EU Antrag: Sanierung von 18 sächsischen Kirchenburgen

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.

Schiwwer
schrieb am 12.08.2009, 14:06 Uhr (am 12.08.2009, 14:08 Uhr geändert).
@Anchen
Nein Anchen, ich wollte nur die Erwartungen, die man an potentielle Bewerber stellt, andeuten, ja und da klaffen Welten zwischen Vorstellung und Realität.
gogesch
schrieb am 12.08.2009, 14:26 Uhr
Die Ansprüche der Leitstelle in Hermannstadt sind sicher sehr hoch.
Aus meiner Sicht ist es zwingend notwendig diese Ansprüche so zu formulieren, wenn man aus Brüssel Millionen von Euros haben will.
Sollen denn unsere Steuergelder in Brüssel an Nichtfachleute gegeben werde, welche mehr Schaden zufügen?

Trotzdem kann diese Leitstelle eine sehr wichtige Rolle für die Erhaltung unserer Kirchenburgen spielen.

Ich hab im Juli einige Kirchenburgen besucht und musste nochmal feststellen, das die Erhaltung dieser sächsischer Kulturgüter von den Siebenbürger Sachsen in Deutschland nur in geringstem Anteil unterstützt wird. Das passt nicht überein mit den Fragen hier, ob Landsleute an den EU-Anträgen mitarbeiten.

Wir sollten froh sein, dass einige Daheimgebliebene (Deutschweisskirch, Birthälm) oder Prominente (Radeln) oder Rumänen (Mioritics) Interesse an den Enormen Arbeitszeugnissen unserer Vorfahren gefunden haben.

Mich würde mal interessieren, wie viele Siebenbürger Sachsen interesse an einem Förderverein, wie ich es weiter oben erwähnt habe, hätten. Auf diese Art und Weise könnten wir auch einen minimalen Beitrag leisten.
Schiwwer
schrieb am 12.08.2009, 14:52 Uhr (am 12.08.2009, 14:54 Uhr geändert).
Die Fachleute "der ersten Stunde" sind über die Lande gezogen und haben festgestellt, welche Kirchenburgen renoviert Zukunft hätten. Zu bedenken gab es u. a.

-jetziger Zustand,
- Möglichkeiten der wirtschaftlichen Nutzung und daraus resultierend geographische Lage,
- kulturhistorische Bedeutung,
- ob andere Initiativen schon am Renovieren sind ...

Und dann musste, wahrscheinlich schweren Herzens, eine Auswahl getroffen werden. Denn was nützt eine kleine, feine, schnuckelige Burg, wenn niemand hinkommen kann.

Es wird nicht ausbleiben, dass Fehler gemacht werden etwa in der baulichen Umsetzung zwecks wirtschaftlicher Nutzung; dabei könnten Vorgaben des Denkmalschutzes verletzt werden.
Andererseits weiß man aus Nordsiebenbürgen (wo die Wehranlagen allerdings schon im 19. Jahrhundert abgetragen wurden, und aus dem Material wurden z.B. Schulen gebaut): Die Kirchen, die an die Orthodoxen verkauft wurden, sind, weil ununterbrochen im Gebrauch, baulich am besten erhalten.
gogesch
schrieb am 12.08.2009, 15:06 Uhr (am 12.08.2009, 15:12 Uhr geändert).
Der Verkauf an Orthodoxe kann eine Lösung sein, ob GUT oder SCHLECHT ist eine ganz andere Frage.

Einige orthodoxe Gemeinde (z. B. Stolzenburg, Meschen)haben in den letzten Boomjahren neue Kirchen gebaut. Diese werden sicherlich nicht in nächster Zukunft umziehen.

Wenn ich von 150 noch stehenden Kirchenburgen lese, kann ich auch nicht glauben, dass ALLE erhalten werden können. Wenn es langfristig und nachhaltig ca. 50 wären, wäre das schon eine schöne Zahl.

Mit Hermannstadt als Touristenmagnet wird schon einiges möglich sein.
Anchen
schrieb am 12.08.2009, 15:14 Uhr
@gogesch
Kann nicht nachvollziehen was du meinst.

Klar sollte man nur Fachkräfte mit der Planung und Umsetzung derselben beauftragen. Aber schwiwwer hat schon beschrieben, für Fachkräfte aus dem "Westen" ist das Ganze nur mit großen Einschränkungen machbar. Ob das jetzt so stimmt wie schiwwer es beschrieben hat oder nicht, weiß ich nicht, deshalb auch meine Fragen.
Was sind z.Bsp "Fachleute der ersten Stunde" ?

Bestimmt gibt es einen Fragenkatalog, der die Kriterien der Vergabe regelt.
Und wo läuft das Vergabeverfahren?

