Einsturzalarm in der einmaligen Kirchenburgenlandschaft Siebenbürgens

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Robert (Administrator)
schrieb am 24.02.2016, 00:07 Uhr
Zwei Tage nach dem Einsturz, am Sonntag, dem 21. Februar, hat Christian Chelu (Honigberg) das Ausmaß der Katastrophe in Rothbach mit einer Drohne gefilmt und in beeindruckenden Bildern festgehalten.

Kirchturm in Rothbach eingestürzt
Von Benutzern verlinktes Bild - Link zum Bild

Erschütternde Fotoserie aus der Vogelperspektive
Videofilm auf YouTube
getkiss
schrieb am 24.02.2016, 07:21 Uhr
Jahrhundertelang wurden sie in freiwilliger Gemeinschaftsarbeit gepflegt

und siehe da, welch Wunder, mit dem Exodus der Gemeinde war keine Gemeinschaftsarbeit mehr vorhanden...
Es blieben zwischen denen, die nebenher lebten, ein paar Menschen zurück. Und den anderen bedeuteten die alten Mauern nicht mehr ihre eigene Geschichte.
Was sollten die anfangen mit diesen alten Steinen und morschen Hölzern. Bestenfalls als Steinbruch zu gebrauchen. So wie diese Turmreste auch.

Ob der Grund des Einsturzes je ermittelt wird?
Gibt es gesicherte Fotos über den Zustand des Turms im Lauf der Zeit?
bankban
schrieb am 24.02.2016, 08:51 Uhr
Was sollten die anfangen mit diesen alten Steinen und morschen Hölzern. Bestenfalls als Steinbruch zu gebrauchen.

Da tun sich durchaus gewisse historische Parallelen auf...
Sic transit gloria mundi?
getkiss
schrieb am 24.02.2016, 10:45 Uhr
Ja, sic transit Gloria mundi....
Bevor ich die Hochschule auf Abendkursbasis doch noch beenden durfte (1967-68), arbeitete ich bei "ISPE, Filiale Timişoara".
Wir machten Projekte energetischer Natur, Heizkraftwerke und Fernheizanlagen. Seinerzeit auch für die große Thermozentrale von Mintia, Kreis Hunedoara.
Auf Grund der jetzigen Krise in den Kohlemgruben und der energetischen Industrie in Rumänien, sind in Mintia Entlassungen geplant:

Entlassungen Mintia

Es werden also zu erst Entlassungen geplant, es wird wohl auch dort die Älteren treffen. Die fähigen Jüngeren sind auch dort über die Wälder und Berge: im Ausland.
Das Land nennt sich Transilvanien. Über den Wäldern. Da hat sich die Bewegungsrichtung geändert: Richtung Westen.

Wer soll da noch Mintia retten? Niemand in Sicht. Die Sachsen und Scvhwaben wurden mal wieder von den Rumänen selbst kopiert, in die selbe Richtung.
Da müssen wir nicht über zusammengebrochene Türme jammern.
Die Antwort wurde schon längst gegeben:

"Zu erst kommt das Fressen, nachher die Moral"....

Davon haben Afghanen, Iraner, Syrer, Iraker, Marokkaner, Ghanaer, etc. gehört. Es soll Niemanden wundern, dass die Richtung beibehalten wird. Wir deutsche amüsieren uns in Ihren Ländern. Das möchten die auch.

Wundere dich nicht, @gerri...
gerri
schrieb am 24.02.2016, 10:55 Uhr (am 24.02.2016, 10:59 Uhr geändert).
@ Eigentlich bräuchten die alle deutsche Führung im Land,dann müssten sie ihre Heimat nicht verlassen.Warum sagen wir es nicht gleich so.... Oder klingt es gefährlich??

(-Bin jetzt mal kurz weg am Mittwochsmarkt.)
Harald815
schrieb am 24.02.2016, 12:30 Uhr
Du hast recht. Wenn du vom Mittwochsmarkt zurück bist, stellst du dich nicht als „deutsche Führung“ für Syrien oder Afghanistan zur Verfügung? Eventuell hast du noch einen Kumpel, dann können beide Länder ihre Probleme als gelöst betrachten.
gerri
schrieb am 24.02.2016, 14:03 Uhr
@ Also den Fehler wie unser Landsmann Herr Johannis mach ich bestimmt nicht,die Gedult habe ich nichtmehr,da Erfahrung.
Die strömen doch alle in die germanischen Länder,das kann man auch wenn man möchte,nicht abstreiten.
Reblaus
schrieb am 24.02.2016, 14:34 Uhr
Die strömen doch alle in die germanischen Länder,
Bedenkt man, dass die Wandalen (ein Stamm der Germanen) im Jahre 429 Nordafrika eroberten und ein Königreich installierten, könnte man einige Flüchtlinge als Heimkehrer ins Mutterland betitteln.
getkiss
schrieb am 24.02.2016, 18:18 Uhr (am 24.02.2016, 18:21 Uhr geändert).
ins Mutterland betitteln

Recht hat er, der Lauserl.
Das Mutterland scheint im Ruf zu sein besonders große Titterl zu haben, also versuchen viele aus allen Himmelsrichtungen daran zu saugen.
Das ist halt nur ein Problem für die Leute, die diese dumme Kuh füttern müssen...
Darum mache ich den Vorschlag, unseren Lauserl den Titel "Oberfütterer" zu verleihen!

