Kleine Mengenlehre Rentenkürzung seit 1991

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Peter Otto Wolff
schrieb am 24.01.2021, 08:07 Uhr (am 24.01.2021, 08:19 Uhr geändert).
Hallo Leute, habe überlegt, dass es, soviel mir bekannt ist, noch keine aktuelle Mengenuntersuchung gab um festzustellen, wie viele Rentner und künftig Berechtigte überhaupt noch verblieben sind, die von der Kürzung betroffen sind. Indirekt wissen wir nur, dass seit 1991 ca. eine halbe Generation weggestorben ist. Und, die Überlebenden sind auch nicht mehr die Jüngsten. Eine Klärung wäre ein Kinderspiel, auch für mich, wenn ich das Datenmaterial hätte, und nicht die Deutsche Rentenversicherung Bund, wo die Daten natürlich vertraulich gehandhabt werden. Aber, ein kleines EDV-Progrämmchen, dass jeder halbwegs clevere 4.-Klässler schreiben könnte, müsste den Datenbestand aller Personen nur auf 1 (ein) Merkmal (Schlüssel, Trigger) prüfen, das im Klartext als FRG in der Rentenauskunft eines jeden von Euch vorkommt. Im selben Aufwasch könnte das Progrämmchen den dort gefundenen Rentenwert der nachgewiesenen Periode mit dem Faktor 1,4 multiplizieren, zwischenspeichern, von dem so errechneten Wert den bisherigen Wert subtrahieren, und schon hat man den Wert, der uns interessiert. Die Addition dieser Einzelwerte ergäbe die Gesamtsumme die wir fordern. Die Anzahl der Betroffenen wäre da nur eine Kollateralnutzen. Ich stelle diese Sache zur Diskussion. Herr Dr. Fabritius hätte die richtige Autorität, qua Amt, eine solche Untersuchung ultimativ zu beantragen. Dann wissen wir worüber wir streiten, können den Wert mit den Kosten anderen Maßnahmen vergleichen, etc. Und die Kollegin Dorothea Bähr, Beauftragte für IT, will sicher etwas Konkretes tun für unser Neuland.
Hektor
schrieb am 25.01.2021, 17:18 Uhr
Herr Wolf, die entsprechenden Zahlen sind bekannt.
Bei der Begrüßungsrede beim Jahresempfang des Bundes der Vertriebenen am 9. April 2019 in Berlin hatte der BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius folgendes kommuniziert:
„Systembedingte Altersarmut bei Spätaussiedlern ist ein drängendes Thema, wir dürfen und werden nicht tatenlos zusehen, wie die Politik das Problem zerredet und verwässert und immer wieder neue Ausreden sucht! Diese waren 1996 falsch, sie sind heute falsch und sie bleiben falsch.
Spätaussiedler sind ein Gewinn für die deutschen Rentenkassen. Die Altersstruktur in diesem Personenkreis stützt die auf einem Generationenvertrag aufbauende Solidargemeinschaft Rentenversicherung.
Ein Drittel, 33 %, der zugezogenen Spätaussiedler, sind jünger als 18 Jahre, die meisten anderen im Alter zwischen 18 und 45; sie alle arbeiten und zahlen Beiträge…
Lediglich 6,8 % der Spätaussiedler sind bei Aufnahme älter als 65. Dennoch wird diese Gruppe im Generationenvertrag seit 1996 weitgehend ausgeschlossen, da die vielen erwerbstätigen Spätaussiedler voll einzahlen, der Rentenbezug der älteren Generation allerdings um mehr als die Hälfte gekürzt wurde. „
Bei dieser Rede sprach Herr Dr. Bernd Fabritius von knapp 5 Millionen Spätaussiedlern.
Zu dem Zeitpunkt waren das ca. 325.000 Rentner und daher war Frau Merkel sehr entzückt von diesen Zahlen und hatte in Ihrer Rede folgendes geantwortet: - „Dennoch habe ich Ihren Punkt verstanden; und auch Ihre Zahlenangaben waren nicht ohne jede logische Relevanz, würde ich einmal sagen, was den demografischen Aufbau der Gruppe der Spätaussiedler anbelangt. Ich werde mir das daher noch einmal sehr genau anschauen.“
