Nachbarvater Waldemar Copony tot

15. April 2001

Mitteilungen der HOG

Einige Wochen nach seinem Bruder Guido ist auch Waldemar Copony, langjähriges Mitglied der Brenndörfer Kirchenvertretung und Nachbarvater der 3. Brenndörfer Nachbarschaft, im Alter von 71 Jahren verstorben.
Geboren wurde er am 15. Mai 1930 in Brenndorf, als zweites Kind der Landsleute Robert Copony und Anna geb. Wagner. Zusammen mit seinen drei Brüdern Guido, Otto und Dieter verbrachte er eine glückliche Kindheit in seinen Heimatdorf. Hier ging er auch zur Schule und hier erlernte er anschließend den Beruf des Müllers.

Die Folgen des Zweiten Weltkrieges rissen auch seine Familie, wie so viele andere, auseinander: Sein Vater und sein Bruder Guido wurden 1945 zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt. Glücklicherweise kamen beide wieder heim. Der Bruder flüchtete aus dem Arbeitslager und kehrte schon im Herbst 1945 nach Brenndorf zurück. Sein Vater durfte erst 1949 in die Heimat zurückkehren.

Die Jahre nach dem Krieg waren von der Deportation und Enteignung der deutschen Bevölkerung geprägt. 1952 wurde die Familie von Waldemar Copony aus Brenndorf evakuiert und durfte erst nach zwei Jahren wieder nach Hause zurückkehren.

Im Jahre 1955 heiratete er Gertrud Seimen, und das Eheglück war vollkommen, nachdem die beiden Kinder Detlef Waldemar und Ingrid Gertrud geboren waren. Letzteres starb jedoch im Alter von fünf Jahren, was ein schwerer Schicksalsschlag für die Familie bedeutete. Ein Jahr später kam die zweite Tochter, Birgit, zur Welt.

Beruflich machte Waldemar Copony da weiter, wo er wegen des Krieges aufhören musste, nämlich in der Mühle. Doch die schlechten Arbeitsbedingungen und vor allem der Staub, trugen dazu bei, dass er an Asthma erkrankte und den Beruf des Müllers aufgeben musste. Er fand eine andere Arbeit in den Traktorenwerken zu Kronstadt, wo er noch 20 Jahre - bis zur Rente - arbeitete.

1989 wanderte die Familie nach Deutschland aus. Waldemar Copony waren hier elf glückliche Jahre zusammen mit seiner Frau, seinen Kindern und seinen fünf Enkelkindern, zuerst in Hohenkammer und danach in Marbach am Neckar gegönnt. Im Januar 2001 erkrankte er an einer schweren Lungenentzündung, von welcher er sich nicht mehr erholte. Waldemar Copony starb am 21. März 2001, still und friedlich im Kreise seiner Familie, so wie es sein Wunsch gewesen war.

Hugo Thiess

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