Der Gemeinschaft zutiefst verbunden: Pfarrer Helmut von Hochmeister wurde 70

15. März 2005

Allgemeiner Bericht

Pfarrer i. R. Helmut von Hochmeister wirkte 30 Jahre lang als Seelsorger in Siebenbürgen, und der gleichen Gemeinschaft fühlt er sich auch in der neuen Heimat verpflichtet.
Für Alfred Mrass, den Vorsitzenden der Landesgruppe Baden-Württemberg der Landsmannschaft, ist Helmut von Hochmeister „ein überaus positives Beispiel eines sächsischen Pfarrers“. Er habe erkannt, „dass unser Völkchen auch hier erfahrene Führungsleute braucht und dass wir alle verpflichtet sind, den Bestand der sächsischen Gemeinschaft so lange es geht, aufrecht zu erhalten“. Er sei einer der wenigen Pfarrern oder Lehrern, die in der Landsmannschaft aktiv sind und „im wahrsten Sinne das Wortes auch mit anpacken“. Mit diesen Worten gratulierte Mrass dem 70-jährigen Jubilar, der stellvertretender Vorsitzender der Kreisgruppe Stuttgart ist.
Helga und Helmut von Hochmeister zu Ostern 2005. ...
Helga und Helmut von Hochmeister zu Ostern 2005.
Geboren wurde Helmut von Hochmeister am 2. März 1935 in Hermannstadt. Kindheit und Jugend verbrachte er als Sohn des Pfarrers Helmut von Hochmeister und der Anna geb. Miess auf den Pfarrhöfen von Langenthal, Hahnbach und Leschkirch. Das Schicksal seines Volkes hat ihn geprägt. In seinem Umfeld wurden Landsleute deportiert und enteignet und dies hat er auch als persönlichen Einschnitt empfunden. Diese Schicksalsgemeinschaft hat ihn geprägt und ihn bewegt, als Tröster und Seelsorger zu wirken. So stellte er sich nach dem Theologiestudium in Klausenburg und Hermannstadt 1957 in den Dienst der Evangelischen Kirche A. B. in Rumänien, zunächst als Vikar in Agnetheln und ab 1958 als Pfarrer in Felmern, Kirchberg und Girelsau. Von 1970 bis 1987 war er, dem Vater folgend, Pfarrer in Brenndorf im Burzenland. Pfarrer von Hochmeister stammt vom Großvater mütterlicherseits (Karl Miess) aus Brenndorf. 1958 heiratete er Helga geb. Gärtner, die ihm zwei Kinder, Helmut und Ulrike, schenkte und die ihm und der Kirchengemeinde Brenndorf stets eine große Stütze war.

Das schwere Erdbeben vom 4. März 1977, die Schäden an der Kirche und dem Pfarrhaus in Brenndorf, waren ein traumatisches Ereignis, aber auch eine Herausforderung zum Neuanfang, erinnert sich Pfarrer von Hochmeister. Die Mitglieder der Gemeinde packten an und renovierten die beschädigten Gebäude.

1987 folgte die Aussiedlung in die Bundesrepublik, wo er als Altenheim-Seelsorger wirkte und gelegentlich Gottesdienste hielt. Auf den „Lorbeeren der Vergangenheit“ wollte Pfarrer von Hochmeister sich nicht ausruhen, und als er gebeten wurde, ehrenamtliche Aufgaben in der Kreisgruppe und der Blaskapelle Stuttgart zu übernehmen, tat er es gerne. „Ich freue mich, eine Lücke zu füllen und gebraucht zu werden“, stellt der Seelsorger fest. Seine Andachten bei landsmannschaftlichen Veranstaltungen in Stuttgart sind bei den Landsleuten sehr beliebt.

Schon als Gymnasiast hatte Helmut von Hochmeister in der Blaskapelle mitgespielt. Über all die Jahre fühlte er sich den Adjuvanten der jeweiligen Stätten seines Wirkens eng verbunden. Heute ist er Pressereferent der Siebenbürger Blaskapelle Stuttgart, einer Kulturformation der Landesgruppe Baden-Württemberg, und spielt zudem aktiv in der Blaskapelle der Heimatortsgemeinschaft Brenndorf mit. Er fühlte sich den Bläsern in Brenndorf sehr verbunden, weil sie Hand anlegten bei den Renovierungsarbeiten in den siebziger Jahren. Er spielt Althorn in der Blaskapelle Brenndorf bei allen Veranstaltungen und Beerdigungen.

Für seinen langjährigen herausragenden Einsatz für alle Brenndörfer, für seine erfolgreiche Arbeit in der Landsmannschaft danken wir Pfarrer Helmut von Hochmeister aufs Herzlichste. Ihm und seiner lieben Gattin wünschen wir noch viele gesunde und glückliche Jahre im Dienste unserer Gemeinschaft.

Siegbert Bruss

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