Ziele und Aufgaben

Siebenbürger Sachsen haben sich in Deutschland zu dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V. zusammengeschlossen, der aus Landes- und diese wiederum aus Kreisverbänden besteht. Der Bundesverband sieht seine Zukunft in enger Verflechtung mit der „Föderation der Siebenbürger Sachsen“ (Dachorganisation der Siebenbürger Sachsen aus Deutschland, Österreich, Kanada, USA und Rumänien). Das wird auch notwendig sein, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein. Fragen zur Perspektive, beschäftigen uns auf allen Ebenen. Doch Verbandsleben kann nicht von oben und allein durch Neuausrichtung der Strukturen funktionieren.
Gemeinsames Tanzen beim 60-jährigen Jubiläum der ...
Gemeinsames Tanzen beim 60-jährigen Jubiläum der Landesgruppe Niedersachsen/Bremen in Hannover.
Nur engagierte Menschen, denen der Erhalt und die Pflege siebenbürgischer Traditionen und Kultur wichtig sind und sich im engeren Rahmen zusammenfinden (z.B. in Kreisgruppen ), können zur Entfaltung und vor allem zur Weiter-Entwicklung des Verbandslebens beitragen. Die Fortentwicklung wird einhergehen mit den politischen und sozial-kulturellen Rahmenbedingungen.

Sie wird beeinflusst werden von der Art und Weise, wie es der sächsischen Intellektualität gelingt, die spirituellen Werte der Jahrhunderte langen Präsenz in Siebenbürgen aufzuzeigen, zu bewahren und in die Gegenwart zu transportieren und zu verbreiten. Sie wird aber vor allem abhängig sein von der Bereitschaft der Familien und des Einzelnen, sächsisches Bewusstsein und kulturelles Erbe zu pflegen und weiterzugeben, anzunehmen und fortzuführen – von der älteren bzw. jüngeren Generation.

Unser Landesvorsitzende, Volkmar Gerger, hat das so formuliert: „Wenn die ältere Generation unserer Landsleute ihren Nachkommen vermittelt, was sie selbst erfahren hat, dann werden auch die kommenden Generationen das Wertesystem übernehmen und fortführen. Die junge Generation wird die Kraft für die Zukunftsgestaltung unseres Verbandes, als Ausdruck eines Lebens in Gemeinschaft, aus der Traditionsfestigkeit schöpfen.“

In diesem Sinne auch die Sätze Kurt Freitags, Stellvertretender Landesvorsitzender und Kultur- und Jugendreferent unserer Landesgruppe: „Es kommen große Herausforderungen auf uns zu, die Menschen zu motivieren mit Freude und Engagement unsere Tradition fortzuführen. Unsere Aufgabe wird sein, die Kreisgruppen am Leben zu erhalten, denn in ihnen findet das kulturelle Leben statt, das sich nicht verordnen lässt. Brauchtum und Kultur zu pflegen muss gewollt sein. Vom Landesvorstand müssen positive Signale ausgehen: z. B. durch Teilnahme an den Kreisveranstaltungen und der 2004 gegründete Arbeitskreis Kultur- und Jugendarbeit muss reaktiviert werden.“

In gleicher Richtung gehen die Vorstellungen unseres Ehrenvorsitzenden, Hans-Heider Szivanovits, der empfiehlt, „für die Jugend interessante kulturell-historische Bildungsveranstaltungen und Freizeitaktivitäten anzubieten, die sie an den Verband heranziehen.“

Der Verband bietet „.den Rahmen, in dem sich die Gemeinschaft aller Siebenbürger Sachsen ebenso weiterentwickeln kann wie die überlieferten Traditionen. Dazu gehören Toleranz, demokratisches Selbstverständnis und Gemeinsinn, die in die Entwicklung der neuen Heimat und des zusammenwachsenden Europas eingebracht werden.“, heißt es in der Ziel- und Aufgabenbeschreibung des Bundesverbandes.

Das liest sich gut und hört sich ebenso an. Das heißt, dass unser Verband in seiner Lebendigkeit Zukunft haben wird, solange der Einzelne das will und wenn die Verbandsleitung, die Bedürfnisse seiner Mitglieder erkennt, kanalisiert und die entsprechenden Rahmenbedingungen zur Ausübung schafft.

Der Verband, auf all seinen Ebenen, wird Zukunft haben, wenn die Siebenbürger Sachsen der älteren und jüngeren Generation im Bewusstsein leben, dass sie eine deutsche Volksgruppe sind, wie Franken, Bayern oder Niedersachsen. Auch diese haben ihre charakteristischen Ausdrucksweisen gemeinschaftlichen Lebens, auf die sie stolz sind und an die junge Generation weitergeben. Das ist Identitätswahrung.

Brauchtum, Kultur und Identität zu wahren ist nicht gegen Integration gerichtet und schon gar keine Abschottung. Ganz im Gegenteil: Was sollte denn integriert werden, wenn alles gleich wäre? Integrieren heißt sich einreihen in ein übergeordnetes, vielfältiges Ganzes.

Unser Landesverband in Niedersachsen/Bremen hat, was Kultur- und Brauchtumspflege betrifft, Zukunft. Schon allein deswegen, weil die Hinwendung und Rückbesinnung auf Tradition allenthalben zunimmt. Man sehe sich nur die vielen volkstümlichen und kulturellen Veranstaltungen im Laufe eines Jahres an. In Niedersachsen gipfelt die Kultur- und Brauchtumsschau, die Trachtenparade und Darstellung charakteristischer Ausdrucksweisen verschiedener Volksgruppen mit dem Tag der Niedersachsen. Von Jahr zu Jahr kommen immer mehr darstellende Teilnehmer, die Vielfalt nimmt zu. Und die Zahl des Publikums auch.

Quelle: Festschrift zum 60-jährigen Jubiläum der Landesgruppe der Siebenbürger Sachsen in Niedersachsen und Bremen