Kluft zwischen Reiche und Arme in Deutschland vertieft

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robertop52
schrieb am 03.03.2008, 10:34 Uhr

Umfrage des DIW-Berlin:Die Kluft zwischen arm und reich in Deutschland hat sich gegenueber Referenzjahr 1992 stark vertieft.Basis reale Einkommen,war 2007 die Differenz von zirka 43 % zugunsten der Reichen gestiegen(die Superreichen
mit 10 % der Bevoelkerung und anteilig 60 % vom Gesamtbesitz in der BRD).
Ueber Objektivitaet von Umfragen laesst es sich streiten oder auch nicht.Das stark verteidigte Konzept des sozialen Kapitalismus-"Wohlstand fuer alle" ist aber schon ueberwaeltigte Vergangenheit.
Als Aussenstehender,welcher die deutsche Gesellschaft nunmehr seit vielen Jahren beobachtet,habe ich auch diese wandelnde Tendenz gegenueber der 90-er Jahre bei meinen Besuchen verspuert .

Ausgangspunkt meiner Betrachtungen waere auch ein vor zwei Wochen erfolgter abendlicher Rundgang durch die Innenstadt einer nordrheinwestfaehlischen Stadt :

- allgemeine Stimmung etwas traurig ,die Menschen schienen mir besorgt,in Gedanken versunken und weniger kommunikationsfreudig als noch vor Jahren.
- anstelle von Luxuslaeden mit Bekleidung und Schuhwaren ,wie noch in den Neunzigern auf der Verkaufsmeile genuegend vertreten ,gibt es jetzt eine Reihe von Billiglaeden mit Ware welche alles andere als Qualitaet ausstrahlen kann
- erstaunt ueber die 6 zentral gelegenen Laeden mit "Alles fuer je ein Euro",dabei viel Kitsch aus China und mehr oder weniger nutzlosen Gegenstaenden,aber mit recht vielen Kunden;dagegen war der Andrang der Kunden in den Fachgeschaeften auesserst bescheiden.
- Andrang bei tuerkischen Fast Foods an jeder Ecke,die feineren Restaurants jedoch kundenmaessig schwach besetzt
- nach Ladenschluss kurz nach 20 Uhr schien die Stadt etwa verlassen,keine Spaziergaenger ,mit Ausnahme von etwas angriffslustig johlenden Gruppen von Jugendlichen welche durch die Stadt streiften,von Betrunkenen mit der schon klassischen Billigbierdose,von relativ vielen Bettlern welche mir immer wieder in den Weg versperrten und um"wenigstens 40 Cent" baten.Und das nicht nur in der Bahnhofsgegend.
Bestimmt ist obiges Bild etwas subjektiv,aber Tatsache ist,die deutsche Gesllschaft hat sich in den letzten Jahtzehnten stark veraendert und leider nicht immer zum Besten.

Was meint ihr dazu ?
dersaxe
schrieb am 05.03.2008, 09:02 Uhr
Die Beobachtung Ihrerseits ist richtig! Doch international gesehen ist der Wohlstand in Deutschland immer noch Spitzenmässig.Auf den Strassen Deutschlands ist immer noch das gleiche Bild wie vor 30 Jahren,bloss die Sprache hatt sich geändert. Zuerst waren es die Spanier, dann die Italiener, dann die Jugos , danach die Türken und zuletzt die Russen. So kann man auf der Strasse und in Gaststätten schwer deutsche Werte finden.
getkiss
schrieb am 05.03.2008, 10:01 Uhr
In der letzten Zeit merke ich in München bei den Abfalltonnen für Kunststoff und Flaschen immer mehr schlecht angezogene Leute die da was suchen...
Vor ein paar Jahren war dies noch anders.
Da sieht die "große" Koalition nicht hin und wundert sich über die Stimmen für Linke?
getkiss
Albanezul
schrieb am 05.03.2008, 10:36 Uhr
dersaxe schrieb: Die Beobachtung Ihrerseits ist richtig! Doch international gesehen ist der Wohlstand in Deutschland immer noch Spitzenmässig.Auf den Strassen Deutschlands ist immer noch das gleiche Bild wie vor 30 Jahren,bloss die Sprache hatt sich geändert. Zuerst waren es die Spanier, dann die Italiener, dann die Jugos , danach die Türken und zuletzt die Russen. So kann man auf der Strasse und in Gaststätten schwer deutsche Werte finden.

