Än deser Nuecht

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der Ijel
schrieb am 12.10.2008, 16:24 Uhr
Ech dunken menjen Liaserannen,
ech stalle fëst Ihr sed uch
Schreiwerannen.
En Trio sed Ihr änzwäschen.
Ech nian un et git noch är en weffel

da det zwor uch garre liasen
doch sich net traen ze schreiwen.
Denn e Stack vun easem Wiasen
wit da Såksesch Wält noch bleiwen.

Doch bitte Wittl angderstall mer net
ech wet net redde kannen.
De Hёleft huest tea erroden.
Richtich. Ech ban åf er Gorr net matgeridden,
sangdern åf em schnїweissen Wallach,
den em äm Niawel net segt,
dën borjen ech mer vunTheodor Storms Deichgraf
end warre matredden ------------
ïst en Dooch set uch Ïhr derba.----
der Ijel
schrieb am 26.10.2008, 10:15 Uhr (am 26.10.2008, 10:51 Uhr geändert).
Än deser Nuecht hun ech det geschriwen:
Fragment

Vum Kirchturm iwer de Gemïn
soch em de Stuwen esi klïn,
glått sahn ech uch menj Aldernheos
än der Wängtergåss um Oint derteos.

Wa hun eas Olden fraher ha geliawt?
dem Liawen salwest nohgestriawt,
beschïden,fleissich,glïwich uch geriacht
end weder wird menj Harz bewiacht---

en Hummer schlït ha jëden doch
jëd Stangt,åf de Kloock da reft:Erwåch
mech glatt zem erwåche bruecht
sonst hat ech iwer viellet nohgeduecht.

As Rësker grasen angderm Åppelbum,
uch hahar messe mir dervun.
Soarrel åf,Gebäss änt Meall
emmest wänkt vum Kirchkastell.

End wegter geng et iwert Fëld
schmuel der Stech, doch net verfehlt.
Der Bäsch mat däcken Ïche voll,
åf ïst loch Ëbesderf vuer eas äm Tol.

Uch esi wegter
der Ijel
schrieb am 02.11.2008, 11:31 Uhr (am 02.11.2008, 11:34 Uhr geändert).
Fragment

Kën Owend redde mir åf Nimesch
et kit mer vuer wa e Gehïmnes
ech dinken un den St.Ludwig Roth
wot hia gestridden, geschriwen uch gesot:

En froa Nation se mir
end wallen dot uch bleiwen,
en frasche Lihrer breoche mir
di nochïst ålles åf kënt schreiwen.

Et lët de Soann sich def änt Owendriud
hoart geoarbert hun ämt dajlich Briut
eas Olden ha end senj dervun,
låt eas åls Touristen wedder kunn.
Martha
schrieb am 03.11.2008, 16:50 Uhr

Martin huet geschriwen:
Ken Owend redden mir åf Nimesch…

Ech dinken un den St. L. Roth,
wot hia gestridden, geschriwen uch gesot
En froa Nation sen mir
End wallen dot uch bleiwen.


Nimesch äs de Gemïn. Wo St. L. Roth åls Fårr gewirkt huet. Nichen Wangder, wonn tā iwer en nohdinken mosst. Jeeder vun ås ållen widd uch un en dinken, well hī äm November gebīren äs. (24. 1796); Hī huet sech fīr det såksesch Vulk ängesåtzt, und devir mät sengem Liëwen bezohlen messen, äm Johr 1849., wä hī erschossen worden äs.



Ballade von dem sächsischen Pfarrer
Stephan Ludwig Roth

Auf dem Klausenburger Marktplatz trotzt
In Ketten geschlagen der Pfarrer Roth.
Ein gutes Essen wird ihm vorgesetzt.
Das letzte. Drei Stunden vor seinem Tod.
Zwölf Szekler Burschen in großer Parade
Halten die Wacht und ordnen den Verkehr,
Und wenn die Menge gröhlend aufheult,
Blitzt ihr Bajonett auf dem Gewehr.
Doch der Pfarrer sitzt wie in seiner Studierstube
Und kostet zum Henkersmahl den ungrischen Wein.
Er ist rot und gut. Nur die Sonne färbt ihn blutig.
Eine Glocke verhallt. Wie spät mag es sein?
Er borgt die Uhr von einem der Soldaten
Und legt sie vor sich auf den tannenen Tisch.
Da berührt der Geistliche Hintz seine Schulter:
"Herr Bruder, schon naht... gebieterisch...
Eure Seele...", er stockt mit klappernden Zähnen
Und blättert in seinem Gebetbuch und schluckt
Und starrt auf den unbarmherzigen Zeiger,
Der vorwärts und immer vorwärts zuckt.
Der Meschener Pfarrer greift zu der Feder,
Auch ein Tintenfaß hat man ihm hingestellt.
Dann schreibt er: "Ihr vielgeliebten Kinder,
So nehm ich denn Abschied von der schönen Welt.
Ich lass' Euch als Erbteil nur meinen Namen
Doch ein guter Name ist kostbares Gut,
Ein wuchernd Pfund für Kinder und Enkel,
Auf dem der Segen der Ahnen ruht.
Haltet zusammen und haltet die Treue
Jeder Stunde mit ihrem eisernen Gebot!
Fürchtet niemand, aber liebt die Menschen!
Gott schütze mein Volk! Stephan Ludwig Roth."
Horch! Eine Kompanie mit gedämpfter Trommel.
Sie stehn. Habtacht! Sie schultern das Gewehr.
Dann führen sie klirrend den Roth in ihrer Mitte,
Der Pöbel läuft johlend hinterher.
Hinauf zur Zitadelle. Da schimmern die Gärten,
Die Hügel im saftigen Frühlingsgrün.
Da stutzt der Roth und trinkt mit den Augen
Entzückt das ewige Werden und Blühn.
Hier stand er als Jüngling und grüßte die Lande
Und schwenkte den Hut der gastlichen Stadt,
Hier reiften ihm einst die herrlichsten Plane,
Von denen er keinen vergessen hat.
Habtacht! Setzt an! Die Gewehre rasseln.
Jetzt, Sachs, zeig! wie steht's mit dem Mut?
Der Roth stößt zurück die Augenbinde,
Er schleudert ins Gras den breitkrempigen Hut.
Er steht wie ein Fels und sieht nur die Berge,
Die Hügel, die Gärten, die treulose Stadt -
Da krachen die Schüsse in eisiger Stille,
Da zwingt sie ins Knie auch sein letzter Wille,
Der die Krone des Lebens errungen hat!

