch eine wunderbare, kraftvolle Stimme.
Am Schluß wurde es sehr emotional: Den -obligatorischen- Blumenstrauß überreichte ein Mann aus Bochum, der sich Maria Farantouri als Enkel von XY vorstellte, der Mauthausen überlebt hat.

Mikis Theodorakis und Maria Farantouri habe ich am
09. Juli 1995 (das Ticket habe ich noch) in München auf dem Königsplatz in einem phänomenalen Konzert erlebt. Mikis T. feierte seinen 75. Geburtstag, und der Abend hieß:
Alexis Zorbas! Hinter den beiden befand sich ein Orchester mit ca. 80 Musikern und ein Chor von ca. 120
Personen. Dann kam der Ehrengast Anthony Quinn auf die Bühne, und versuchte sich zusammen mit Mikis T. am Sirtaki, also dem Tanz, den es -eigentlich- gar nicht gibt;-)))
Das Publikum tobte vor Vergnügen.
Eine unvergeßliche Nacht!!






Regine ( Jini )
schrieb am 18.05.2025, 20:30 Uhr
Heute war ich bei den Bochumer Symphonikern in einer Matinēe, Titel des Konzertes: "Auf, nach Indien!". Es gab ausschließlich Stücke europäischer Komponisten, die etwas mit Indien zu tun hatten (Edward Elger war der einzige, den ich kannte;-).
Stargast war ein indischer Musiker, der -barfüßig- im Schneidersitz auf einem teppichgeschmückten Podest saß, und auf seiner Sitar Musik von Ravi Shankar spielte. Göttlich!!! Ich fühlte mich total entrückt, als wenn ich mitten im Filmgeschehen von "Gandhi" oder
"Kama Sutra" wäre ;-)).

(Und, Kleinschenker, kein Wort jetzt über meine Befindlichkeit;-))).

Gestern, Samstag, war ich bei meinem Stammtisch. Alle zwei Monate treffe ich mich mit zwei Frauen in einem Cafē, immer samstags (eine von uns ist noch berufstätig), immer 12.00 bis 16.00 Uhr, dann werden wir rausgeschmissen...
Wir haben vor vielen Jahren zusammen Theater gespielt, und daraus ist diese Vertrautheit entstanden.
Nach vier Stunden Gesprächen unter Frauen (!!), gibt es kaum ein Thema, das wir nicht behandelt hätten.
Wunderbare Therapie...
(marzi, was meinst Du wohl, wie es zugeht, wenn drei Tratschenten zusammen kommen; aber das kennst Du bestimmt auch aus Deinem Umfeld;-))).
Natürlich aßen wir auch ein Stück Kuchen. Ein Stück wohlgemerkt, denn wir wollen ja nicht wie in Udo Jürgens "Aber bitte mit Sahne" enden...

Nach vielen Jahren des Ignorierens sah ich gestern Abend den ESC bis zur letzten Minute;-). Was für eine aufwendige, kostspielige Show! Nun, wie sagte Hazel Brugger zwischendurch: "Wir Schweizer zeigen keine Gefühle, wir zeigen Geld"!
Der Auftritt von Attila + Tünde (Abor & Tynna) war toll, die beiden werden bestimmt Karriere machen.



Regine ( Jini )
schrieb am 28.05.2025, 17:00 Uhr
Kritik an Denis Scheck, Literaturkritiker (Druckfrisch)

Wenn ich sehe, mit welcher Arroganz und Impertinenz Denis Scheck Bücher eine Rampe hinunterwirft und sie -buchstäblich- "in die Tonne kloppt", packt mich jedes Mal Zorn: Sofort habe ich die Bilder der "Bücherverbrennung" durch die Nazis vor Augen.
Mit welchem Recht entscheidet ein einzelner Mensch über das Leben anderer Menschen, deren berufliche Zukunft und wirtschaftliche Situation???
Was für den einen "Schund-Literatur" ist, ist für den anderen lesenswert (Barbara Cartland wurde eine schwerreiche Frau mit ihren Romanen...).
Seit Jahren wundert es mich, daß die Schar der Betroffenen/Gedemütigten/Herabgewürdigten sich nicht gegen D. Scheck wehrt und dafür sorgt, daß seine Sendung abgesetzt wird. Auch diejenigen, die heute in den Literaturhimmel gelobt werden, können morgen von ihm in die Hölle (Mülltonne) verbannt werden!!
Meines Wissens hat ihm bisher nur Elke Heidenreich Paroli geboten.
Bei Denis Scheck verhält es sich wie bei allen Narzissten: Sie heben sich -erstmal- selber auf einen Sockel/ein Podest, aber oben bleiben dürfen sie nur mit Hilfe und Unterstützung ihres Umfeldes, also ihren Profiteuren, welcher Art auch immer.

