Kyrieleis

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Haiduc
schrieb am 19.01.2011, 19:22 Uhr
Danke alma_si
Hatte so eine "Ahnung", dass dieser Text die Eingangsfrage beantworten könnte.

Übrigens lt. Wörterbuch bedeutet "capital" auch so viel wie "grundlegend". Könnte also sein, dass eine Art "Grundlagenurteil" gefällt werden sollte. Synonyme hierfür wären auch: nachhaltig, richtungweisend, tief greifend, schwerwiegend, weitreichend ....

(Die Geschichte mit dem braven Pferd "Zug" würde mich dennoch interessieren )
alma_si
schrieb am 19.01.2011, 20:10 Uhr (am 19.01.2011, 20:11 Uhr geändert).
@haiduc: "Die Geschichte mit dem braven Pferd "Zug" würde mich dennoch interessieren"

Steht die im Text? Ich habe nicht den ganzen Text gelesen, ich wurde nur bei dem Wort "templiers" hellhörig - und jetzt muss ich gleich Desperate Housewives gucken ;-) Aber gerne, später...
Mynona
schrieb am 19.01.2011, 20:25 Uhr
Hehe,das Pferd Zug ist mir gleich ins Auge gestochen...
*weg ist DHW schaun,ebenso wie alma_si...(jaja,die Frauen)
Mynona
schrieb am 19.01.2011, 22:35 Uhr (am 19.01.2011, 22:37 Uhr geändert).
So,hab mir grad nochmal alles angeschaut,es geht hier eigentlich um eine Legende,des hl.Ladislas genauer gesagt und seinen Kampf gegen die Cumanen.Zug ist sein Pferd ,das wahrlich ein heldenhaftes Pferd ist.....
Das Siegel der Gemeinde Doboka zeigt diesen kämpfenden Ladislas.

So erzählt auch die Legende von einem Kampf mit einem Barbarenanführer ,der um zu fliehen unter die Soldaten Goldstücke wirft damit sie sich drum prügeln....der hl.Ladislas verwandelt diese mit einem kurzen Gebet gen Himmel zu Steinen...somit werden die da an Flussufern und Böschungen rumliegenden runden Steine erklärt....

Den Rest hat alma_si ja schon geschrieben.
alma_si
schrieb am 19.01.2011, 23:25 Uhr
Danke, dass Sie den Rest übernommen haben, Mynona. Sollen wir ihm auch verraten, wie das Gegengebet lautet? Jenes, welches die Kieselsteine in Goldmünzen zurückverwandelt... ;-)
Mynona
schrieb am 20.01.2011, 00:10 Uhr
Blos nichts verraten,das behalten wir schön für uns ;-)))

War mir gar nicht bewust dass keresz
Kreuz bedeutet....wie würde man dann Keresztényfalva direkt übersetzen?
bankban
schrieb am 20.01.2011, 00:12 Uhr
"Dorf der Christen"
Mynona
schrieb am 20.01.2011, 00:25 Uhr
Danke @ bankban.
Anchen
schrieb am 20.01.2011, 00:35 Uhr (am 20.01.2011, 00:54 Uhr geändert).
„Der Ort hatte früher den Namen „Cserhalom“ getragen, Eichenhügel. Dazu gibt es eine Legende.
Saint Ladislas mit seinen Königsgetreuen schlug die Kumanen im Kampf. Beim ihrem Rückzug und der Plünderung von Grosswardein wurde die Bischofstochter von einem Rebellen zu Pferd entführt. Ladislas, der kurz darauf eintraf, wurde inständig gebeten die junge Frau zurückzuholen. Er liess sich die Richtung des entschwundenen Kumanen zeigen, liess sein Pferd „Zug“ angaloppieren und verschwand in einer Staubwolke. Doch Stund um Stund vergeblichen Mühens des treuen Pferdes die Distanz zum Ross des Kumanenreiters veringerte sich nicht, der Teufel hatte sich eingemischt. Aber trotz dieses Vorteiles konnte Ladilas ihm über Hügel und Flüsse nach Transylvanien folgen, wo er ihn aufholte. Schliesslich erklomm, wie durch ein Wunder, das Pferd des Entführes den „Eichenhügel“. Dem guten Zug gelang es aber ebenso. So begegneten sich die beiden Reiter auf einer Anhöhe am Rande von Abgründen. Der Kumane drehte sich um und wurde von der Lanze Ladislas getroffen. Ladislas nahm die junge Frau auf sein Pferd und brachte sie wieder zurück. Doch vor dem Verlassen pflanzte sie noch einen (Eichen)Zweig an den Kampfplatz, der ihre Befreiung bezeugen soll.“

Haiduc
schrieb am 20.01.2011, 09:51 Uhr
Na schau an, wie viele Französisch können :)
Das "Gegengebet" würde ich dennoch, wenigstens an einem (etwas größeren) Stein ausprobieren dürfen
Also Danke für die Übersetzung!