Adolf Meschendörfer, 1928




_______

der Ijel
schrieb am 04.12.2008, 19:39 Uhr
Der Schwånger Mëdestïn!

Angderm Turm a Långendohl
um Baulken hët
e rond dack Stïn.
Di wor fuer schwånger Mëd,
åwer når fuer da ellïn.

Di Stïn erzillt wï aen gedrohn
e sot et mir,
ech sïll et net wegter sohn.
Ech sohn et nea-
åwer når dir.

Menj Motter wor et, wa se mech gedrohn,
mosst mat dem Stïn do fiure gohn
aen der Kirch vuer ålle Legden,
esi wor et za dian Zegden.

Menj Motter håt Courague
mech angderm Harzen
åf der Broast de Stïn
dått wor en Blamague,
da drohn ech hegt ellïn.

Menj Motter holden ech aen Ihren,
wot huest tea Stïn ha noch veriuren?
„Ech ban en dïd Museumsstaeck,
dink tea når geat uch schårf zeraeck

wër ech deamols net gewiast
hat nemmest viell erfueren,
wï wïss, wï wïss
ow tea wetst se gebiuren”




der Ijel
schrieb am 20.01.2009, 22:55 Uhr
Spajeleis
Maldorfer Dialekt

Spajeleis
Schnii schniiweiß
Wanjter tüe
dak ålles züe,

vun asem Gorten zerack
bas åf de Gåss iwer de Brack
üesen Hof havuer
üese Broannen vuer dem Duer.

Wanjter tüe dak oalles züe.
Dak mir züe de Wiss uch Feeld
üese Woanjert än der Heelt.

Dak mir züe de Booch mat Fasch
uch de Wiёch bäs an de Basch.

Dak mir züe
net når de Kirch ellin
uch de Schiul
da guunz Gemiin,
uch den Frittef dä um Riin.

Når iin Graw,
Wanjter tüe
dak mir net züe.
Et sol oofe bleiwen.

Dem åf de Stiin
mat hoordem Staft
wal ech schreiwen
„Såksesch Schraft“
der Ijel
schrieb am 07.07.2009, 10:26 Uhr (am 08.07.2009, 09:29 Uhr geändert).
1. Geade Moarjen Siweberjen!
Erwoch noch їst eos denjem Schlof
huet det Vulk uch under Soarjen
soa si geat, tea gung net borjen
behold mech noch än denjer Sprooch.

2. Siweberjen äs menj Hїmet
wo ech Mottermälch bekum.
Siweberjen äs menj Drїmen,
åll menj Hoffen åll menj Sihnen
feng ä Siweberjen un.

3.Siweberjen Hїmetbåddem,
bäst vu Gott eas noch geschinkt
bäst mat Guld noch schwer belådden,
ech mat Soarjen uch mat Froaden
esi denj Vulk, wåt un dech dinkt.

4. Siweberjen Lund des Sёjens,
Lund der Froahït, gäf eas Kråfft
bäst eas їnzich Weltvermёjen
än dech mir de Hoffneng sёen
dått em eas noch Riacht verschåfft.

5.Siweberjen Hїmetfridden,
zech mech zerack än denj Gemїn
ze long hun ech derteos gestridden,
ech wäll Gott äm Hemmel bidden
loss än der Welt mech net ellїn.

6.Versummel noch їst Siweberjen
denj Känjd dä tea verliuren host
un denjer Broast, loss sich versoarjen
loss net bärreln gohn uch borjen
wem tea salwest Motter bäst.

/:Låt eas bleiwen wåt mir woren,
uch än ållen ease Gohren
terfe bleiwen wåt mir senj:/

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