Die traurige Geschichte der letzten Sachsen in Siebenbürgen und die Fabel vom Dachs und vom Fuchs.

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Landler (Moderator)
schrieb am 06.02.2009, 19:11 Uhr
Ende letzten Jahres hat dieser Artikel in Siebenbürgen und Rumänien für Aufregung gesorgt. Diskussionen dazu gab es nicht nur in Form von Kommentaren am Ende des Hotnews-Artikels, sondern auch auf anderen Ebenen und Platformen, ja sogar bis auf Youtube hat es die Geschichte von Hans aus Reichesdorf geschafft. Wenn ich nichts übersehen habe wurde dieser Artikel bei Siebenbuerger.de noch nicht erwähnt...

Trista poveste a ultimilor sasi din Transilvania. Fabula lui Hans despre iezenul fugarit de vulpe
de Ruxandra Hurezean HotNews.ro
Elsi
schrieb am 06.02.2009, 19:57 Uhr (am 06.02.2009, 21:46 Uhr vom Moderator geändert).

Hier die deutsche Version der Geschichte...

http://www.adz.ro/m081127.htm#1
lori
schrieb am 07.02.2009, 12:31 Uhr (am 07.02.2009, 16:51 Uhr geändert).
Hallo Allerseits,

ich kann der Fabel auch etwas Positives abgewinnen!Johann Schaass hat den Krebs besiegt. Wenn tatsächlich seine Umgebung und die Umwelt etwas dazu beigetragen haben, umso besser. Dem Mann gilt meine höchste Anerkennung und Respekt. Seine Charakterstärke ist beeindruckend! Ausserdem habe ich den Eindruck, dass die Fremde nicht jedem Landsmann gut bekommt.

Oft werde ich wegen meiner kritischen Äusserungen zu Ro und weil ich die Autonomiebestrebungen der Szekler unterstütze, unverhältnismässig scharf angefeindet. Deswegen bin ich sehr froh, dass der Kollege Landler auch die dazugehörigen Kommentare ins Netz gestellt hat!Schaut Euch mal die an...sie sind wohl in der Mehrheit freundlich bis neutral geschrieben, aber ich muss immer wieder feststellen, dass die Verblendung durch die rumänischen Geschichtsfälscher sehr gut funktioniert. Diese Entwicklungen müssen bekämpft werden, sonst wachen wir irgendwann in einem Europa voller rumänischer Pseudotheorien auf.

Zu guter Letzt gestattet mir bitte eine hypothetische Frage(ich muss trotzdem wiederholen,dass ich kein Freund von hypothetischen Argumentationen bin):Es geht sozusagen um den x-ten(wievielten?) Morgen. Als die rumänischen Behörden 1990 u.f. bei der Bodenrückgabe wieder mal logen und betrogen- dabei wäre es aus meiner Sicht recht einfach gewesen, weil jede sächsische Gemeinde gute Grundbücher besass-war das Vertrauen gänzlich weg. Hätte man den Exodus zumindest abmildern können, von Stopp möchte ich gar nicht sprechen, wenn die Rückgabe des Bodens korrekt verlaufen wäre?

Gruss
Lori
bankban
schrieb am 07.02.2009, 19:58 Uhr (am 07.02.2009, 19:58 Uhr geändert).
wo sind diese Kommentare, von Landler ins Netz gestellt, zu finden? Natürlich muss man stets gegen die weitere Verbreitung rum. Mythen ankämpfen, Lori, - die Craciuns werden nie aussterben.. Bankban
Elsi
schrieb am 07.02.2009, 20:54 Uhr (am 07.02.2009, 21:14 Uhr geändert).
Lori sagte:
"Oft werde ich wegen meiner kritischen Äusserungen zu Ro und weil ich die Autonomiebestrebungen der Szekler unterstütze, unverhältnismässig scharf angefeindet."

Ich glaube, dass du dich diesbezüglich irren könntest, lori. Es sind vielmehr deine wiederholten, prinzipiell rumänienfeindlichen Äußerungen, ja Verläumdungen, die durchaus verhältnismäßig unscharf kritisiert werden. Auch jetzt, wo du feststellen mußtest, dass die Kommentaren in der Mehrheit freundlicher als erwartet (?) ausfielen, kannst du es dir nicht verkneifen herumzumäkeln, dass " die Verblendung durch die rumänischen Geschichtsfälscher sehr gut funktioniert." Nun ja, alles eine Frage der eingefahrenen Gedankengänge...
lori
schrieb am 08.02.2009, 11:38 Uhr
Kollege Bankban,

ich kann die Kommentare sehr gut sehen(nicht alle, denn ein weiterführender Klick- Titel einiger Kommentare- gelingt nicht), man muss nur weiter scrawlen(so schreibt man das sicher nicht, gemeint ist mit den Pfeilen in der Leiste arbeiten).