Zur "Namensfindung" des Dorfes habe ich (leider) noch eine Variante gefunden:

Zitat:
1068 brach der Petschenegenstamm Jula*– unter Führung von Osul mit Leichtigkeit durch die unwegsamen Grenzwälder in Siebenbürgen ein. Nach der Brandschatzung Alt-Klausenburgs drang er bis Biharvár vor, um dann, durch das Nyírgebiet, das Samoschgebiet und das Lápos-Ilosva-Tal nach Siebenbürgen zurückkehrend, mit Beute beladen über den Borgóer Paß abzuziehen. Das sich in Dobokavár (das damit erstmals in einer Chronik des 11. Jahrhunderts erwähnt wird) versammelnde königliche und herzogliche Heer stellte sich dem Feind am Zusammenfluß von Sajó und Bistritz entgegen, woraufhin er sich auf einen Berg flüchtete, wo ihn König Salomon dennoch mit einem kühnen frontalen Sturmangriff völlig vernichtete.
Diesen als Schauplatz der Schlacht dienenden Berg benannten die Ungarn „Kyrie eleis“ nach ihrem Schlachtruf, woraus zuerst ung. Kerlés und daraus rum. Chirales, wurde, während es inzwischen – aufgrund eines Mißverständnisses Bonfinis (Cherhelem) – als Cserhalom in die ungarische Dichtung einging. Die Geschichte der Schlacht selbst wurde – natürlich um den Preis gründlicher Veränderungen – in die den uralten orientalischen Kampf des Guten gegen das Böse christlich umformende Ladislauslegende aufgenommen. Statt Salomon wurde Herzog, ja sogar König (!) Ladislaus zum Heerführer, der die „Tochter des Wardeiner Bischofs“ aus der Hand des „kumanischen“ Feindes befreit. Das sind schlimme Anachronismen, wurde doch das Bistum Bihar erst ein Vierteljahrhundert später nach Wardein verlegt, und die Kumanen (= Kiptschak-Türken) lebten 1068 noch östlich des Dnjepr usw. Die Erwähnung der „Tochter des Bischofs“ verweist dennoch darauf, daß die Legende schon nach Ladislaus’ I. Tod entstanden sein muß, weil das II. Gesetz König Kolomans die Heirat der Bischöfe endgültig verbot. Nach der Heiligsprechung Ladislaus’ (1192) lebt neben der kirchlichen Legende auch die auf uralten östlichen Elementen basierende Heldensage weiter. Die Szenenfolge der Ladislauslegende auf Fresken in Kirchen der Anjou- und Sigismundzeit zeigt die Episoden dieses Heldenliedes – und keinesfalls zufällig gerade in 12 Dorfkirchen des Szeklerlandes.
Quelle: http://mek.niif.hu/02100/02113/html/44.html

Damit hätten wir nun 2 Varianten:
1. Die Variante mit den Templern
2. Der Schlachtruf der Ungarn


Welche wird wohl "wahrscheinlicher" sein?
Mynona
schrieb am 20.01.2011, 10:12 Uhr (am 20.01.2011, 10:40 Uhr geändert).
Zum hl.Ladislaus gibt's ja eine Menge Legenden...

"..Hungarian popular tradition still keeps alive the memory of Saint Ladislas. Examples for his popularity in Transylvania include the so-called Saint Ladislas coin, which are actually flat stones (nummulites), or the Saint Ladislas' herb (gentiana cruciata). A popular legend tells the origin of this herb’s name: Saint Ladislas' constant praying reached its aim, as he asked, that the kind of herb that was - at random - first stabbed by his arrow, would heal people suffering from plague. Many of the Hungarian churches and temples bear Saint Ladislas........."(usw.)

