Arbeit bei einem deutschen Unternehmen in RO

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seberg
schrieb am 04.05.2008, 10:04 Uhr (am 04.05.2008, 10:14 Uhr geändert).
Johann schrieb:
Über Menschen, die ein Kauderwelsch sprechen oder schreiben hat man in der Regel gelacht.

Na ja, immerhin ist das deutsche Wort des Jahres 2008, Tollpatsch, auch mal ein Kauderwelsch-Wort gewesen, wie sieht es mit solchen Wörtern im SB-Sächsischen aus?
Richard Vogel
schrieb am 04.05.2008, 10:51 Uhr (am 04.05.2008, 10:54 Uhr geändert).
ich glaub ein treffendes Wort ist der Nutschenbuum (sbs für Nussbaum). Die Rumänen sagen ja copac de nuc(ă)!
PS. Bin mir jetzt nicht sicher ob der Ă laut mit von der Partie war...
xix
schrieb am 04.05.2008, 10:57 Uhr (am 04.05.2008, 11:51 Uhr geändert).
Die Rumänen sagen ja copac de nuc(ă)!

Eigentlich sagen "die Rumänen" zu dieser Pflanze "nuc". "Copac de nucă" habe ich noch nie gehört oder gelesen. Im übrigen benennt man im Rumänischen die Obstbäume als "pomi (roditori)". Andere Bäume, die keine essbaren Früchte produzieren werden als "copac (copaci)" bezeichnet
seberg
schrieb am 04.05.2008, 11:04 Uhr (am 04.05.2008, 11:08 Uhr geändert).
Richard Vogel schrieb: ich glaub ein treffendes Wort ist der Nutschenbuum (sbs für Nussbaum).

Das könnte stimmen: das rumänische "nuci" spricht sich wie "Nutsch", so wie das ungarische "talpas" wie "Talpatsch" klingt.
Ist es mit "Ägrisch" (Stachelbeeren) nicht ähnlich?
Johann
schrieb am 04.05.2008, 11:28 Uhr
seberg schrieb: Johann schrieb:
Über Menschen, die ein Kauderwelsch sprechen oder schreiben hat man in der Regel gelacht.

Na ja, immerhin ist das deutsche Wort des Jahres 2008, Tollpatsch, auch mal ein Kauderwelsch-Wort gewesen, wie sieht es mit solchen Wörtern im SB-Sächsischen aus?


Die Benutzung von Fremdwörtern ist etwas ganz anders, generell ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Aber auch hier gilt, Maß halten. Der Gewinn an sprachlicher Schärfe geht nicht automatisch mit der Benutzung von Fremdwörtern einher, oft ist das Gegenteil der Fall.

Die kommunistischen Ideologen haben leider bei vielen Deutschen ganze Arbeit geleistet.
xix
schrieb am 04.05.2008, 11:54 Uhr
Die kommunistischen Ideologen haben leider bei vielen Deutschen ganze Arbeit geleistet.

Da stimme ich Ihnen zu, Johann, ich würde aber die "Deutschen" ruhig streichen. Dann stimmte der Satz zu 100%.
Saedtler
schrieb am 04.05.2008, 12:42 Uhr (am 04.05.2008, 13:11 Uhr geändert).
Eigentlich wollte ich hier diese Diskussion gar nicht lostreten, ja, ganz sicher auch gloria nicht persönlich angreifen. Ich bedauerte nur ganz allgemein die anscheinend (gewiß nicht nur hier in diesem Forum) immer stärker um sich greifende Unlust Gesprochenes wirklich zu hören, bzw. Geschriebenes wirklich zu lesen zu versuchen, es in den eigenen Erfahrungsschatz einzubauen und darüber zu kommunizieren.

Gelegentlich ertappe ich mich selber bei solchem Verhalten. Da frage ich mich dann ob wir nicht schon alle bereits auf dem Weg zum Autismus sind .

Schwer zu behaupten, ob das nun Ausfluß einer gewissen Reizüberflutung durch die überaus stark in unserem Leben präsent gewordenen Medien aller Art oder einer gewissen Dekadenz durch unser sehr bequem gewordenes Leben ist. Das sollte wohl jeder Mensch für sich selber rauszufinden versuchen.

Zu den deutschen Ortsbezeichnungen in Rumänien oder auch sonstwo kann ich nur soviel schreiben, dass ich, wenn ich Deutsch verwendet habe, nie andere gebraucht habe. Wenn ich Deutsch verwende, dann ist nun einmal die ganze Welt für mich deutsch. Es ist für mich selbstverständlich, dass jemand, der eine andere Sprache verwendet, ganz subjektiv das Gleiche erlebt. Also, wer Rumänisch redet, wird wohl nicht Bodensee, sondern ganz selbstverständlich Lacul Constanta, verwenden, um nur ein kleines Beispiel zu verwenden. Für jemand Rumänischsprachigen hat eben die gesamte Welt rumänisch zu sein! Ungarn, Tataren, Russen oder Türken, um einige Beispiele anzuführen, werden wohl andere Bezeichnungen verwenden.

