Liebe Mitglieder der HOG Großscheuern Ingolstadt, liebe Angehörige!

17. Dezember 2020

Mitteilungen der HOG

Brief von Herrn Pfarrer Ulrich Eckert
Ingolstadt, im Dezember 2020
Dieses Jahr feiern wir Weihnachten …. anders. Daher möchte ich Ihnen gern auf diesem Weg einige Worte zukommen lassen – einige Worte zum „Lob- Gott- Singen“.
Schon bei meiner ersten Teilnahme an Ihrer Weihnachtsfeier, im Dezember 2014, hat mich die besondere Art, die Weihnachtsbotschaft in vier Ecken des großen Saals zu singen, sehr beeindruckt. Ich erhielt auch historische Informationen über das „Lob-Gott-Singen“, das in Großscheuern seit 1870 beim „Quempas -Singen“ ein früher gesungenes Lied abgelöst hatte. Und mir wurde berichtet, dass in Großscheuern am Weihnachtsmorgen beim Gottesdienst um 6 Uhr vier „Lichtert“ (Christleuchter) beim Einzug in die Kirche mitgeführt wurden und dann auf die vier Ecken verteilt wurden, in denen abwechselnd und gemeinsam die Strophen und der Kehrvers von „Lobt Gott, ihr Christen, freuet euch!“ feierlich gesungen wurden. Letztes Jahr durfte ich selbst mitsingen-sowohl in Gaimersheim als auch am 6. Januar2020 in Karlsruhe im Gottesdienst mit Pfarrer Hermann Kraus.
„Freut Euch ihr Christen all, und jauchzet mit frohem Schall“ beginnt der beschwingte Kehrvers, bevor sich das Lied steigert zu „Oh große Freude" (mit einer Pause und einer Modulation) und zum abschließenden „Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe", das die ganze Gemeinde feierlich mitsingt.
Ich habe in den letzten Jahren bemerkt, dass viele von Ihnen, die dieses Lied hören oder selbst singen, mit ganzem Herzen dabei sind. Zu einem Teil sicherlich, weil es Sie erinnert an viele frühere Weihnachten in Großscheuern und anderen Orten Siebenbürgens. Zu einem anderen Teil aber wohl deshalb, weil in diesem Lied die froh und frei machende Botschaft von Gott, der unter uns kommt und mit uns durch Dick und Dünn geht, so großartig zusammengefasst ist. Ich vermute, dass die Pfarrer in Großscheuern dieses Lied als eine Zusammenfassung der wichtigsten Grundaussagen des christlichen Glaubens hernehmen konnten, wenn sie – auch in der kommunistischen Zeit – junge Menschen für das Leben im Glauben begeistern und in dieses Leben einführen wollten.
Dabei ist es gar nicht so selbstverständlich, dass Menschen Gott loben. Gott kommt oft eher in den Blick, wenn Menschen etwas Wichtiges im Leben vermissen: zum Beispiel Gesundheit oder Erfolg oder Glück. Ich denke, in der Beziehung zu Gott, also in einem echten Dialog mit ihm, gehört das auch dazu. Dass wir ihm unsere Sorgen sagen können und auch unsere Kritik und Enttäuschung.
Ich bin auch überzeugt: Gott will nicht einfach nur gelobt werden und „basta“. Aber ich entdecke immer wieder neu, dass Gott uns Menschen so viel schenkt und ermöglicht, und dass er uns gerade in schwierigen Zeiten an der Seite sein möchte in Jesus Christus, dessen Geburt wir an Weihnachten neu feiern können. Dafür möchte ich ihm immer wieder danken, ja ihn loben. Die Worte (und die Töne) des Lieds „Lobt Gott, ihr Christen“ eignen sich dazu hervorragend. Zu Weihnachten 2020 und auch – wie ein Kehrvers, wie ein roter Faden – für die darauf folgenden Wochen und Monate.
Ihnen und ihren Angehörigen in Nah und Fern, die Sie vielleicht dieses Jahr nicht wie üblich alle treffen können, wünsche ich ein froh machendes Weihnachtsfest und ein gesegnetes Jahr 2021 mit Zeit, die Gott ihnen anvertraut. Und ich grüße Sie mit den Worten des letzten Refrains vom „Lob- Gott-Singen“:
„Nun lasst uns fröhlich sein, ihr Christen, stimmet ein. Heut an dem Tag des Herrn hat uns der Heiland gern. O große Freude. Oh große Freude. Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe; Ehre sei Gott in der Höhe. Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen. Amen. Amen.“
Ihr Pfarrer Ulrich Eckert

Udo Müller, Vorstandvorsitzender, 85139 Wettstetten, Feuergalgen 3b, E-Mail udo.mueller@axa.de, Telefon +49 (0) 841 132 43 03, Mobil +49 (0) 160 150 423 0

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