Legend of Saint Ladislas

Und zum Kampf mit Chan Batu:"Wie König Ladislaus Chan Batu erschlug

In russischen Chroniken findet sich zuerst Ende des 15. Jahrhunderts die merkwürdige Erzählung vom Tode Chan Batus in Ungarn durch die Hand des ungarischen Königs Ladislaus. Hier wird behauptet, Chan Batu sei nach Westen gezogen bis zur Stadt Varadin [d.i. Wardein, heute Oradea in Rumänien], die er eingeschlossen habe. Der damalige ungarische König Ladislaus habe auch über Tschechen, Deutsche und das Küstenland geboten, außerdem sei er heimlich orthodox gewesen, getauft vom serbischen Bischof Sava. Angesichts der Notlage seines Landes habe sich Ladislaus gegen die feindliche Übermacht nicht anders zu helfen gewusst, als in seiner Stadt Varadin auf eine Säule zu besteigen und Gott um Hilfe anzuflehen. Von dort oben musste er mit ansehen, wie seine Schwester Rislava vom Feind gefangengenommen und zu Batu gebracht wurde. Auf das Gebet des Königs erschienen ein magisches Ross samt Streitaxt und eine Stimme, die ihm den Sieg verhieß. Daraufhin stieg er von der Säule und schlug den Feind in die Flucht. Chan Batu floh mitsamt der Schwester des Königs bis zu den Ungarischen Bergen, wo es zum Zweikampf mit König Ladislaus kam. In dem Kampf ergriff das Mädchen die Seite des Tataren und wurde daher von ihrem Bruder mit einem Hieb zusammen mit dem Tataren getötet. Nach dem vollständigen Sieg wurden alle Tataren, bis auf die, die sich taufen lassen wollten, niedergemacht und in der Stadt Varadin zum Andenken an das Ereignis eine Säule mit dem Standbild des Königs mit hoch erhobener Streitaxt errichtet, das — so die Chronik — bis auf diesen Tag stehe.

Die Legende erweckte im 19. Jahrhundert das Interesse russischer Historiker, die beste Untersuchung ist noch immer die von S. P. Rozanov von 1916/17. Er glaubte, die Legende sei in Wardein entstanden, und zwar ausgelöst durch einen Tatareneinfall 1282 und ausgehend von einem dort vorhandenen Reiterstandbild, angereichert um Motive aus der Legende des heiligen Königs Ladislaus (1077-1095). Die mündliche Überlieferung sei von einem Serben aufgezeichnet worden und von Serbien Mitte des 15. Jahrhunderts nach Russland gekommen."( Quelle)
Haiduc
schrieb am 20.01.2011, 10:20 Uhr
Auf das Gebet des Königs erschienen ein magisches Ross samt Streitaxt...
Das muss wohl "Zug" sein :)
pavel_chinezul
schrieb am 20.01.2011, 12:00 Uhr
Was ich in dem Text als sehr interessant sehe, ist die Aussage:

Saint Ladislas, à la tête des Hongrois fidèles, avait battu les Cumans, qui voulaient se soustraire à l’autorité royale.

Also:
St. Ladislaus, an der Spitze der treuen (oder gläubigen) Ungarn, hatte die Kumanen geschlagen, die sich der königlichen Autorität entziehen wollten.

Waren das gläubige Ungarn im Kampf gegen Ungläubige? Aber warum dann „sich der königlichen Autorität entziehen“? Oder waren das doch treue Ungarn, die kumanische Landsleute besiegten, die sich nicht an ihr Treuegelübde halten wollten und sich das Plündern nicht abgewöhnten? Sind da vielleicht zwei unterschiedliche Ladislaus vermengt worden? Einer (der I.) der beim Einfall der Kumanen Ende des 11.Jh. gegen sie gekämpft hatte und der zweite der 1 Jh. später (der IV.) sogar als „der Kumane“ bezeichnet wurde; unter dem sie zu großem Einfluss kamen und somit erklärbar wird das „sich der Autorität zu entziehen“ und nach alter Tradition plünderten?
Anchen
schrieb am 20.01.2011, 14:54 Uhr
„Erst im 14. Jahrhundert waren die Kumanen vollständig christianisiert. Ihr Siedlungsgebiet in Ungarn war der nördliche Teil des Alfölds einschließlich der an Körös und Maros grenzenden Gebiete.“ Quelle wikipedia

Kyptschaken- Cumanen

Mynona
schrieb am 20.01.2011, 16:37 Uhr
"Hongrois fidèles" sind eindeutig treue Ungarn.
Weiter geht's ja mit "einer der Rebellen...

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