"Der Schule in Brenndorf fehlt es an Geld und Ausstattungen"

1. Oktober 2001

Mitteilungen der HOG

Unter dem Titel „Der Schule in Brenndorf fehlt es an Geld für Ausstattungen“ erschien in der Zeitung Monitorul de Braşov vom 22. März 2001 ein Beitrag über die Schule in Brenndorf. Im Folgenden wird die deutsche Übersetzung des Artikels wiedergegeben.
Die Gemeinde Brenndorf hat eine lange Tradition im Unterrichtswesen, und die alte Schule ist ein bekannter Hort des Lehrwesens im Kreis Kronstadt. Das Schulgebäude neben dem Rathaus wurde um das Jahr 1880 (sic!) gebaut, gehörte ursprünglich der evangelischen Kirche Brenndorf und steht heute unter Denkmalschutz. Hier war jahrzehntelang die deutsche Schule untergebracht, nun befinden sich in dem so genannten B-Gebäude der Gemeindeschule der Kindergarten und die Klassen I-IV. Das A-Gebäude der Schule, in dem die Schüler der Klassen V-VIII unterrichtet werden, liegt mehrere hundert Meter entfernt. Dieser Bau war ursprünglich ein Gasthof und wurde erst 1928 als Schulgebäude umfunktioniert.

Zurzeit werden in der Schule von Brenndorf 217 Schüler unterrichtet, und im Kindergarten sind ca. 60 Kinder eingeschrieben.

Carmen Tampa, die Direktorin der Schule, klagt über die unzureichende Ausstattung der Schule: Das alte Kopiergerät, das aus einer früheren Hilfe stammt, gehe mehr schlecht als recht, der Haushaltsplan für das Jahr 2001, der nur das Allernotwendigste vorsieht, sei bereits überschritten. Als Anschaffungen waren ein Fernsehgerät, zwei PCs, Wörterbücher für jedes Fach, ein Mathematikset usw. vorgesehen - alles in Allem über 30 Millionen Lei. Am meisten jedoch wünscht sich die Direktorin einen Radio-Kassettenrekorder, damit die Schüler, bei Bedarf, nicht mehr die Geräte von daheim mitbringen müssen.

Der Geldmangel wurde zum Ende des Schuljahres wieder akut, als die Schulleitung gerade mal Prämien für die besten Schüler beschaffen konnte. Den Schülern, die Trostpreise erhielten, konnten leider keine Geschenke überreicht werden.

Toiletten ohne fließendes Wasser

Obwohl die Schule im letzten Jahr Geld für die Reparatur der Toiletten erhalten hat, gibt es hier noch immer kein fließendes Wasser. Die Investitionen waren groß, und es wurden zwei Toillettenhäuser wieder instandgesetzt. Die Arbeiten wurden jedoch nicht abgeschlossen, eben wegen des erwähnten Mangels an fließendem Wasser. Trotz all dieser Schwierigkeiten, sagt die Schulleiterin Carmen Tampa, habe es nie Schwierigkeiten bei der Zulassung der Schule für den Unterricht gegeben.

Was die Heizung betrifft, können sich die Schüler glücklich schätzen, dass sie seit der Einführung des Methangases vor drei Jahren, im Winter nicht mehr frieren müssen. Leider hat die Schule noch keine eigene Zentralheizung, was zwei Nachteile mit sich bringe: erstens den großen Verbrauch an Methangas und zweitens die Gefahr, die von den einfachen Brennern für die Schüler ausgehe, so Frau Tampa.

Das Mobiliar der Schule sei über 30 Jahre alt und seither immer nur notdürftig repariert worden. Carmen Tampa gelang es, 60 Millionen Lei zu erhalten, wofür 16 neue Stühle fürs Lehrerzimmer gekauft wurden.

Stolz auf die Turnhalle

Der größte Stolz der Schulleiterin ist jedoch die Turnhalle, welche besser aussieht als jede andere Turnhalle einer Kronstädter Schule. Die Halle ist 140 m² groß und mit allen notwendigen Geräten bestückt, ausgenommen einer Sprossenwand. Es gibt Umkleideräume und Duschen. Leider haben sich bislang keine Interessenten gefunden, die die Turnhalle mieten wollten, um hier verschiedene sportliche Veranstaltungen zu organisieren, bedauert die Schulleiterin.

Die Turnhalle wird nicht nur für den Sportunterricht genutzt, sondern auch für Schulfeiern und andere kulturelle Veranstaltungen, da die Größe des Raumes dies zulässt. Der Gemeindesaal wird zurzeit renoviert, und daher können dort bis zum Abschluss der Arbeiten keine Veranstaltungen abgehalten werden. Frau Tampa hofft, dass die Reparaturen bis Jahresende fertig gestellt werden.

Eine andere Leistung der Schule ist die Bibliothek, die ca. 3 400 Bände umfasst. Die Brenndörfer Schüler haben unter der Anleitung einer Rumänisch-Lehrerin die Initiative ergriffen, eine Schulzeitschrift herauszugeben. Leider ist bis heute nur eine einzige Ausgabe erschienen.

Übersetzung von Hugo Thiess

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