Sprache als Brücke zwischen den Völkern

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Hia-Nela
schrieb am 04.04.2013, 21:03 Uhr (am 04.04.2013, 21:17 Uhr geändert).
Dieter Nuhr über Anglizismen

Sei nicht so streng, Bir.Kle.
Lass sie leben, die kleinen Ausgeburten menschlichen Snobismus und Dummheit (Anglizismen des Alltags). Sie können eh nichts dafür.
Wir sind die Pappenheimer bzw. die, die Amerika tagtäglich als Leibbinde herumtragen.
Der Mensch als Herdentier: Einer macht´s vor, die anderen nach.
Ist ja so was von "in".
Wir gehen doch zu keiner Veranstaltung mehr, wenn es Events gibt, klingt doch viel "interessanter", und die midlife crisis hindert uns auch nicht daran abzuchillen, oh no.
Hast du heute schon was für deine beauty getan?
Moments of relaxing and refreshment.
Wonderful!
Nehmen Sie diesen Gate, er führt Sie geradewegs in den heaven.
Und die rush hour nicht vergessen. Stoßzeiten vermeiden.
Ladies an gentlemen, keep smiling.

Arme Alte und alle die, die kein Englisch gelernt haben...
Hia-Nela
schrieb am 04.04.2013, 21:21 Uhr
Bir.Kle.
schrieb am 04.04.2013, 21:37 Uhr
@Hia-Nela
Arme Alte und alle die, die kein Englisch gelernt haben...
Da sprichst Du mir absolut aus dem Herzen. Dieser irrsinnige Anglizismuswahn ist diskriminierend, rücksichtslos und überdies ein Ausdruck von Verachtung gegenüber der eigenen Muttersprache!

Zu den größten Deppen zählen für mich die Werbef(l)achleute:
Sie arbeiten mit "Slogans und Messages" anstatt mit Werbesprüchen und Botschaften und - worauf ich eigentlich hinaus will - das besonders Dämliche:
Sie hauen ihre Werbesprüche in englischer Sprache raus - und das, obwohl Studien zufolge 80% der Deutschen kein oder zumindest kein richtiges Englisch können!
Fehlinterpretationen sind da keine Überraschung: Eine Firma, die Produkte verkauft, welche nicht selten eine olfaktorische Zumutung sind, wartete einmal mit folgendem Werbespruch auf:
"Come in and find out."

Was hat die Mehrheit (etwa zwei Drittel) verstanden?
"Komm herein und finde wieder hinaus."

(Mit "find out" ist natürlich "herausfinden" im Sinne von "entdecken" gemeint. Demzufolge bedeutet dieser Spruch:
"Komm herein und entdecke."
oder
"Tritt ein und entdecke."


Das Schlimme ist, dass das Ganze nicht auf die Sprache beschränkt ist. Wir lassen uns vom Amerikaner fast alles reindrücken! Es ist einfach nur zum Losbrüllen!

Beispiel Filme: Wir lassen uns größtenteils von den sogenannten "Blockbustern" (noch so ein grauenhaftes Wort) und Effektorgien aus Hollywood die Hirne verkleben - dabei gibt es doch so viele gute deutsche - und auch generell europäische - Filmproduktionen.
Wie behandeln wir diese Nicht-Amerikanischen Filme häufig? Entweder ignorieren wir sie oder sie werden von uns mit Verachtung bedacht. Wir belächeln sie, kritisieren sie oder überschütten sie sogar mit Häme und Spott!

Wir äffen die Amerikaner nach, wo wir nur können, und meinen dann, wir wären "cool", modern oder "hip".

Welch ein himmelschreiender Irrsinn!

@ grumpes
schrieb am 04.04.2013, 21:49 Uhr (am 04.04.2013, 21:50 Uhr geändert).
My lovely Mister Singing Club.

Zu Deutsch: Mein lieber Herr Gesangsverein .
Bir.Kle.
schrieb am 04.04.2013, 21:49 Uhr
@Hia-Nela
"Wir gehen doch zu keiner Veranstaltung mehr, wenn es Events gibt..."
Nicht zu vergessen: Wenn wir dann auf den sogenannten "Events" sind, erwarten wir auch keine Unterhaltung mehr, sondern "Entertainment".

Nur so nebenbei: Das Wort "Entertainment" hat auch schon zwei "Geschwisterchen" bekommen; zwei Neologismen (Wortneuschöpfungen) in Form von Kontaminationen (Kofferwörtern): "Edutainment" und "Infotainment".

