heutige Gerechtigkeit und althergebrachte Prinzipien

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orbo
schrieb am 14.06.2014, 00:20 Uhr (am 14.06.2014, 00:21 Uhr geändert).
Der Europäer

POK: Guten Abend, Herr Sachs!
Ich bin Polizeioberkommissar Fritz Eberlein,

Sachs: Ich weiß wer Sie sind.

POK: Natürlich.
Nach all dem, was ich über Sie mitbekommen habe, kommen Sie mir wie ein Mann vor, der wünscht über etwas bedeutenderes zu sterben.

Sachs: Ja, das ist der Unterschied zwischen Wahrheit und Fiktion. Die Fiktion muss einen Sinn ergeben.

POK: Sie verwirren mich, Herr Sachs. Warum sollte ein konservativ eingestellter Mensch, ein Prinzipientreuer, der 30 Jahre lang gegen das gesellschaftliche Übel gekämpft hat, warum sollte dieser Mann seine letzten Tage für etwas verschwenden, das die Verkörperung all dessen ist, was er verachtet? Sie haben Ihr Leben den Idealen des bürgerlichen Lebens gewidmet. Sie haben alles geopfert zum Wohle der Familie. Wofür? Ihre Frau ist Ihnen davon gelaufen. Ihre Tochter hat sich in deren Obhut abgewandt. Und mit dem letzten Gerichtsurteil ist Ihr ganzes Leben in sich zusammengefallen.

Sachs: Sie wissen gar nichts über mich. Ich war lange vor dem Gerichtsurteil verloren. Ich war einst dazu bestimmt, werden zu jemand wie Sie: aufrichtig, zielstrebig, ein Mensch mit einer Aufgabe. Aber, Charakter lässt sich leichter behandeln als Widerwillen. Wir haben keine Kontrolle darüber, was das Leben mit uns macht. Die Dinge geschehen eher als man um sie weiß. Und sobald sie geschehen sind, zwingen sie einen andere Dinge zu tun. Bis man am Ende jemand geworden ist, der man nie sein wollte.

POK: Nein. Wir können alle frei entscheiden. Und Sie haben sich entschieden.

Sachs: Manchmal findet man sein Schicksal auf Wegen, auf denen man dachte ihm zu entgehen.

POK: Gerechtigkeit hat mit Schicksal nichts gemein.

Sachs: Gerechtigkeit. Das ist nicht möglich. Weil Ihre Idee von einer Gerechtigkeit, eine Illusion ist. Das System garantiert Sicherheit, weil alle Welt darin verwickelt ist. Und darum wurden Ihre Bemühungen entweder ignoriert oder unterminiert. Und uns wird man eher still und heimlich beseitigen, bevor eine Klage vor Gericht zum Erfolg führen könnte.

POK: Und was sollen wir dagegen unternehmen? Aufgeben? Akzeptieren, dass das der Lauf der Welt ist?

Sachs: Ihnen ist eines klar: Wenn Sie etwas ändern wollen, wird Ihnen das innerhalb der Grenzen Ihres Verständnisses über Gerechtigkeit nicht gelingen. Dazu müssen Sie sie überschreiten. Und sobald Sie das tun, wird es in jedem Fall Kollateralschäden geben. Ja, soll man nun Symbolen der Allgemeinheit seine Ideale opfern? Eine schwierige Entscheidung. Aber wie haben Sie so schön gesagt? Manchmal findet man sein Schicksal auf Wegen, auf denen man dachte, ihm zu entgehen.

(Dieses ist eine Parodie ohne weitere Angaben zum Original.)
kranich
schrieb am 14.06.2014, 02:05 Uhr
Europäer...

Brite...
Spanier...
Rumäne...

Ein vorläufiger Traum!

Oder:

Türke...
Syrer...
Israeli...

Oder:

Bantu...
Berber...
Zulu...

Oder:

Yanomani...
Capueras...
Vilarunga...
kranich
schrieb am 14.06.2014, 02:12 Uhr
(Dieses ist eine Parodie ohne weitere Angaben zum Original.)

Aus meiner Sicht ziemlich geschmacklos...
OREX
schrieb am 14.06.2014, 08:17 Uhr
Soll das Ganze ein privater Dialog werden?
Oder bin ich zu dumm um das zu begreifen?
Bahnt sich da eine Verschwörung an und wir sind auf Dokumente gestoßen mit dem Vermerk "TOP SECRET"?

Nichts dergleichen. Ich glaube, die Autoren haben es verlernt in einer Sprache zu sprechen, die jeder versteht. Sie sind einfach abgehoben. Na dann:

Guten FLUG!
OREX
schrieb am 14.06.2014, 08:34 Uhr (am 14.06.2014, 08:36 Uhr geändert).
Gerechtigkeit?

Eminescu sagt dazu:

Iar îngrădirea răutăţii reciproce, dreptate se numeşte.

oder auf deutsch:

Und die Einschränkung der gegenseitigen Schlechtigkeit, Gerechtigkeit sich nennt.
orbo
schrieb am 14.06.2014, 08:37 Uhr (am 14.06.2014, 08:39 Uhr geändert).
Ich glaube, die Autoren haben es verlernt in einer Sprache zu sprechen, die jeder versteht.

