falsches Geburtsdatum ändern?

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joachimroehl
schrieb am 11.02.2011, 18:48 Uhr
Meine Mutter kam 1950 ganz ohne Papiere nach Deutschland. Bei der jetzigen Überprüfung der Unterlagen im Hermannstädter Rathaus und auch den Aufzeichnungen im Kirchenbuch kam heraus, daß sie einen Tag eher geboren wurde. Sie hat keine Geburtsurkunde und nur hiesige deutsche Papiere mit einem anderen Geburtstag. Wie kann man das am besten korrigieren, sie möchte einfach eine Geburtsurkunde haben?
Erhard Graeff (Moderator)
schrieb am 12.02.2011, 22:20 Uhr
Es gibt bereits einen Thread, in dem dies alles diskutiert wurde:

www.siebenbuerger.de/forum/integration/838-vollmacht-fuer-geburtsturkunde-in/
Grüße
joachimroehl
schrieb am 13.02.2011, 17:00 Uhr (am 13.02.2011, 17:01 Uhr geändert).
Danke Herr Graeff, der Strang ist bekannt. Hier geht es aber nicht darum einfach eine Urkunde zu besorgen, sondern wie man eine Geburtsurkunde in Rumänien bekommt, wenn man selbst nur deutsche Papiere hat, die ein anderes falsches! Geburtsdatum aufzeigen. Wenn Mutter mit einem in deutschen Dokumenten abweichendem Geburtsdatum nach Hermannstadt zum Amt kommt, persönlich oder auf dem Vollmachtsweg, wird unterstellt werden, daß sie eine andere Person sei und wird eine Geburtsurkunde nicht bekommen. Änderungen in Deutschland gehen aber nur mit einer Geburtsurkunde aus Rumänien, die den Fehler aufzeigt. Die Katze beißt sich hier wohl in den Schwanz, denn die Wahrheit im siebenbürgischen Kirchenbuch und dem Register im Hermannstäder Rathaus weichen um einen Tag ab .. wie also die Crux lösen??
Fabritius (Moderator)
schrieb am 13.02.2011, 21:36 Uhr
Sie werden keine "falsche" Geburtsurkunde aus Rumänien bekommen, nur um eine passende zu dem Fehler in Deutschland zu haben. Eher können Sie den Fehler in Deutschland berichtigen. Dafür bekommen Sie sicher einen Auszug aus dem Geburtenregister (extras din registrul de nastere) an dem Geburtsort in Rumänien. Das falsche Datum in den Papieren in Deutschland dürfte nicht schaden, weil ja die Eltern und deren Eltern (also die Großeltern) zutreffend eingetragen sind. Die Mutter kann einfach eine Vollmacht für jemanden schreiben, wo sie das in Rumänien eingetragene richtige Geburtsdatum angibt und auch die eigenen Eltern nennt, und wo eine dritte Person bevollmächtigt wird, den Auszug zu beantragen und entgegenzunehmen. Diese dritte Person weist sich dann mit dem eigenen Ausweis aus und bekommt ganz ohne Probleme den Auszug (in Rumänien merkt niemand, dass in Deutschland - aus Versehen?? - das falsche Geburtsdatum angegeben wurde). Mit dem Auszug kann dann hier die Korrektur beantragt werden.

Sie sollten sich aber auf die Frage gefasst machen, warum 1950 das falsche Datum angegeben wurde. Wusste Ihre Mutter etwa 1950 nicht, wann sie tatsächlich geboren wurde? Hatte sie keinen Personalausweis in Rumänien oder waren schon dort die Papiere falsch? Und wieso sind die jetzt dort richtig? Der ganze Sachverhalt wirft jedenfalls einiges an Fragen auf, die vor einem Antrag auf Änderung des Geburtsdatums plausibel erklärt werden können sollten.

