Siebenbürgische Mundart

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kosh
schrieb am 18.08.2009, 11:01 Uhr
Guten Tag,

ich bin auf der Suche nach einer Art Online Lexikon o.ä mit dessen Hilfe ich die Grundlagen der siebenbürgischen Mundart lernen kann. Wie begrüße ich jemanden oder wie ich meiner Liebsten Komplimente mache usw.

Vielen Dank im Voraus
pedimed
schrieb am 18.08.2009, 12:50 Uhr
Versuchs mal bei Wikipedia-Siebenbürgisches Wörterbuch.mfG
kosh
schrieb am 18.08.2009, 14:56 Uhr
Hi,

danke für die schnelle Antwort. Leider sind dort nur Verweise auf gedruckte Literatur und ein kleines Onlinelexikon mit einer kleinen Auswahl an Wörtern. Mich würden direkt die Grundlagen dieses Dialektes interessieren.
Wenns geht halt online
Robert (Administrator)
schrieb am 18.08.2009, 16:10 Uhr
Für schriftliche Komplimente an die Liebste hilft das da weiter:
Richtlinien zur Rechtschreibung siebenbürgisch-sächsischer Mundarttexte (PDF)

Ansonsten gibt es auf anderen Websites "Wörterbücher" sowas in dieser Art:
http://www.hog-kronstadt.de/woerterbuch.html

Ansonsten gibt es hier etwas auf die Ohren:
Sprachaufnahmen in siebenbürgisch-sächsischer Mundart
Armin_Maurer
schrieb am 18.08.2009, 21:50 Uhr
Die "Sprachaufnahmen in siebenbürgisch-sächsischer Mundart" sind fabelhaft! – Herzlichen Dank für den Hinweis, Robert!

Ich habe sie allesamt mit den dazugehörigen Texten herunter geladen & werde sie mir im Urlaub anhören.
der Ijel
schrieb am 19.08.2009, 15:04 Uhr
Dazu ist zu empfehlen, während dem hineinhören den Text auch die Niederschrift mit zu verfolgen.

Eine schöne Frauenstimme spricht hier über das Brenndörfer Maifest, besonders--- irgendwie sanghaft, melodiös klingt auch dieser Brenndörfer Dialekt.
Selbst habe ich ein Duzend solcher Aufnahmen "niedergeschrieben" und ins Deutsche übersetzt.
Auf Wunsch kann ich sie als WORD Datei zu schicken.
Wenn der Text zweispaltig nebeneinander vor dem Hörer liegt,ist das sicher eine praktische Methode,sich mit dem jeweiligen Dialekt familiär zu machen.


sprachaufnahmen/ortschaft/brenndorf
/67-maifest-in-brenndorf-

Broinderfer Moifest

Ech wal en Erlaiwnes erziallen ois
menjer Kändhoit. Am Moi foirde
mir gruisartich det Moifäst.
De Schuilkänd marschuirde
mer, vuer det Farrheis.
Versummelden es ålleguer,
hai sunge mer en wäifel Loider.
Der Herr Farr häilt en Usprach
un eis, end iweräicht eis de
Schuilerfahn. Des war bla uch
ruid end mat gealdgesticktem
Bruinderfer Wappen.
Nai desem marschuirde mer oi,
de musik vuirun an de klenne
Bäsch.E jaid Käind dräch an der
Häind en Stock, di wair mat em
hoische Bleamestrois geschmückt.
Det war en Froad da hoinder
der Musik ze marschoiren.
Wut halten ? bas hoit en gruis
Erännereng äs. Nea käime mer
duer un hoinder as ais natuirlich
as Oilder gesponnt mat de Farden.
Da war åfgepoackt Mielspois
uch det Essen uch Gedrink.
Dann wonn em en gäinzen
Doch äm Bäsch äs, na wäll
em jä uch geat liewen.
Wai mer duer u ku senj hu mer es
doi troifen de Petersbarjer,
de Häintchbärjer gena esui, gezuge
vuirun mät der Musik en uschlässend
de Oilder uich de gäinz Gemoin.

End froierhäer woir sich dot siguer,
wai eas Oilder erzoalden, uch de
Tuirtler sich da bedoilicht hun.
End wai der Dach nea da begong?
natuirlich duirscht mat em Programm
der Käind. Ha worde Loider gesangen
an de Woit geleafen,
geturnt Såckhloifen gemocht
zweschendurch Loider gesangen.
Bas na de Luit—-ha--- ?
uch e Programm vun der Schuil sahn.
Zwäschedurch riad
uch der Luihrer en Usprach vun deser
Gemoin vu genner Gemoin am dot mer
sen welt de boiste sein.
Na fong der Dänz un.
Et wair e Jugendfest dåt em joiden
än Erännereng bloiwt.
De Musik spiellt de Jugend säng
Erwuissånen stalden de Däsch oaf.
Et wuird goissen gedranken
uch sich angderhalden bäs spoit des Awest.
Des Awest woird weder
programmessich eramerzuilt,
wedder de Musuik vuirun.
Uch alles fenj genaa en Erännereng.
Äset Moifest.


