Erna Magyari: "Unser Land ist im Aufbruch"

1. Januar 2007

Allgemeiner Bericht

Rumänien ist seit dem 1. Januar 2007 Mitglied der Europäischen Union. Durch dieses Ereignis von historischer Tragweite rücken auch die Siebenbürger Sachsen näher. Rumänien, Deutschland und Österreich, wo viele unserer Landsleute in geographischer Zerstreuung leben, gehören nunmehr zu einem wirtschaftlichen, politischen und rechtlichen Raum. Dem EU-Neuling Rumänien widmen sich viele Publikationen. So zitieren die Salzburger Nachrichten vom 30. Dezember 2006 die Brenndörferin Erna Magyari.
Erna Magyari beschreibt Rumänien im Vergleich zu Österreich: „Es ist wie das Leben bei uns vor 40 Jahren. So ist es dort jetzt noch - weil nichts gemacht wurde.“ Zwei bis drei Mal pro Jahr fährt sie nach Siebenbürgen hinunter, um „in kleinem, privatem Rahmen zu helfen“. Die Salzburger Nachrichten berichten weiter:

„Nach Salzburg kam Erna Magyari gemeinsam mit ihrem Mann und den beiden damals noch kleinen Kindern im Jahr 1965. Geboren wurde sie 1931 in Brenndorf in der Nähe von Kronstadt. Kommt man auf Siebenbürgen zu sprechen, schwärmt die 75-Jährige von der Landschaft, den Schlössern und typisch sächsischen Kirchenburgen in der Region am westlichen Karpartenbogen. Sie sieht Rumänien als ‚Land im Aufbruch’. Auch wenn sie um die materiellen Ängste der vielen Kleinbauern weiß: Dass es keine Arbeitsplätze gebe, sei das schlimmste Problem. Auch die Pensionen seien sehr niedrig, ‚bei Preisen fast wie bei uns’. Sich selbst bezeichnet Erna Magyari als ‚ein bisschen gespalten’: ‚Ich bin mit Leib und Seele Österreicherin geworden - für meine Heimat in Siebenbürgen habe ich aber auch viel übrig.’“

Ergänzend zum Bericht der Salzburger Nachrichten sei darauf hingewiesen, dass Erna Magyari, geborene Tontsch, aus der Mühlgasse, Nr. 112, stammt, in Brenndorf die Volksschule besuchte und zunächst in der Landswirtschaft arbeitete. Später ging sie nach Buşteni, heiratete 1953 Ludwig Magyari und bekam zwei Kinder. 1965 kamen sie nach Salzburg, wo ihr Vater nach seiner Heimkehr aus der Deportation lebte und wo sich auch ihre Mutter und ihre beiden Brüder Anfang der sechziger Jahre, im Rahmen der Familienzusammenführung, angesiedelt hatten.

Mit Brenndorf fühlt sich Erna Magyari eng verbunden. Unterstützt von ihrer Mutter und der ganzen Familie, hat sie drei Trachtenpuppen angefertigt, die auch bei verschiedenen Treffen unserer „Dorfgemeinschaft“ ausgestellt wurden.

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