Vermutlich hat jeder schon mal was von Auschwitz gehört oder gelesen. Leider gab es auch Siebenbürger die es dorthin verschlagen hat, nicht als Opfer, sondern als Täter,
z. B. der Apotheker Dr. Victor Capesius. Er war im KZ Auschwitz an Kriegsverbrechen beteiligt, konnte jedoch zum Kriegsende untertauchen und wurde erst 1965, im Ersten Frankfurter Auschwitz-Prozess, zu neun Jahren Zuchthaus verurteilt.
Bis 25. Februar kann man auf Arte eine Verfilmung des Theaterstücks "Die Ermittlung" sehen, da kommt auch Capesius zu Wort. Der sehr beeindruckende Film dauert 2,5 Stunden. Hier der Link:
https://www.arte.tv/de/videos/113158-000-A/die-ermittlung/
Siebenbürger in Auschwitz
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Hallo Tick,
Nun ich weiss nicht wie alt du bist, ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber das ist kalter Kaffe. Der Einfachheit halber, und um einiges schneller zu erklären, teilen ich die Welt in rechts und links ein.
Es gibt einen Roman von Dieter Schlessak " ( Capesiusius, das kannst du recherchieren, ich weiss nicht ob der Name im Titel ist) der Auschwitzapotheker". In der Stadtbibliothek habe ich ihn nicht gefunden, Geld dafür auszugeben sehe ich nicht ein. Auf jeden Fall betrieb er in Göppingen oder Reutlingen(habe es leider nicht mehr genau in Erinnerung) 2 Apotheken. Und als er aus der Haft entlassen wurde, wurde er regelrecht gefeiert. Das dazu.
Zu den Tätern aus Siebenbürgen und insgesamt Deutsche aus Rumänien muss man feststellen,die Literatur ist recht " mager". Der Herr Schlattner und andere eher linksgerichtete Zeitgenossen ( wie zB. Schlessak war) könnten einige vage Erkenntnisse liefern. IdR. waren die KZ Wächter, denn über die müsste man reden junge, einfache Burschen, die zu Hause wenig erzählten, wie viele andere im Krieg involvierten, egal ob Täter oder Opfer. Nun waren einige Leute im rumäniendeutschen Literaturbetrieb, Securitate- Spitzel, denen rechte Kreise nur zu schnell Unglaubwürdigkeit vorwerfen. So geschehen bei Eginald Schlattner, der 2,3 auch im Westen ( Zsolnay Verlag AT) anerkannte Romane schrieb. Wer aber Lust und Bock hat, kann den " Kaffee" aufwärmen, in der Hoffnung, dass er besser schmeckt.
Nun möchte ich etwas genauer darstellen. Ob Herr Schlattner Securitate- Spitzel war, weiss ich nicht. Seine Aussagen in Haft trugen jedoch dazu bei, dass andere schwer belastet wurden bzw. im Gefängnis landeten. Das geht aber aus dem Roman hervor. Das als Exkurs, damit hier niemand auf dumme Gedanken kommt.
Nun ich weiss nicht wie alt du bist, ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber das ist kalter Kaffe. Der Einfachheit halber, und um einiges schneller zu erklären, teilen ich die Welt in rechts und links ein.
Es gibt einen Roman von Dieter Schlessak " ( Capesiusius, das kannst du recherchieren, ich weiss nicht ob der Name im Titel ist) der Auschwitzapotheker". In der Stadtbibliothek habe ich ihn nicht gefunden, Geld dafür auszugeben sehe ich nicht ein. Auf jeden Fall betrieb er in Göppingen oder Reutlingen(habe es leider nicht mehr genau in Erinnerung) 2 Apotheken. Und als er aus der Haft entlassen wurde, wurde er regelrecht gefeiert. Das dazu.
Zu den Tätern aus Siebenbürgen und insgesamt Deutsche aus Rumänien muss man feststellen,die Literatur ist recht " mager". Der Herr Schlattner und andere eher linksgerichtete Zeitgenossen ( wie zB. Schlessak war) könnten einige vage Erkenntnisse liefern. IdR. waren die KZ Wächter, denn über die müsste man reden junge, einfache Burschen, die zu Hause wenig erzählten, wie viele andere im Krieg involvierten, egal ob Täter oder Opfer. Nun waren einige Leute im rumäniendeutschen Literaturbetrieb, Securitate- Spitzel, denen rechte Kreise nur zu schnell Unglaubwürdigkeit vorwerfen. So geschehen bei Eginald Schlattner, der 2,3 auch im Westen ( Zsolnay Verlag AT) anerkannte Romane schrieb. Wer aber Lust und Bock hat, kann den " Kaffee" aufwärmen, in der Hoffnung, dass er besser schmeckt.