(Wer nun denkt, warum ich mir das ansehe, ich könnte es auch lassen...
Ich bin an Literatur interessiert, ich sehe mir jede Literatursendung an. Wenn ich "Druckfrisch" ignorieren würde, wäre das wie mit den drei Affen...
Das "Problem" Denis Scheck wäre damit -für mich- nicht gelöst!!).
charlie
schrieb am 30.05.2025, 09:57 Uhr
Dieses buchstäbliche in die Tonne treten empfinde ich auch als unfein. Liegt wahrscheinlich am Medium TV.

Mit welchem Recht entscheidet ein einzelner Mensch über das Leben anderer Menschen, deren berufliche Zukunft und wirtschaftliche Situation???
Mit dem Recht des Kritikers.

Was für den einen "Schund-Literatur" ist, ist für den anderen lesenswert (Barbara Cartland wurde eine schwerreiche Frau mit ihren Romanen...).
Natürlich, aber was für Scheck Schund ist bestimmt nun mal Scheck. Erfolg ist in der Kunst übrigens ganz grundsätzlich kein Qualitätskriterium.

Mit Kritikern kann man es so halten: wenn ich auf sein Urteil etwas gebe, kaufe ich mir die Bücher die er empfiehlt und meide diejenigen die er verreisst. Wenn ich seine Urteile meistens für falsch halte kaufe ich mir die Bücher die er verreisst und meide die, die er lobt. Im kleinen halte ich es so bei Kinofilmen. Ich frage meine Bekannten, was sie von dem Film halten und je nachdem was ich von ihrem Urteil halte, schaue ich mir den Film an oder eben nicht.
lauch
schrieb am 31.05.2025, 10:38 Uhr
Hallo Allerseits,

Leute irgendwie schafft ihr es aus jedem Furz Politik zu machen, speziell du Charlie. Ich habe ein paar unkoordinierte Gedanken zum Thema.

Zu den Künstlern in Allgemeinen: da gelobe ich die kommunistische Doktrin, wonach es Arbeiter, Bauern, Ärzte und Ingenieure gibt, die künstlerisch tätig sind. Im Westen erwarten die Künstlerinnen, dass man sie durchfüttert( subventioniert) und oh Gott, oh Gott, wenn Gelder nicht mehr zur Verfügung stehen, wie zur Zeit in Berlin, dann ist der Teufel los.

Die Nazi- Keule ( Jini) hilft nicht, es gab immer Kritiker, die sich medienwirksam sehr gut verkauften konnten zum Teil ohne Hochschulabschluss ( apropos Politiker die nichts können und ohne Abschluss sind)wie Reich- Ranicki zB. Ob Bestsellerlisten beim Spiegel, TV- Empfehlungen, letztendlich sind diese Kritiker nichts anders als Produkte einer Mediengesellschaft, oder würde Charlie sagen ,einer auf gewinnorientierte kapitalistischen Gesellschaft.

Jetzt etwas zum Roman Atemschaukel und der Nobelpreisträgerin Herta Müller. ( ACHTUNG JINI)Alles was rund um das Buch, den Vorgang der Nobelpreisvergabe, rund um die Person Müller passierte, hat mir gezeigt, welche aufgeblasene Arroganz im deutschen Literaturbetrieb herrscht.

Fangen wir erst damit an: ich fiel vom Glauben ab, als ich erfuhr, dass Frau Müller mit Hilfe von Stiftungsgeldern ( okay sie waren privater Natur, das muss ich festhalten ) alle ihre Recherchen im Dombass bzw. Ukraine/Russland gemacht hatte. Dabei war sie schon recht bekannt, hatte einen Verlag( das sollte etwas bedeuten) und war auch als Dozentin an der Uni tätig.