Gehen Sie in Gaststätten um deutsche Werte zu finden? Welche sollen das sein (in der Gaststätte)?
Was waren zuerst die Spanier, dann die Italiener, dann die Jugos?

schully
schrieb am 05.03.2008, 10:42 Uhr
@dersaxe:
Zitat"...danach die Türken und zuletzt die Russen."
ich glaube, du meinst die russlanddeutschen. dann nenne sie bitte auch so, uns passt es auch nicht, wenn wir rumänen genannt werden.

was mir unlängst aufgefallen ist: die ärmsten unserer mitmenschen können sich in deutschland die zigaretten nicht mehr leisten. und die schlauen unter ihnen sammeln die kippen aus den sandkästen vor den supermärkten, die sind besonders lang und nicht zerdrückt oder zertreten.
servus
rio
schrieb am 05.03.2008, 12:45 Uhr
...in der letzten Zeit merke ich in München bei den Abfalltonnen für Kunststoff und Flaschen immer mehr schlecht angezogene Leute die da was suchen...

Da sind immer mehr auch nicht "schlecht" angezogene Leute dabei, auch wenn sie nun nicht gleich im Anzug mit Krawatte auftreten. Obwohl man doch den Leuten vorgerechnet hat, dass man mit 4,25 euro gut durch den Tag kommen, na ja, die Kippen noch aus dem Ascher vorm Supermarkt, wahrscheinlich versuchen sie mit Plastikflaschen noch einen Urlaub auf Mallorca rauszuschinden. Deutschland kommt auf den Hund, wird zu einem Land der Armut und Promiskuität. Und daran ist NUR die Politik schuld.
robertop52
schrieb am 05.03.2008, 16:08 Uhr

Sorry,"der saxe",ich habe auch nicht gemeint dass es sich in Deutschland schlecht leben laesst.Bloss sind viel mehr aermere Leute als frueher da und praegen auch das Strassenbild.Ich haette aber fuer Deutschland den Wohlstand,den Lebensstandard und die ruhige Lebensweise der Schweiz herbeigewuenscht.

Die Globalisierung und die Oeffnung der Grenzen zu Osteuropa haben das Strassenbild und auch vielleicht Lebensgewohnheiten nicht nur in Deutschland veraendert.
Ein Beispiel : England,die von dem restlichen Europa sich durch den Aermelkanal und hartnaeckige Verweigerung des Euro abkapselnde Insel,gleicht im Strassenbild auch nicht mehr dem mir bekannten Great Britain der achtziger und neunziger Jahre. Dann hoerte man in der Londoner U-Bahn oder im Stadtzentrum hauptsaechlich Englisch sprechen,voriges Jahr staunte ich aber vorwiegend Polnisch,Russisch und seltener etwas Rumanisch zu hoeren.Englisch schien nicht mehr die Hauptsprache zu sein und manchmal war auch das dort gesprochene Englisch mit stark fremden Akzent und fehlerhaft gesprochen.
Diesen Trend kann niemand stoppen,man muss die Tatsachen
akzeptieren.
Es bleibt nur zu hoffen dass dieser neue Mix an Bevoelkerung frueher oder spaeter ,trotz bunter Verschiedenartigkeit im Kampf um Wohlstand einen gemeinsamen Nenner finden kann und nicht in Konflikte ausartet.
Die Amerikaner haben zwar andere historische Gegebenheiten als Europa,sie sind das Auswanderungsland par excellence und stolz vom Zusammensein im amerikanischen "melting pot".
Ob die Industrielaender Europas in dieser Hinsicht die USA und auch Kanada in Zeit nachahmen koennten,bleibt offen.
Und die Globalisierung schreitet voran! Inzwischen haben wir auch in Rumaenien,vor allem in der Baubranche,der
Bekleidungfertigung, einen akuten Mangel an Arbeitskraeften.
Es laufen jetzt Projekte Arbeiter nicht nur aus der Tuerkei,sondern auch aus China, Bangladesh und den Philippinen in die rumaenischen Betriebe zu bringen.Das ist eine Herausforderung welcher sich die rumaenische Gesellschaft nunmehr stellen muss. Es wird auch unvermeidlich sein dass bei diesen fuer Rumaenien neuen Erfahrungen womoeglich Konflikte entstehen.
Albanezul
schrieb am 05.03.2008, 20:55 Uhr (am 05.03.2008, 20:57 Uhr geändert).
robertop52 schrieb:
Sorry,"der saxe",ich habe auch nicht gemeint dass es sich in Deutschland schlecht leben laesst.Bloss sind viel mehr aermere Leute als frueher da und praegen auch das Strassenbild.Ich haette aber fuer Deutschland den Wohlstand,den Lebensstandard und die ruhige Lebensweise der Schweiz herbeigewuenscht.



