Krankenhäuser in Sibiu

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AndreaW
schrieb am 13.07.2009, 12:49 Uhr
Hallo liebe Leser,
man hat ja schon viel gehört von Krankenhäuser in Hermannstadt, doch leider gottes musste ich selbst die Erfahrung machen das es noch schlimmer ist. Mein Opa liegt seit ca. 1 Woche in Sibiu im Krankenhaus (hab den Namen leider vergessen, beim Theater unten). Die Versorgung bzw. die Ausstattung ist unter aller Kanone, ich hab eh nicht viel erwartet aber allein auf der Intensivstation im Gang lagen ca. 10 Menschen rum.. es war tatsächlich so! Ärzte bekommt man nicht zu Gesicht und von den Schwestern ohne BARES kommt nichts wahres. Eine junge Krankenschwester meinte nur, sie würden alles tun was sie können aber Ihnen fehle es an allem. Meine Mutter war dabei die hat gesagt die gleichen Stühle und Abfalleimer waren vor ca. 30 Jahren schon da. Überall regnet es von der Decke, die Menschen werden wie Tiere behandelt wenn überhaupt. Wir haben versucht ihn da raus zu holen, erstmal gabs keine Chance obwohl mir keiner sagen konnte was ihm richtig fehlt... Nach langem warten auf einen Arzt wurde uns gesagt, sie machen ihn fit und dann soll er nach Deutschland geholt werden wo er hin gehört zu den Familien und wir sollen nicht so einen Wirbel machen um nichts. Wir waren von Freitag bis Sonntag früh in RO davon bin ich jeweils 12 Stunden einfach gefahren. Man macht sich Gedanken und versucht zu helfen bzw. rauszuholen und dann bekommt man solche Aussagen, die tun eh nichts. Die Patienten liegen zu fünft in einem Zimmer einer schreit lauter wie der andere, Hygiene können die nicht mal buchstabieren. Es tut mir leid das ich mich so extrem äussern muss aber das ist Tatsache. Wir wollten ihn verlegen bzw. wo anders hin bringen koste was es wolle aber das geht ja nicht, verdient ja keiner mehr daran. Zum guten Schluss sind wir zurück gekommen, mein Opa liegt immer noch dort und wartet bis er gehen darf. Er hat seit Wochen starken Durchf... und keiner weiss warum und was man dagegen tun kann! Eins noch zum guten Schluss, die Leute die nichts mehr halten können, müssen sich Ihre Unterlagen entweder kaufen oder sie werden auf Linoleum gebetet. Herzlichen Dank !
schully
schrieb am 13.07.2009, 18:22 Uhr
für solche fälle ist die auslands-krankenversicherung gedacht!
in Hermannstadt selber kann ich nur die privatklinik polisano empfehlen, sie liegt ungefähr gegenüber der jüdischen synagoge.
servus
AndreaW
schrieb am 13.07.2009, 18:28 Uhr
Danke für die Antwort, es besteht eine solche Versicherung aber wenn der Arzt ihn nicht frei gibt kann man ihn nicht holen bzw. fliegen lassen. In der besagten Privatklinik waren wir ebenfalls, es sind keine Plätze frei. Dort wird nach Tratament ein Bett vergeben und die sind momentan ausgebucht.
Es kann bis zu zwei Wochen noch dauern....
Johann
schrieb am 13.07.2009, 19:33 Uhr
Ein Kranker ist kein Gefangener!
Auf eigene Verantwortung MUSS der Arzt einen freigeben.
Ich würde ihren Opa, soweit er nicht transportfähig ist, in eine Pension einquartieren und von einem Arzt ambulant pflegen lassen.

Wenn eine Auslandskrankenversicherung z.B. ADAC besteht, dann dürfte alles einfacher sein, sogar ein Rücktransport unter ärztlicher Aufsicht bestehen..
PitzGsk
schrieb am 13.07.2009, 19:41 Uhr
@Andrea

wenn eine Auslandskrankenversicherung existiert und gültig ist, unbedingt die Notrufnummer der Versicherung anrufen, alles schildern und diese kümmern sich sofort um Ihren Opa und holen diesen dort raus ohne das Sie mitwirken müssen.
Dass passiert ab jetzt in maximal 24 Stunden.Verlassen Sie sich drauf und zögern nicht mehr. Ihr Opa wird in ein Krankenhaus Ihrer Wahl in DE eingeflogen.
Dass habe ich vor fünf Jahren genau so erlebt.