Nun möchte ich etwas genauer darstellen. Ob Herr Schlattner Securitate- Spitzel war, weiss ich nicht. Seine Aussagen in Haft trugen jedoch dazu bei, dass andere schwer belastet wurden bzw. im Gefängnis landeten. Das geht aber aus dem Roman hervor. Das als Exkurs, damit hier niemand auf dumme Gedanken kommt.
Hallo lauch,
mit dem kalten Kaffee bin ich hier in guter Gesellschaft.
Ich behaupte jedoch, dass dies für die meisten Siebenbürger alles andere als kalter Kaffee ist.
Capesius war nicht nur an Kriegsverbrechen beteiligt, er hat sich auch von den Wertsachen der Auschwitzopfer bereichert. Daher sein Eigentum in der Nachkriegszeit mit Apotheke und Kosmetikgeschäft. Andere in Deutschland verbliebene Siebenbürger haben zu der Zeit recht kleine Brötchen gebacken.
Nach Zeugenaussagen waren unter den Bewachern von Auschwitz auffallend viele Deutsche aus Osteuropa.
In Auschwitz gab es auch einen siebenbürgischen KZ-Arzt Dr. Fritz Klein, er wurde 1945 von einem britischen Militärgericht im Bergen-Belsen-Prozess zum Tode verurteilt.
In unseren Kreisen der Siebenbürger Sachsen wird oft so getan als ob wir was Besseres wären, ich glaube jedoch, dass es auch unter uns Übeltäter und Holzköpfe gibt wie überall.
mit dem kalten Kaffee bin ich hier in guter Gesellschaft.
Ich behaupte jedoch, dass dies für die meisten Siebenbürger alles andere als kalter Kaffee ist.
Capesius war nicht nur an Kriegsverbrechen beteiligt, er hat sich auch von den Wertsachen der Auschwitzopfer bereichert. Daher sein Eigentum in der Nachkriegszeit mit Apotheke und Kosmetikgeschäft. Andere in Deutschland verbliebene Siebenbürger haben zu der Zeit recht kleine Brötchen gebacken.
Nach Zeugenaussagen waren unter den Bewachern von Auschwitz auffallend viele Deutsche aus Osteuropa.
In Auschwitz gab es auch einen siebenbürgischen KZ-Arzt Dr. Fritz Klein, er wurde 1945 von einem britischen Militärgericht im Bergen-Belsen-Prozess zum Tode verurteilt.
In unseren Kreisen der Siebenbürger Sachsen wird oft so getan als ob wir was Besseres wären, ich glaube jedoch, dass es auch unter uns Übeltäter und Holzköpfe gibt wie überall.
Lieber “tick“, mit ihrem Thema: „Siebenbürger in Ausschwitz“ haben sie ein sehr dunkles Kapitel siebenbürgischer Geschichte berührt. Für mich war dass, was ich hier über KZ-Apotheker Capesius las, total unbekannt. Ich habe mich in diesen Tagen, auch nach dem ergänzenden Beitrag von Herrn Lauch, im Internet dazu eingelesen und ich bin erschüttert über das dort Vorgefundene. Bei meiner Recherche las ich, Capesius war auch Jäger und hatte nach dem Krieg ein Jagdrevier in der Steiermark und war auch im Ausland zur Jagd. Alles ermöglicht vermutlich durch den vorher auf schändliche Weise erworbenen Reichtum. Weil nun Herr Lauch den siebenbürgischen Schriftsteller Dieter Schlesak in diesem Zusammenhang erwähnt, sollte man hier aber eine Trennung vornehmen, und zwar den dokumentarischen Roman:“Capesius, der Auschwitzapotheker“, dessen Inhalt ja ihr Thema voll trifft und dadurch noch zum Thema „Auschwitz“ gehört und vielleicht in einem eigenen Thema die Situation der siebenbürgischen Schriftsteller in der Nachkriegszeit in Rumänien. Dieses Thema kenne ich schon viele Jahre u.a. auch aus der Siebenbürgischen Zeitung.
