In DDR zwischengeparkte Russland-Deportierte

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Peter Otto Wolff
schrieb am 06.10.2021, 08:59 Uhr (am 06.10.2021, 09:10 Uhr geändert).
L-am rugat pe excelenta sa d-l Hurezeanu, pe cand încă era ambasador la Berlin, sa declasifice actele aflate la MAE ref. germanii, cetățeni romani, deportați in ian. 1945 din RO in URSS, care prin 1947 au fost "relocați" din lagărele de munca rusești in sectorul sovietic german(din 1949 RDG), in loc sa ajungă in localitățile de unde fuseseră deportați. N-a vrut, n-a putut, l-a durut undeva....

P.S. Wäre es vermessen den neuen Karlspreisträger zu bitten, sich dazu zu verwenden/das rum. Außenministerium (MAE) zu bitten/anzuweisen, die Archive bezüglich der Russland-Deportierten, rum. Staatsbürger, die um 1947 in der Sowjetzone zwischengeparkt wurden, freizugeben? Es betrifft einige Tausend, bzw. deren Nachkommen. Diese Leute konnten unmöglich ohne Wissen des rum. Staates dort jahrelang weilen!
Anna K
schrieb am 06.10.2021, 15:33 Uhr
Es wäre gut, wenn sich "Jemand" darum kümmern würde, vielleicht noch dieses Jahr damit wir nächstes Jahr die noch fehlende Zeit der Deportation und Zwangsarbeit unserer Eltern (bei uns ca. 1,5 Jahre) als Nachweis erhalten.
Fuchs
schrieb am 07.10.2021, 06:54 Uhr
Die Deportierten wurden ab 1947 bis 1949 aus dem Kohlebergwerk/ Russland in die SBZ Ost Deutschland versetzt und viele von ihnen in der Landwirtschaft zur Arbeit eingesetzt und haben dort dazu beigetragen die Nahrung der Bevölkerung in der Nachkriegszeit sicherzustellen.
Und was erleben wir nun die Nachkommen dieser geschundenen Menschen ? keine der Beteiligten 3 Länder will heute etwas davon wissen, Dokumente werden " unauffindbar" gemacht und die Nachkommen suchen seit über einem Jahr in 3 Ländern nach Nachweisen über diese Zeit,aber es herrscht kollektives Schweigen, keiner will etwas wissen obwohl die Deportierten dort registriert waren und sich auch regelmäßig bei den örtlichen Behörden melden mussten, die Dokumente existieren aber keiner will sie herausgeben,was für eine Schande für die Betroffenen Länder nach all dem begangenen Unrecht an unseren Eltern.
joachimroehl
schrieb am 07.10.2021, 08:44 Uhr (am 07.10.2021, 09:03 Uhr geändert).
Wo liegt denn das Problem? die Auskunft über die Zeiten in der Sowjetunion erhielten wir wie hier beschrieben innert weniger Wochen vom Deutschen Roten Kreuz in München. Und ab der Erfassung im Aufnahmelager in Frankfurt/Oder wurde jeder der auf dem Gebiet der SBZ oder später der DDR abhängig oder selbstständig arbeitete Mitglied in der schon im Juni 1945 durch SMAD Befehl aufgebauten Sozialversicherung, umgangssprachlich der SV. All diese Akten könnte man beim Rechtsnachfolger der ab 1990 übergeleiteten SV, der dann zuständigen Krankenkasse abfragen. Ist keine Krankenkasse zuzuordnen ist die AOK zuständig. Im Nachlass meiner Großmutter fanden wir glücklicherweise das grüne SV-Buch mit allen Einträgen. Aber was will man denn beantragen, wenn die spätere Arbeitstätigkeit in SBZ und DDR keine Zwangsarbeit war, da die Deportation wie vom sowjetischen NKWD und auch dem Deutschen Roten Kreuz bestätigt mit der Entlassung ins Aufnahmelager Nr.69 hinter der Oder endete?
Roemi
schrieb am 07.10.2021, 12:12 Uhr (am 07.10.2021, 12:27 Uhr geändert).
„Entlassen“ wurden die Verschleppten aus der Sowjetunion, nicht aber aus der Deportation.
Es waren vorwiegend kranke und schwache Landsleute, die für die harten Arbeiten in den Kohlebergwerken der UDSSR nicht mehr geeignet waren.
Da die damalige rumänische Regierung sich weigerte die Heimkehrer aufzunehmen, wurden sie in die SBZ abgeschoben.

Herr Röhl ihre Großmutter gehört zu den Wenigen die sich glücklich schätzen können, dass sie die freie Wahl hatten selbst zu entscheiden, wo sie hingehen und arbeiten möchten - wobei die Wahlmöglichkeiten damals sehr beschränkt waren.