Na, na, so ruhig ist es hier auch nicht, für Ihren Lebensstandard müssen Sie hier genauso arbeiten, wie in D auch. Vor allem in den Grossstädten. Und auch hier gibt es Leute, die trotz Arbeit Probleme haben ihre Miete zu bezahlen, insbesondere, wenn die Steuern fällig sind und man sich im Vorjahr verkalkuliert hat. Aber genauso wie Deutschland geht auch die Schweiz nicht vor die Hunde, und weder im einen noch dem anderen Land sind die Politiker die einzig Schuldigen.
Misch 39
schrieb am 05.03.2008, 21:22 Uhr
robertop52 schrieb:

Es laufen jetzt Projekte Arbeiter nicht nur aus der Tuerkei,sondern auch aus China, Bangladesh und den Philippinen in die rumaenischen Betriebe zu bringen.Das ist eine Herausforderung welcher sich die rumaenische Gesellschaft nunmehr stellen muss. Es wird auch unvermeidlich sein dass bei diesen fuer Rumaenien neuen Erfahrungen womoeglich Konflikte entstehen.

Anstatt solcher Projekte, sollte die Regierung sich lieber bemühen ihre weggelaufenen Staatsbürger wieder heimzubringen.
rio
schrieb am 05.03.2008, 23:35 Uhr
Hallo mitenand!
Das Thema dieses Threads lautet, wenn ich gut gelesen habe: "Die Kluft zwischen arm und reich..." Was hat aber die Tatsache dass Ausländer in Metropolen (London) anzutreffen sind, damit zu tun? Es sind doch nicht die Ausländer (die in London wahrscheinllich sowieso meist (russische?) Touristen auf Shoppingtour sind) Schuld am Auseinanderklaffen der Schere? Ich denke, nicht, sondern der Staat wird auseinandergenommen von oben, genauso wie von unten. Jeder bescheißt wo er kann und wers nicht macht ist dumm. so schauts doch aus und die Politiker tun nichts oder nur wenig dagegen, ja sie , welche eine Vorbildfunktion haben sollten bedienen sich immer unverschämter aus dem Staatssäckel und sagen dem Kleinen unten dass er zu üppig lebe von seinen Hartz4-Geldern. Die Bundestagsabgeordneten haben doch nur letztes Jahr ihre Diäten hochgepusht unter dem Vorwand der langen vorherigen Entsagungsperiode. Dass auch die Arbeiter in den letzten Jahren Lohnabschlüsse hinnehmen mussten, welch nicht mal die Inflation ausglichen. lassen sie nicht gelten, (siehe Schäubles Angebot an Verdi). Da kommt doch Wut hoch wenn man sieht dass auch Leute welche kaum noch wissen wohin mit dem Geld, den Staat um Steuern bescheissen, was soll man dann vom kleinen Mann erwarten? Und zweitens herrscht in D schon jahrelang eine Regression und das sinken der Arbeitslosen ist auch mehr der Rechenkunst zu verdanken als der Realität. Es kommen aber andauernd neue Leute in dieses Land, obwohl die Gastarbeiterzeit schon lange passe' ist, viele kommen auch gar nicht mit der Absicht hier zu arbeiten und sich gar zu integrieren, sondern versuchen das auch jetzt noch großzügige soziale Netz des Staates auszunutzen und zu leben wie die Made im Speck. Sie gehen kriminellen Geschäften nach, dealen und kassieren so ganz nebenbei auch noch a bissle Stütze vom Staat. Da müsste man scho a bissle ausmisten in diesem Staat und zwar sowohl oben als auch unten. Der Staat darf sich nicht von jedem ausnehmen lassen und ruhig zuschaun. Die Zeche zahlen jene die diesen Staat am Laufen halten müssen mit ihrer täglichen Arbeit und langsam immer ärmer werden obs jetzt ein Ausländer oder ein Deutscher is, ist ganz egal.
Und der gute Albanezule beruhigt mal wieder: Alles nicht so schlimm, wird schon gehen. Bis wann? Denn wenn die Kluft immer größer wird dann wirds eines Tages krachen, das ist so gewiss wie das Amen in der Bibel. Und wer ausser den unfähigen Politikern, die meist nur mit sich selber beschäftigt sind ist denn noch schuld an der Misere? Bin gespannt.
robertop52
schrieb am 06.03.2008, 08:47 Uhr
Also Misch,es waere ja wunderbar wenn die rumaenische Regierung Wege und Mittel finden koennte ausgewanderte rumaenische Arbeiter aus Italien und Spanien zurueckzubringen.Wir habenes aber mit einer mehr oder weniger gut funktionierenden Marktwirschaft in RO zu tun
Bemuehungen dafuer gab es schon(z.B.die vor zwei Wochen vom Arbeitsministerium in Rom organisierte Arbeitsboerse,zwar gut besucht,aber mit wenig konkreten Erfolg was qualifizierte Arbeiter betrifft).Auch bei Loehnen von zirka 700 Euro/Monat netto,welche fuer qualifizierte Bauarbeiter von Firmen aus Ro maximal angeboten werden koennen ,gibt es wenig Nachklang bei unseren ausgewanderten
Mitbuergern.Denn in Spanien ,Italien oder Israel kommen die samt geleistete Ueberstunden auf viel hoehere Loehne und daher wenig Interesse.Spreche jetzt von qualifizierten Kraeften die Qualitaetsarbeit leisten und nicht von Faulenzern ohne Ausbildung(von denen haben wir ja genug da!).
Die Lage sieht viel angespannter in der Bekleidungsindustrie aus,wo der akute Mangel an qualifizierten Kraeften sich am staerksten offenbart.Rumaenien hat viele gut ausgeruestete Bekleidungsbetriebe,welche ueberwiegend fuer den Export nach Westeuropa (insbes.Deutschland,Italien,England) taetig sind.Jahrelang war auch diese Branche,welche groesstenteils in Lohnveredelung(Stoff und Zutaten kommen aus dem Ausland,Betrieb stellt lediglich seine Produktionseinrichtungen und Arbeitskraefte zur Verfuegung)
Spitze im Export und sichere Beschaeftigung insbesonders fuer viele Frauen.Aber zu Niedrigstloehnen! Bekleidungsfertigung ,ist naehmlich auf Weltebene abhaengig
von den Billiglohnlaendern und da gibt es keine Chancen einer starken Lohnsteigerung,denn dann ist Rumaenien aus diesem Gewerbe out.Auch zu den derzeitigen niedrigen Loehnen gibt es schon eine harte Konkurrenz seitens China,Vietnam,Laos,Moldawien,Ukraine ,welche noch guenstiger produzieren koennen.Deshalb gibt es auch keine Chance die verlorenen rumaenischen Arbeiter aus dem Ausland oder aus anderen besser bezahlenden Branchen fuer die Bekleidungsindustrie zurueckzubekommen.
Zur Zeit bleiben deshalb nur diese Projekte auslaendische ausgebildete Arbeiter hierherzubringen,die einzige Chance die Branche am Leben zu erhalten.
robertop52
schrieb am 06.03.2008, 09:14 Uhr
rio schrieb: Hallo mitenand!
Das Thema dieses Threads lautet, wenn ich gut gelesen habe: "Die Kluft zwischen arm und reich..." Was hat aber die Tatsache dass Ausländer in Metropolen (London) anzutreffen sind, damit zu tun? Es sind doch nicht die Ausländer (die in London wahrscheinllich sowieso meist (russische?) Touristen auf Shoppingtour sind)