In Ro gibt es den Schriftsteller CĂTĂRESCU dem gefühlt jedes Jahr gratuliert wurde, um die 2010 Jahre, zur Nominierung zum Nobelpreis. Dieser liess sich zur Behauptung hinreißen, dass Herta Müller den Nobelpreis auf Intervention des deutschen Kultusministers bekommen habe. Problem: zu der Zeit gab es in D keinen Staatsminister für Kultur wie heute. Sind Künstler die besseren Menschen!? Glaube ich nicht.

Was passierte in Deutschland? Harald Schmidt liess das Buch in seiner Show zersägen, war aber fair genug, einen Brief von Richard Wagner zu lesen.
Die deutschen Kritiker waren (fast) alle auf dem falschen Fuss erwischt worden.
Reich- Ranicki: "zu Müller sage ich nichts"( wahrscheinlich, weil er nichts von ihr gelesen hatte),vielleicht auch deswegen weil er sich die größeren Namen aussuchte, und medienwirksam mit ihnen " kämpfte" ( Walser, Grass),was auch seine Taschen füllte. Heute funktioniert das System mE. genau so, siehe zB. Peter Hahne.

Elke Heidenreich Kämpferin für Frauenrechte und was weiss ich noch wofür sie alles kämpft, hatte nichts besseres zu tun als die Frisur von Müller zu kommentieren.

Die schlimmste war aber in meiner Erinnerung die Iris Radisch von der Zeit, die vor der Verleihung des Preises den Roman als Gulagroman den man nicht braucht, betitelte. Nach der Verleihung musste sie natürlich den Schwanz einziehen.

Insgesamt war die deutsche Öffentlichkeit, der Literaturbetrieb, dermassen überrascht, dass ich auch heute noch müde darüber lächeln kann. Herta Müller, deutsch, dann doch nicht so deutsch, eine Reporterin schrieb ihr ein Zettel in rumänischer Sprache, auf die Hoffnung eines Interwiews. Ich frug einen gescheiterten Mathematiker der nun plötzlich auf Literatur ungeschwenkt war, ob er Müller kenne. NEIN war die Antwort. Innerhalb von 14 Tagen gab es in deutschen Buchhandlungen von den Werken Müllers zu kaufen: NICHTS.Ich glaube eine intellektuell reife Gesellschaft sollte sich anders verhalten.
charlie
schrieb am 02.06.2025, 08:55 Uhr
Leute irgendwie schafft ihr es aus jedem Furz Politik zu machen, speziell du Charlie.

Mag ja oft so sein, aber bei diesem Thema doch nicht.
Regine ( Jini )
schrieb am 02.06.2025, 17:00 Uhr
Nein, charlie, so einfach ist das nicht!!!
"Kritiker" ist kein geschützter Beruf! Hinz&Kunz können sich einen Gewerbeschein besorgen, und anschließend mit entsprechender Chuzpe versuchen berühmt zu werden.

Jeder selbsternannte Götze stürzt irgendwann von seinem Sockel. Sollten sich einige Schreibende zu einem "Offenen Brief" entschließen, wäre der der Anfang vom Ende eines Denis Sch.

Apropos: Erfolg // Qualitätskriterium.
Ephraim Kishon war ein Meister der Enttarnung und Bloßstellung der Kritiker-Zunft. Er führte das künstlich Aufgeblasene der gesamten "Branche", insbesondere ihr Vokabular "ad absurdum".
Beispiele von Satiren, die das Thema wunderbar treffen: "Zieh den Stecker raus, das Wasser kocht" über einen "Kunstkritiker", oder die vielen Geschichten um den Schauspieler Podmanitzki und den "Theaterkritiker" Kunstetter...
Sehr, sehr unterhaltsam;-)).
Ich empfehle auch den polnischen Film "Ich hasse Montage" (lief auch unter "Montag ist kein Arbeitstag") von 1971 (von 1970 bis 1991 lebte ich in der Nähe von und in Hannover; wir konnten dort DDR-Fernsehen empfangen...). Wunderbarer Film;-))


Regine ( Jini )
schrieb am 02.06.2025, 17:59 Uhr
"Wohin du auch gehst, geh´ mit deinem Herzen".
Mit diesem chinesischen Sprichwort verabschiedete sich Constantin Schreiber am 25.05.2025 als Nachrichtensprecher.