Grüße und viel Erfolg
joachimroehl
schrieb am 14.02.2011, 05:45 Uhr (am 14.02.2011, 05:50 Uhr geändert).
Das war gewünschte Antwort, vielen Dank! Meine Mutter ist jetzt in 2011 aus allen Wolken gefallen, daß der Geburtstag um einen Tag differiert. Da sie seinerzeit gegen Mitternacht geboren wurde, kann es zu der falschen Zuordnung gekommen sein. Personaldokumente hatte sie in Rumänien zur Zeit der Ausreise im Alter von zehn Jahren überhaupt keine. Erst bei der späteren Ehelichung wurde überhaupt nach einer Geburtsurkunde gefragt, aber der Standesbeamte notierte alles gemäß ihrer wissentlichen Angaben. Der Fehler nahm somit seinen Lauf bei Ausweis, Pass, Führerschein und wir überlegen nun ob es überhaupt noch Sinn macht hier in der BRD noch etwas zu korrigieren ..
Fabritius (Moderator)
schrieb am 14.02.2011, 09:12 Uhr
Ich würde ganz bestimmt nichts ändern lassen. Es wäre ein Zirkus ohne Ende, weil ja der ganze Background (Personenstand, Ausbildung, beruflicher Werdegang, soziale Sicherung) etc. mit dem registrierten Geburtsdatum verbunden ist. Dabei würde ich es bestimmt belassen. Stellen Sie sich vor, Sie übersehen auch nur eine Änderung oder haben ein Problem damit - und schon haben Sie einen Unterschied zwischen Person und Sachverhalt. Bei der Alterssicherung kann ich mir das zum Beispiel gut vorstellen, die Sozialversicherungsnummer ist am Geburtsdatum gekoppelt. Alle Meldungen von Anwartschaften hängen daran. Ich würde es betimmt dabei belassen.
Grüße
joachimroehl
schrieb am 14.02.2011, 11:01 Uhr (am 14.02.2011, 11:08 Uhr geändert).
Da sieht man, daß ein bischen rumänische Gelassenheit manchmal auch im deutschen System ganz hilfreich sein kann. Die Geburtsurkunde wird auf ewig im Safe verschwinden und wir feiern immer um Mitternacht, denn wer will schon schlafende Bären wecken. Danke!
Chr.
schrieb am 14.02.2011, 11:18 Uhr
Ich frage mich , wieso Ihre Mutter keine Geburtsurkunde hatte,denn auch ältere Menschen, hatten und haben eine.Die Behauptung,dass Ihr Großvater aus Siebenbürgen weg mußte, weil er bei den Waffen-SS war, finde ich auch merkwürdig.
Unter meinem Bekannten und Verwanten besser gesagt die meisten Männer(Sachsen)waren bei derselbigen im Krieg und lebten in Siebebürgen bis (1970-1980)zur legalen Ausreise. Was für einen Unterschied machen ein paar Std.früher oder später als Geburtsdatum eingetragen zu haben? Wieso konnte Ihre Mutter so lange Jahre gut leben, mit dem wie sie sagen, falschen Geburtsdatum und jetzt plötzlich nicht mehr? Es hat vielleicht, mit der Rückgabe von Eigentum in Rumänien zu tun,dass es so genau sein muß.
Nichts für ungut.
Gruß
getkiss
schrieb am 14.02.2011, 15:50 Uhr
@Chr.:"Ich frage mich ...."
Schön, dass Sie sich Fragen stellen. Ich nehme an Sie haben einen Spiegel.
Aber wenn Sie keine Antwort auf die Fragen des Users haben, warum posten Sie das hier? Ihm wurde doch schon geantwortet, von kompetenter Seite....
Chr.
schrieb am 14.02.2011, 17:13 Uhr
Ja, Getkiss ich habe einen Spiegel, ich leihe Ihnen den gerne auch auch aus.Es gibt doch sowas, wie freie Meinung äußern,
oder?
joachimroehl
schrieb am 14.02.2011, 18:13 Uhr
Meine Mutter war drei Jahre alt, als der Vater in den Krieg zog, mit fünf mußte ihre Mutter in die Ukraine ins Arbeitslager. Somit wuchs sie einfach bei den Großeltern auf. Da die Eltern aus der Sowjetunion später direkt nach Deutschland entlassen wurden und hier ein neues Leben aufbauen konnten, war beim Nachzug der beiden Töchter die Zusammenführung der Familie nach fast sieben Jahren Trennung verständlicherweise wichtiger als Papiere. Die Folgen habe ich beschrieben.
Wurschtefat
schrieb am 16.02.2011, 17:22 Uhr
Hallo zusammen, ich finde es unfair wenn Hilfesuchende angepöbelt werden.
Am besten sollte der agent provocateur Chr. einfach ignoriert werden.
Den Schaum den sie schlägt sollte sie dazu benutzen um die Haare von ihrer Zunge wegzurasieren.
joachimroehl
schrieb am 17.02.2011, 04:51 Uhr (am 17.02.2011, 04:54 Uhr geändert).
Die Siebenbürger mußte zu allen Zeiten klarkommen mit fremdem Gedankengut und in den letzten Dekaden auch mit vielen Wirrköpfen in den eigenen Reihen. Da der Administrator nicht mit dem Besen ausgekehrt hatte, mußte ich ihr einfach antworten und manchmal gelten ja auch die Weisheiten der Schrift, die schon unseren Vorfahren Kraft in großen und kleinen Scharmützeln gaben: Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Matthäus 006/014

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