Host mi, Herr Ministerpräsident?
Reblaus
schrieb am 24.02.2016, 18:47 Uhr
Jo, du mi a
prost
leg di widder hi
bankban
schrieb am 25.02.2016, 10:47 Uhr (am 25.02.2016, 10:52 Uhr geändert).
Für diejenigen, die des Ungarischen ein bisschen mächtig sind, sei folgender Artikel empfohlen:

Disney-kitsch

Der Titel lautet übersetzt "Die sächsischen Wehrkirchen werden zu Disney-Kitsch mutiert"

Der Autor geht auf die unfachmännischen Renovierungsarbeiten an etlichen sächsischen Wehrkirchen ein. Insbesondere moniert werden, dass vielerorts die Dächer abgedeckt und mit neuen, in Massenproduktion hergestellten Ziegeln eingedeckt werden (die komischerweise allesamt von der Firma Tondach stammen, deren Geschäftsführer A. Rusu angeblich ein guter Freund von Friedrich Gunesch ist.) Der massenhafte Austausch der Dachziegeln mit neuen Ziegeln zweifelhafter Qualität führt nicht nur zu einem ahistorischen Erscheinungsbild, sondern verursacht auch Folgekosten, weil die neuen Ziegeln doch nicht so lange halten wie versprochen. Der Artikel dokumentiert mit Fotos, dass etwa in Meschendorf immense Mengen an guten Ziegeln von den Dächern genommen wurden. Damit neue benutzt werden konnten...
Moniert wird auch, dass die Arbeiter häufig ohne Aufsicht gearbeitet hätten und somit häufig etwa Zement an Stellen benutzt hätten, wo man andere Materialien hätte verwenden müssen. Auch diese Stellen gingen mittlerweile kaputt. Woher sollen irgendwelche Arbeiter wissen, z.B., wenn sie einen Teil des irgendwie verseuchten Bodens entfernen sollen, bis wohin der Schaden reicht? Ohne zu zögern wird daher alter Bodenbelag entfernt und mit neuem, häufig künstlich glänzendem Parkett/Laminat etc. ersetzt.
In einem Beispiel aus dem Banat (Mariaradna) wird berichtet, dass die sehr schönen Steintreppe aufgebrochen und entfernt und mit einer Betontreppe ersetzt wurde.

Wieso ist der Artikel interessant und relevant?

1. Der Kirchturm von Radeln, der am 14.2. teilweise eingestürzt war, wurde ebenfalls vor einigen wenigen Jahren teilsaniert. Die Frage lautet nunmehr: ebenfalls oder ebenso?
2. Die nächste Frage lautet: wie sieht es woanders aus? Ebenso? Droht woanders das gleiche Schicksal?
3. Der rumänische Staat ist offenbar nicht in der finanziellen Lage oder die Gesellschaft in Rumänien ist nicht in der fachlich-moralischen Lage, Restaurationen fachgerecht auszuführen. Welche Konsequenzen ergeben sich hieraus? Konzentriert man sich künftig nur bzw. noch stärker auf einige Schaufensterstädte wie Hermannstadt? Bleiben nur noch ein paar Vorzeigeobjekte über? Soll man nun endlich eingestehen, es geht nicht, man kann nicht alles bewahren und retten? (Für wen denn auch...)
4. Lassen die Anstrengungen der sächsischen Gemeinschaft in Deutschland zugunsten von Schloss Horneck noch (mehr) finanzielle Anstrengungen in Siebenbürgen vor Ort zu? Mit welcher moralischen Legitimation soll man denn hier Geld für die Kirchenburgen sammeln und spenden, wenn man weiß, wie die Arbeiten ausgeführt werden und dass in Radeln der Turm nur wenige Jahre nach einer solchen Arbeit eingestürzt ist?
5. Gibt es denn ein Konzept, für wen und wie(so) von Deutschland (aus) Millionen in Sbb. ausgegeben werden sollen, wenn dort die sächsische Gemeinschaft demnächst auf weniger als 10.000 Personen fallen wird?
Reblaus
schrieb am 27.02.2016, 21:01 Uhr
3. Der rumänische Staat ist offenbar nicht in der finanziellen Lage ..., Restaurationen fachgerecht auszuführen.
Welche Restaurierung (den Begriff verwende ich lieber, da ich ihn für zutreffender halte) hat der Staat Deutschland durchgeführt? Der Staat kann nur die Rahmenbedingungen schaffen (Gesetze, Vorschriften, Zuschüsse u. steuerliche Erleichterungen).
Man kann ihm (dem rumänischen Staat) maximal vorwerfen, diese Gesetze nicht durchzusetzen.
Finanziel zuständig ist ein Staat für archäologische Funde, sogenannte Bodendenkmäler, die auch in sein Eigentum (in das Schatzregal) übergehen.
bankban
schrieb am 27.02.2016, 21:21 Uhr (am 27.02.2016, 21:21 Uhr geändert).
Korinthenkacker. Ist das alles, was dir zu Grundsatzfragen einfaellt?
Reblaus
schrieb am 27.02.2016, 21:53 Uhr
Zipfiklatscher, has auch ein Argument?
getkiss
schrieb am 27.02.2016, 22:36 Uhr
Ja. Argumente wären bestimmt vorhanden.
Ein Argument wäre z. Bsp.:
@Reblaus:
Jo, du mi a
prost
leg di widder hi

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