Eine zweite Person, ihr Thema Auschwitz betreffend, haben sie dann ja in ihrem heutigen Beitrag mit dem KZ-Arzt Dr. Fritz Klein genannt. Dessen „Wirken“ war mir auch nicht im Zusammenhang mit Siebenbürgen bekannt. Beide Lebensläufe erschütternde Zeugnisse menschlicher Abgründe und menschlicher Schwäche, vom Schicksal in dieser Welt aber unterschiedlich be-und verurteilt.
Mit ihren Aussagen zu den KZ-Bewachern, als einfache Soldaten, möchte ihnen beiden (trick + lauch) Recht geben. Dazu ist mir eine Erzählung meines Vaters in Erinnerung. Ein siebenbürgischer KZ-Wachmann –einfacher Soldat - aus der Heimatgemeinde meines Vaters hatte sich menschlich zu den KZ-Insassen verhalten und wurde in einem Prozess bei Kriegsende sogar von KZ-Insassen, die als Zeugen aussagten, deutlich entlastet! Viele siebenbürgische Soldaten, die während des II. Weltkrieges zuerst rumänische Soldaten waren, dann durch den Wiener Schiedsspruch ungarische Soldaten wurden, wurden 1943 zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen, um die personellen Verluste wieder auszugleichen. Das hatte dann u.a. auch die Verwendung als KZ-Wächter beinhaltet. Alles in allem ein trauriges Kapitel siebenbürgisch-deutscher Geschichte. Im vergangenen Jahr waren es 80 Jahre seit Nordsiebenbürgen evakuiert wurde, in diesem Jahr sind es 80 Jahre seit die Deportierung in Siebenbürgen durchgeführt wurde und der II. Welt-Krieg endete. Wir sollten dafür sorgen, dass diese Ereignisse gut in Erinnerung bleiben!
Eine zweite Person, ihr Thema Auschwitz betreffend, haben sie dann ja in ihrem heutigen Beitrag mit dem KZ-Arzt Dr. Fritz Klein genannt. Dessen „Wirken“ war mir auch nicht im Zusammenhang mit Siebenbürgen bekannt. Beide Lebensläufe erschütternde Zeugnisse menschlicher Abgründe und menschlicher Schwäche, vom Schicksal in dieser Welt aber unterschiedlich be-und verurteilt.
Mit ihren Aussagen zu den KZ-Bewachern, als einfache Soldaten, möchte ihnen beiden (trick + lauch) Recht geben. Dazu ist mir eine Erzählung meines Vaters in Erinnerung. Ein siebenbürgischer KZ-Wachmann –einfacher Soldat - aus der Heimatgemeinde meines Vaters hatte sich menschlich zu den KZ-Insassen verhalten und wurde in einem Prozess bei Kriegsende sogar von KZ-Insassen, die als Zeugen aussagten, deutlich entlastet! Viele siebenbürgische Soldaten, die während des II. Weltkrieges zuerst rumänische Soldaten waren, dann durch den Wiener Schiedsspruch ungarische Soldaten wurden, wurden 1943 zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen, um die personellen Verluste wieder auszugleichen. Das hatte dann u.a. auch die Verwendung als KZ-Wächter beinhaltet. Alles in allem ein trauriges Kapitel siebenbürgisch-deutscher Geschichte. Im vergangenen Jahr waren es 80 Jahre seit Nordsiebenbürgen evakuiert wurde, in diesem Jahr sind es 80 Jahre seit die Deportierung in Siebenbürgen durchgeführt wurde und der II. Welt-Krieg endete. Wir sollten dafür sorgen, dass diese Ereignisse gut in Erinnerung bleiben!
Hallo Allerseits
@Nimrod
ich bin mit der Aufgabenteilung sehr zufrieden. Ich plappere aus Erinnerungen und Sie recherchieren und bestätigen sie. Nicht schlecht. Des Weiteren müssen wir ein Hoch auf da Internet bzw. neue Medien aussprechen, weil nichts vergessen wird. Trotzdem ist Achtsamkeit das Gebot der Stunde. Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass ich sage mal rechte Zeitgenossen das dementieren, dass er seine Geschäfte aus konfisziertem geklautem Schmuck, finanziert hatte. Des Weiteren finde ich es äusserst interessant/skurril/merkwürdig/befremdlich, dass er nach der Entlassung mit "Pauken und Trompeten" (vielleicht sogar wörtlich) in Reutlingen empfangen wurde. Ich werde jetzt noch einen Beitrag schreiben und ich bin gespannt, wieviel es zu korrigieren gibt.
