Die versunkene Gemeinde

Zwischen Michelsberg und Heltau unterhalb der südlich vom Silberbach gelegenen, bewaldeten Erhöhung „Seifen“, lag am „Gruewen“ (Graben, Bächlein) die Gemeinde Blutrot (Bledtriut). Bei einem Erdbeben, begleitet von einem großen Wasser, versank die junge Siedlung in die Erde, so daß nichts mehr von ihr übrig blieb. Den herrenlosen Hattert, der bis unter die Dachtraufe der Michelsburg reichte, übernahm Heltau. Doch die Heltauer behaupteten, daß die Hattertgrenze der untergegangenen Siedlung durch die Mitte von Michelsberg ginge und daß folglich auch die Burg der Gemeinde ihnen gehöre. Dagegen wehrten sich verständlicherweise die Bewohner von Michelsberg. Als es deswegen zum Prozeß zwischen den beiden Ortschaften kam, stand ein greiser Geistlicher aus Heltau auf. Der sagte, daß er bezeugen könne, daß die Michelsberger die rechtmäßigen Eigentümer der Michelsburg seien. Worauf Heltau seinen Anspruch zurückzog. (Erzählt im Jahre 1980 von Thomas Fleps (50) aus Michelsberg)

Fleck

Aus "Heltau - Geschichte und Kultur einer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft"

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