Bundestag wählt Mitglieder des Stiftungsrates

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Brodelavend
schrieb am 09.07.2010, 14:38 Uhr
@ Emre: wer derart beschönigend über Verbrechen an einer ganzen Menschengruppe schreibt, macht sich heute noch schuldig. Die "Umsiedlung" würdest Du besser als Verschleppung bezeichnen. Im Bărăgan durften sie sich auf dem freien Feld Erdlöcher buddeln und mit Schilf abdecken, damit sie im Winter nicht erfrieren. Dafür hat keiner freiwillig die selbst geschaffenen und über Generationen bestellten Gutshöfe im Banat aufgegeben und diese freiwillig den ... escus (Rumänen) überlassen. Der "Empfang mit offenen Armen" in der "Kollektivgenossenschaft" ist hoffentlich die nur ironisch gemeinte Darstellung der faktischen Enteignung der besten Bodenflächen von den Banater Schwaben. Ich möchte hier keine kollektiven Schuldzuweisungen erheben. Es gab sicher den einen oder anderen rumänischen Nachbarn, der sich damals wie heute dafür geschämt hat, was da sein Staat an den eigenen "Bürgern deutscher Nationalität" verbrochen hat.

Wo sind diese besten Bodenflächen heute, nach Zerschlagung der CAP (Kollektivgenossenschaften) hin? ganz einfach: wer die meisten Beziehungen und Seilschaften zu der Ceausescu-Nomenklatura und deren Nachfolgern im rumänischen Postkomunismus hatte, der hat sich unter den Nagel gerissen was er konnte, egal welcher Namensteil er selbst vor dem ...escu stehen hatte.

So besiegelt man eine Vertreibung, man macht sie nicht rückgängig.
Joachim
schrieb am 09.07.2010, 17:32 Uhr (am 09.07.2010, 17:34 Uhr geändert).
Zu wundern braucht einen das Verhalten der Rumänen in der damaligen Zeit nicht. Schließlich hatte Hitler und Stalin Rumänien hinter ihrem Rücken aufgeteilt. Das da die Rumänen ziemlich sauer auf die Deutschen waren, kann man nachvollziehen.
Schreiber
schrieb am 10.07.2010, 00:25 Uhr
Hallo Joachim.

Eigentlich kann man das nicht: Rumänien und Hitler-Deutschland waren schließlich bis August 1944 (also gute vier Monate vor der Russlandverschleppung der Deutschen!) beste Verbündete. Fünf Minuten vor 12 hat Rumänien die Fronten gewechselt und dann den eigenen Staatsbürgern übel mitgespielt. Was soll man daran verstehen?

Was mich wundert: Rumänien ist inzwischen selbst zu besserer Erkenntnis gelangt und entschuldigt sich via Innenminister und Aussenminister für "an den Deutschen begangenes Unrecht" - und hier im Forum finden sich immer noch ein paar verirrte Geister, die nach Rechtfertigung dafür suchen? Als ob man das rechtfertigen könnte...

Diese Diskussion zeigt deutlich, wie wichtig gerade auch ein Vertreter der Siebenbürger Sachsen im Stiftungsrat ist. Der Bundestag hat gut gewählt. Endlich mal
alma_si
schrieb am 10.07.2010, 10:06 Uhr (am 10.07.2010, 10:13 Uhr geändert).
1444 (die Schlacht bei Warna) - 1944. Wie groß und rund diese Zahl ist, besonders wenn sie Jahre darstellt! Und die Geschichte wiederholt sich immer wieder.
Joachim
schrieb am 10.07.2010, 11:07 Uhr
Hallo Herr Schreiber,
wenn Sie das nicht nachvollziehen können, ist das ihre Sache. Man sollte aber versuchen, sich in die rumänische Situation und Lage hineinzudenken.
Das zeigt aber das ganze Dilemma. Verantwortlich und Auslöser am 2. Weltkrieg waren die Deutschen. Leidtragende waren die Völker beider Nationen.
Und wir haben daraus nichts gelernt, sonst wären wir nicht in Afghanistan.
gerri
schrieb am 10.07.2010, 12:55 Uhr (am 10.07.2010, 13:05 Uhr geändert).
Hallo Joachim, "Verantwortlich und Auslöser waren die Deutschen" meinst Du,aber vorausgesagt war er schon beim Abschluß des
Friedensvertrags 1919. Wieso, warum,ist eine lange Geschichte die man nachlesen kann. Weil es bei einem Streit immer zwei und ein paar hinterhältige Schürer geben muß,wurde der 2.Weltkrieg nicht allein von Deutschland entfacht nur angefangen.
Rumänien wollte ja auch etwas von Russland,hatte aber keinen Mut allein zu handeln.Bei ihnen war es immer leicht wenn etwas schief gelaufen ist,die Regierung austauschen und schon sind sie auf der besseren Seite.So war es auch 1915 in Bukarest hatten sie den Friedensvertrag unterschreiben müssen,1916 waren sie mit der Anderen Seite wieder dabei wenn etwas zu holen war.
Also ein jeder hatte seinen Teil schuld,auch die Allierten.

