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Thema: Aufklärung des Nachwuchses
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der Ijel Mitglied Beiträge: 455 Von: Registriert: Apr 2004
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erstellt am 20.05.2005 um 19:33 Uhr
Erging es nicht vielen Landsleuten ebenso? Aus Johann wurde Ion oder Ioan, aus Johanna Ioana, aus Margarete Margareta, Peter hieß plötzlich Petre, Andreas Andrei, Katharina Ecatarina, Michael Mihai oder Mihail, Josef Iosif, Georg Gheorghe oder George ... Das war System![/B][/QUOTE] Zitat von Klassiker - - - - -und wie hießen unsere Eltern und Großeltern vor 1919 ? In alten Listen und Dokumenten die ich heut noch besitze, heißt Katharina/Cátálin, Georg/Ghörgy, Franz/Ferenc,Paul/Pal,Stefan/Istvan, usw. Eine Witwe hieß nach ihrem verstorbenen Mann ,falls der Mann Schneider geheissen hatte "Cátálin Sutornö" Also wo es ungarischer nicht ging dort wurde lateinisiert- - - - - alles schon dagewesen- und halb so schlimm. Vielleicht stören uns solche Faktoren im neuen Europa tatsächlich nicht mehr. Hoffentlich
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riokardo Mitglied Beiträge: 885 Von:D 73614 Schorndorf Registriert: Mrz 2004
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erstellt am 20.05.2005 um 23:01 Uhr
Na gut, aus Johann wurde Ioan, aus Josef Iosif usw. aber da glaube ich, spielte auch und vor allem eine Rolle, daß die meisten Rumänen Schwierigkeiten mit der Artikulierung der für sie schweren deutschen Namensformen hatten und heute noch haben, zumal ja auch die Schreibweise sehr von der rumänischen unterschied und nicht nur die Aussprache. Hintergründig spielte (vielleicht) auch eine "Rumänisierung light" eine Rolle denn Nachnamen waren dieser "Übersetzungsprozedur" ja nicht unterworfen. Josef wurde zwar zu Iosif, hieß aber weiterhin "Schnell" und nicht "Iute" oder "Repede", wie es eine richtige "Rumänisierung" eigentlich erfordert hätte. So etwas ähnliches ist mir zumindest, unbekannt.IP: gespeichert |
petrilaboy Mitglied Beiträge: 21 Von:Berlin Registriert: Feb 2004
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erstellt am 21.05.2005 um 13:37 Uhr
Rumänisierung http://www.siebenbuerger.de/ubb/Forum11/HTML/000569.html ------------- Zitat: http://www.gesetzlose-gesellschaft.de/vortraege/1982Merkel.phtml Ceausescu selbst hat die assimilatorische Zielsetzung der Bukarester Minderheitenpolitik unmissverständlich zum Ausdruck gebracht, als er 1972 auf der Landeskonferenz der rumänischen KP, lt. Scînteia vom 21.7.1972, voraussagte: ,,Die spezifischen Merkmale der mitwohnenden Nationalitäten werden noch einige Zeit erhalten bleiben, dann jedoch im Zuge der fortschreitenden gesellschaftlichen und nationalen Homogeniesierung unserer sozialistischen Nation mehr und mehr verschwinden.`` Nationale Homogenisierung ist hier als Synonym für Rumänisierung zu verstehen. ------------- Zitat: http://home.t-online.de/home/g.kloos/sibi.htm Zwar findet keine Vertreibung außer Landes statt, die von der kommunistischen Führung angekündigte "Liquidierung" der Volksgruppe kommt jedoch im Effekt einer Vertreibung gleich (Motto: Vertrieben aber im Vertreibungsland zurückgehalten). -------------- Zitat: http://www.ungarisches-institut.de/mitarbeiter/lengyel/le15-03-00.htm Spätestens ab der ersten Hälfte der siebziger Jahre äußerte sich die besondere Schärfe der Einmann- und Einparteidiktatur den Minderheiten gegenüber in der Zielsetzung von deren Einschmelzung in die "sozialistische", zugleich aber rumänische Nation, also in der Vorstellung von der Integrierung der Nichtrumänen durch ihre Assimilierung in ein "klassenloses" Gemeinwesen, das sich - mit Ausnahme des Rumänischen - sämtlichen ethnisch-kulturellen Zuordnungsmerkmalen entledigen sollte. Während das Nationalbewußtsein des Staatsvolkes parteiamtlich zunehmend radikaler und insgesamt widerstandslos gesteuert wurde, sahen sich die Deutschen und die Magyaren neben immer strengeren Maßnahmen zur ideologischen Maßregelung, die alle Bürger Rumäniens belasteten, auch solchen zur Einschränkung, stellenweise sogar zur gänzlichen Unterbindung ihrer muttersprachlichen Kulturtätigkeit ausgesetzt, solchen also, die Rumänen nicht zu erdulden hatten.
