TV-Sendung über den Humanisten Damasus Dürr

2. Juli 2005

Allgemeiner Bericht

Damasus Dürr (1537-1585), dem bedeutendsten Sohn Brenndorfs aller Zeiten, ist eine Sendung des rumänischen Fernsehens TVR International von Mittwoch, dem 6. Juli 2005, 14.45-15.45 Uhr Mitteleuropäischer Zeitung, gewidmet. Die Sendung umfasst zudem Beiträge über den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft, Volker Dürr, und das Theologische Institut in Hermannstadt.
TVR International ist über den Satellit Hotbird, 13 Grad Ost, und über den Satellit Eutelsat W2, 16 Grad Ost, zu empfangen.

Die TV-Dokumentation über den Humanisten Damasus Dürr wurde von Alex Mihăilescu und Dragos Tudor gemacht; den Autoren stand der Stolzenburger Pfarrer und Schriftsteller Walther Seidner zur Seite. Wie die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien berichtet, hat sich „Walther Seidner mit der Postille, der Predigtensammlung des Damasus Dürr beschäftigt: „Er hat das mittlere der drei Bücher in seinem Computer gespeichert, aus dem ersten hatte das Unterwälder Kapitel 1939 Faszikel gedruckt. Pfarrer Ludwig Klaster aus Urwegen hatte sich damit abgegeben… Als ein ‚Gemisch aus Lutherdeutsch und ‚Siebenbürgisch-Sächsisch’ wurde die Sprache des Damasus Dürr bezeichnet; jedenfalls haben wir es bei diesen 1.200 Seiten mit einem ungewöhnlich reichen Dokument des 16. Jahrhunderts zu tun, auch wegen den ‚Exempla’, die der Pfarrer immer in seine Predigten eingeflochten hat, und den saftigen Aussprüchen, die er dabei tat. Walther Seidner hat mit sichtlichem Genuss aus den geistigen Entdeckungen zitiert, das Erreichbare wurde auch gefilmt, wobei das Hauptmanuskript sich jetzt im Teutsch-Archiv in Hermanntadt befindet“, schreibt Hans Liebhardt in einer TV-Chronik in der ADZ.

Biographische Daten

Der wortgewaltige Prediger Damasus Dürr wurde um 1537 in Brenndorf geboren. Das Gymnasium besuchte er in Kronstadt und hörte ab 1559 Vorlesungen an der Wittenberger Universität. Nach seiner Rückkehr nach Siebenbürgen - vermutlich schon 1560 - war er als Prediger in Hermannstadt tätig. 1568 oder 1569 übersiedelte er nach Kleinpold, wo er bis zu seinem Tode als Geistlicher wirkte. Er begrub in zwei Jahrzehnten drei Ehegattinen und vier Kinder und starb 1585 in Kleinpold. Sein umfangreiches Predigtmanuskript, das erst 1939 vom Unterwälder Kapitel in Mühlbach teilweise abgedruckt wurde, ist die "bedeutendste Prosaleistung der Siebenbürger Sachsen in deutscher Sprache im Zeitalter des Humanismus und der Reformation", schreibt der Literaturhistoriker Dr. Stefan Sienerth. "Als Seelsorger neigt er sich liebevoll zu seinen Kirchenkindern und spricht sie in einer selten volkstümlichen Art mit bewundernswerter Klarheit und Schärfe des Ausdrucks an". (Kirchliche Blätter, Nummer 1/1974)

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