PitzGsk
Georg Schnell
schrieb am 13.07.2009, 20:07 Uhr
Dises Thema ist genau richtig und sollte von den Leuten gelesen werden, die mit dem Gedanken spielen, sich in Siebenbuergen nieder zu lassen. Edler Gedanke, was bewegen wollen in der alten Heimat, keine Frage, aber Krankheit gehört nun mal zum Leben und wer will schon mit einem verrosteten Messer operiert werden. Auch gab es Fälle, wo der Patient mit einer Decke zum Krankenwagen geschleppt wurde. Mullbinden und sonstiges Verbandzeug sind sowieso vom Patienten zu liefern.
Ich freue mich auf die Beiträge der Rückreisewilligen.
@AndreaW,
es ist nur schade, dass man in eurer Situation ( Patient sowie Angehörige) denen ausgeliefert ist und jede Gaunerei mitmachen muss.
Wünsche viel Glück, bei der Rückholaktion.
AndreaW
schrieb am 14.07.2009, 09:38 Uhr
Danke für die Antworten...
Mein Opa überlebt es, mir gehts ja auch nicht nur um IHN sondern um die Allgemeinheit. Es ist schlimm zu wissen wenn man ALT wird in Rumänien und vielleicht nicht viel hat, das man schneller sterben wird aufgrund der mangelnder Versorgung.
Ich fahre gerne nach Hause und oft aber so enttäuscht wurde ich von niemandem wie von den Ärzten in Hermannstadt. Ich kenne einige die wieder zurückgegangen sind und glücklich leben aber die haben immer ein hinter Türchen offen, im Falle einer Krankheit kommen Sie wieder nach Deutschland. Die Leute die dort leben können nirgends hinfahren und werden dort in der Not noch belogen, betrogen, ausgebeutet und verachtet !
Adine
schrieb am 17.07.2009, 16:56 Uhr
"vielleicht nicht viel hat"
Es ist traurig zu wissen, dass nach fast zwei Jahrzehnten seit dieser "Revolution" die alten Zustände in Rumäniens Krankenhäuser noch immer bestehen, dass man noch immer Aufmerksamkeit und gute Pflege mit dem gefüllten Kuvert bekommt. Andernfalls ist man verloren.
Dass ein Land, das sich als europäisch glaubt, noch immer die Menschenwürde mit Füssen tritt und es ungehindert tun kann, zeigt uns, die Mitgliedschaft in der EU allein bedeutet nicht viel.
Ein Umdenken hat nicht stattgefunden.
casablanca
schrieb am 17.07.2009, 18:28 Uhr
Also, die Zustände im H.Krankenhaus haben nichts mit den 20 Jahren Postkommunismus zu tun.Es liegt an der wallachischen Mentalität !!!Ich bin oft in Hermannstadt und auch oft mit Ärzten zusammen: Alle wollen Gehälter "ca in Germania", weil sie genau so gut oder sogar besser sind(meinen sie) als die deutschen Ärzte.Der Patient zahlt aus eigener Tasche deren(der Wallachdoktoren) Differenz an Einkommen, so einfach ist es ....
Adine
schrieb am 17.07.2009, 23:54 Uhr
Die Ärzte in Rumänien haben in der kommunistischen Zeit als auch nachher über ihre Löhne gejammert.Im Vergleich zu anderen Berufsgruppen waren ihre Taschen aber immer voll.
Ein Arzt rechtfertigte die bekommenen Gaben mit den kleinen Löhnen, die sie bekommen.
Fragen kann man da schon,wie soll der einfache Mensch seinen miserablen Lohn aufstocken?
Von diesem Lohn soll der einfache Mensch aber noch dem "benachteiligten" Arzt was schenken.
lori
schrieb am 19.07.2009, 18:03 Uhr
Hallo Allerseits,

