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Peter Otto Wolff
schrieb am 10.11.2021, 09:37 Uhr (am 10.11.2021, 09:54 Uhr geändert).
Hallo Leute, möchte heute über Blüten des Kampfes um unsere verbrieften Rechte als Nachkommen von Russlanddeportierten berichten. Tatort: AJPIS-Mures, Vorgang: glasklar über 2 Quellen nachgewiesener Anspruch auf Entschädigung, Nachweise vom DRK und vom Zentralarchiv der Ev. Kirche, Teutsch-Haus. Dennoch negativer Bescheid! Vorwand: angeblich sind das DRK und das Zentralarchiv KEINE zum Nachweis befugte Institutionen gem. Wortlaut des Gesetzes 118/1990! Schon diese Behauptung war falsch, das Gesetz sieht wörtlich auch die Möglichkeit jeglicher sonstigen glaubhaften Nachweise vor (Art 10: (1) Dovedirea situaţiilor prevăzute la art. 1 se face, de către persoanele interesate,cu acte oficiale eliberate de organele competente, iar în cazul în care nu este posibil, prin orice mijloc de probă prevăzut de lege). Erschwerender Umstand: die AJPIS akzeptiert KEINEN internen Widerspruch, sondern besteht auf Klage vor dem örtlichen Verwaltungsgericht. In der (Zeit)Not also schriftliche Klage vor dem Gericht, ohne Anwalt, aber mit Argumenten. Diese bestanden aus einem Schreiben des CNSAS (aus einem anderen Fall) in dem die eigene Ohnmacht beklagt wird, und förmlich empfohlen wird, sich doch vertrauensvoll an das ....DRK zu wenden, das zuverlässig, schnell und gut dokumentiert Nachweise schicken kann. Zum 2.: das Zentralarchiv der Ev. Kirche (RO) ist eine rumänische Institution des öffentlichen Rechts. Ergebnis: das Verwaltungsgericht Mures urteilte zu Gunsten des Klägers, unseres Leidensgenossen, die AJPIS Mures MUSS die Deportation anerkennen. Hat zwar ca. 3 Monate gedauert, aber was ist das schon, wenn man schon in der Regel 1 Jahr wartet! Die Moral: nie aufgeben, vor keiner Schikane, der Anspruch beginnt mit Antragstellung, die Entschädigung sammelt sich dann eben an.
sibisax
schrieb am 13.11.2021, 12:51 Uhr
Hallo Leute,die letzte Info von Hr.P.O.Wolff ist schon einige Tage "auf Sendung".Ich warte schon etwas länger,das sich jemand von unseren Landsleuten meldet und dem guten Mann danke sagt. Wie Hr Wolff sich für unsere Sache immer wieder einsetzt ist unglaublich,obwohl er sich ruhig zurücklehnen könnte und Tee trinken kann,denn seine Sache ist schon erledigt. Trotzdem macht er weiter und hilft mit jeder Info die er auf Lager hat.Sind wir nicht mehr in der Lage uns zu bedanken für etwas das wir kostenlos erfahren??? DANKE Herr Wolff.
joachimroehl
schrieb am 13.11.2021, 14:10 Uhr (am 13.11.2021, 14:13 Uhr geändert).
Möchte mich im Namen meiner 81jährigen Mutter ebenfalls bei ihm bedanken, denn wir konnten hier viele Informationen ziehen und das alte siebenbürgische Nachbarschaftsprinzip im Internetz neu beleben. Wenn es dann aber um die praktische Durchsetzung von Ansprüchen geht, sollte man keinesfalls den Ehrenvorsitzenden unseres Verbandes Herrn Dr. Bernd FABRITIUSvergessen. Denn allein und aus der Ferne, obendrein mit meist nur rudimentären rumänischen Sprachkenntnissen und ohne juristische Begleitung einen Dialog mit den dortigen Behörden zu führen, dürfte die meisten Landsleute überfordern. Danke an beide!!!
Anna K
schrieb am 13.11.2021, 14:49 Uhr
Danke an beide.
Dank an Herrn Peter Otto Wolff
Dank an Herrn Dr. Bernd Fabritius
Henri_54
schrieb am 14.11.2021, 09:02 Uhr
Auch ich bedanke mich, insbesondere bei Herren Wolff für seine Hilfestellungen und Informationen in diesem Forum.
Ohne seine Hilfe hätte auch ich Schwierigkeiten mit meinem Anrtag gehabt.
Daher finde ich es gut, das immer wieder Neuigkeiten bzgl. der Entschädigung der Russlanddeportierten hier in dem Forum gepostet werden.