Nein, es ist ein Autor. Dass der Beitrag fiktiven Inhalts nicht jedermanns Sache ist habe ich in Kauf genommen. Bitte nicht persönlich nehmen und werden.
joker
schrieb am 14.06.2014, 12:59 Uhr
orbo
schrieb am 14.06.2014, 13:39 Uhr (am 14.06.2014, 13:41 Uhr geändert).
... hast es ergoogelt oder erkannt?
joker
schrieb am 14.06.2014, 15:38 Uhr
Beides! Der Text kam mir seltsam bekannt vor, da wollte ich Gewißheit haben und hab gegoogelt.
Putinescu
schrieb am 14.06.2014, 16:39 Uhr
manfred-M
schrieb am 14.06.2014, 17:04 Uhr
Der Eingangs-Dialog ist in diesem Falle aus dem Zusammenhang gerissen und nur für denjenigen verständlich, der den gesamten Text oder zumindest dessen Herkunft kennt. Deshalb sind die Fragezeichen von anderen Lesern nachvollziehbar.

Der Ur-Zusammenhang befindet sich im Film "The International", wo es darum geht, daß einige Aufrechte durch Aufdecken der illegalen Machenschaften einer bestimmten Bank auch Einblick in das internationale Finanzwesen geben.

Daraus entnommen ist ein Wortwechsel zwischen den Hauptdarstellern, der im link

http://www.michaelkleinschmidt.de/film/kino/2009/the-international/index.htm

nachzulesen ist. Armin Müller-Stahl als einer der Hauptdarsteller bürgt - wie immer - für Qualität. Aus dem Filmtext stammt der - leicht abgewandelte - Dialog im 1. Beitrag.

Wenn man nun weiß, worum es geht, dann kann man auch dazu kommentieren. Klar gehts um die "Versklavung" der Menschheit durch das internationale Finanzsystem. Nichts Neues und doch den meisten unbekannt.
Ziemlich gut erklärt von Andreas Popp bei einem Vortrag in der Uni Mannheim vom September 2011:

https://www.youtube.com/watch?v=hpvip3wu49c

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich als junger Spund mit meinen theoretischen Schulkenntnissen in eine Betriebsleiterposition kam. Die Finanzen hatte der Chef in der Hand. Zwangsläufig bekam ich natürlich die Gespräche im Büro dabei mit. Der Chef war ein einfacher Mann aus Nordbaden, mit einer ziemlich deftigen und oftmals trivialen Ausdrucksweise. Jonglierte mit vier Banken, wobei er die eine immer gegen die anderen ausspielte.

Als damals in den 70er Jahren die Zeit der 7b-Abschreibungen sowie die Zeit des niedrigverzinsten Geldes war, das unter die Leute kommen sollte, bekam er fast täglich jeweils von einer anderen Bank Anrufe mit ähnlichem Inhalt (Herr S., wir haben sehr billiges Geld, wollen Sie nicht in dies oder das investieren, - günstiger werden die Zinsen nicht mehr, ... usw.).
Seine lapidare Antwort: Schiebt Euch das Geld doch in den A., ich brauche es nicht, ich habe selber genug...

Ich dachte bei mir, - so kann man doch den Banken nicht antworten, man braucht sie doch auch, usw.

Heute, nach vielen Jahrzehnten, weiß ich natürlich so manches mehr, - aber eines weiß ich sicher: Der Chef hat damals genau die richtigen Worte verwendet.

Meinen Kindern habe ich immer wieder eingebleut: Ihr sollt, wenn Ihr in die Bank geht, höflich sein, Eure Wünsche äußern, aber zwei Worte sind für Euch in der Bank "tabu":
Die Worte "bitte" und "danke". Denn damit fängt die Abhängigkeit an.

Sie haben es beherzigt, - sie stehen ale gesund auf ihren eigenen Beinen, haben keinen Kredit laufen und arbeiten mit ihrem eigenen Geld. Irgendwie bin ich stolz darauf, daß sich das im Kopf meiner Kinder einzementiert hat.

manfred-M
schrieb am 14.06.2014, 17:15 Uhr (am 14.06.2014, 17:17 Uhr geändert).
Putinescu:
https://www.youtube.com/watch?v=nltCSB5Y5_s

Paßt nicht nur gut zum Thema, sondern ist schon aus zwei Gründen faszinierend:

- die Wahrheit, offen ausgesprochen, ohne Verschnörkelungen und innerhalb von 1,5 Minuten auf den Punkt gebracht

- der Zeitpunkt dieser Ansage und Voraussage (Zulauf der kleineren EU-kritischen Parteien) bereits ein halbes Jahr vor der Wahl zum EU-Parlament
orbo
schrieb am 14.06.2014, 17:38 Uhr (am 14.06.2014, 17:39 Uhr geändert).
Es steht natürlich jedem frei den Text so zu lesen, wie es ihm beliebt. Er steht hier allerdings nicht ohne Grund abgewandelt drin und behandelt nicht das Finanzsystem. Um nicht in die Diskussion über Finanzen abzugleiten hatte ich darauf verzichtet, die Quelle des Ursprungstextes anzugeben...
lucky_271065
schrieb am 15.06.2014, 00:45 Uhr (am 15.06.2014, 00:47 Uhr geändert).
@orbo

Es steht natürlich jedem frei den Text so zu lesen, wie es ihm beliebt.

Und danach die Wasserspülung zu betätigen? Oder am Besten gar nicht mehr lesen und gleich spülen?

PS Man kennt ja seine Pappenheimer.
orbo
schrieb am 15.06.2014, 06:06 Uhr (am 15.06.2014, 06:10 Uhr geändert).
"Sie wissen gar nichts über mich."

Der Text lässt Interpretationsspielräume zu. Deshalb.

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