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Kokeltaler Mitglied Beiträge: 176 Von: Registriert: Jul 2003
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erstellt am 23.05.2005 um 11:44 Uhr
Zitat: und wie hießen unsere Eltern und Großeltern vor 1919? (...) alles schon dagewesen
Keine Frage, Magyarisierungstendenzen hat es vor und nach der Revolution von 1848/49 gegeben. Auch die Magyarisierungspolitik war für die Sachsen eine nationale Existenzbedrohung. Gesetze schrieben für den Schulunterricht, für die Prüfung der deutschen Lehramtsanwärter und für Kindergärten die ungarische Sprache vor. Das Ortsnamensgesetz von 1898 ließ nur die Verwendung ungarischer (amtlicher) Ortsnamen zu. 1907 wurde ein Gesetz über die Rechtsverhältnisse der nichtstaatlichen Volksschulen erlassen, in welchem u. a. zu lesen ist: "Jede Schule und jeder Lehrer ist (...) verpflichtet, in der Seele der Kinder den Geist der Anhänglichkeit an das ungarische Vaterland und das Bewusstsein der Angehörigkeit zur ungarischen Nation (...) zu fördern und zu stärken." Das Gesetz gestattete ausschließlich Lehrmittel, welche "keine fremden historischen oder geographischen Beziehungen" enthielten; ungarische Fahne und ungarisches Wappen mussten an den Schulen angebracht werden. Zitat: aber da glaube ich, spielte auch und vor allem eine Rolle, daß die meisten Rumänen Schwierigkeiten mit der Artikulierung (...) hatten (...) Hintergründig spielte (vielleicht) auch eine "Rumänisierung light" eine Rolle denn Nachnamen waren dieser "Übersetzungsprozedur" ja nicht unterworfen. Josef wurde zwar zu Iosif, hieß aber weiterhin "Schnell" und nicht "Iute" oder "Repede", wie es eine richtige "Rumänisierung" eigentlich erfordert hätte.
Die rumänischen Beamten waren nicht blöd. Sie hätten nur abschreiben müssen. Vielleicht spielte aber vor allem eine Rolle, dass sie die Namen nicht anders schreiben wollten/sollten. Meine Leute haben mir gesagt, Proteste gegen solche Namensänderungen seien erfolglos gewesen. In Fägendorf (Micăsasa) scheint es tatsächlich so gewesen zu sein, dass die Sachsen irgendwann auch rumänische Nachnamen verpasst bekommen haben. Lang hieß plötzlich "Lungu", aus Weiss wurde "Albu" und aus Dengjel wurde "Denghel" (das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass jeder, der Lungu oder Albu heißt, eigentlich ein Siebenbürger Sachse ist). Ich fürchte, es wäre überhaupt kein Problem gewesen, aus Kokeltaler "Târnăveanu" und aus Schnell "Şnelcu" zu machen. Offensichtlich hat man irgendwann auf Fälschungen dieser Art verzichtet. [Dieser Beitrag wurde von Kokeltaler am 23.05.2005 editiert.] IP: gespeichert |
siebenschläfer Mitglied Beiträge: 39 Von:Nürnberg Registriert: Apr 2004
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erstellt am 23.05.2005 um 19:55 Uhr
Im Zwischenkokelgebiet, genauer gesagt in Nadesch, änderte der Notar (der übrigens gut deutsch konnte) den Namen Rosemarie in "Trandafir Maria".Gruß, 7schläfer. IP: gespeichert |
Loew Mitglied Beiträge: 1 Von:Deutschland 97225 Retzbach Registriert: Mai 2005
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erstellt am 31.05.2005 um 18:55 Uhr
Zitat "Fritzi": Unsere Jugendlichen, die sich als Rumänen bezeichnen (wider bessern Wissens...) werden nie in einer Disco wie ein Rumäne "abgehen" weil ihnen halt das südländische Temperament fehlt.Also ich denke schon das ein siebenbürger- Deutscher so "abgehen" kann. Wenn ich mich mit anderen Deutschen treffe hat von uns keiner ein prblem damit. Und auch auf Rumänischen "Chefs" hatte ich kein Problem. Danke ------------------ Grüße an alle IP: gespeichert | |