Sprachaufnahmen - Erweiterte Suche

Christfest mit Lichtert

Frau, 58 Jahre, aus Pintak
Manche sagen, früher in Siebenbürgen sei Weihnachten geheimnisvoller gewesen. Andere erzählen, man habe sich viel mehr über die kleinen Dinge gefreut. Doch wie feierten die Siebenbürger Sachsen in Pintak (Nordsiebenbürgen) vor langer, langer Zeit das Fest der Liebe? Welche Bräuche gab es? Eine 58jährige Frau erzählt in dieser Audioaufnahme aus dem Jahre 1971, über die alten Weihnachtsbräuche beim Fest der Feste in Pintak (ungefähr 8 km nördlich von Bistritz). Die Christbescherung für Kinder fand in der Kirche während der Christvesper am Heiligen Abend statt. Sie berichtet über den siebenbürgischen Christleuchter-Brauch (auf siebenbürgisch-sächsisch Lichtert), der in vielen Gemeinden Siebenbürgens typisch war. Der Lichtert war mit Wintergrün, Kerzen, Papierblumen aus Krepppapier und Schmuckfähnchen geschmückt. Lese hier mehr über den Lichtertbrauch der Siebenbürger Sachsen. [Aufnahme anhören »]
2:25 Minuten, 1.1 MB • Aufnahmejahr: 1971 - Veröffentlicht am 22. Dezember 2021

Das Peter- und Paulsfest

Mann, 17 Jahre, aus Petersdorf bei Marktschelken
Der siebenbürgisch-sächsische Brauch des „Baumsteigens“ wurde "Peter- und Paulsfest" (heute Kronenfest) genannt. Das Kronenfest wurde von der Jugend gestaltet und war in vielen Gemeinden Siebenbürgens beheimatet. Geprägt wurde dieses schöne Brauchtumsfest durch eine mit Laub und Blumen geschmückte Krone, die auf einem Baumstamm befestigt wird. Der "Jungaltknecht" musste die Krone emporklettern und oben unter der Krone seine Kronenrede halten. Das Fest fand zum Peter- und Paulstag (29. Juni) zur Zeit der Erntevorbereitungen statt. Am Vortag schon bringt die Bruderschaft die schönste und höchste junge Eiche aus dem Wald, schält sie, macht an ihrer Spitze ein Wagenrad fest und stellt sie auf dem Platz vor der Kirche auf. Die Mägde winden unterdessen aus Blumen vom Feld (und Garten) eine Krone. Nach dem Vespergottesdienst des Johannistages versammelt sich die gesamte Jugend im Kirchenkleid beim Altknecht. Von hier gehen sie, voran die Knechtväter und der Altknecht, der die Krone trägt, in geordnetem Zuge, abwechselnd je zwei Mägde und zwei Knechte, unter dem Gesang des „Herr Gott, wir loben dich“ zur Eiche. Hier wird ein Kreis geschlossen und noch während des Gesangs steigt der Altknecht auf einer langen Leiter zum Rad hinauf und stellt die Krone darauf. Nun steigt er hinab und der Jungaltknecht klettert am glatten Stamm empor, setzt sich auf das Rad unter der Krone (oder auf Querstangen, die es vertreten) und hält von da „seine Predigt“, indem er Glückwünsche auf das Herrscherhaus, den Pfarrer, Prediger, Lehrer, das Ortsamt usw. ausbringt. Bei jedem Wunsch langt er zur Flasche, die in der Krone hängt, und zum „Klotsch“, der ebenso dort für ihn bereitet ist. [Aufnahme anhören »]
5:30 Minuten, 2.5 MB • Aufnahmejahr: 1970 - Veröffentlicht am 10. Juni 2020

Aufgaben im Presbyterium

Presbyter, 61 Jahre, aus Rätsch
Als Presbyter hat man immer etwas zu tun. Im Frühjahr müssen im Pfarrgarten die Bäume geschnitten werden. An den Gebäuden fällt immer etwas an. Sitzungen gibt es immer wieder. Geld muss man einsammeln. Der Pfarrer muss sein Gehalt bekommen. Der Glöckner und der Organist müssen ihren Teil bekommen und ihren Pflichten nachkommen. Am Palmsonntag müssen die Presbyter beim heiligen Abendmahl ein weißes Tuch aufspannen, damit nichts herunterfällt. Ostern muss die Opfergabe organisiert werden. Pfingsten muss man dafür sorgen, dass die Maibäume in die Kirche kommen. [Aufnahme anhören »]
3:31 Minuten, 1.6 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 8. März 2019

Die Jungen und die Weihnachtskekse

Mädchen, 16 Jahre, aus Talmesch
Der Weihnachtsbaum in der Kirche wird von den Mädchen mit Ketten, Kugeln und Keksen geschmückt. Die Kekse werden von den Mädchen selber gebacken. In diesem Jahr kam es dabei zum Streit. Zu guter letzt haben sich die Mädchen aber wieder vertragen, und nach dem Backen einen Teeabend gemacht. Die Jungen wollten auch Kekse essen, bekamen aber nur ungenießbare Kekse, die mit Pulver bestreut waren. Daraufhin gab es eine Schneeballschlacht. Wenn der Baum am Tag der Heiligen Drei Könige wieder abgeschmückt wird, sind die Jungen natürlich wieder dabei, weil sie Kekse haben wollen. Aber die Mädchen teilen diese untereinander auf. [Aufnahme anhören »]
2:04 Minuten, 0.9 MB • Aufnahmejahr: 1968 - Veröffentlicht am 24. April 2011