Gruß,Geri
Che
schrieb am 10.07.2010, 17:52 Uhr (am 10.07.2010, 17:53 Uhr geändert).
Geri schrieb:

Hallo Joachim, "Verantwortlich und Auslöser waren die Deutschen" meinst Du,aber vorausgesagt war er schon beim Abschluß des
Friedensvertrags 1919. Wieso, warum,ist eine lange Geschichte die man nachlesen kann. Weil es bei einem Streit immer zwei und ein paar hinterhältige Schürer geben muß,wurde der 2.Weltkrieg nicht allein von Deutschland entfacht nur angefangen.
Rumänien wollte ja auch etwas von Russland,hatte aber keinen Mut allein zu handeln.Bei ihnen war es immer leicht wenn etwas schief gelaufen ist,die Regierung austauschen und schon sind sie auf der besseren Seite.So war es auch 1915 in Bukarest hatten sie den Friedensvertrag unterschreiben müssen,1916 waren sie mit der Anderen Seite wieder dabei wenn etwas zu holen war.
Also ein jeder hatte seinen Teil schuld,auch die Allierten.

Gruß,Geri


Also... wenn das so ist, muss ich den Hut vor den Rumänen ziehen, mit wie viel politisches Kalkül, Coolness und Raffinesse sie die Weltmächte für die eigene Interesse manipuliert haben sollen, dass Deutschland und die Sowjetunion überhaupt nicht bemerkt haben dass sie sich im Sinne Rumäniens bekriegen, einem Machiavelli ebenbürtig, erstaunlich.

Wie sie geschrieben haben, Geri, Deutschland hat den Krieg nicht entfacht, nur angefangen, jetzt erst verstehe ich, nicht Hitler war daran schuld, er hat nur nicht bemerkt dass er manipuliert wurde, Stalin hat auch nichts bemerkt, nicht mal der Churchill hat bemerkt dass der wahre Auslöser des 2-ten WK in Bukarest saß. Sie haben Recht Geri wie man sieht, die Alliierten waren schuld, sie haben den falschen bekriegt.

Jetzt fühle ich mich schlauer, habt vielen Dank!

Che

gerri
schrieb am 10.07.2010, 23:03 Uhr (am 10.07.2010, 23:19 Uhr geändert).
Ja Che,es ist ein bischen verzwickt aber Tatsache ist auch, das Deutschland den Krieg ohne dem rumänischen Sprit (wichtigster Öllieferant) nur bis zur Hälfte geführt hätte,
sie hofften auf die Region Baku in Russland,die sie auch schon beliefert hatte. Rumänien bekam pünktlich seine guten Devisen,wollte auch seine östlichen Gebiete zurückhaben ,es hatt sie niemand gezwungen mitzumarschieren. Obwohl Deutschland bis 1941 auch von Russland mit Treibstoff beliefert wurde, machten es den großen Fehler,England und Frankreich auf den Gefallen,mit dem Plan "Barbarossa".Ein ganz großer Fehler,der auch Napoleon das Genick gebrochen hat.
Wenn es Dir Recht ist lassen wir dieses Thema ruhen, da es viel zu Großflächig wird,wenn ein jeder etwas richtig stellen will und die Greueltaten die begangen wurden können wir nicht rückgängig machen.
Gott sei Dank sind unsere Kinder und Enkelkinder an ganz anderen Sachen interessiert die der Menschheit nicht schaden
und müssen sehen wie sie heutzutage überleben.
Und vom eigentlichen Thema sind wir auch abgewichen!!!

Gruß, Geri
Emre
schrieb am 11.07.2010, 08:30 Uhr
@Brodelawend: Die Ereignisse vom damals sind mir wohl bekannt, sie sind ein Teil der Geschichte meiner Familie.
Ich wollte nur die Zeitspanne der Zwangsumsiedlung richtigstellen, für die die es nicht so genau mitbekommen haben, ohne politische Bewertung der Maßnahme.
Dazu kannst du mein Kommentar in "sathmarerschwaben.de/Meist gelesen/Donauschwaben-der Film" lesen.

E. Reiz
Emre
schrieb am 01.09.2010, 10:36 Uhr
@Schreiber (10.07.2010, 00:25 Uhr)
Wer ist hier als "verirrte Geist" beschimpft?

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