Hallo liebe Leser,
man hat ja schon viel gehört von Krankenhäuser in Hermannstadt, doch leider gottes musste ich selbst die Erfahrung machen das es noch schlimmer ist. Mein Opa liegt seit ca. 1 Woche in Sibiu im Krankenhaus (hab den Namen leider vergessen, beim Theater unten). Die Versorgung bzw. die Ausstattung ist unter aller Kanone, ich hab eh nicht viel erwartet aber allein auf der Intensivstation im Gang lagen ca. 10 Menschen rum.. es war tatsächlich so! Ärzte bekommt man nicht zu Gesicht und von den Schwestern ohne BARES kommt nichts wahres. Eine junge Krankenschwester meinte nur, sie würden alles tun was sie können aber Ihnen fehle es an allem.....(zitat AndreaW)

Die Rumänen betonen immer wieder- allen voran der Ex-Premier Năstase- dass es in Ro nicht mehr und nicht weniger Korruption gebe, als in anderen Ländern(damit meint er wahrscheinlich jedoch nicht Nigeria)! Das Gesundheitssystem ist angeblich mit EU- Geldern aufgepeppelt worden....Wie konnte das von Dir Geschilderte passieren und das noch in SB der "Lokomotive Rumäniens"?

servus

PS: Frage an die Administratoren:gibt es die "Zitieren-Funktion" nicht mehr?
joker
schrieb am 19.07.2009, 18:36 Uhr
Krankhafte Geldgier… Eine wachsende Zahl von Ärzten will auch bei Kassenpatienten immer mehr privat abrechnen, weil sie angeblich mit ihren Honoraren nicht auskommen..

Wir können Sie in diesem Quartal nicht mehr behandeln", sagte die Sprechstundenhelferin zu Irene R., und die war völlig verdattert. Seit Stunden wartete sie auf den Arzt, erkennbar unter großen Schmerzen. Und dann dieser Rausschmiss. 30,11 Euro bekomme der Doktor pro Kassenpatient im Quartal, dafür könne er sie nur einmal drannehmen, und sie sei jetzt schließlich schon zum zweiten Mal da, hieß es.

weiterlesen bei Spiegel online...

Erich58
schrieb am 19.07.2009, 21:51 Uhr
Die besseren Diagnostiker sind die "Walachenärzte" (pfui) allemal, in D wären die meisten Doktoren ohne ihre teure Hightech-Ausrüstung nicht mal den Kittel wert den sie tragen! Besonders die Jüngeren!
Patientengespräch - totale Fehlanzeige, kostet Zeit und bringt kein Geld!
Ich schreibe aus Erfahrung!!!
Adine
schrieb am 20.07.2009, 03:11 Uhr
Bei den deutschen Ärzten geht es nicht mit den Kuverts( oder? ),aber sie haben so ihre Tricks, wie sie ans Geld kommen.

Zum Beispiel das Hausarztmodell. Angeblich bekommen die Ärzte für jeden Patienten, der ein Vertrag mit ihnen abschließt, pro Quartal von den Krankenkassen Geld. Wie ein Geschenk. Die Ärzte haben dann ein Interesse mit vielen Patienten einen Vertrag abzuschließen. Dem Patienten wird eine bessere Versorgung vorgegaukelt.

Dass deutsche Ärzte immer die Besseren wären, stimmt nicht.


AndreaW
schrieb am 20.07.2009, 12:38 Uhr
Liebe Leser und Schreiber,
danke für die paar Zeilen. Meinem Opa geht es besser und er wird demnächst geholt. Trotzallem finde ich es für eine Schweinerei was und vorallem wie mit den Menschen umgegangen wird. Es ist schön zu sehen, das sich was tut in Hermannstadt (großer Ring etc.) aber leider nur dort wo alle Touris hinkommen. Die wirklich wichtigen Sachen wie z.B. die KH sind von der EU noch weit entfernt, ausser auf dem Parkplatz der Krankenhausärzte da stehen die dicken Autos!

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