Neudorf bei Hermannstadt - Informationen
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Sage über den heiligen Brunnen zwischen Neudorf und Rothberg
Auf einem Hattert-Haufen zwischen Neudorf und Rothberg entspringt eine Quelle, die sich gleich bei ihrem Ursprung derart in zwei Teile teilt, dass der eine Neudorf und der andere Rothberg zufliesst. Einst strömte klarer Wein daraus.In jener Zeit aber, da, die Bewohner dieser Dörfer zum Protestantismus übertraten, wollten ihre katholischen Geistlichen diesen Schritt nicht mitmachen und ihren Kirchenkindern auch den Wein beim Abendmahl nicht erlauben.
Da ging die Gemeinde zu jener Quelle hinaus und hat dort das Abendmahl mit dem Wein der Quelle genossen.
Als dann aber später die beiden Gemeinden einen Streit wegen diesem Brunnen anfingen, wurde derselbe entweiht. Zur Strafe verwandelte sich der Wein wieder in Wasser, das jedoch bis auf den heutigen Tag sehr gut ist. Müller, Sagen, Nummer 182
Geschichliches / Text von einer Photokopie
Neudorf bei Hermannstadt Geschichtliches1337 Die Ortschaft Neudorf wird unter dem Namen „Nova Villa“ das erste Mal urkundlich erwähnt. Damit ist das Vorhandensein einer römisch-katholischen Kirchengemeinde eindeutig erwiesen. Monumenta Vaticana I-144
1349 Als Vertreter der Hermannstädter Provinz der sieben Stühle werden die Gräfen Stefan und Christian von Neudorf genannt. Ub.III 1502-309
1380 Vertreter des Dorfes nehmen an der Versammlung des Hermannstädter Stuhles teil. Somit ist erwiesen, dass Neudorf damals ein Dorf des Hermannstädter Stuhles war und somit zu den freien Gemeinden zu rechnen ist. Vertreter sind Gräf Nikolaus, Nikolaus Sannen und Georgios Farber (Schmidt). Der Name Schmidt hat sich in der Gemeinde als Familienname bis heute eindeutig erhalten. Ub. II 1113- 529.
1430 als Vertreter des Hermannstädter Kapitels wird der Pfarrer von Neudorf genannt. Damit ist die Zugehörigkeit dieses Ortes zum Hermannstädter Kapitel eindeutig erwiesen. Ub IV-2100-417.
1456 Von Truppen des muntenischen Voivoden Vlad Tepes wird Neudof verbrannt. Arch.27-332.
1505 Das erste Mal wird ein Schulmeister erwähnt. Gleichzeitig wird festgestellt, dass 44 Wirte, zwei Hirten und 4 Arme im Ort wohnen. Kbl. 1898-141
1572-1579 Gleichzeitig mit Rotberg befindet sich die Gemeinde im Hattert-Streit mit Harbachsdorf Cornetel. Arichiv Inventar von Marpod!
1600 Herbst. Truppen Michael des Tapferen brennen den Ort nieder. Teutsch, Sachsen-Geschichte. I-345
1695 In diesem Jahr werden in der Gemeinde 21 ausgebrannte Höfe gezählt. Dieses Jahr ist eine Folge der Bürgerkriege, die im Laufe des 17. Jahrhundert immer wieder Siebenbürgen beunruhigen KBL. 1898 - 141.
1700 Die Häuser im Dorf sind teils jetzt schon aus Stein und Ziegel gebaut. Es wird festgestellt, dass im Ort von Alters her auch Rumänen wohnen. Auch einige Weinberge sind vorhanden. Archiv 32 - 154
1825 Als der Zigeuner Nikolae Dumitru zu den Soldaten gezwungen werden soll und man daran geht, ihn einzufangen, erschlägt er den 32-jährigen Johannes Delg mit einer Axt. Gedenk-Buch, S. 4
1867 Als Angestellte der Kirchengemeinde wirken hier ein Pfarrer, ein Prediger, ein Rektor und ein Kantor. Gedenk Buch, S. 25
1873-1874 Es wird für die Gemeinde ein Grundbuch angelegt. Gedenkbuch S.