Allen gemeinsam sollte aber sein, dass sie die eigene Sprache, bzw. den eigenen Dialekt, beherrschen. Wenig ist armseliger als auf andere Sprachen zuzugreifen gezwungen zu sein um in der eigenen Sprache etwas auszudrücken. Damit soll keiner sprachlichen Xenophobie das Wort geredet werden. Alle unsere Sprachen sind im Grunde genommen stark gemischt. Es gibt keine "reinen" Sprachen. Dennoch: Wer versucht, das zu sprechen, was er als für ihn persönlich dominante Sprache am besten beherrscht, bzw. von zu Hause aus mitbekommen hat, wird fast immer am besten damit fahren.

Ein für sein Land recht erfolgreicher serbischer Außenminister soll den Spruch "Pričaj srpski da te ceo svet razume" - sinngemäß: sprich Serbisch, auf dass dich die ganze Welt versteht - verwendet haben. Der gute Mann sprach klug und weise. Er konnte angeblich nur Serbisch, was auch keine Schande war. Er verwendete was er konnte und "blieb beim Leisten". So hatte er Erfolg! Das könnten sich Legionen dümmelnder Multikultischwachköpfe, die vor allem gerne immer die jeweilige Sprache der jeweiligen Dominanzmacht in ihr eigenes - leider oft grauslich armseliges - Idiom einzumischen belieben, hinter die Ohren schreiben!

An sich haben praktisch alle, zumindest aber die größeren, Orte in Rumänien aus vielen Sprachen - oft sogar in einer Sprache gleichzeitig mehrere - Bezeichnungen. Sie haben so gut wie fast immer (allenfalls Orte im tieferen Süden Rumäniens ausgenommen) ungarische, aber ebenso russische, türkische, serbische, tschechische, bulgarische, slowakische, griechische, etc. Bezeichnungen. Da für mich Deutsch die wichtigste Sprache ist, verwende ich selbstverständlich, wann immer mir solch Wissen zugänglich ist, nur die deutschen Bezeichnungen, wenn ich Deutsch verwende. Alles andere Getue ginge mir gegen den Strich und wäre für mich armselige Sprachverhunzung.
Joachim
schrieb am 04.05.2008, 12:43 Uhr
Tja Johann,
das ist halt die immer wiederkehrende Selbstüberschätzung von manchen Siebenbürgern die immer glauben den Rumänen überlegen zu sein, weil die angeblich nicht so gebildet seien. Diese Überheblichkeit bezieht sich nicht nur auf die Rumänen, sondern z.B. auch auf mich als Deutscher. Oder warum unterstellst Du mir das ich angebe ? Angeben tut doch der, der so überheblich ist oder ? Es macht die Sache sich in einer Bevölkerung zu intergrieren nicht einfacher. Sollte eigentlich für jemand mit ein wenig Geist und einer einigermaßen guten Schulbildung selbstverständlich sein.
Leider bestätigt sich wieder einmal für mich das Siebenbürger die Rumänen immer nur als Schafshirten betiteln und leider bist auch Du nicht besser.
Mit freundlichem Gruß
Joachim
seberg
schrieb am 04.05.2008, 12:44 Uhr
Johann schrieb: Die kommunistischen Ideologen haben leider bei vielen Deutschen ganze Arbeit geleistet.
Was willst du denn damit sagen??

Bleiben wir beim Thema: die kapitalistische Unternehmer–Migration nach Rumänien wird noch zu manchem Kauderwelsch führen, keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist, Stillstand aber bedeutet Tod, für Handel und für Sprache gleichermaßen...womit ich niemandem gegen’s Schienbein treten will...!
Johann
schrieb am 04.05.2008, 14:09 Uhr (am 04.05.2008, 14:19 Uhr geändert).
Joachim schrieb:
Leider bestätigt sich wieder einmal für mich das Siebenbürger die Rumänen immer nur als Schafshirten betiteln und leider bist auch Du nicht besser.
Mit freundlichem Gruß
Joachim

Ich habe "die Rumänen" noch nie als "Schafshirten" betitelt, das ist eine infame Unterstellung deinerseits!

Ich habe die Rumänen oben im Beispiel sogar als vorbildlich hingestellt! Sie verwenden für alle Städte rumänische Bezeichnungen, sofern sie in rumänisch sprechen. Diejenigen, und es sind nicht wenige, die Fremdsprachen beherrschen, verwenden dann auch die jeweiligen Begriffe.

