Roman einer Kindheit in Siebenbürgen

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mh
schrieb am 09.09.2008, 15:29 Uhr
Hallo allerseits,

der vorliegende Thread möchte mit Freude eine gute Herbstnachricht bringen: einen nagelneuen Buchvorschlag für alle Zeiten und viele Gemüter. Mit eurem Einverständnis werde ich im Folgenden einiges dazu erzählen:

Das Buch trägt den Titel "Zweieinhalb Störche. Roman einer Kindheit in Siebenbürgen" (erschienen 2008 im TransitVerlag, Autor: Claudiu M. Florian).

Die Handlungszeit ist in den 70er Jahren des rumänischen Kommunismus verlegt, den Schauplatz der Ereignisse bietet ein Ort irgendwo in Siebenbürgen. Die Leser begleiten einen aufgeweckten Fünfjährigen durch seine heile Welt, genauso wie er sie erlebt, mit kleinen und großen Sorgen. Die Erzählperspektive und die Ebene des Erlebens ist die eines kleinen Kindes, was den Situationen reizenden Charme und Humor beifügt. Die kindliche Wahrnehmung greift den kommunistischen Alltag mit wunderbarer, altersspezifischer Neugier auf und verleiht ihm neue, unerwartete Interpretationen. Es kommt oft zu lustigen Missverständnissen, die auf die konkrete Deutung von den im Haus belauschten, verschleiert dargestellten Wahrheiten fußen.

Zeitgemäße Ereignisse werden häufig ins Gespräch der Erwachsenen eingeflochten, so dass man zwischen den Zeilen Einblicke in eine allzu oft erschreckende Realität bekommt. Deportation und Enteignung, Radio Freies Europa und Lobeshymnen an den Genossen, Jobverlust oder Auseinandersetzung mit steifen Behörden, aber auch Onkels-Besuche aus dem sagenumwobenen Land Deutschland (mit den Variationen Ausdeutschland, Indeutschland, Nachdeutschland), all das sind Verhältnisse, die sich in den Gedankenzügen des kleinen Jungen farbenfroh widerspiegeln. Manche Umstände werden durch das kindlich unverblümte Auffassen und die ernste Infragestellung in ihrer grotesken Pracht umso effektiver bloßgestellt. Dabei kann der Leser dem Geschehen viel mehr entnehmen als das Kind selbst.

Die Kunst des Erzählens besteht darin, den facettenreichen Kinderhumor als Stilmittel gekonnt einzusetzen, um alltägliche Inhalte des Siebenbürgerdaseins (auch im Vergleich zu anderen Regionen Rumäniens) und eigentlich die allgemeine Situation im Land aus einer einzigartigen (Frosch-) Perspektive und mit ungeahnten Effekten zu beleuchten.

Ein Buch zum Genießen und Nachdenken. Für Erfahrene ein Buch zum vielleicht nostalgischen Erinnern an eine erlebnisbunte Kindheit in Siebenbürgen aber auch an die damaligen Verhältnisse. Für Jüngere eine willkommene und köstlich zu lesende sozial-politische Auseinandersetzung mit anderen Zeiten und Problemstellungen. Für Nicht-Siebenbürger eine nicht zu verpassende Gelegenheit, mehr über die Siebenbürger und das Siebenbürgersein im Rumänien der 70er Jahre, über deren Lebensweise, Menschenschlag oder Mundart zu lesen.

Es sollte noch hinzugefügt werden, dass es dabei auch noch Hätschenpetsch von der Großmutter gibt. In Fülle und für alle.

Mehr dazu auf http://www.transit-verlag.de/buecher/978-3-88747-235-1/index.html

Beste Grüße,
mh
lori
schrieb am 10.09.2008, 12:07 Uhr
Ein herzliches "Grüss Gott" aus Bayern/Franken an die Administratoren/Moderatoren wo immer sie auch sitzen mögen!Ich hätte hier eine etwas heikle Frage und möchte niemanden zu nahe treten!Gehören Rezensionen wie diese(mh) nicht eher auf einen Werbebanner?

Gruss
Lori
mh
schrieb am 10.09.2008, 14:14 Uhr
Ach was! Wollte doch niemandem etwas aufdrängen... Der Eintrag war informativ gemeint. Das lässt sich auch so deuten: jemand hat ein gutes Buch gelesen und möchte es einfach weiterempfehlen.

Es bleibt immerhin jedem/-er überlassen, ob er/sie sich dafür begeistern will oder nicht.

Gruß an alle, inklusive Administratoren.
mh
rio
schrieb am 10.09.2008, 15:43 Uhr (am 10.09.2008, 17:18 Uhr geändert).
lori, solch eine Rezension auf ein Werbebanner, das müsste aber dann eine ganze Website beanspruchen. Was stört dich als normaler User eines Forums so sehr an diesem Beitrag? Ist es die Tatsache dass der Autor ein ganz klein wenig ein Rumäne ist? Du brauchst ja weder den Beitrag zu lesen, noch das Buch zu kaufen? Und die Admins werden schon noch wissen, was zu tun ist, da brauchst du keine schlaflosen Nächte haben.
Steck's weg, Kumpel, 's gibt Schlimmeres!
robertop52
schrieb am 10.09.2008, 16:50 Uhr
Ich habe den Hinweis ueber diese Neuerscheinung,nicht als Werbung in eigener Sache aufgenommen.Schliesslich handelt es sich um Erinnerungen aus der Vergangenheit Siebenbuergens und das duerfte gerade in diesem Forum doch ein Thema sein.
Den Beitrag habe ich uebrigens mit viel mehr Interesse aufgenommen,als manche sonstige Beitraege die nichts anderes als sture Behauptung engstirniger Meinungen oder Zankereien darstellen ( oder besser gesagt die angebliche Genugtuung dem anderen eins ueber die Ohren zu hauen).
Aber nichts fuer ungut!
lori
schrieb am 11.09.2008, 10:56 Uhr
Hallo Allerseits,

ich habe nochmals den Sachverhalt angeschaut und stehe voll und ganz hinter der rhetorischen Frage an die Administratoren. In der linken Leiste auf der Homepage befindet sich der Link "Einkaufen im Schop", weiter unten ist ein Buchtipp zu sehen. Ich kenne die Bedingungen der Aufnahme in die genannte Leiste nicht, meine aber, dass dieser Roman eindeutig hingehört. "Einkaufen im Shop" beginnt interessanterweise mit einem Kochbuch. Wo kämen wir den hin, wenn wir jedes einzelne Rezept "rezensierten"?

Gruss
Lori

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