Schiwwer
schrieb am 12.08.2009, 15:31 Uhr (am 12.08.2009, 15:36 Uhr geändert).
@ Anchen
Also, vor ca. 3 Jahren war ich in einer Gesellschaft, wo einer eine Verwandte hatte, die ca. 2 Jahre lang nach Rumänien fuhr, weil sie, nach Bewerbung, einen Job angenommen hatte, wo sie eben dieses für die Landeskirche machte: Kirchenburgen evaluieren, registrieren. Das war eine Fachkraft, die ich als eine "der ersten Stunde" bezeichnete, sie machte diese Tour aber nicht allein, es gab da ein kleines Team. Sie war übrigens noch nie in Rumänien gewesen; natürlich schwer beeindruckt.

Ob es sich aber um dasselbe Projekt handelt, einen Teil dieses Projektes, das kann ich nicht sagen. Ich stelle mir aber vor, dass das in etwa auch so läuft. Wenn man Geld von Brüssel will, muss alles gut dokumentiert und begründet sein.
Erich58
schrieb am 12.08.2009, 15:58 Uhr
Unter Anderem war das Bestehen einer örtlichen Eigeninitiatie Bedingung um überhaupt ins Auswahlverfahren zu kommen.
So ist z. B. Großschenk durch´s Raster gefallen, obwohl die dortige Kirchenburg durchaus erhaltungswürdig und noch in vergleichsweise gutem Allgemeinzustand ist.
In Kleinschenk hat sich schon vor Beantragung der EU-Mittel der Verein Contrafort gegründet - sein erklärtes Ziel: die Erhaltung der Kleinschenker Kirchenburg. Hier bestand also schon, wie gefordert, Eigeninitiative. Das ist wohl mit ein Grund warum Kleinschenk zu den Auserwählten gehört.
Herzlichst - Erich
Anchen
schrieb am 12.08.2009, 16:03 Uhr
Also hat die Landeskirche damals in Deutschland einen Job ausgeschrieben.
Die Landeskirche hat, so wie ich das verstanden habe, die Anträge an "die EU" gestellt und auch genehmigt bekommen, die u.A. der Auflage termingerecht die beantragten Kirchenburgen zu sanieren, Umzunutzen o.Ä.verbunden waren, sind. Die weiteren Vergaben gehen von der Landeskirche bzw. Leitstelle Kirchenburgen, die wiederum an die GTZ weiterreicht usw., aus.
The history of Igor
schrieb am 13.08.2009, 15:48 Uhr
Was ist eigentlich mit Stiftungen im Ausland...? Sind solche Stiftungen auch mögliche Ansprechpartner?
siebenschläfer
schrieb am 14.08.2009, 19:14 Uhr
Auch Stiftungen, wie zum Beispiel die Hermann-Niermann-Stiftung spenden viel Geld für den Erhalt der siebenbürgischen Kirchenburgen.
Anchen
schrieb am 17.08.2009, 17:28 Uhr
Die Hermann-Niemann-Stiftung hat wohl eine wechselvolle Geschichte.

Wikipedia zur Hermann-Niemann-Stiftung

gogesch
schrieb am 18.08.2009, 11:07 Uhr
Immerhin wird für die "Fortführung der Restaurierung der Dachwerke der Kirchenburg in Wurmloch, Bezirk Mediasch" eine Summe von ca. 40.000 € bereitgestellt.

Wenn ich mir die Partner der Stiftung vor Augen führe, kann ich annehmen, dass die Vergangenheit "bereinigt" ist.

Bei einer Ausschüttung von fast EINER Mio Euros im Jahr, kann diese Stiftung einiges bewegen.
gogesch
schrieb am 18.08.2009, 11:11 Uhr
Der EU-Antrag wurde genehmigt.
Hier die Bekanntgabe auf der Netzseite der Leitstelle vom 12.08.2009
Das im Dezember letzten Jahres bei der Regionalen Entwicklungsagentur in Alba Iulia eingereichte Projekt zur baulichen Sicherung und touristischen Erschließung von 18 Kirchenburgen aus 4 Verwaltungskreisen ist nun genehmigt worden. Damit kann zur nächsten Etappe der Erarbeitung von technischen Planungen übergegangen werden.

Wir freuen uns dass der besonders aufwändige Einsatz der Leitstelle Kirchenburgen, des Partners Mihai Eminescu Trust und aller einbezogenen Architekten und Experten Früchte getragen hat.
Robert (Administrator)
schrieb am 18.08.2009, 11:52 Uhr
Hier nochmal der Link zur Quelle der Meldung: http://www.projekt-kirchenburgen.ro/
Leitstelle Kirchenburgen.
Schiwwer
schrieb am 18.08.2009, 13:16 Uhr
Sieht doch nach was Ordentlichem aus, oder?

Um Beiträge zu verfassen, müssen Sie sich kostenlos registrieren bzw. einloggen.