Geographische Kuriositäten

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kranich
schrieb am 18.03.2013, 11:35 Uhr
Ergänzung zu Machu Picchu:

Vielleicht wundern sich einige, weil ich Machu Pichu so und nicht Machu Picchu geschrieben habe. Die Erklärung ist folgende:

Es gibt unterschiedliche Schreibweisen, zu denen auch Macchu Picchu gehört. Manchmal ist es nicht einfach Übersetzungen - in diesem Fall Quechua - einer allgemein akzeptierten Schreibform zu unterstellen.
cydonna
schrieb am 20.03.2013, 12:50 Uhr
Einmalige Luftaufnahmen: "Die Ostsee von oben"
http://www.youtube.com/watch?v=YmjexV7Z-ug

Ich freue mich schon, wenn alles wieder gelb leuchtet.
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Rapsfeld an der Ostsee
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TAFKA"P_C"
schrieb am 21.03.2013, 20:39 Uhr
kranich
schrieb am 23.03.2013, 04:59 Uhr (am 23.03.2013, 05:00 Uhr geändert).
Der Orinoco

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Lokalisierung (nach: footprint-adventures.co.uk)
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kranich
schrieb am 23.03.2013, 05:02 Uhr
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Flusssystem des Orinoco (nach: wikimedia.org)
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kranich
schrieb am 23.03.2013, 05:35 Uhr (am 23.03.2013, 05:53 Uhr geändert).
Der Platz zum Paddeln, wie der Orinoco in der Sprache der Warao, einem indigenen Volk seines Deltas, heißt, steht von der Länge her "nur" an vierter Stelle innerhalb der fließenden Gewässer Südamerikas, führt jedoch - nach dem Amazonas - das meiste Wasser (ca. 35.000 m3/s). Damit ist er nach seinem großen Bruder und dem Kongo an dritter Stelle weltweit. Als Ergänzung sei hinzugefügt, dass ihm dieser Platz vom Flusssystem des Meghna - Brahmaputra streitig gemacht wird, doch die meisten Hydrologen sehen Ganges und Brahmaputra als einzelne Ströme - meine Wenigkeit auch -, sodass dem Orinoco schon die Bronzene zugerechnet werden kann.
"Schuld" an dieser enormen Wasserführung ist natürlich das Klima: Das hydrographische System durchfließt Gebiete mit Äquatorial- und Subäquatorialklima, wo bekanntlich die Anzahl der Niederschläge sehr hoch ist (in diesem Fall zwischen 1.000-4.000 mm/cm2).

Der bogenförmige Lauf ist mit der Wölbung des Guayana-Schildes zu erklären, das er umfließt.

Über die Quellen des Orinoco gab es über Jahrhunderte Streit. Schon zu Zeiten von A. v. Humboldt war dies der Fall. Viele waren - und sind es bis heute - der Meinung, der eigentliche Ursprung sei der Rio Guaviare, der dem Orinoco sowohl was Länge als auch Wasserführung betrifft, Einiges voraus hat. Auch wurde seine Quelle erst 1951 entdeckt. Sie liegt im SW des Berglandes von Guayana in der Sierra Parima.

kranich
schrieb am 23.03.2013, 06:28 Uhr (am 23.03.2013, 06:56 Uhr geändert).
Der Flusslauf lässt sich in vier Abschnitte gliedern:

Der Oberlauf oder Alto Orinoco: ist auch unter dem Namen Paragua bekannt. Seine Länge beträgt etwa 800 km. Auf diesem Abschnitt, dessen Orientierung WNW ist, durchfließt er das Bergland von Guayana. Die zahlreichen sedimentreichen Nebenflüsse führen zu einem trüben Wasser. Die Ablagerungen bedingen die Entstehung zahlreicher Inseln bis hin zur weltweit bedeutendsten Gabelung (Bifurkation) des Casiquiare, auf die bei anderer Gelegenheit schon eingegangen wurde. Durch sie "spendet" der Orinoco bis zu 25% seines Wassers indirekt an den Amazonas.

Dieser Flussabschnitt ist kaum besiedelt. Zu seinen Bewohnern zählen die Yanomami(o), der zahlenmäßig größte Stamm der indigenen Bevölkerung Südamerikas.

b. Der Mittellauf oder Orinoco Medio: beginnt mit der Mündung des Rio Guaviare, der aus den Kolumbianischen Anden kommt. Würde man ihn als Quellfluss ansehen, hätte der Orinoco eine Länge von ca. 3.000 km. Auf diesem Abschnitt - bis zur Mündung des Rio Meta - bildet er auch die Grenze zu Kolumbien.