Antwort:

Es geht da nicht um polnische oder russische Touristen welche auf Shoppingtour London besuchen.
Es gibt so viele Gastarbeiter aus Polen (z.B.lt Schaetzungen waren Mitte 2007 nur in London mehr als 60.000 Polen die einen Job hatten und auch nicht vorhatten von dort in den kommenden Jahren wegzukommen).Trotz Visapflicht sind auch viele Russen zur Arbeit dort.Seit der Oeffnung der britischen Grenzen fuer die Polen,wurden angeblich 10 neue katholische Kirchen fuer diese in England gebaut,es gibt polnische Zeitungen und Laeden ueberall auf der Insel.
Auch sieht man viele polnische Gastarbeiter in Irland, und nicht nur in der Gegend um Dublin.
Zwar ist fuer Rumaenen und Bulgaren,der britische Arbeitsmarkt nur teilweise geoeffnet und unterliegt schwer zu beschaffenden Arbeitsgenehmigungen, fast ausschlisslich fuer Teilzeitarbeit in der Landwirtschaft erteilt.
Diese Restriktionen werden aber nicht mehr lange bleiben.
Dann koennte England von relativ vielen,legal arbeitenden, rumaenischen Arbeitnehmern ueberflutet werden.
Wegen den hoeheren Loehnen auf der Insel als im kontinentalen Europa koennte es auch zu Auswanderung
von unseren Gastarbeitern aus Spanien und Italien nach England kommen.Die Ausmasse dieser Auswanderung bleiben aber ein Raetsel.Ab 1.01.2007,als die Englaender die Visumpflicht fuer die Rumaenen aufheben mussten,rechnete man mit einem grossen Andrang von Rumaenen,vor allem Schwarzarbeiter.Was sich allerdings nicht bestaetigte und der Andrang war sogar recht bescheiden.
Saedtler
schrieb am 06.03.2008, 10:00 Uhr
Am drückendsten wir einem in Rumänien dieses marktwirtschaftliche Denken bewußt, wenn man sich die Personalsituation der in deutscher Sprache unterrichtenden Schulen in Rumänien ansieht.