Mein Vater wurde auch 1947 in die SBZ abgeschoben, wo er für weitere 2,5 Jahre Frondienst in der Landwirtschaft leisten musste. (Er hatte nicht die freie Wahl). Auf unsere Nachfrage konnten weder die Deutsche Rentenversicherung noch die AOK Unterlagen bzw. Nachweise diesbezüglich finden.

Die meisten von den 7000 – 8000 Siebenbürger Sachsen, die über die SBZ entlassen wurden, sind als billige Arbeitskräfte für den Wiederaufbau des Landes missbraucht worden (egal ob in der Landwirtschaft oder in der Industrie). Erst ab Ende 1949 wurden auch diese Deportierten über die Comisii de Repatriere in die Heimat entlassen.

Zum Zeitpunkt der Aushebung mussten viele Verschleppte ihre minderjährigen Kinder und ihre alten und kranken Eltern in der Heimat zurücklassen. Eine Bekannte erinnert sich: „Ich hatte Angst vor meinem Vater als er heimkehrte. Er war und blieb für mich ein Leben lang ein Fremder.“ Wie dieser Bekannten geht es auch heute noch tausenden von Nachkommen dieser armen geschundenen Menschen.

Kann man von Freiheit sprechen, wenn man an einem Ort festgehalten wird, wo man gar nicht möchte, wenn man nicht zu seiner Familie kann?

Ich zitiere aus Wikipedia: „Deportation: (von lateinisch deportare „wegbringen“, „fortschaffen“) bedeutet die Verschickung, Verschleppung, Verbannung von Straftätern, politischen Gegnern oder ganzen Volksgruppen mit staatlicher Gewalt in weit entlegene Gebiete zu langjährigem oder lebenslangem Zwangsaufenthalt.“

Herr Röhl sie können sich selber Gedanken machen ob für die vielen tausende von Verschleppten, die in die SBZ abgeschoben wurden, die Deportation mit der Ankunft in Frankfurt/Oder endete.
Fuchs
schrieb am 07.10.2021, 12:56 Uhr
@joachimroel

Das Problem ist : dass es einen Unterschied gibt zwischen denjenigen die eine Entlassung Bescheinigung in Frankfurt an der Oder erhalten haben und somit von da an sich frei bewegen und eine sozialversicherungspflichtige Arbeit suchen konnten für die sie auch entlohnt wurden und den Zeitpunkt der Rückkehr in die Heimat selbst bestimmen konnten so wie ihre Oma ,und den anderen bei denen es nicht so war.

Es gibt es noch die anderen, die keine Entlassung Bescheinigung erhalten haben und noch bei Ankunft an die wartenden Landwirte aufgeteilt wurden und dort ohne jeglichen Lohn gearbeitet haben, sich regelmäßig bei den örtlichen Behörden melden mussten bis zum Zeitpunkt als ihnen von der Russischen Armee gesagt wurde das ihre Zwangsarbeit beendet sei und sie könnten zurück in die Heimat kehren,diese Menschen waren nicht frei.So war es bei meiner Mutter und anderen Deportierten aus unserem Dorf die auch in der SBZ Ost Deutschland in der Landwirtschaft Zwangsarbeit geleistet haben, diese haben oft darüber gesprochen wie es damals war und was sie alles unschuldig mitgemacht haben.

Daher macht es Sinn diese Unterschiede zu erkennen, ansprechen und diese Fälle auch unterschiedlich zu behandeln,so wie ihre Oma das grüne SV Büchlein damals bekommen hat und Sie heute Gewissheit über diese Zeit haben so fordern wir die Nachkommen deren Eltern Zwangsarbeit in der SBZ Ost Deutschland geleistet haben, in der Landwirtschaft oder woanders, nun auch Dokumente über diese Zeit damit auch wir Gewissheit über diese schwere Zeit aus dem Leben unserer Eltern haben.
joachimroehl
schrieb am 07.10.2021, 19:27 Uhr
Meine Großmutter ist mit vielen Landsleuten 1947 genau so wie hier -> www.banater-schwaben.org/nachrichten/dokumentation/dokumentation-detail/1232-der-weite-weg-nach-hause/ beschrieben nach Frankfurt/Oder ins Lager Nr.69 gekommen und hat nach einer kurzen Quarantäne dann ihre Entlassungspapiere erhalten. Ihre Nachkriegserzählungen decken sich 1:1 mit dem, was jetzt in 2021 vom DRK auch bestätigt wurde. Da sie verständlicherweise nach Hermannstadt zu ihrer Familie wollte, musste sie sich die Fahrkarte in der SBZ erarbeiten, wohlwissend, daß Rumänien aber absehbar keine Deutschen aufnehmen wird. Die erwähnte Quelle ist sicher keine kommunistische Propagandastelle, also frage ich mich wer in der Runde hat wirklich belastbare (!) Zahlen wie viele Landsleute von der Sowjetunion geradewegs zur Zwangsarbeit in die SBZ weiter deportiert worden sind?
Roemi
schrieb am 07.10.2021, 19:47 Uhr
Sehr geehrter Herr Röhl,