1874 Als bei dem in der geräumigen Pfarrscheune aus Anlass der Tagung des Hermannstädter Gustav-Adolf-Zweigvereins, veranstalteten Fest-Essens des Stadtpfarrer von Hermannstadt, Karl Fuss, das Wort ergreift, fällt er vom Schlage getroffen, bewusstlos zusammen. Seine letzten Worte, die er noch mit lallender Zunge hervorstieß waren: Gott ist mein Harnisch. Er stirbt im Pfarrhaus von Neudorf, ohne das Bewusstsein wieder zu erlangen. Gedenkbuch S31.
1879 Fünfzig Scheunen angefüllt mit Futter-Vorräten und Früchten brennen in weniger als 2 Stunden ab. Gedenkbucht S.35
1885 in der Hauptgasse brennen zehn mit strohgedeckte Häuser nieder. Gedenkbuch S.41.
1888 Der Pferdereichtum in der Gemeinde ist so groß, dass auf jede sächsische Seele durchschnittlich mehr als ein Pferd kommt. Gleichzeitig aber gibt es zehn Wüste Höfe. 23 Scheunen brennen ab. Teutsch F; ein Bild aus dem wirtschaftlichen Leben der Siegbechel Gemeinden, Hermannstadt, 1888, S.4 und lo. Gedenkt Buch, S. 43
1891-1893 Kommassation, Arch. 30-414
1896 Zur Millennium Ausstellung werden mit einem Sonderzug aus Neudorf 132 sächsische Bewohner mit 44 Pferden und fünf Wägen nach Budapest geschafft, um dort einen sächsischen Hochzeitszug zur Darstellung zu bringen. Sie werden als Gäste der ungarischen Regierung kostenlos bewirtet und kehren wohlbehalten wieder heim. Gedenkbuch S. 51
1909 Der evangelische Frauen-Verein wird ins Leben gerufen. Gedenkt-Buch S. 58
1910 Das alte Predigerhaus wird zu einem Saal für Jugendtänze umgebaut. Gedenk-Buch S. 54
1914-1915 Bau eines Gemeindesaales, S. 30 Am 4. Juni 1915 wird das evangelische Gemeindehaus A.B. übernommen. Der Bauplan wurde von Ingenieur Emil Antoni- Hermannstadt hergestellt. Die Maurearbeit hat Josef Eckenreiter - Neppendorf, Nummer 738 durchgeführt und die Zimmerabeit dessen Bruder Michael Eckenreiter Nummer 19. Die Tischlerarbeiten machte Tischlermeister Winkler aus Hermannstadt. Gedenk-Buch, S. 61
1916 Während der Kämpfe hatten sich die aus dem Ort geflohenen Gemeindemitglieder in Bulkesch und auf dem Gut der Kirchengemeinde Hermannstadt, in Bethlenszentmiklos auf. Am 16. und 22. September 1916 finden in der nächsten Umgebung des Ortes Kämpfe statt. Gedenksbuch S. 67
1919 Pfarrer Richard Capesius schreibt: Der Besuch des Gottesdienstes seitens der Gemeinde Mitglieder nimmt auffallend ab. Gedenkt-Buch S. 65
1936-1944 Die Gemeinde wird von Kastenholz aus betraut. Mündlich von Pfarrer Georg Hienz
Burg Nördlich von Neudorf befindet sich eine Erhöhung Burgbergrech genannt. Mündlich 1954.
Friedhof Im Herbst des Jahres 1868 beziehungsweise im Frühjahr 1869 wurde der Friedhof, der bis dahin ohne jede Umfriedung frei und offen dem Eindringen von Vieh preisgegeben war, mit einer soliden Mauer umgeben. Die Auslagen dafür wurden - außer einem Betrag von 110 Gulden minus von der politischen Gemeinde bezahlt. Der Betrag wurde von den Pachtzahlungen für die fremden Schafherden verwendet. Die griechisch-katholische Kirchengemeinde erhielt eine Ausgleichssumme Gedenkbuch S. 26 f