Warum du angeben willst, weiß ich nicht. Es ist aber typisch für Angeber, dass sie die paar Brocken, die sie aus einer anderen Sprache kennen (von Verstehen will ich ja gar nicht sprechen), diese dann, ob dies angebracht ist oder nicht, an den Mann bringen wollen. Dies ist ein Verhalten, dass vor allem bei Deutschen sehr verbreitet ist. Ich kenne keinen anderen Sprachraum, in dem man mit solch billigen Tricks sogar Pluspunkte sammeln kann.

@seberg Ich habe überhaupt nichts gegen Sprachwandel.
Saedtler
schrieb am 04.05.2008, 14:44 Uhr
Lieber Johann, da dürften Sie zu den glücklichen Menschen zählen, die anscheinend vorwiegend sehr gebildete und ihrer Sprache gut mächtige Rumänen zu Ihrem Bekanntenkreis zählen. Ich gestatte mir Ihnen zu diesem erfreulichen Zustand zu gratulieren!

Meine Erfahrungen sind da leider etwas bescheidener. Es dürfte schon ein großes Problem sein rumänische Exonyme überhaupt aufzutreiben. Suchen Sie z.B. einmal im Internet danach ... Jüngere Rumänischmuttersprachige scheinen solche Ausdrücke kaum noch zu kennen, geschweige denn zu verwenden. Selbst dann nicht, wenn sie eine gute rumänische Schulbildung genossen haben sollten.

Wobei ich persönlich der Meinung bin, dass die rumänische Kultur ein überaus starkes synkretistisches Element "eingebaut" hat. Die rumänische Kultur dürfte zumindest so stark synkretistisch ausgerichtet sein wie die englische. Möglicherweise kommt das auch daher, dass beide Kulturen ausgeprägte Mischkulturen sind und daher dort Xenophobes vorweg reichlich deplaziert wirkte. Meiner persönlichen Ansicht nach schadet "sprachlich Fremdes" weder im Rumänischen noch im Englischen. Im Französischen oder im Deutschen schaut so etwas ganz anders aus. Daher können sich Englisch- oder Rumänischsprachige auch manches "leisten" was für z.B. Deutschsprachige schon Probleme bereiten könnte. Das soll keineswegs eine behauptete Superiorität einer dieser beiden Sprachen gegenüber anderen Sprachen darstellen! Alles hat eben Vor- und Nachteile ...

Sollten Sie von irgendwoher eine halbwegs umfangreiche Liste rumänischer Exonyme herbeizuzaubern imstande sein, so wäre es äußerst liebenswürdig von Ihnen diese hier auch zu publizieren. Verbindlichen Dank im Voraus!
lori
schrieb am 04.05.2008, 16:02 Uhr


Hallo Allerseits,
Hallo saedtler,


"Exonyme sind ein natürlicher Bestandteil einer jeden Sprache".(Zitat wikipedia)Ergo müsste es auch eine Liste mit rumänischen Exonymen geben. In diesem Lichte sehe ich auch Deinen letzten Beitrag, der von geballter Inkompetenz nur so strotzt!

servus
Johann
schrieb am 04.05.2008, 16:18 Uhr
Anderswo habe ich meine Position wie folgt skizziert: "Weder Xenophobie (Abneigung gegen alles Fremde) noch Xenophilie (Vorliebe für alles Fremdartige) ist mir eigen (Xenon bedeutet das Fremde, Phobie krankhafte Angst, Philo Liebe). " http://www.web-publishing.biz/navigation/einleitung.htm

Die Verwendung von fremdsprachlichen Bezeichnungen ist bei vielen Deutschen kein Ausdruck von Xenophobie, sondern von Xenophilie. Auch letzteres kann krankhaft sein.
Noch ist das Wort "Hermannstadt" kein Exonym, sondern ein Endonym, da dort lebende Deutsche Ihre Stadt so nennen!
Saedtler
schrieb am 04.05.2008, 16:46 Uhr
Naja, naja, Lieber Johann! Die Handvoll deutschsprachiger Hermannstädter Krampfadernbrigadisten werden das deutsche Kraut dort wohl nicht mehr fett machen können . Wollen wir doch die Kirche im Dorf stehen lassen und uns eingestehen, dass dieser Zug nun einmal spätestens anfangs der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts auch aus Hermannstadt abgedampft ist ....
Saedtler
schrieb am 04.05.2008, 16:48 Uhr
lori schrieb:

Hallo Allerseits,
Hallo saedtler,


"Exonyme sind ein natürlicher Bestandteil einer jeden Sprache".(Zitat wikipedia)Ergo müsste es auch eine Liste mit rumänischen Exonymen geben. In diesem Lichte sehe ich auch Deinen letzten Beitrag, der von geballter Inkompetenz nur so strotzt!

servus


Ach, Verehrtester! Stellen Sie doch bitte mal lieber "IHRE Kompetenz" unter Beweis und zaubern Sie doch so eine Liste her. Alle sind neugierig darauf .

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