Die STASI-Behörde stellt sich tot

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Peter Otto Wolff
schrieb am 06.03.2021, 11:13 Uhr (am 06.03.2021, 11:19 Uhr geändert).
Hallo Leute, es gibt nicht wenige, deren Eltern nach dem Martyrium der russischen Arbeitslager, wegen Krankheit oder Alter, in Arbeitslager der ehemaligen deutschen Sowjetzone transferiert wurden. Für diese Leute fühlt sich niemand zuständig, kennt man ja so von Behörden. Nicht Russland, die sind die Leute losgeworden, nicht Rumänien, sie wurden nicht direkt dorthin zurückgeschickt. Aber auch nicht die Bundesrepublik, die Nachfolgerin des 3. Reiches, Verursacher unseres Unglücks, Verwalterin der STASI-Archive der ehemaligen DDR. Habe in dieser Sache Herrn Jahn angeschrieben, am 20. Januar 2021. Die STASI-Behörde stellt sich tot. Aber, was tut unser Verband, mit seinen institutionellen Möglichkeiten? Moderatoren! Bitte gehen Sie auf Sendung.

Sehr geehrter Herr Jahn,

Es entspricht den Gepflogenheiten eines zivilisierten Staates, auf schriftliche Eingaben von Bürgen innerhalb von überschaubaren Zeitspannen zu antworten.

Auf Ihre Antwort warte ich seit nun über einem Monat vergebens.

Das finde ich nicht akzeptabel, geht es doch um die Leidensgeschichte unschuldiger Bürger, die für Taten des Deutschen Staates Jahre ihres Lebens beraubt wurden.

Mit freundlichen Grüßen,

dipl. oec. Peter Otto Wolff, in einem russischen Arbeitslager Geborener, nur weil die Eltern Deutsche waren.

bankban
schrieb am 06.03.2021, 15:51 Uhr
Ich bekam auf eine Anfrage nach knapp 2 Jahren eine Antwort. Ich hatte es nicht eilig und wusste auch darum, dass die Leute dort gewiss unterbesetzt und dafür stark beansprucht sind. Von daher war das ok für mich. Gedulden Sie sich einfach.
Peter Otto Wolff
schrieb am 06.03.2021, 18:19 Uhr (am 06.03.2021, 18:27 Uhr geändert).
bankban, ich bewundere einerseits Deinen Langmut! Andererseits, unsereins sind über 70 Jahre alt. Bei allem Verständnis, die Eltern haben 50-60 Jahre gewartet, sind mit der Hoffnung auf Wiedergutmachung verstorben! Also, mir fehlt jegliches Verständnis für jegliche Behörde, zuerst für deutsche Behörden, die rechtlichen Nachfolger des 3. Reiches, das uns die ganze Scheiße eingebrockt hat! Ich bin hochgradig empört! Wobei, wohlgemerkt, ich bin nicht Betroffener der Deportierungsvariante in die Sowjetzone! Immerhin, selbst der notorisch klamme rumänische Staat hat anno 2020 Gesetze erlassen, die Nachkommen eine Entschädigung zusprechen. Derweil hält Deutschland an seiner 40%-Kürzung der Aussiedlerrenten eisern fest! Eine Schande und Schweinerei erster Güte, zumal unzählige mal, vor Wahlen, heilig versprochen wurde, man macht es rückgängig. Wir reden von Politikern, die Ansprüche auf die Kanzlerschaft erheben, nicht von Hinz und Kunz, sondern von Laschet und Söder!
Peter Otto Wolff
schrieb am 14.03.2021, 12:32 Uhr
Hallo Leute, und die Behörde reagiert doch, das möchte ich hier kommunizieren, darum auch der Wortlaut dieser Botschaft:

Sehr geehrter Herr Wolff,

vielen Dank für Ihre E-Mail an Herrn Jahn vom 06.03.21. Leider haben wir Ihre anhängende E-Mail vom 20. Januar 2021 nicht erhalten. Ich bedaure das sehr. Wir werden Ihr Anfrage prüfen, dafür bitte ich Sie noch um etwas Geduld.

Mit freundlichen Grüßen
Jessika Knaak

Leitungsbüro
Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des
Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR
Karl-Liebknecht-Str. 31/33, 10178 Berlin

Telefon: (0049) 030 2324 - 7152
Telefax: (0049) 030 2324 - 7159
E-Mail: Leitungsbuero@bstu.bund.de
Internet: www.bstu.bund.de
Doris Hutter (Moderator)
schrieb am 15.03.2021, 22:22 Uhr
Herr Wolff schrieb am 6.3. mit großer Empörung "Also, mir fehlt jegliches Verständnis für jegliche Behörde, zuerst für deutsche Behörden,..."