Ausgrenzung und Diskriminierung besteht immer noch.
Peter Otto Wolff
schrieb am 25.01.2021, 19:24 Uhr (am 25.01.2021, 19:25 Uhr geändert).
Hallo Hektor, das Geschwätz in der Sache kenne ich, kann ich nicht mehr hören! Beim Geschwätz von Merkel, krieg ich Herpes! In welche ihrer Schubladen ist die Unterschriftensammlung zur RESOLUTION verschwunden? Wo meine Online-Petition in gleicher Sache? Die krude Wahrheit ist und bleibt, die nutzen uns aus, als Wahl-Idioten, seit 30 Jahren. Peinlich, für sie, für uns, als Missbrauchte! By the way, demnächst sind wieder Wahlen! Kommt Euch das bekannt vor, was die immer versprochen und nie gehalten haben?
Peter Otto Wolff
schrieb am 25.01.2021, 19:36 Uhr
Hallo Hektor, sind Dir die Zahlen bekannt, mir nicht, wie viele Vertriebene betroffen sind, wieviel es in € ausmachen würde, die perverse Kürzung um 40% rückgängig zu machen, restitutio ad integrum?
Peter Otto Wolff
schrieb am 25.01.2021, 19:48 Uhr (am 25.01.2021, 19:51 Uhr geändert).
Dennoch habe ich Ihren Punkt verstanden; und auch Ihre Zahlenangaben waren nicht ohne jede logische Relevanz, würde ich einmal sagen, was den demografischen Aufbau der Gruppe der Spätaussiedler anbelangt. Ich werde mir das daher noch einmal sehr genau anschauen.“
Also, wenn eine diplomierte Physikerin nicht begreift, dass die Zahlen nicht stimmen, dass bei uns gekürzt wird, obwohl die Zahlen das Gegenteil beweisen, mit Verlaub, Sie spinnen"
Hektor
schrieb am 27.01.2021, 09:01 Uhr
Herr Wolf, ich hab keine andere Zahlen. Aber wenn man die aktuellen Zahlen vergleicht 45 Millionen Beitragszahler in die Rentenkasse und 20 Millionen Rentner ergibt das ein Verhältnis von ca. 2,5
Bei den Zahlen vom Herr Dr. Bernd Fabritius von knapp 5 Millionen Spätaussiedlern und 6,8 % Rentner ergibt das ein Verhältnis von ca.7, 5
Dies belegt ja auch der Kommentar von Frau Fleps in Ihrer Petition. Von meiner Seite hat diese Frau Fleps den bestechenden und durchschlagenden Nachweis erbracht den ich von den Spätaussiedler bis heute gelesen habe. Nochmals Frau Fleps „Hervorragend“.
Daher Herr Wolf hatte Frau Merkel blitzschnell zu diesem Zeitpunkt erkannt, dass die präsentierten Zahlen vom Herr Dr. Bernd Fabritius geantwortet hatte: „Ihre Zahlenangaben waren nicht ohne jede logische Relevanz“.
Aus diesen Fakten stimmt der Satz vom Herr Dr. Bernd Fabritius „Spätaussiedler sind ein Gewinn für die deutschen Rentenkassen“ zu 1000%
Diese Situation bedeutet für die CDU/CSU, dass sie mit dem Begriff Solidarität nichts anfangen kann oder will.
Peter Otto Wolff
schrieb am 27.01.2021, 10:36 Uhr (am 27.01.2021, 10:38 Uhr geändert).
Hallo Hektor, ich frage, wieso grob schätzen, mutmaßen, wenn man doch genaue Zahlen haben kann, diese bei Bundesbehörden
vorliegen, als Rohdaten. Da wäre man nicht auf die Rechenkünste einer Frau Merkel angewiesen. Gemacht hat sie übrigens sowieso NICHTS in der Sache, außer Unterschriftenliste RESOLUTION und Petition souverän ignoriert.
Doris Hutter (Moderator)
schrieb am 27.01.2021, 18:07 Uhr (am 27.01.2021, 18:08 Uhr geändert).
Zur Behauptung:
"Hallo Hektor, ich frage, wieso grob schätzen, mutmaßen, wenn man doch genaue Zahlen haben kann, diese bei Bundesbehörden vorliegen, als Rohdaten."