Welch ein Kuddelmuddel!
seberg
schrieb am 04.04.2013, 22:08 Uhr
Und was ist mit überkandidelt?
Bir.Kle.
schrieb am 04.04.2013, 22:08 Uhr (am 04.04.2013, 22:12 Uhr geändert).
Besonders übel ist es bei den Berufsbezeichnungen. Hier wimmelt es nur so von Blähworten. Heutzutage ist fast jeder ein "Manager":

Beispiele:
front desk manager (Pförtner)
facility manager (Hausmeister)


Überhaupt wird heutzutage fast alles "gemanagt": Zeitmanagemant, Freizeitmanagement - und einer der widerwärtigsten Anglizismen überhaupt: "Beziehungsmanagement".

Das Wort "managen" hört sich einfach nur kalt, berechnend und nach Verwaltung an.
Was hat sowas mit einer Beziehung zu tun? Eine Beziehung managt man nicht - man pflegt sie, gestaltet sie, lässt sie gedeihen und und und...

Es gibt eigentlich nur noch einen Anglizismus, der noch widerlicher und ekelhafter ist als "Beziehungsmanagement":

human ressource management (Das ist der "moderne" Ausdruck für die Personalbteilung).

"Menschliche Ressource" - Der Mensch wird als Ware betrachtet.
Menschenverachtender geht es nicht!
Hia-Nela
schrieb am 04.04.2013, 22:10 Uhr
Wie bereits angedeutet - man sollte oder muss natürlich auch differenzieren:

Von Anglizismen, die unseren Alltag überschwemmen, von der KITA über die Schule, Supermärkte, Sport, Freizeit bis hin zum Tod, halte ich wenig bis gar nichts, weil wir eine eigene, unsere deutsche Muttersprache, besitzen, die ohnehin mehr und mehr dem Untergang geweiht scheint - zumindest die Standardsprache - stattdessen allgemeine wie individuelle Kürzel"sprachen" zumindest unter Jugendlichen leider die Oberhand gewinnen bzw. schon innehaben.

Dass natürlich - vor allem im Rahmen der globalen Vernetzung - das sogenannte Wirtschaftsenglisch stark zugenommen hat auch bei uns, liegt auf der Hand, - Englisch ist nun einmal die Welt- und Wirtschaftssprache Nr. 1.
Bir.Kle.
schrieb am 04.04.2013, 22:18 Uhr (am 04.04.2013, 22:21 Uhr geändert).
@Hia-Nela
"...stattdessen allgemeine wie individuelle Kürzel"sprachen"..."
Der Kreis scheint sich wohl zu schließen: Irgendwann kommuniziert der Mensch wieder wie zu Urzeiten, als er noch auf den Bäumen herumkraxelte: "Huuh Huuh Huhh!"
gerri
schrieb am 04.04.2013, 22:33 Uhr
@ Die Handy`s werden immer dünner und gescheiter,die Menschen dagegen immer ...... ... ......;
seberg
schrieb am 04.04.2013, 22:57 Uhr
Mensch, gerri! Und dann das Bild dazu!
@ grumpes
schrieb am 04.04.2013, 22:59 Uhr (am 04.04.2013, 23:00 Uhr geändert).
Te-ai ajuns @gerri .
....mein Haus, mein Boot....
gerri
schrieb am 04.04.2013, 23:21 Uhr (am 04.04.2013, 23:23 Uhr geändert).
@ Was seht ihr,ich sehe immer noch das alte Bild.
Seid nicht neidig,habe doch ein Leben lang gearbeitet.
Berndt1946
schrieb am 05.04.2013, 08:54 Uhr (am 05.04.2013, 08:55 Uhr geändert).
Ja, Leute, das war's dann!

Da die Diskussion wieder in ganz andere Richtungen läuft, gehe ich davon aus, dass die- fachlichen- Wortmeldungen abgeschlossen sind und betrachte den Thread als geschlossen.

Wer dennoch- später mal- sich melden will, zu einer- bezahlten oder unbezahlten (beschäftigungsschaffenden- für Rentner angedachten) Mitarbeit- noch ist da nicht das letzte Wort gesprochen, welcher Weg tatsächlich gewählt werden wird- der soll sich bitte DIREKT bei mir melden. Meine Kontaktdaten findet ihr in dem Artikel des 7bürger Zeitung, genauso wie hier in den ersten Postings etc.pp..

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