Elsi was soll ich noch sagen? Du bist halt der Elsi und kannst von Glück reden, dass Du vollkommen anonym "unterwegs" bist.

servus
getkiss
schrieb am 08.02.2009, 12:28 Uhr
bankban schrieb: wo sind diese Kommentare, von Landler ins Netz gestellt, zu finden? Natürlich muss man stets gegen die weitere Verbreitung rum. Mythen ankämpfen, Lori, - die Craciuns werden nie aussterben.. Bankban

Die Kommentare des Artikels in der rum. Zeitung sind sehr vielfältig und trotzdem relevant - für die Kommentatoren selbst. Von nachdenklich-bedauernd bis zu schroff nationalistisch und geschichtsunnkentlich..

Was den Artikel selbst betrifft, erscheinen solche Beiträge relativ selten in der rumänischen Presse. Ich habe den leisen Eindruck, immer dann wenn´s eng wird und man sich durch sowas Hilfe, auch finanzielle erhofft...Der nächste Bericht der EU-Kommission naht...
Schnuk
schrieb am 08.02.2009, 19:10 Uhr
Elsi schrieb:

lori. Es sind vielmehr deine wiederholten, prinzipiell rumänienfeindlichen Äußerungen, ja Verläumdungen.

Elsi, Lori hat über festgestellte Tatsachen geschrieben,
das sind in Ihren Augen Verläumdungen!

Sie müssen blind sein zu mindest auf einem Auge.

Schnuk
Elsi
schrieb am 12.02.2009, 09:10 Uhr
Lori schrieb: "Du bist halt der Elsi und kannst von Glück reden, dass Du vollkommen anonym "unterwegs" bist."

Wie bitte...? Soll das eine Art Drohung sein, liebe lori? Ja, was würdest du denn tun? Mir mit dem Gehstock vor der Nase herumfuchteln? oder mit den zweiten Zähnen klappern?
Nun ja, ich will es mal als (mißlungenen) Witz betrachten...
Lass es zukünftig - ich denke, auch eine etwas sachlichere Auseinandersetzung ist möglich, lieber lori.


Che
schrieb am 12.02.2009, 22:26 Uhr
Schnuk schrieb: Elsi schrieb:


...
Elsi, Lori hat über festgestellte Tatsachen geschrieben,...

...


Schnuk


Hast du Ahnung....
Schnuk
schrieb am 13.02.2009, 19:02 Uhr
Che...
könnten Sie etwas konkreter sein, oder fürchten Sie sich vor etwas?
Schnuk
lori
schrieb am 22.02.2009, 14:43 Uhr
Hallo Allerseits,

Einer der Online- Kommentatoren(siehe weit unten:"de la o vulpe amărâta....") dreht den Spiess um indem er sagt, dass er stolz ist, dass er der Fuchs sei. Das ist eine etwas ungewöhnliche Betrachtungsweise, die durchaus im Rahmen der Meinungsfreiheit zulässig ist. Er gibt -das tun viele Rumänen, wenn sie die jahrhunderte alte Ungerechtigkeit anprangern, die mE.subjektiv nachvollziehbar ist, objektiv doch sehr fragwürdig - das Beispiel "schei"(liess: Skej) an. Weil ich über "schei"(heute ein Wohnviertel Kronstadts) nur aus dem Buch Schlattners, einiges weiss, hätte ich an jemanden, der sich auskennt einige Fragen!

1)Was heisst eigentlich schei bzw. wieso wird der Ausdruck "scheii Brasovului" angewandt?(heisst es etwa Tore zu Kronstadt, zu den Karpaten?)
2)Als ein ehemaliges Dorf müsste es eine urkundliche Schrift(Erwähnung) haben!?
3)Stammt diese Urkunde(falls vorhanden) vor dem ersten urkundlichen Dokument(Erwähnung) Kronstadts?
4)Wie ich schon oben anführte, habe ich oft "schei" sozusagen als Totschlagargument erlebt("wir hätten gerne auch zum Aufbau Kronstadts beigetragen, wenn man uns den Zutritt nicht verwährt hätte"). Ich frage mich jedoch, wenn die Rumänen immer wieder mit dem Primatanspruch auf Siebenbürgen argumentieren, hätte es nicht so sein müssen, dass die Rumänen Kronstadt gegründet hätten und für die Sachsen nur Platz am Rande der Stadt(vielleicht gar in den schei) geblieben wäre? Dankeschön im voraus.