Nochmals vielen Dank an alle die hier im Forum ihre Erfahrungen mit den AGPIS und Casa de Pensii mitteilen.
sibisax
schrieb am 14.11.2021, 11:51 Uhr
Hallo joachimroel,Sie haben recht wenn es ans"Eingemachte" geht,um Einspruch und Widersruch bei den verschiedenen rumänischen Behörden bin auch ich der Meinung man sollte einen Anwalt bemühen der die dortigen Gesetze und ,was noch wichtiger ist,die Gepflogenheiten dort kennt.Dr.Fabritius ist meiner Meinung nach der richtige Mann für solche Sachen,auch wenn es was kostet.Man hat aber große Chancen mit Erfolg die Angelegenheit zu beenden.Noch eine Bemerkung: es gibt jetzt auch dort ein sogenanntes Beamtenrumänisch dessen wir "Alte" nicht mächtig sind. Ein falsches Wort oder ein Punkt an falscher Stelle kann schwere Folgen haben! Allen einen guten Erfolg!
Bill-54
schrieb am 20.11.2021, 22:56 Uhr
Kann die bisherigen Kommentare nur bestätigen.
Ich hatte auch die gleiche Absage von der AJPIS Mures...„der Nachweis wurde nicht durch eine institutionelle Stelle erbracht“, bekommen.
Obwohl mein Vater bis 2017 eine Rente bezogen hat und ich dieses per Überweisungsschein „belegt“ habe, habe ich auch den Nachweis von der EKR beigelegt. Trotzdem, kam die obige Antwort, ohne die Möglichkeit einen weiteren Nachweis zu bringen.
Sie hatten sich meiner Akte „entledigt“ und mir wurde nur die Möglichkeit eröffnet, beim „Tribunal“ zu klagen.
Über einen Anwalt vor Ort, habe ich dann tatsächlich auf die Herausgabe der alten “Decizie“ (der Vorgängerbehörde der AJPIS) geklagt und recht bekommen. Das Gericht hat mir, basierend auf der alten Decizie, recht gegeben und die AJPIS verpflichtet, einen positiven Bescheid zu erlassen.
Aus welchem Grund die Gerichts-/Anwaltskosten trotzdem nicht erstattet werden, werde ich wohl nie erfahren...(weil ich auch keine Lust auf ein neues Verfahren habe).
Zufällig kam das Gerichtsurteil während eines Kurzbesuchs in Siebenbürgen. Ich konnte nicht widerstehen, mit dem Urteil in der Hand, selbst nach Targu-Mures zu fahren.
Erstaunlicherweise habe ich die Chance bekommen, ein persönliches Gespräch mit dem Leiter der AJPIS zu führen.
Auf die unverständliche Entscheidungs-Methodik seiner Behörde angesprochen, gab er mir, sinngemäß, folgende Antwort.
Sie können sich nicht vorstellen wieviel Unregelmäßigkeiten ich bei der Beschaffung der Nachweise erlebt habe. Darauf angesprochen warum er die Entscheidung seiner Vorgängerbehörde (sie war im gleichen Gebäude) nicht anerkennt, sagte er, er glaube nur aktuellen Fakten ...
Mein Fazit aus dem Gespräch: Die „Exekutive“ hat den Freiraum, sich selbst „Regeln“ zu schaffen, nach denen es handelt.
Dies könnte auch die sehr unterschiedlichen Vorgehensweisen in den einzelnen Kreisen erklären.
Ich glaube nicht dass, in naher Zukunft, eine Angleichung stattfinden wird. Demzufolge werden die Entscheidungen weiterhin sehr vielfältig und unberechenbar bleiben.
Meine Empfehlung: Nicht aufgeben wenn der Bescheid (Decizie) negativ ist. Immer (am besten anwaltlichen) Rat holen und gegen den Bescheid entsprechend vorgehen. Da die Entscheidungen der Behörden ziemlich unsystematisch sind, gibt es gute Chancen ...
Viel Erfolg.


sibisax
schrieb am 21.11.2021, 09:57 Uhr
Hallo Bill-54,herzlichen Dank für die umfangreiche, genaue und ebenso wertvolle Information von Ihnen.Für unsere Landsleute sehr hilfreich im Kampf mit AJPIS und CNP's und wie sie alle noch heißen! Vieleicht noch ein Hinweis,ist der Anwalt aus RO oder von hier? Was muß man in etwa für seine Dienste "blechen"? Viele Antragsteller schrecken beim Wort Anwalt zurück,wegen den Kosten und Umständlichkeiten und unsereins hat mit solchen Sachen meistens nichts zu tun oder beim Gericht rumzulaufen.Die allermeisten kümmern sich um ihre Arbeit und wollen mit Gerichtsverfahren nichts zu tun haben,aber wie man sieht ,es lohnt sich dran zu bleiben!

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