Und nun kein Wort der Entschuldigung oder des Bedauerns, vollmundig grobe Vorverurteilung aller Behörden kundgetan zu haben.
Schade.
Zeigt es doch, dass man sich irren kann.
Peter Otto Wolff
schrieb am 16.03.2021, 11:12 Uhr (am 16.03.2021, 11:16 Uhr geändert).
Sehr geehrte Frau Sutter, ich bin weiß Gott nicht die Unschuld vom Lande, lege auch nicht jedes Wort auf die Goldwage, aber in einem Diskussionsforum ist die absolute Sachlichkeit und Emotionslosigkeit selten vorkommend. Selbst der Bundestag wäre ohne einen Schuss Polemik eine öde Schwatzbude. Im konkreten Fall erwarten Sie von mir eine Entschuldigung, weil eine hochmögende deutsche Behörde, die sich mit "Information" im weitesten Sinne befasst, meine nachgewiesen verschickte E-Mail an Herrn Jahn nicht erhalten oder verschlampt hat, obwohl sie das ausdrücklich erwähnt. Soll ich das auch öffentlich bedauern? Natürlich ist das bedauerlich, aber bedauerlicher ist für mich die Situation von Tausenden Nachkommen, deren Eltern aus der Hölle Russland in die Vorhölle Sowjetzone DDR verschickt wurden, und für die sich NIEMAND zuständig fühlt. Diese Leute, unsere Landsleute, appellieren an das rum. CNSAS, an die rum. Botschaft in Moskau, an die Ukraine, an das DRK, an das Archiv der Ev. Kirche-RO, an die Landratsämter der Ost-Länder (ehem. Sowjetzone), an die STASI-Behörde. Meistens erfolglos, und dann weiter oder gleichzeitig, beim Nächsten, Antwort jeweils nach 3-6 Monaten, meistens negativ. Wer entschuldigt sich dafür? Die Leute sind im Recht, sind keine Spinner, sind i.d.R. über 70, womöglich ohne rum. Sprachkenntnisse, haben es auch nicht so dicke, um Anwälte damit zu betrauen. Mir ist noch kein Fall bekannt, bei dem die Zeit in der Sowjetzone anerkannt wurde. Und es gibt wirklich genug Betroffene, auch im Forum.
sibisax
schrieb am 16.03.2021, 12:42 Uhr
Hallo Hr.Wolff ich will und muß Ihnen wieder Recht geben und Magellan ebenso.Lasst Euch nicht entmutigen von irgend welchen Leuten die Euch einen unter den Wams drücken wollen.Von mir und bestimmt auch von vielen anderen Landsleuten haben Sie größten Respekt für jede nützliche Info die für uns eine große Hilfe sein kann im "Krieg" mit den verschiedenen verschiedenen Ämtern und Behörden von hüben und drüben. Machen Sie weiter so!
Doris Hutter (Moderator)
schrieb am 17.03.2021, 01:06 Uhr
Mit Sachlichkeit und sorgfältig ausgefüllten Anträgen kommt man bei Behörden anscheinend weiter als mit überschäumenden Emotionen, Herr Wolff.

Es ist ja schon erwiesen, dass Behörden in Deutschland und in Rumänien gute Arbeit geleistet haben.


Peter Otto Wolff
schrieb am 23.03.2021, 13:24 Uhr (am 23.03.2021, 14:17 Uhr vom Moderator geändert).
Exkurs zum gleichen Thema im PORTAL:

Hallo sharell, ich wundere mich seit langem über nichts mehr. Aber was Du hier, schwarz auf weiß enthüllst, ist einfach skandalös für unseren Verband:
2."...potrivit datelor rezultate din adresa Uniunii Sindicatelor Libere Germane, nr.5040/41 din 20.VII.1970"(25.12.1946 - octombrie 1949)- ergo ist es offensichtlich dass Listen und Daten auch in der DDR (russische Besatzungszone) geführt wurden und vorhanden sein müssen.
Heißt nicht mehr und auch nicht weniger, dass der Deutsche Staat, Rechtsnachfolger des 3. Reiches aber auch der DDR (Vereinigungsvertrag) über Nachweise verfügt, die er OPFERN nicht herausgeben mag, obwohl die Zeche die Rumänen zahlen. Wie soll man sowas beurteilen, ohne von Mediatoren gerügt zu werden?! Von meiner Seite läuft eine Anfrage an die STASI-Behörde, die die Nachlassenschaft einer der wirksamsten Nachrichtendienste der Welt verwaltet. Bin echt gespannt.
Peter Otto Wolff
schrieb am 25.03.2021, 12:39 Uhr
Und sie lebt doch, die STASI-Behörde. Zumindest so lebhaft, um in geschwurbelter Behördensprache mitzuteilen, dass ihr Name Hase ist, und der weiß von nichts. Sicherheitshalber (Selbstschutz) wird das auch wieder relativiert, und nicht ausgeschlossen, dass es Daten vielleicht doch gibt. An die zu gelangen, wird sehr hoch gehängt, Antrag, schriftlich, nicht per E-Mail, mit Nachweis der Berechtigung, etc. CNSAS auf Deutsch, aber bürokratischer, es sei denn sie haben einen Personalausweis mit elektronischer Signatur, etc. Kommt mir bekannt vor, von den Ausreisekriterien: natürlich möglich.., wenn man 99 Jahre alt ist und beide Eltern leben. Eine Zumutung für die Nachkommen der Opfer! Ich sagte schon, mich wundert nichts mehr! Sie wissen doch, es gilt, sowohl deutsche wie auch rumänische Behörden arbeiten vorbildlich! Wer den Schitt selbst lesen will, der melde sich mit E-Mail.
sibisax
schrieb am 25.03.2021, 13:02 Uhr
Hallo Hr Wolff,es wird immer lustiger mit den Behörden,ob von hüben wie auch drüben.Die AJPIS hat mir ein Schreiben zukommen lassen und mich informiert das ich innerhalb 45 Tagen die geforderten Unterlagen zuschicke,wenn nicht,cererea dvstra.se solutioneaza nefavorabil.Den Brief habe ich am 19.Febr. erhalten und die geforderten Akten am 22.Febr abgeschickt mit Einschreiben mit Rückschein.Laut Briefvervolgung im Internet wurde die Sendung am 02.März beim AJPIS abgegeben.Bis jetzt habe ich noch keinen Rückschein erhalten.Es sind schon 23 Tage vergangen seit der Brief bei AJPIS angekommen sein soll.Wie soll ich mich weiter verhalten?Ich habe Bammel wegen der Frist von 45 Tagen die mir angedroht wurde.Danke für jeden Tipp!
Peter Otto Wolff
schrieb am 25.03.2021, 13:39 Uhr (am 25.03.2021, 13:41 Uhr geändert).
Hallo sibisax, an Deiner Stelle würde ich den POST-Einschreibeschein kopieren/ scannen, dazu einen Screen-shot der Sendungsverfolgung, und scans aller Dokumente per E-Mail an die Behörde mailen. Vorsorglich den Abgang der E-Mail dokumentieren, als Beweismittel für den Fall der Fälle. Mit der höflichen Bitte verbinden, man möge den Eingang der E-Mail förmlich bestätigen. Das gehört sich so, überall auf der Welt. Und Dir wurde ja von der Obrigkeit gesagt, die deutschen und rumänischen Behörden arbeiten vorbildlich. Daran musst Du fest glauben, so schwer es auch fällt!
sibisax
schrieb am 25.03.2021, 13:43 Uhr
Danke Hr.Wolff für die prompte Antwort,wie immer!
magellan
schrieb am 25.03.2021, 16:36 Uhr (am 25.03.2021, 16:36 Uhr geändert).
Zur Info an Alle jene die Dokumente/Briefe mit Einschreiben nach Rumänien mit der Post versenden wollen.
Jedes Einschreiben bekommt wie beim Briefversand/Paketversand eine Packet-nummer( steht auf der Quittung welchen man bei der Briefabgabe bekommt), diese kopieren und danach zur Verfolgung die Seite der Deutschen Post und die Seite der Posta Romana aufrufen .
Dort wird die Versandnummer verlangt, im angegebene Feld einfügen, und danach die eigene e-mail Adresse angeben mit dem Vermerk Versandweg /Position in der Zustellung per e-mail von der Post bestätigen lassen anklicken.
Klappt sehr gut zumindest bei mir.Einschreiben nach Rumänien dauert ca. 10 Tage.
Andere Möglichkeit ist den Versand mit Alas Reisen oder Pletl Reisen abwickeln über diese zum Versand nach Rumänien in Auftrag geben. Zustellung in Rumänien dauert 2-3 Tage.
Alles nur ein Tip von mir und keine Marketingsache, nur als Anregung gepostet.
sibisax
schrieb am 25.03.2021, 18:31 Uhr
Herzlichen Dank magellan,werde deinen Rat befolgen.

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