Die vergangene Woche war für mich -wieder mal- kurzweilig.
Am Montag war ich im Seniorenbüro ;-))). Seit Anfang des Jahres bin ich 1x mtl. dort. Die Seniorenbüros bieten Verschiedenes an, für -fast- jeden ist etwas dabei;-). Ich entschied mich für "Gesprächsgestöber". Die Gruppe (etwa 8 Menschen; variiert) sucht das Gesprächsthema aus. Ausschlüsse: Politik, Krieg, Krankheiten...
Und dann wird -teilweise hitzig- diskutiert!

Am Donnerstag (Himmelfahrt, Vatertag) traten in einer Bochumer Kirche 8 Mitglieder der "African Vocals" auf, einer A-Capella-Gruppe aus Namibia. Die jungen Männer leben allesamt in den Townships von Swakopmund; mit dem Geld ihrer Konzerte unterstützen sie Kindergärten und Schulen.
Ein kleiner "Bushman" aus der Kalahari war dabei; zwei der Männer trugen -nur- Lederschürzen, winzige Kastagnetten an den Knöcheln und Stirnbänder, an denen kleine Hörner befestigt waren. Aber Schuhe trugen sie auch, denn in der Kirche war es ja kalt...
Dann legten sie los mit Gesang und Tanz, und nach wenigen Minuten bebte die Kirche;-))). Ein wunderbares Konzert; nächstes Jahr wollen sie wiederkommen!

Wer singt, vertreibt seine Sorgen (Portugiesisches Sprichwort).
Samstag, 31. Mai war ich in der Kölner Philharmonie bei "Mariza" (hatte ich bereits erwähnt, s. weiter oben).
Der Abend hieß "Amor" (na, was denn auch sonst;-))). Sie stellte -auch- ihr neues Album vor; ihr Fado ist ein wenig moderner geworden, und gefällt jetzt bestimmt auch jungen/jüngeren Menschen. Sie hat eine wunderbare Stimme!!!
Und sie sieht -fast- immer noch aus wie vor 15 Jahren!

Gestern, Sonntag, war ich bei den Bochumer Symphonikern bei Haydn und Hindemith.
Haydn gefiel mir sehr gut, Hindemith war etwas wild und ungestüm;-).

Auch diese Woche werde ich nicht zu Hause "hinterm Ofen hocken" und auf den "Weltfrieden" warten...
Regine ( Jini )
schrieb am 11.06.2025, 14:46 Uhr
Wilhelm Busch:

"Viel zu spät begreifen viele
die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur,
Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise!
Höchste Zeit ist`s - reise, reise!"

Am Dienstag, 03. Juni, war ich in Oberhausen/Schloß Oberhausen in der Ausstellung von LORIOT.
Die Ausstellung heißt: Ach was (DER Ausruf Loriots in allen Situationen des Lebens;-))).
Über drei Etagen war sein "Schaffen" zu bewundern. Und, ja, ich habe es bewundert!

2023 tourte das Ensemble des Kabaretts Leipziger Pfeffermühle mit dem LORIOT-Abend:
Die Ente bleibt draußen.
Es wurden sämtliche bekannten Sketche gespielt, und zwar mit großer Professionalität, also "fast wie im Fernsehen"...;-)
Es war ein sehr, sehr lustiger Abend!

Am Samstag gab es im Bochumer Musikforum Musik aus Anatolien: Orchester/Chor und Tanzgruppe türkischstämmiger Menschen aus NRW. Der Leiter Kazim Birlik ist hier bekannt. Stargast war Gülșen Kutlu, seit Jahrzehnten der absolute Star der türkischen Volksmusik (also die Maria Hellwig der Türkei;-)).
Das Publikum war textsicher, und es wurde auch zwischen den Reihen getanzt. Die Veranstaltung dauerte von 18.00-22.15!
Die Stimmung war wunderbar.