@Tick
siehe oben. Man steht schnell auf der falschen Seite der Geschichte, man kann auch schnell zum Mörder werden. Dass die sbS sich immer für etwas besseres hielten, ist doch eher ein Klischee aber hat m.E. mit der Auswanderung zu tun. Da wollte man unbedingt die besseren Ausländer sein. ( der bessere Aussiedlerstatus)
@Nimrod
ich bin mit der Aufgabenteilung sehr zufrieden. Ich plappere aus Erinnerungen und Sie recherchieren und bestätigen sie. Nicht schlecht. Des Weiteren müssen wir ein Hoch auf da Internet bzw. neue Medien aussprechen, weil nichts vergessen wird. Trotzdem ist Achtsamkeit das Gebot der Stunde. Ergänzend möchte ich hinzufügen, dass ich sage mal rechte Zeitgenossen das dementieren, dass er seine Geschäfte aus konfisziertem geklautem Schmuck, finanziert hatte. Des Weiteren finde ich es äusserst interessant/skurril/merkwürdig/befremdlich, dass er nach der Entlassung mit "Pauken und Trompeten" (vielleicht sogar wörtlich) in Reutlingen empfangen wurde. Ich werde jetzt noch einen Beitrag schreiben und ich bin gespannt, wieviel es zu korrigieren gibt.
@Tick
siehe oben. Man steht schnell auf der falschen Seite der Geschichte, man kann auch schnell zum Mörder werden. Dass die sbS sich immer für etwas besseres hielten, ist doch eher ein Klischee aber hat m.E. mit der Auswanderung zu tun. Da wollte man unbedingt die besseren Ausländer sein. ( der bessere Aussiedlerstatus)
Übrigens gibt es online die Tonaufnahmen vom Frankfurter Prozess. Dort kann man den Zeugen hören, der über Capesius berichtet, ein jüdischer Arzt aus Neumarkt, der mit Capesius befreundet war. Täter und Opfer haben den gleichen siebenbürgischen Tonfall im Hochdeutschen. Bei Gelegenheit suche ich den Link raus.
Hier, zur Vervollständigung des Beitrags von charlie, eine andere, ebenfalls überaus aufschlussreiche Zeugenaussage über "Herrn" Capesius:
https://www.auschwitz-prozess.de/zeugenaussagen/Szabo-Magda/
(wer's eilig hat, kann so ab Minute 25 reinhören).
https://www.auschwitz-prozess.de/zeugenaussagen/Szabo-Magda/
(wer's eilig hat, kann so ab Minute 25 reinhören).
Hallo Hugo,
Bevor ich etwas schreibe, kannst du mir sagen, ob die Frau Szabo den Capesius erkannt hat?Ich habe sehr viel vom Protokoll ( nicht alles) gelesen und der Zeugenvernehmung angehört,aber in dieser Sache konnte ich zu keiner Erkenntnis kommen.
Bevor ich etwas schreibe, kannst du mir sagen, ob die Frau Szabo den Capesius erkannt hat?Ich habe sehr viel vom Protokoll ( nicht alles) gelesen und der Zeugenvernehmung angehört,aber in dieser Sache konnte ich zu keiner Erkenntnis kommen.
Hallo Nimrod,
mein Wissen über die damaligen Geschehnisse ist nicht besonders gut, jedoch Ihre Aussage dass die Siebenbürger zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen wurden ist, nach der Schreiberei des siebenbürgischen Historikers Michael Kroner, nicht richtig.
Die Siebenbürger, mit ihrer Deutschtümelei, waren für die NS-Propaganda ein leichtes Opfer. Aufgrund des entstandenen sozialen Drucks durch die NS-Propaganda, sind die Siebenbürger mehr oder weniger freiwillig der SS beigetreten. Wegbereiter und treibende Kraft für den ganzen Mist und die Anwerbung für die SS war ein übler Tunixgut, der Ortsgruppenführer Andreas Schmidt. Anscheinend hat Schmidt einen entscheidenden Beitrag geleistet um die Siebenbürger zu verblöden und vielleicht wäre das eine oder andere ohne ihn anders gelaufen.