1. Sie verstehen den Artikel auf den sie sich beziehen nicht richtig;
2. Wäre sinnvoll wenn Sie sich diesbezüglich besser informieren würden.
joachimroehl
schrieb am 07.10.2021, 19:54 Uhr (am 07.10.2021, 19:56 Uhr geändert).
Mit Behauptungen kommt man im Leben nicht weit. Stellen Sie doch bitte Zahlen aus belastbaren Quellen ein und dann können wir die gern gemeinsam bewerten.
Roemi
schrieb am 07.10.2021, 19:57 Uhr
Quellen gibt es genügend im Internet da brauchen Sie nur ein bisschen suchen.
Peter Otto Wolff
schrieb am 07.10.2021, 20:56 Uhr (am 07.10.2021, 21:02 Uhr geändert).
Hallo joachimroehl, Ihrer Sichtweise kann ich logisch nicht folgen, weil sie zu schlicht ist, und wenn, nur einen kleinen Teil des Problems beschreibt.
Erstens, wer zwangsdeportiert wurde, sollte, müsste, nach Beendigung des Zwecks der Deportation, dorthin gebracht werden, von wo er, gegen seinen Willen, deportiert wurde. Zuständig dafür wäre die russische Besatzungsmacht und der Staat, der das stillschweigend geduldet, oder gar mitgemacht hat, z.B. Herausgabe von Einwohnerlisten, Einsammeln der Deportierten.
Deportierte irgendwo abzusetzen, ohne sie zu befragen, ob sie zustimmen, ist ein weiterer Willkürakt. Man muss auch feststellen, dass es selbst in diesen trüben Nachkriegsjahren irgendwelche funktionierende staatliche Institutionen gab, z.B. eine rumänische Botschaft in Berlin. Denn staatsrechtlich war der rumänische Staat zuständig für seine gestrandeten Bürger, deutscher Nationalität. Auch der Ort des Geschehens ist nicht ohne Verantwortung, da damals und heute deutscher Boden, der Verwaltungsstrukturen unterhalten hat, die Archive haben müssen, wo auch immer gebunkert. Wieso diese Daten nicht herausgegeben werden, ist rational nicht zu begründen. Wenn ich betroffen wäre, würde ich das rum. Außenministerium anschreiben. In Deutschland müsste das Staatsarchiv, als Nachfolgeinstitution des Stasi-Archivs die Daten haben, denn die Stasi war eine sammelwütige und effiziente Behörde der DDR, die sicher Interesse an den Fremdlingen haben musste.
joachimroehl
schrieb am 07.10.2021, 21:59 Uhr (am 07.10.2021, 22:01 Uhr geändert).
Wir sind doch beide gar nicht so weit auseinander. Die Sowjetunion konnten wie wir wissen die Deportierten nicht nach Rumänien zurückbringen, weil die dortige Regierung dies ablehnte. Dies kommt einer nicht ausgesprochenen, aber dennoch wirksamen Ausbürgerung gleich. Was wäre aber damals die bessere Lösung gewesen? in der Sowjetunion verbleiben oder besser als Deutscher mit Millionen anderen eine Entlassung in die Freiheit, wenn auch fern der rumänischen Heimat? meine Oma war glücklich, hatte überlebt und wenige Jahre später in der DDR ihre ganze Familie wieder zusammen. Da ich dem Verband und Herrn RA Fabritius vertraue und auch keinen Grund sehe die Aussagen des Deutschen Roten Kreuzes anzuzweifeln, kann ich hier gefallene anderslautende Behauptungen leider nicht nachvollziehen.
Fuchs
schrieb am 08.10.2021, 07:04 Uhr
@joachimroehl

Sie beschreiben hier lediglich den Fall ihrer Großmutter und nichts weiter, das es bei den meisten anders verlaufen ist und die Deportierten jahrelang in der Landwirtschaft ohne jeglichen Lohn arbeiten mussten, dieses berichten die Kinder der geschundenen die aus den Erzählungen ihrer Eltern wissen wie die Deportierten in der Landwirtschaft eingesetzt und von früh bis spät hart auf den Feldern ohne jeglichen Lohn arbeiten mussten, das sind keine Einzelfälle wie der ihrer Großmutter sondern das war die Mehrheit der Deportierten in der SBZ Ost Deutschland.
Diese bitteren Erfahrungen unserer geschundenen Eltern heute in Frage zu stellen ist höchst unangemessen.

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