Die Sau an der Kirche zu Dürrbach

In der Gemeinde Dürrbach ist an der Kirche eine wühlende Sau in Stein gemeißelt dargestellt; und an dem selben Pfeiler ist in dem obersten Quaderstein die Jahreszahl 1489 in altertümlicher Ziffernschrift eingegraben. In Zusammenhang hiermit geht vom Volksmund folgende Sage: In der zweiten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts hütete der Dürrbächer Schweinehirte eines Tages seine Herde, als plötzlich infolge des Wühlens einer Sau glänzende Goldstücke zum Vorschein kamen. Man grub nach und es wurde ein Kessel voller Glodstücke geborgen. Der Grund, wo der Schatz gefunden wurde, war Eigentum der Gemeinde und weil damals nur Sachsen hier wohnten, beschlossen sie einmütig diesen glücklichen Fund zum Bau eines Gotteshauses zu verwenden. So wurde aus diesem Schatz eine schöne Kirche gebaut und die glückbringende Sau aus Stein gemeißelt als Erinnerungszeichen für die Nachwelt an der südlichen Mauer der Kirche angebracht. Aus der Größe der Kirche und dem feingemeißelten Quadersteinen kann man schließen, wie groß der Schatz gewesen sein mag. Der Grund aber, wo der Schatz gefunden wurde, heißt bis auf den heutigen Tag "Kesselgrund".

nacherzählt von Michael Klösler

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