Genaueres über die Zeit in Siebenbürgen kann man bei dem schon erwähnten Historiker Michael Kroner nachlesen.
mein Wissen über die damaligen Geschehnisse ist nicht besonders gut, jedoch Ihre Aussage dass die Siebenbürger zwangsweise zur Waffen-SS eingezogen wurden ist, nach der Schreiberei des siebenbürgischen Historikers Michael Kroner, nicht richtig.
Die Siebenbürger, mit ihrer Deutschtümelei, waren für die NS-Propaganda ein leichtes Opfer. Aufgrund des entstandenen sozialen Drucks durch die NS-Propaganda, sind die Siebenbürger mehr oder weniger freiwillig der SS beigetreten. Wegbereiter und treibende Kraft für den ganzen Mist und die Anwerbung für die SS war ein übler Tunixgut, der Ortsgruppenführer Andreas Schmidt. Anscheinend hat Schmidt einen entscheidenden Beitrag geleistet um die Siebenbürger zu verblöden und vielleicht wäre das eine oder andere ohne ihn anders gelaufen.
Genaueres über die Zeit in Siebenbürgen kann man bei dem schon erwähnten Historiker Michael Kroner nachlesen.
Nimrod, ein Wächter aus Siebenbürger wurde von einem ordentlichen Gericht verurteilt. Die Geschichte mit dem Zwang kann also grundsätzlich nicht stimmen.
Hallo charlie,
richtig ist, dass die Siebenbürger freiwillig der SS beigetreten sind, die Pechvögel die in Auschwitz gelandet sind wurden dorthin abkommandiert, ich glaube nicht dass die sich das ausgesucht haben, wenn ich mich richtig erinnere kann man das auch bei Kroner so nachlesen.
richtig ist, dass die Siebenbürger freiwillig der SS beigetreten sind, die Pechvögel die in Auschwitz gelandet sind wurden dorthin abkommandiert, ich glaube nicht dass die sich das ausgesucht haben, wenn ich mich richtig erinnere kann man das auch bei Kroner so nachlesen.
Liebe Mitdiskutanten, der hier unternommene Versuch, dieses heikle Thema deutscher Geschichte etwas aufzuarbeiten, ist zwar sehr ehrenwert, kann aber nur fragmenthaft geführt werden weil wir alle keine Zeitzeugen sind und auf diverse Quellen angewiesen sind. Wir können deshalb auch die Authenzitität und den Wahrheitsgehalt nicht nachprüfen. Auch der ehrenwerte Michael Kroner, Jahrgang 1934 (!) war deshalb für seine Recherchen zu seinen Büchern auf Zeitzeugen und entsprechende Dokumente aus der Zeit des II. Weltkrieges angewiesen. Daß die siebenbürgischen Männer vor 1940 im rumänischen Heer dienen „mußten“, nach dem Wiener Schiedsspruch 1940 dann in das ungarische Heer überstellt wurden, weiß ich von meinem Vater, der das selbst erlebt hat. Im Mai 1943 „ersuchte“ die deutsche Reichsregierung die ungarische Regierung, eine Werbeaktion unter den Angehörigen der „volksdeutschen ungarischen Soldaten“ durchführen zu „dürfen“. Die Werbeaktion führte der VDU (Volksbund der Deutschen in Ungarn) in den Heimatorten der betroffenen Soldaten durch, die zu diesem Zweck in ihre Heimatorte beurlaubt worden waren um sich dann dort „freiwillig“ zur SS zu melden. Als mit der „Gnade der späten Geburt“ (Zitat Helmut Kohl 1983/84) beschenkte, sollten wir uns jetzt aber über die damals praktizierte „Freiwilligkeit“ für diese Entscheidung kein Urteil bilden. Die Euphorie der Siebenbürger können wir selbst gar nicht richtig nachvollziehen, sie war aber zweifellos bei einem großen Teil für das „Deutsche Reich“ vorhanden. Da diese Entscheidung auch noch im Heimatort vor dem eigenen „Ortsgruppenführer“ erfolgen mußte, kann man dann schon von einem „moralischen Zwang“ sprechen. Hier bin ich auch voll der Meinung von „tick“. Andreas Schmidt, sogar „Volksgruppenführer“, hat u.a. bestimmt großen Einfluß gehabt. Seine Vita wäre aber dann schon wieder ein eigenes Thema. Jedenfalls waren die Siebenbürger im rumänischen und auch ungarischen Heer meist ein Fremdkörper und deshalb war in dieser Zeit dann der Wechsel zur deutschen Truppe naheliegend. Die „Kgl. Ungarische Regierung“ behielt sich aber vor, Spezialisten unter den Soldaten nicht zu überstellen! Da im Herbst 1943 die ungarische Regierung Geheimverhandlungen mit Moskau aufgenommen hatte, was der deutschen Reichsregierung aber nicht verborgen blieb, wäre für die volksdeutschen Soldaten im ungarischen Heer dann sowieso eine sehr prekäre Lage entstanden. Die von Charlie in Verbindung gebrachte Situation – Freiwilligkeit und ordentliches Gericht- kann man so auch nicht herstellen. Mir ist leider nicht bekannt, welches Gericht die Ver-oder Beurteilung des KZ-Wachmanns aus Siebenbürgen vorgenommen hat, vermutlich aber ein Militärgericht der Alliierten gleich bei Auflösung des jeweiligen KZ, da ja Insassen sofort zur Zeugenaussage befragt wurden. Von einem „ordentlichen Gericht“ kann man meines Erachtens aber so nicht sprechen. Die „Siegermentalität“ zog sich ja durch alle Prozesse hindurch. Dr. Klein wurde ja auch gleich im Herbst 1945 zum Tode verurteilt und am 13. Dez. 1945 im Zuchthaus Hameln durch den britischen Henker Albert Pierrepoint gehenkt. Warum er nicht geflüchtet ist und sich irgendwo in Sicherheit gebracht hat konnte ich nicht erfahren. Jedenfalls habe ich auch durch diesen Gedankenaustausch viel Neues zur deutschen und siebenbürgischen Vergangenheit erfahren. Ihnen „tick“ vielen Dank, daß sie dieses Thema hier eingestellt haben.
Hallo Allerseits,
@tick, @Nimrod
Können wir uns darauf einigen, dass ich versuche präzise zu formulieren und wenn nötig, recherchiert jemand ,und korrigiert mich ggf. Grundsätzlich muss ich immer wieder betonen, dass ich von Historikern wenig halte. Geschichte, so leid es mir tut halte ich nicht für eine Wissenschaft. Ein ganz schlimmer Finger aus meiner Sicht-das will ich unbedingt loswerden- ist der Chef der rumänischen Akademie , Prof. Dr. Ioan Aurel Pop. Wer des Rumänischen mächtig ist schaue seine Interviews auf Youtube an.ZB: was er zur "Vereinigung" unter Mihai Viteazu sagt, zu Migranten und zu Kronstadt obwohl er den Nägler zitiert. Wenn er der Intellektuelle Nr 1 ist, möchte ich nicht wissen wer die Nr2 oder 3 ist.
Nun, ich habe vor mehr als einem Jahrzehnt, ziemlich vieles gelesen was Dr. Kroner geschrieben hat. Was er zum Thema "Waffen SS" geschrieben hat, daran kann ich mich nicht genau erinnern. Im Laufe der Jahre ist die Erkenntnis in mir gereift, dass das nicht objektiv feststellbar ist, was freiwillig oder zwangsweise geschah. Analogie dazu, die Frage unmittelbar nach 1989 und auch später in Rumänien "was wusste Ceaușescu?".
Ganz praktisch: wenn man jemanden damals gefragt hat willst du zu den Deutschen oder zu den Rumänen? Wer hat schönere Stiefel? Wer hat bessere Verpflegung, schönere Uniform? Oder wenn man den Eltern suggeriert, dass die deutschen Schulen nicht mehr gefördert(oder verboten!?) werden. Oder wenn 17/18 Jährige, aus dem Dorf wegen der Abenteuerlust wegwollen?
Was würdest du machen, Tick?
Deutschtümelei ist ein Ex-post Begriff. Dass es Exzesse von unseren Landsleuten gab, keine Frage, mir ist aber nicht zu Ohren gekommen, dass zu der Zeit ein Rumäne aus politischen Motiven von einem Sachsen umgebracht worden ist. Exzesse in Hermannstadt, Märsche auf dem Corso, rumänische Bürger mussten den Gehsteig wechseln, dass war so etwa das stärkste Fehlverhalten, von dem ich weiss.
Interessanterweise, diesmal nenne ich keine Namen war derjenige der in Siebenbürgen ua.auch für die Rekrutierungen zuständig war, in D ein hochgeachteter und gefeierter Mann in Drabenderhöhe. Als ich vor etwa 15 Jahren auch den Namen nannte sind hier einige recht hoch "gesprungen". Was wir noch auf die Schnelle einfällt, dass damals die Gemeinschaft gespalten war. Zwei Parteien, eine etwas moderate, eine radikale, jung gegen alt, ähnlich wie heute.
