Bestätigung der Deportation

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Pan
schrieb am 15.10.2021, 14:56 Uhr
Weiß jemand wie lange es ca. dauert bis man eine Bestätigung der Deportation vom Roten Kreuz bekommt, oder kann man diese auch wo anders anfordern. Wenn ja wohin kann ich mich wenden.
Vielen Dank
Pan
joachimroehl
schrieb am 15.10.2021, 16:06 Uhr (am 15.10.2021, 16:08 Uhr geändert).
Hat bei uns vier Wochen gedauert, bei anderen Siebenbürgern danach sogar nur zwei. Die Anschrift des Roten Kreuzes in München ist hier nebenan zu finden.
Peter Otto Wolff
schrieb am 15.10.2021, 20:47 Uhr
Hallo Leute, die Bestätigung des DRK erfolgt zuverlässig, durch vorbildliche Zusammenarbeit mit den russischen Militärbehörden. Erstaunlich ist, dass im Falle der in die Zwischenhölle, der Sowjetzone DDR, verschobenen Russland-Deportierten lediglich die Zeiten bis dahin bescheinigt werden. Da fragt sich der Laie, und der Kundige wundert sich, wieso das DRK eher Informationen vom Erzfeind erhält, als von den Behörden der ehemaligen Sowjetzone, ab 1949 DDR, heute Großdeutschland? Gab es da keine Organisation, wie das DRK? Gab es da keine staatlichen Behörden, mal abgesehen von der STASI, die ab 1949 sowieso aktiv war? Wenn ich betroffen wäre, würde ich diesen unhaltbaren Zustand nicht auf sich beruhen lassen, nicht als Bürger der Bundesrepublik Deutschlands. Als Bürger hat man einklagbare Rechte, eher als ehemaliger Bürger RO. Auch als Mitglied des Verbandes hätte man eigentlich zumindest den Anspruch, dass dieses Thema juristisch geklärt wird. Ich kann mich nur fremdschämen, da nicht persönlich betroffen.
joachimroehl
schrieb am 16.10.2021, 11:47 Uhr (am 16.10.2021, 11:49 Uhr geändert).
Genau diese immer wieder strittige Frage habe ich dem DRK in München telefonisch gestellt und die Auskunft erhalten, daß die sowjetische Deportation mit der Entlassung ins Lager Nr.69 in Frankfurt/Oder nach medizinischer Versorgung, durchgeführter Entlausung, Einkleidung und abschließender Überprüfung durch das sowjetische Innenministerium beendet war. Die Deportierten erhielten zur Entlassung schließlich einen Entlassungsschein, russisch eine Sprawka, die sie gegen Unterschrift quittierten. Und genau diesen Rechtsakt bestätigt heute das DRK mit seiner Bescheinigung über den Deportationszeitraum. Gut auch hier www.jahrmarkt-banat.de/Russland2012.html nachzulesen.
Fuchs
schrieb am 16.10.2021, 13:09 Uhr
Es wird lediglich über diejenige berichtet die anscheinend einen " Entlassungsschein" auf fremden Boden in der SBZ erhalten haben.
Deportation endet für diejenigen die in die Heimat zurückgekehrt aber an dem Ort von wo die Leute verschleppt worden, also in der Heimat,lediglich für diejenigen die nicht zurück gekehrt sind endet die Deportation in der SBZ.Alles andere ist Augenwischerei und es gibt einige davon die gerne die Geschichte umschreiben möchten, aber Geschehnisse kann keiner ungeschehen machen am wenigsten diejenige die an diesem Schlamassel schuld sind.

Was ist mit den vielen die keinen sogenannten " Entlassungsschein" erhalten haben und jahrelang auf den Feldern der SBZ ohne jeglichen Lohn arbeiten mussten ? oder darf man das heute nicht einmal mehr sagen weil es stört ?
Gerechtigkeit sieht anders aus.
joachimroehl
schrieb am 16.10.2021, 13:38 Uhr (am 16.10.2021, 13:42 Uhr geändert).
Heißt im Umkehrschluss wer seinerzeit keinen schriftlichen Entlassungsnachweis bekommen hat, was sich heute ja ganz unkompliziert vom DRK feststellen lässt, der wäre bis heute immer noch ein Deportierter? was ist dann eigentlich mit allen Deutschen, die aus Ostpreußen, Pommern, Schlesien und den Sudetengebieten deportiert worden sind, wollen wir das Fass wirklich wieder aufmachen oder die aktuelle rumänische Geste als Schuldanerkenntnis annehmen?
Fuchs
schrieb am 16.10.2021, 17:01 Uhr
Die Hinterbliebenen der Deportierten die in der SBZ in der Landwirtschaft eingesetzt und dort ohne jeglichen Lohn arbeiten mussten, fordern heute lediglich die Anerkennung dieser Zeit, als Zeit der Deportation , dass ist doch das Mindeste nach all dem begangenen Unrecht an unseren Eltern.

Wie kann das DRK eine Bestätigung ausstellen mit dem Datum der Ankunft in der SBZ wenn die Betroffenen Deportierten dort in der Landwirtschaft noch 2,5 Jahre unfreiwillig weiter schuften mussten bis ihnen erlaubt wurde in die Heimat zurück zu kehren ? Da stimmt doch etwas nicht.

Die Daten der Deportation aus Russland sind schnell gefunden, aber die Daten aus der SBZ sind unauffindbar,das kann doch nicht wahr sein.
Hektor
schrieb am 16.10.2021, 17:17 Uhr
Herr Fuchs, haben Sie es schon versucht mit der:
Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft
Friedrichstraße 200
10117 Berlin
Fuchs
schrieb am 16.10.2021, 18:22 Uhr
Hallo Hektor, die Stiftung habe ich bereits im Juni angeschrieben aber noch keine Antwort erhalten.
joachimroehl
schrieb am 31.10.2021, 16:34 Uhr (am 31.10.2021, 16:37 Uhr geändert).
Habe in der Link eine Aufstellung über die Deportationszüge in die Sowjetunion vom Januar 1945 gefunden. Stammt alles aus dem inzwischen vergriffenen rumänischen Buch "Deportarea în Fosta URSS A Etnicilor Germani Din România" von Dr. Ilie Schipor erschienen im Honterus Verlag. Ist für einige hier sicher neu und deckte sich für mich 1:1 mit den Berichten meiner Großmutter.

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