Vermutlich werden in ganz kurzer Zeit alle Personalsubventionen aus Deutschland für diese Schulen wegfallen. Die "alte Garde" der Deutsch muttersprachigen Lehrer wird bald vollständig in Pension sein.

Aus den eigenen verfügbaren Mitteln werden diese Schulen keine ausreichend qualifizierten Deutsch muttersprachigen Unterrichtskräfte besolden können. Um das von diesen Schulen leistbare Gehalt geht kaum ein Lehrer aus Deutschland nach Rumänien.

Wer in Rumänien eine für den Unterricht an solchen Schulen ausreichende Qualifikation aufweist, der bekommt in der rumänischen Privatwirtschaft ohne lange suchen zu müssen eine Arbeit für die er meist ein Mehrfaches des von den auf Deutsch unterrichtenden Schulen in Rumänien leistbaren Gehaltes erhält.

Die Umstellung der Unterrichtssprache von Deutsch auf Rumänisch - und damit auch das weitgehendste Erlöschen des deutschsprachigen Schulwesens in Rumänien - wird wohl die zwingende Konsequenz darstellen!
schully
schrieb am 06.03.2008, 10:02 Uhr
robertop52 schrieb:"Seit der Oeffnung der britischen Grenzen fuer die Polen,wurden angeblich 10 neue katholische Kirchen fuer diese in England gebaut,es gibt polnische Zeitungen und Laeden ueberall auf der Insel."
wenn du schon polnische arbeitnehmer auf der insel thematisierst: der trend geht eher in die andere richtung, und zwar ziehen sie zurück in die heimat. auch ein verdienst der polnischen regierung, die von anfang an diese rückkehr gefördert hat. eben die errichtung z. b. polnischsprachiger kindergärten und schulen auf der insel. damit die kinder bei ihrer rückkehr eine chance haben und ihre muttersprache gut beherrschen. an diesem modell wollen die rum. politiker sich ein beispiel nehmen und es nachahmen.
ob es nicht zu spät ist?
servus
Saedtler
schrieb am 06.03.2008, 10:15 Uhr
schully schrieb: robertop52 schrieb:"Seit der Oeffnung der britischen Grenzen fuer die Polen,wurden angeblich 10 neue katholische Kirchen fuer diese in England gebaut,es gibt polnische Zeitungen und Laeden ueberall auf der Insel."
wenn du schon polnische arbeitnehmer auf der insel thematisierst: der trend geht eher in die andere richtung, und zwar ziehen sie zurück in die heimat. auch ein verdienst der polnischen regierung, die von anfang an diese rückkehr gefördert hat. eben die errichtung z. b. polnischsprachiger kindergärten und schulen auf der insel. damit die kinder bei ihrer rückkehr eine chance haben und ihre muttersprache gut beherrschen. an diesem modell wollen die rum. politiker sich ein beispiel nehmen und es nachahmen.
ob es nicht zu spät ist?
servus


Das ist nicht so einfach von polnischen auf rumänische Verhältnisse zu übertragen:

Weder die rumänisch orthodoxe Kirche noch rumänische staatliche Stellen haben ernsthaftes Interesse an derartigen Aktivitäten.

Zu mehr als protzige Prestigebauten der rumänisch orthodoxen Kirche reicht es nirgendwo. Eine inhaltliche "Auffüllung" all dieser teuer errichteten Bauten findet praktisch nirgendwo statt. Zu mehr als nur oberflächlichem Religionsunterricht für Kinder reicht nirgendwo die Energie.

Rumänischer Sprachunterricht findet nur dort statt, wo das Aufnahmeland so einen rumänischsprachigen Unterricht als muttersprachlichen Unterricht im Rahmen des landeseigenen Unterrichtswesens organisiert und auch bezahlt.

Dazu ist noch festzustellen, dass die Rumänen im Ausland die Prototypen der assimilationswilligen Zuwanderer darstellen. Die scheren sich im großen Durchschnitt so gut wie Null um die rumänische Kultur und Sprachkompetenz ihrer Kinder. Assimilation und wirtschaftlicher Erfolg ist deren Credo!

Von dieser Warte aus betrachtet stellen Zuwanderer aus Rumänien im Schnitt die erstrebenswertesten, weil auf längere Sicht problemlosesten, Immigranten für ihre Aufnahmeländer dar.

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