Sturm in Reußmarkt

Frau, 21 Jahre, aus Reußmarkt
Reußmarkt wurde von einem kurzen aber heftigen Sturm heimgesucht. Die Erzählerin war zwar am Arbeitsplatz, hat aber das Unwetter draussen verfolgt. Bei dem Sturm ist der rumänische Kirchturm zerstört worden und zwei Menschen wurden von einstürzenden Scheunen erschlagen. Da sich ihr Haus in unmittelbarer Nachbarschaft der rumänischen Kirche befand, eilte die Erzählerin sofort heim. Dieses Haus war noch ganz, aber die alte Scheune und die neue Stube ihrer Mutter wurde vom Sturm halbseitig abgedeckt. Im rumänischen Viertel war der Schaden hingegen enorm. Die Verzweiflung der Betroffenen hat sich in das Gedächtnis der Erzählerin tief eingebrannt. [Aufnahme anhören »]
5:18 Minuten, 2.4 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 17. April 2011

Ferien und Freizeit

Frau, 19 Jahre, aus Petersdorf bei Mühlbach
Im Juli geht man baden ins Beiwerk. Von morgens um 10 bis abends um 7. Im August kommt dann die Zeit, in der man sich für die Schule vorbereiten muss. Auch den Eltern muss man im Haushalt und bei der Kartoffelernte helfen. Samstag Abend gehts zum Ball, Sonntag Vormittag in die Kirche und am Nachmittag trifft man sich vor dem Reckert im Eck. [Aufnahme anhören »]
2:41 Minuten, 2.5 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 11. April 2011

Jugendarbeit und Wochenendbeschäftigung im Dorf

Mann, 31 Jahre, aus Michelsberg
Es wird von der organisierten Jugendarbeit im Dorf berichtet. 1960 wurde der Saal renoviert. Für die Kollektivwirtschaft wurden Bäumchen gepflanzt. Das Wochenende beginnt am Samstag Nachmittag wenn man aus der Arbeit kommt. Als erstes macht man sich die Arbeit draussen im Hof. Dann wird gebadet, wenn man ein Badezimmer daheim hat, ansonsten wäscht man sich gründlich. Am Sonntag Morgen wird als erstes das Vieh versorgt. Dann geht man zum Gottesdienst in die Kirche. Nachmittag geht man zu den Freunden oder ins Schenkhaus ein Bier trinken. Nach dem Abendessen geht man vielleicht nochmal ins Wirtshaus. [Aufnahme anhören »]
2:40 Minuten, 2.4 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 29. März 2011

Tagesausflug in die Schulerau

Mutter, 45 Jahre, aus Schlatt
Der Ausflug einer Schülergruppe nach Kronstadt bot eine gute Mitfahrgelegenheit für einen Besuch beim Sohn. In Kronstadt konnte man die Schwarze Kirche besichtigen, an der man 100 Jahre lang gebaut hat. Auch über Honterus war einiges erfahren und wie er die Kirche reformiert hat. In der Schulerau kam es dann zur Begegnung mit dem Sohn, der im Sport-Hotel arbeitete. Die Freude über das unerwartete Wiedersehen war groß. Gleich wurde die Mutter ins Restaurant geführt und bewirtet. Es wurde viel erzählt und es gab auch einen kleinen Spaziergang. Der Sohn musste allerdings in der Schulerau bleiben - er hatte viel Arbeit. [Aufnahme anhören »]
4:11 Minuten, 1.9 MB • Aufnahmejahr: Schlatt - Veröffentlicht am 13. März 2011

Pendeln mit den Bussen und Nachbarschaftshilfe

Mann, aus Kleinblasendorf
Seit 21 Jahren arbeitet der Sprecher in der Emaillefabrik in Mediasch. Er arbeitet in drei Schichten. Mit dem Buss zu pendeln ist schwer, weil die Busse verspätet oder gar nicht kommen. Oft wird gedrängelt. 700 Leute wollen täglich mit den Bussen in die Arbeit nach Mediasch zu fahren. Die Busse gehen oft kaputt. Kein Wunder wenn statt 40 Leuten manchmal dann auch 100 mit so einem Bus transportiert werden. Der Sittag wird von den beiden Nachbarschaften zusammen im Saal gefeiert. [Aufnahme anhören »]
7:03 Minuten, 3.2 MB • Aufnahmejahr zwischen 1966 und 1975 - Veröffentlicht am 1. März 2011

Der alte Kurator

Alter Mann, 70 Jahre, aus Petersdorf bei Mühlbach
Dem Alter die Ehr: Bei besonderen Anlässen wie der Einweihung der neuen Glocken oder bei einem Bischofsbesuch überträgt der Pfarrer dem alten Kurator schonmal die Ehre, die Rede halten zu dürfen. [Aufnahme anhören »]
4:14 Minuten, 3.9 MB • Aufnahmejahr: 1969 - Veröffentlicht am 27. Februar 2011
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