In diesem Sektor befinden sich die größten Stromschnellen des Flusses - Raudales de Maipures und Raudales de Atures -, die ein Vorankommen der Flussschiffe unmöglich machen. Hier scheiterten auch die ersten Expeditionen. So gilt die Stadt Ayacucho, die erste große Siedlung unterhalb dieser Schifffahrtsbremsen, als Endpunkt des Flussverkehrs - oder auch umgekehrt...
Es gibt Hydrographen, die ab dieser Stadt schon vom Unteren Orinoco sprechen.

c. Der Unterlauf oder Orinoco Bajo: fängt bei der Brücke Puente Mercosur an, die die Städte Caicara und Cabruta miteinander verbindet. Hier führt der Strom schon über 20.000 m3/s - fast das Zehnfache des Rheins im gleichen Abschnitt - und eignet sich so für die Hochseeschiffe.
Nun erhält er die Nebenflüsse von neuem aus dem Bergland von Guayana, zu denen z.B. der Rio Caroni zählt, der mit einer Wasserführung von fast 5.000 m3/s der zweitwichtigste ist. In seinem Einzugsgebiet liegt auch der Salto Angel, auf den auch schon eingegangen wurde. Am Rio Caura, dem zweitgrößten Nebenfluss auf diesem Abschnitt, können die Wasserfälle Salto Para bewundert werden, die mächtigsten von Venezuela.

Die Bevölkerungsdichte steigt hier gewaltig im Vergleich zu den anderen Läufen. Zu den wichtigsten Städten zählen Ciudat Guayana und Ciudat Bolivar.

d. Das Orinoco-Delta: gehört mit seinen knapp 20.000 km2 zu den größten seiner Art weltweit (zum Vergleich: Ganges-Brahmaputra-Delta 60.000 km2, Donau-Delta 4.200 km2). Es erreicht eine Breite von bis zu 370 km und hat etwa 300 Arme, von denen zwei wichtiger sind: Der Rio Grande fließt nach Osten der Rio Manano nach Norden. Hier lebt das Volk der Warao.

Dieses Ökosystem scheint in letzter Zeit sehr gefährdet zu sein, denn hier wurden bedeutende Erdölvorkommen entdeckt, deren Förderung nur eine Frage der Zeit sein sollte.
kranich
schrieb am 23.03.2013, 07:28 Uhr (am 23.03.2013, 07:34 Uhr geändert).
Flora und Fauna

Da der Orinoco zu großen Teilen durch den tropischen Regenwald fließt, sind auch die Pflanzen und Tiere denen von Amazonien gleich. Eine Ausnahme, auf die kurz eingegangen werden soll, bilden die Savannen in Venezuela und Kolumbien, auch unter dem Begriff Llanos bekannt.

Es handelt sich meist um flache bis hügelige Gebiete entlang des Mittel- und Unterlaufes des Flusses, weite Weideländer, in denen hauptsächlich Viehzucht betrieben wird. Die Llaneros können mit den Cowboys Nordamerikas oder den Gauchos Argentiniens verglichen werden. Durch sie hat sich der Joropo verbreitet, eine Musikrichtung, die unter den Einheimischen sehr beliebt ist.

Die Llanos haben eine Trockenzeit von etwa fünf Monaten und eine jährliche Niederschlagsmenge von 1.200-1.400 mm/cm2. Man unterscheidet zwischen Trocken- und Überschwemmungssavannen. In den weiten Baumsavannen spricht man auch von Chapparales, einer Mischung von Bäumen und Gräsern.
Die Jahresdurchschnittstemperaturen sind ähnlich derjenigen von Amazonien - 24-26 Grad Celsius.

Zu den Tieren zählen verschiedene Nager, wie das Aguti, während sich in den Flüssen Kaimane, Anakondas und Piranhas - um nur einige zu erwähnen - tummeln.
kranich
schrieb am 23.03.2013, 07:48 Uhr (am 23.03.2013, 07:49 Uhr geändert).
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Quelle des Orinoco (nach: getamap.net)
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kranich
schrieb am 23.03.2013, 08:05 Uhr
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Oberlauf des Orinoco. Im Hintergrund ein Tafelberg (Tepui) (nach: venezuela.net.ve)
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kranich
schrieb am 23.03.2013, 08:12 Uhr
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Indigene Schönheit (Yanomamo) am Oberlauf (nach: joshuaproject.net)
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kranich
schrieb am 23.03.2013, 08:16 Uhr
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Stripper der besonderen Art... (nach: thinkquest.org)
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kranich
schrieb am 23.03.2013, 08:20 Uhr
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Auf der Pirsch... (nach: flickr.com)
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kranich
schrieb am 23.03.2013, 08:23 Uhr
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Casiquiare-Gabelung (nach: fotocommunity.com)
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kranich
schrieb am 23.03.2013, 08:26 Uhr
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Nebenfluss des Orinoco im Nationalparc Parima-Tapirapeco (nach: centrovenezolano.com)
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