Im Grunde genommen war der Abend voller:
"Foaie verde", "Frunză verde", "Frunzuliță...", aber eben auf Türkisch;-)).
Das erinnert mich an Folgendes: 2016 war ich in Mülheim/Ruhr im Konzert von "Fanfare ciocărlia" (die Grammatik stimmt hier nicht, oder??). Natürlich hatte ich rumänische "Zigeunermusik" erwartet; die Formation gilt aber mittlerweile als Brass-Band für internationales Publikum.
Aber: der "Chef", also der mit Hut sang immer wieder vom "schönen Land und Leben der țigani, von den schönen Frauen der țigani, etc..."
Political Correctness ist wichtig im Umgang mit Menschen. Wenn Betroffene allerdings locker damit umgehen (s.oben), finde ich das natürlich gut, zeigt es mir doch, daß sie nicht unbedingt verkrampft und verbissen durch´s Leben gehen (wollen), und das auch nicht von anderen Menschen erwarten und einfordern.
"Fanfare ciocărlia" werden im Okt. 2025 nach Bochum kommen, allerdings in eine unbestuhlte Halle, und das finde ich
überhaupt nicht gut...

Ein Bochumer Taxifahrer erzählte mir, daß er 1982 bei der Video-Aufnahme von "Bruttosozialprodukt" der Gruppe Geier Sturzflug dabei war. Die Dreharbeiten fanden in der ehem. Zeche "Friedlicher Nachbar" statt (in meinem Wohnviertel), und er fuhr den Krankenwagen, der im Video vorkommt. Er geriet in´s Schwärmen...
Und da, Nimrod, dachte ich an Deine Schilderungen bzgl. der Dreharbeiten Sept.-Nov. 1960 von "Gustav Adolfs Page" (den Film kenne ich natürlich) mit Liselotte Pulver und Curd Jürgens in Rothenburg o.d. Tauber (dort war ich 1971 auf Klassenfahrt;-))).
Ja, ich kann mir gut vorstellen, daß Du als 13-Jähriger beeindruckt warst vom Filmgeschehen, und Du das Erlebte nicht vergessen hast (s. Dein Erzählen vom 21.03.2025 unter "Film").

Bis bald!






Regine ( Jini )
schrieb am 21.06.2025, 14:38 Uhr
Heute ist bekanntlich Sommeranfang, und ja, Kurt: die erste kurze Hitzewelle hat uns gepackt...
Jetzt beginnt die Zeit der "Verdunkelung" (Jalousien;-).

Heute Abend gibt es auf ARTE ab 20.15 Uhr stundenlang Vivaldi; seine Vier Jahreszeiten passen gut zum Thema Sommeranfang.

Nur am Rande: Am Dienstag ist der Pianist Alfred Brendel (94) verstorben. Bekanntlich besaß er viel Humor.
Und: offensichtlich mochte er Verdi nicht. Er hat in einem seiner Bücher geschrieben:
"Falls man im Paradies immerzu Verdi hören muß, dann würde ich um Urlaub und um einen gelegentlichen Besuch in der Hölle bitten".

Artikel in der WAZ vom 12.06.2025:
"Glückshormone bei Konzert: Musik wirksamer als Küssen und Sex".
Bei den diesjährigen Dresdner Musikfestspielen haben Wissenschaftler bei einem Experiment an (freiwilligen;-)) Probanden belegt, daß der Oxytocin-Gehalt bei Besuchern und Musikern höher war als bei früheren Probanden nach Küssen, Umarmungen und Sex. Na bitte!!!

Am Mittwoch, 18. Juni, war ich beim Open-Air-Konzert der Bochumer Symphoniker. Sie geben jedes Jahr im Juni ein Gratis-Konzert auf der Bühne am Bermudadreieck, und künden damit die Sommerpause an (ab Mitte Juli).
Das Bermudadreieck ist die Freß-und-Sauf-Meile Bochums. Bochum ist eine Uni-Stadt, vom Frühjahr bis Herbst "brennt die Luft" im Bermudadreieck;-)).