Brenndorfer Maifest

Ich will ein Erlebnis Erzählen aus
meiner Kindheit. Im Mai feierten
wir großartig das Maifest.
Die Schulkinder marschierten
wir vor das Farrhaus.
Versammelten uns allesamt,
hier sangen wir einige Lieder.
Der Herr Farrer hielt eine Ansprache
an uns, und überreichte uns die
Schülerfahne.
Diese war blau und
rot und mit goldgesticktem
Brenndorfer Wappen.
Danach marschierten wir ab,
die Musik voran, in den kleinen
Wald. Jedes Kind trug in der
Hand einen Stock, der war mit
einem schönen Blumenstrauß geschmückt.
Das war eine Freude da hinter der
Musik zu marschieren. Was also bis
heute eine große Erinnerung ist.
Nun kamen wir dort an
hinter uns natürlich unsere
Elternmit Pferdegespann.
Da war aufgepackt, Mehlspeisen,
das Essen und Getränke.
Denn wenn man einen ganzen
Tag im Wald ist, dann will
man halt auch gut leben.
Dort angekommen trafen wir
die Petersberger, die Honigberger
genau so dahergekommen
mit mit der Musik und anschliesend
die Eltern und die ganze Gemeinde.

Und früher war das sogar so wie
unsere Eltern erzählten, auch die
Tartlauer sich dort beteiligt haben.
Und wie der Tag begann, natürlich
zuerst mit einem Kinderprogramm.
Dabei wurden Lieder gesungen um
die Wette gelaufen, geturnt
Sackhüpfen gemacht, zwischendurch
Lieder gesungen.
Bis die Leute auch ein Schulprogramm
sehen wollten. Zwischen durch hielten
die Lehrer eine Ansprache von dieser Gemeinde,
von der anderen Gemeinde.
Um zu schauen welche die Besten sind.
Nun fing der Tanz an.
Es war ein Jugendfest welches jedem in
Erinnerung bleibt. Die Musik spielte
die Jugend sang Erwachsene stellten
die Tische auf. Es wurde gegessen
und getrunken man unterhielt
sich bis spät am Abend. Abends
wurde wieder programmmäßig
abgezogen? Wieder die Musik voran.
Und alles fein in Erinnerung
--Unser Maifest.

Transkript und übersetzt: Martin der Ijel
www.rodevandox.de






Robert (Administrator)
schrieb am 19.08.2009, 15:36 Uhr
Hallo Armin_Maurer. Danke für deine Rückmeldung. Sowas spornt an.
Wir (die Webmaster) finden auch, dass die Sprachaufnahmen ein fabelhafter Schatz sind, den es gilt zu heben. Es ist reichlich Material da und wir werden damit noch einige Jahrzehnte beschäftigt sein.

Hallo Ijel:
herzlichen Dank für die Niederschriften!
Die Texte bitte immer unterhalb der entsprechenden Aufnahmeseiten - in die Kommentare packen:
http://www.siebenbuerger.de/medien/sprachaufnahmen/ortschaft/brenndorf/67-maifest-in-brenndorf-kindheitserinnerungen.html
der Ijel
schrieb am 19.08.2009, 22:29 Uhr (am 19.08.2009, 22:37 Uhr geändert).
www.siebenbuerger.de/forum/saksesch/482-das-weben/#forumid5249

Hier ein Link zu einem Zweispaltigen Text zu dem mir freundlicherweise Wittl von Ingolstadt verhalf.
Der Text wurde auf einer HP als pdf gespeichert ?
Ähnlich stelle ich mir auch die Zukünftigen vor.
Schulung tut Not.
Klingsor
schrieb am 20.08.2009, 17:52 Uhr (am 20.08.2009, 18:13 Uhr geändert).
Zusätzlich möchte ich darauf hinweisen, also Zum allg. Nutzen und Wohl, auf der Seite Hermannstadt, bei den LINKS,


nämlich LINKS VON BESUCHERN...der erste LINK betrifft das Thema Dialekt, nämlich das ONLINE-Buch:

Schuller, J.K.: Gedichte Siebenbürgisch-Sächsischer Mundart. Hermannstadt, Fr. Aug. Credner, 1841

In der Vorrede findet man auch welche Hinweise, insbesondere in was die Lautlehre und Aussprache betrifft,siehe Ss.VI-VIII

Klingsor

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