kann ich mich (falls es um die Zahl der Aussiedler bei bestimmten Behörden geht) nur wiederholen:
Wir Aussiedler werden, da wir Deutsche sind, nicht extra geführt bei den Behörden.
Daher wird nur mit Schätzungen gearbeitet.
Peter Otto Wolff
schrieb am 27.01.2021, 20:52 Uhr
Sehr geehrte Frau Hutter, will Sie nicht fragen, wie es der Deutschen Rentenversicherung damals gelang, gezielt und selektiv die Aussiedler mit dem Bann der zunächst 30, und dann 40%-Kürzung zu finden, wenn sie ja nicht gekennzeichnet waren. Unstrittig ist hingegen, dass NUR Aussiedler in ihrer Rentenauskunft das ominöse Kürzel FRG vorfinden. Oder bestreiten Sie auch das? Und wenn dieses Merkmal nun mal existiert, wieso nicht über ein EDV-Programm erkunden, wie viele Betroffene es gibt, wie viele Beitragszeiten mit dem Merkmal gekennzeichnet sind, wieviel die Kürzung pro Nase ausmacht, was in der Summe? Aktuelle Rentner oder zukünftige Rentner? Wem nutzt die Geheimhaltung dieser Zahlen, wem könnte sie schaden? Es sind doch Realitäten, kann die Wahrheit jemandem schaden? Vor Jahren habe ich, blauäugig, angefragt, wie viele Mitglieder unser Verband hat. Großes Tra-La, das könne man nicht sagen, es seien Familien, etc. Wobei jeder Kaninchenzüchterverein ganz selbstverständlich die Anzahl seiner Mitglieder publik macht! Dabei sind wir doch mehr als ein Kaninchenzuchtverein! Aber das nur am Rande, es geht jetzt um andere Zahlen, aber auch wahrhaftige, nicht indirekt errechnete. Und dahinter stecken Menschen, Betroffene. Denen möchte ich helfen, Sie doch auch, sonst würden Sie sich nicht ehrenamtlich engagieren und vermuteten Querulanten wie mir zu nächtlicher Stunde die Leviten lesen.
Fabritius (Moderator)
schrieb am 28.01.2021, 00:15 Uhr (am 28.01.2021, 00:20 Uhr geändert).
Liebe Freunde, Rentenrecht ist leider keine „kleine Mengenlehre“ sondern ein komplexes System, in dem Fehlinfos (auch gut gemeinte) ziemlich viel Schaden anrichten können.

Die hier debattierte Sehnsucht nach Zahlen, um mit einem „Programmchen“ von Hobbyinformatikern ohne Hintergrundwissen eine Lösung zu finden, ist bekannt, hilft aber nicht weiter:

Zwar viele - aber bei weitem (!) nicht alle Rentenfälle mit FRG-Anteilen sind kürzungsbetroffen. Die Betroffenheit selbst ist sehr unterschiedlich. In einigen Fällen wird die Kürzung durch andere Vorschriften sogar wieder überkompensiert - nachzulesen etwa in 262 SGB VI, wo erst eine Kürzung (zB. die 40%-Kürzung) der FRG-Werte zum Unterschreiten der Anwendungsgrenze dieser Vorschrift und damit zu einer erneuten Anhebung ALLER Zeiten bis 1992 um 50% der Entgeltpunktwerte und damit zu einer höheren Rente führen kann. Das haben so manche Betroffene erfahren müssen, die selbst an ihrer Rente „gedoktert” haben und durch die Anerkennung eines Sachverhaltes letztlich weniger Rente bekommen haben, als vorher.