@tick, @Nimrod
Können wir uns darauf einigen, dass ich versuche präzise zu formulieren und wenn nötig, recherchiert jemand ,und korrigiert mich ggf. Grundsätzlich muss ich immer wieder betonen, dass ich von Historikern wenig halte. Geschichte, so leid es mir tut halte ich nicht für eine Wissenschaft. Ein ganz schlimmer Finger aus meiner Sicht-das will ich unbedingt loswerden- ist der Chef der rumänischen Akademie , Prof. Dr. Ioan Aurel Pop. Wer des Rumänischen mächtig ist schaue seine Interviews auf Youtube an.ZB: was er zur "Vereinigung" unter Mihai Viteazu sagt, zu Migranten und zu Kronstadt obwohl er den Nägler zitiert. Wenn er der Intellektuelle Nr 1 ist, möchte ich nicht wissen wer die Nr2 oder 3 ist.
Nun, ich habe vor mehr als einem Jahrzehnt, ziemlich vieles gelesen was Dr. Kroner geschrieben hat. Was er zum Thema "Waffen SS" geschrieben hat, daran kann ich mich nicht genau erinnern. Im Laufe der Jahre ist die Erkenntnis in mir gereift, dass das nicht objektiv feststellbar ist, was freiwillig oder zwangsweise geschah. Analogie dazu, die Frage unmittelbar nach 1989 und auch später in Rumänien "was wusste Ceaușescu?".
Ganz praktisch: wenn man jemanden damals gefragt hat willst du zu den Deutschen oder zu den Rumänen? Wer hat schönere Stiefel? Wer hat bessere Verpflegung, schönere Uniform? Oder wenn man den Eltern suggeriert, dass die deutschen Schulen nicht mehr gefördert(oder verboten!?) werden. Oder wenn 17/18 Jährige, aus dem Dorf wegen der Abenteuerlust wegwollen?
Was würdest du machen, Tick?
Deutschtümelei ist ein Ex-post Begriff. Dass es Exzesse von unseren Landsleuten gab, keine Frage, mir ist aber nicht zu Ohren gekommen, dass zu der Zeit ein Rumäne aus politischen Motiven von einem Sachsen umgebracht worden ist. Exzesse in Hermannstadt, Märsche auf dem Corso, rumänische Bürger mussten den Gehsteig wechseln, dass war so etwa das stärkste Fehlverhalten, von dem ich weiss.
Interessanterweise, diesmal nenne ich keine Namen war derjenige der in Siebenbürgen ua.auch für die Rekrutierungen zuständig war, in D ein hochgeachteter und gefeierter Mann in Drabenderhöhe. Als ich vor etwa 15 Jahren auch den Namen nannte sind hier einige recht hoch "gesprungen". Was wir noch auf die Schnelle einfällt, dass damals die Gemeinschaft gespalten war. Zwei Parteien, eine etwas moderate, eine radikale, jung gegen alt, ähnlich wie heute.
Geschichte, so leid es mir tut halte ich nicht für eine Wissenschaft.
Auch das erschüttert nun die ganze Zunft der Historiker.
Nicht.
Hallo Allerseits,
@Nimrod unsere letzten Beiträge erfolgten fast zeitgleich. Ich glaube wir sind einer Meinung. So gesehen nichts Neues.
Kollege Bankban du hast wahrscheinlich nichts gegen den "Kollegen" wenn ich mich recht entsinne. Aber ein paar graue Haare hast auch du zwischenzeitlich. Das schreibe ich, weil du wohl auch nicht unbedingt "kalten Kaffee" trinken willst. Das mit den Historikern geschenkt, aber zum Pop schreibst du vielleicht doch noch etwas.
@Nimrod unsere letzten Beiträge erfolgten fast zeitgleich. Ich glaube wir sind einer Meinung. So gesehen nichts Neues.
Kollege Bankban du hast wahrscheinlich nichts gegen den "Kollegen" wenn ich mich recht entsinne. Aber ein paar graue Haare hast auch du zwischenzeitlich. Das schreibe ich, weil du wohl auch nicht unbedingt "kalten Kaffee" trinken willst. Das mit den Historikern geschenkt, aber zum Pop schreibst du vielleicht doch noch etwas.
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