Ab Mitte Juli wird es auch bei mir mit dem "in-cultura-machen" ruhiger. Bis dahin habe ich noch Einiges vor:
Im Schauspielhaus werde ich mir -nochmals- "Trauer ist das Ding mit Federn" ansehen. Im März 2024 habe ich das Stück bereits gesehen; es ist tief-traurig, aber hoffnungsvoll und voller Lebensmut.
Seit Mitte Mai läuft das jährliche Klavier-Festival Ruhr. Die Elite der Klavier-Szene trifft sich im Ruhrgebiet!! Am 07. Juli spielt der Welt-Pianist Evgeny Kissin zusammen mit dem Welt-Violinisten Gidon Kremer: Schostakowitsch. Das wird bestimmt wunderbar!
Und am 05. Juli bin ich in Maastricht bei Andrē Rieu dabei. Das erste Mal; auf das Konzert freue ich mich besonders. Dieses Jahr müßte es viel Musik von Johann Strauß Sohn geben, wegen seines 200-jährigen Geburtstag-Jubiläums;-).
Eine Nacht voller Walzer-Seligkeit ist genau das, was ich brauche;-)).
Die Eintrittspreise sind "ganz schön gesotten"; ich werde im dritten Abschnitt sitzen, aber dank der großen Leinwände ist das kein Problem. Auch das Fußvolk in der "Holzklasse" wird viel Spaß haben;-))).




Regine ( Jini )
schrieb am 21.06.2025, 17:15 Uhr
"Aber wirkliche Abenteuer, so überlegte ich, stoßen dem nicht zu, der zu Hause bleibt; sie wollen in der Fremde gesucht werden".
Das sagt James Joyce in "Dubliner"

Ich habe schon einige Male den Erdball "umkreist". Meine erste Fernreise war Kenia im Herbst 1978, damals war ich 22 Jahre alt. Wenige Wochen vorher war Kenyatta (Sen.) gestorben. Es war eine Gruppenreise/Rundreise/Rundflug von Lodge zu Lodge (Amboseli, Massai Mara, Tsavo), dann Mombasa.
Zwischen Kenia und Tansania gab es -mal wieder- einen Bürgerkrieg; wir durften nicht auf der tansanischen Seite am Kilimandscharo vorbeifliegen. Dennoch war es wie in Ernest Hemingways Buch: Schnee auf dem Kilimandscharo.
Bei unseren täglichen Ausflügen begegneten uns Herden aller afrikanischen Wildtiere, außer: Nashörner, und zwar kein Einziges, egal welcher Art... Unser Ranger (ein 2-Meter-Massai, seine Ohrläppchen hingen auf den Schultern;-)) erzählte, daß die Population der Nashörner praktisch bei "Null" wäre, bedingt durch Wilderer und ausländischen Jägern (s. auch Hemingway!). Die neue Regierung unter Daniel Arap Moi startete auch neue -erfolgreiche- Programme: Es gab rigide Strafen für Wilderer, und mit dem unkontrollierten "Austoben" der Ausländer war auch "Ende"!!
Damals war ich zu jung für Afrika, ungenügend vorbereitet...
Mich packte aber dennoch eine Faszination für´s Leben.

Warum ich gerade heute an Kenia denke!?
Eben sah ich im TV-Programm, daß heute Abend auf 3SAT um 20.15 "Saturday Night Fever" läuft. Nun habe ich weder mit dem Lied noch mit dem Film "etwas am Hut", das Lied erinnert mich aber immer an ein Erlebnis in Kenia.
An einem der letzten Abende in Mombasa ging ich mit einer anderen Frau aus der Gruppe in eine Disco. Wir wunderten uns, daß das übliche junge Tanzvolk fehlte...
Am Tresen saß eine männliche Kegeltruppe aus dem Rheinland, umringt von einer riesigen Gruppe einheimischer Frauen.
Und da verstanden wir: Wir waren in einem "Nachtclub" gelandet, und in der oberen Etage befanden sich "Stundenzimmer"... Den Frauen paßte es nicht, daß wir beiden Weißen die Aufmerksamkeit ihrer potenziellen;-)) Kunden auf uns lenkten, und sie begannen zu tuscheln.
Dann wurde "Saturday Night Fever" gespielt, und die Anführerin der Frauengruppe packte plötzlich einem der Männer beherzt zwischen die Beine und sagte: "Here is the Fever"! Der Mann lief puterrot an; das war für ihn überaus peinlich. Wenige Minuten später ging er dann mit der Frau die Treppe hoch...
Und wir beiden -weißen- Frauen lachten uns kaputt über die eben erlebte Szene;-)))
Jambo!

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