Brenndorf - Informationen

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Zur Geschichte des Ortes

Brenndorf liegt am Weidenbach, welcher schon in der Entstehungszeit des Dorfes die Mühle der Gräfen Jacobus de Bathfalva angetrieben hat. In einem Prozess des Gräfen gegen die Einwohner des Dorfes wird Brenndorf 1386 erstmals urkundlich erwähnt. Die Geschichte von Brenndorf ist eng verbunden mit vielen feindlichen Einfällen, Plünderungen, Bränden, Seuchen und Erdbeben. Die Erdbeben aus den Jahren 1790, 1802, 1977 und 1990 haben große Schäden an Kirche, Kirchturm, an der Wehranlage, an Wohn- und Wirtschaftsgebäuden angerichtet. Nach dem Erdbeben von 1802, bei dem die ganze Kirche in sich zusammenstürzt und alles unter sich begräbt, wird sie abgetragen und von 1804 bis 1806 als Saalkirche neu erbaut. Der Taufstein aus der alten Kirche weist die Jahreszahl 1491 auf und ist somit der älteste Taufstein des Burzenlandes. Der nach dem Erdbeben von 1790 renovierte und um ein Stockwerk erhöhte Glockenturm mit dem gotischen Eingang in die Kirche, hat dem Erdbeben von 1802 standgehalten, musste aber an den Grundmauern befestigt werden. 1810 wird die neue Orgel eingebaut.
Anstelle des beim großen Erdbeben in Mitleidenschaft gezogenen Pfarrhauses an der Ostseite der Kirche wird 1843-1844 ein neues Pfarrhaus gebaut.
Trotz dieser Rückschläge ist die Entwicklung des Dorfes beständig. Werden im Jahre 1510 noch 112 Hauswyrt, 7 Wytwen, 6 Hyrten, 1 Mulner, Schulhaus, Klocknerhaus und Kirchenhaus und 1 Sedler erwähnt, steigt die Einwohnerzahl bis 1930 auf 2.300 Seelen, davon 1.388 Sachsen, 905 Rumänen und 16 Ungarn.

Der Bau der Eisenbahnstrecke Kronstadt-Wien in den Jahren 1867-1873 verleiht dem Handel und der Wirtschaft einen enormen Aufschwung.

1889 wird die Zuckerfabrik gebaut. Auf dem guten Boden des Brenndörfer Hatterts wurde der Zuckerrübenbau intensiviert, was zu einer steigenden Wirtschaftlichkeit führt. Einen großen Anteil daran hat auch der enorme Anfall an zusätzlichem Futter, was zu einer Steigerung der Viehexporte nach Budapest und Wien führte.

Die Kommassation, vor allem des Niederfeldes, wo bei Entwässerungsarbeiten über 165.000 m³ Erdreich bewegt wurden, brachte der Gemeinde nicht nur eine größere Anbaufläche, sondern auch einen qualitativ guten Ackerboden. In dieser Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs werden viele Gemeinschaftseinrichtungen gebaut, z.B. das neue Rathaus, die Schule wird um zwei Klassenräume und eine große Turnhalle erweitert, zudem werden das Vereinshaus und die rumänische Schule gebaut, der neue Friedhof wird angelegt u.a.m. In diese Zeit fällt auch die Ansiedlung der Destillationsanlage für Pfefferminzöle in Brenndorf.
Neben dem wirtschaftlichen Aufschwung ist auch eine positive Entwicklung im Gemeinschaftsleben zu verzeichnen. Tüchtigen Seelsorgern und Lehrern ist es zu verdanken, dass in Brenndorf das musikalische Leben erblüht, gute Theaterstücke aufgeführt werden und eine hervorragende Turnerriege entsteht. Durch den Bau des Vereinshauses und der Turnhalle sind alle Voraussetzungen dafür gegeben.

Monografien

  • Rudolf That

    Brenndorf.

    Ereignisse und Gestalten aus der 700-jährigen Geschichte einer siebenbürgisch-burzenländischen Gemeinde. Hercynia Verlag, Kipfenberg 1979
  • Hermann Schmidts (Hg)

    Genealogische Datensammlung, Brenndorf, Band II.

    Zusammenfassung der Kerndaten aller in Brenndorf geborenen oder ehemals dort wohnhaften evangelischen Bürger von 1718-1899. Heimatortsgemeinde Brenndorf, Reinheim 2000. Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V., Heidelberg 2000. 404 S.
  • Hermann Schmidts (Hg)

    Quellen zur Geschichte von Brenndorf, Band II.

    Presbyterialprotokolle der evangelischen Gemeinde Brenndorf 1868-1885. Heimatortsgemeinde Brenndorf, Reinheim 2000. Arbeitskreis für Siebenbürgische Landeskunde e.V., Heidelberg 2000. 388 S.

Vollständige Literaturliste (Ortsmonografien, Belletristik etc.) anzeigen

Dorfgemeinschaft der Brenndörfer" in Deutschland

Die ersten Versuche, die Brenndörfer in Deutschland zu organisieren, wurden schon Anfang der fünfziger Jahre unternommen. Leider schlugen all diese Versuche fehl, weil unsere Landsleute im ganzen Bundesgebiet verstreut lebten. 1976 wird die Dorfgemeinschaft der Brenndörfer gegründet und bis 2003 von OTTO GLIEBE geleitet. Das Heimatblatt Briefe aus Brenndorf ist bisher in 57 Folgen erschienen und wird von unserem Schriftführer und neuen Vorsitzenden, SIEGBERT BRUSS, in enger Zusammenarbeit mit dem Ehrenvorsitzenden Otto Gliebe, in einer Auflage von 700 Exemplaren herausgegeben. Das Adressenverzeichnis, in welchem alle Brenndörfer, also rund 830 Familien, erfasst sind, wurde 1985 erstmals herausgegeben. Das Heft wird jedes dritte Jahr aktualisiert und kostenlos an die Landsleute verteilt.
1979 erscheint das Heimatbuch Brenndorf von Dipl.-Ing. RUDOLF THAT in einer Auflage von 500 Exemplaren. Auf 200 Seiten und 67 Abbildungen werden Ereignisse aus der 700-jährigen Geschichte von Brenndorf geschildert und veranschaulicht.
Die Nachbarschaftstage der Brenndörfer finden in einem dreijährigen Rhythmus statt und erstrecken sich jeweils über drei Tage. Bis 1997 wurden die Treffen in Dinkelsbühl abgehalten, seit 2000 finden sie in Brackenheim nahe Heilbronn statt. Freitagnachmittag ist der Tag der Begegnung zwischen Verwandten, Bekannten und ehemaligen Nachbarn. Am Samstagvormittag findet ein nach siebenbürgischer Liturgie gestalteter Festgottesdienst statt, gestaltet von einem ehemaligen Ortspfarrer, dem Organisten sowie dem Kirchenchor von Brenndorf. Den ernsten Teil des Tages schließen der Rechenschaftsbericht des Vorstandes, Anträge und Aussprachen sowie die Vorstandswahlen ab. Umrahmt werden die Nachbarschaftstage durch Ausstellungen zu Themen aus dem Leben der Gemeinschaft und der Arbeit des Vorstandes sowie Fotomontagen, die immer großen Anklang bei den Teilnehmern finden.
Die Brenndörfer Blaskapelle hat sich in Deutschland neu organisiert, einige Treffen veranstaltet sowie die letzten Nachbarschaftstage durch ihre Auftritte mit altvertrauten Melodien umrahmt.

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