Deswegen ist es nicht so einfach, Zahlen der Rentenststistik zu liefern, aus denen dann Hobbyspezialisten ihre „Wahrheit“ ableiten können...

Diese Info nur um aufzuzeigen, dass nicht jede Debatte mit der verständlichen Wut aus dem Bauch heraus und ohne Kenntnis und Verständnis der Thematik in Chatforen auch hilfreich ist. Darum beteilige ich mich daran auch nicht.

Die Debatte ist in den richtigen Entscheidungsgremien und mit dem nötigen Hintergrundwissen zu führen und unsere Interessen dort mit klaren Argumenten zu vertreten. Diese wurden sowohl vom BdV als auch dem zuständigen Bundesbeauftragten dort mit Nachdruck eingebracht, darüber hat die SbZ mehrfach berichtet. Die Umsetzung ist ALLEiNE Aufgabe des Bundestages als Gesetzgebungsorgan. Wer unser Thema dort unterstützt und wer leider nicht, ist ebenfalls bekannt. Die Unterstützer müssen die Mehrheit sein, damit das Gesetz verabschiedet wird. DARAN müssen wir arbeiten und hier reicht die kleine Mengenlehre aus. So einfach.

Dazu wünsche ich uns allen viel Erfolg und dabei bitte ich um Unterstützung.

Peter Otto Wolff
schrieb am 31.01.2021, 15:40 Uhr (am 31.01.2021, 16:05 Uhr geändert).
Sehr geehrter Herr Dr. Fabritius, ich widerspreche Ihnen ungern, da i.S. Rentenrecht klar unterlegen. Dennoch, ernsthaft zu argumentieren, ich kürze jemandem zuerst was, damit er dann eventuell begünstigt wird, ist logisch pervers. Wobei ich das im Einzelfall gar nicht belegen kann. Wenn das so wäre, ja dann müssten Sie umso mehr, belegbar, durch parlamentarische Initiativen, gegen diesen Unsinn kämpfen! Bestand hat hingegen die Aussage unseres Vorsitzenden des Vereins, Lehni: die GRUNDRENTE beseitigt nicht die UNGERECHTIGKEIT der Kürzung unseren Renten in den 1990-er Jahren!!Wir wollen die Rücknahme dieser Kürzung, ad integrum, nicht mehr, aber auch nicht weniger!!! Dem, der das ÖFFENTLICH, vor der Wahl, bewirkt, der kriegt sicher 5 Mio Stimmen, zusätzlich! Ist das kein Deal, nach 30 Jahren leeren Versprechungen?!For whom it may concern!
Peter Otto Wolff
schrieb am 31.01.2021, 17:40 Uhr (am 31.01.2021, 17:45 Uhr geändert).
Pardon, da fehlt, an der Stelle, ich müsste erst jemandem, etwas kürzen, um ihn danach ggf. zu begünstigen...
Peter Otto Wolff
schrieb am 03.02.2021, 07:08 Uhr (am 03.02.2021, 07:15 Uhr geändert).
Heute tagt wieder der Koalitionsausschuss, auf Wunsch der SPD. Eine neue Gelegenheit für die CDU-CSU: wir wünschen auch schon lange etwas, ob sie endlich den Versprechungen Taten folgen lässt? Hallo Markus Söder, bitte übernehmen, es gibt ja auch, seit über einem Jahr, eine bisher liegen gelassene Bundesratsentscheidung.
memphis
schrieb am 03.02.2021, 10:49 Uhr
hallo Peter , ich Rasiere mich ab heute bis eine Positive enscheidung kommt von der politic . bin gespant wie lang wird mein bart seit was schetz du ?
sibisax
schrieb am 03.02.2021, 11:24 Uhr
Hallo memphis,keine Kritik,nur eine Frage: warst Du in einer deutschen Schule?

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