Gruss
Lori
Knobler
schrieb am 22.02.2009, 20:41 Uhr
Hallo Lori,

zu 1) Der Name „Scheii“ geht auf das Wort sclavus – Slawe zurück. Ebenso ist der Name Braşov selber slawischen Ursprungs. Von den Sachsen wurde der Teil einfach die „Obere Vorstadt“, von den Rumänen „Şcheii Braşovului“genannt.

Zu 2) Archäologische Funde beweisen, dass die Gegend schon seit den ältesten Zeiten besiedelt war. 1913 fand Julius Teutsch, bei den Salomonsfelsen Reste menschlicher Siedlungen, die von der jüngsten Steinzeit über die Bronzezeit bis zur jüngeren Eiszeit reichen. Ebenso stieß er auf Keramik aus frühfeudaler Zeit, die er einer dako-römischen Bevölkerung zuschrieb. Auch der Name „Cutun“ (Weiler) für eine der Obervorstädter Gassen weist auf das Vorhandensein einer kleinen Siedlung hin. Vor allem linguistische Elemente sprechen dafür, dass die hier ansässige dako-römische Bevölkerung in der Zeit der slawischen Wanderung auch starke slawische Bevölkerungselemente assimiliert hat. Eine Gründungsurkunde wird man wohl vergebens suchen.

Zu 3) Das Gründungsjahr von Corona (Innere Stadt) läst sich dokumentarisch nicht feststellen. Géza Bakó und Gernot Nussbächer haben es mit Wahrscheinlichkeit auf 1213 festgelegt. Es ist also anzunehmen, dass der Deutsche Orden in der Zeit seiner Herrschaft über das Burzenland diesen Ort – und zwar von Anfang an als städtische Siedlung – gegründet hat.

Zu 4) Das Argument von Rumänen, ihre Vorfahren hätten auch gern zum Aufbau von Kronstadt beigetragen, wenn man ihnen den Zutritt nicht verwehrt hätte, ist natürlich Blödsinn. Allerdings war bis 1781 der Zuzug von Rumänen in die Innere Stadt untersagt. Wirtschaftlich waren die Rumänen der Obervorstadt gleichberechtigt und durften (mussten) gleiche Steuern zahlen. Wie aus den ältesten Kronstädter Steuerbüchern und Zollregister (1480, 1503) hervor geht, war ein relativ großer Teil der Vorstädter Rumänen – über 25% - mit Handel beschäftigt. Sie hatten – durch Kenntnis der Sprache und der Wege über die Karpaten bevorzugt – einen Teil des Handels mit den rumänischen Fürstentümern in der Hand. Sie handelten vor allem mit Fischen, Rindern, Häuten und Wachs, die massenhaft eingeführt wurden, aber auch mit orientalischen Waren. Die von ihnen gezahlten Zollsätze standen denen der sächsischen Kaufleute nicht nach. Dementsprechend zahlten sie auch relativ hohe Steuern, was auf ihren materiellen Wohlstand schließen lässt.
In der Honterusdruckerei wirkte 1556 – 1583 auch der bedeutendste rumänische Buchdrucker des 16. Jahrhunderts. Diakon Coresi, der aus Tîrgovişte zugewandert war, hat hier die meisten der rumänischen und kirchenslawischen Bücher jener Zeit, auch mit Unterstützung der Kronstädter sächsischen Stadtrichter Johannes Benker und Lukas Hirscher herausgebracht.

Gruss
Knobler
Schnuk
schrieb am 24.02.2009, 05:55 Uhr
Hallo Knobler,
interessant und wichtig für mich Ihr Beitrag zur Geschichte der Stadt Kronstadt/Brasov.
Schnuk
hein
schrieb am 24.02.2009, 10:07 Uhr (am 24.02.2009, 10:12 Uhr geändert).
Öfter schon habe ich gehört, dass die Bewohner des Scheii-Viertels Bulgaren gewesen seien, die als Bauleute angeheurt wurden, als die Schwarze Kirche errichtet wurde und die sich in der Vorstadt niederließen. Auch in Zeiden gibt bis heute die "Belger"-Gasse, eine "Grenzstraße" zwischen dem deutschen Ortskern und dem später entstandenen rumänischen Viertel.
St. L. Roth hat in seiner Schrift, in der er betont, dass die Rumänen die größte Bevölkerungsgruppe darstellen, nicht den pejorativen Begriff "Walachen" benützt, sondern "Slawen", der Begriff "Rumänen"/"Romänen" hatte sich damals noch nicht durchgesetzt.

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